Zeitalter der Paccekas ?

  • Verschiedene buddhistische Schulen streben verschiedene 'Ideale' oder 'Vollkommenheiten' an. Allgemein bekannt dürfte das Arhat-Ideal des Hinayana oder das Boddhisattva-Ideal des Mahayana sein. Als Schüler einer diesen Richtungen folgt man gewissermassen dem entsprechenden Ideal.


    Beim ZEN oder beim Tibetischen Buddhismus ist es für mich schwieriger ein Ideal zu erkennen. Man folgt dem Patriarch, dem Lama.


    Gerade in der heutigen Zeit und in unserer westlichen Zivilisation wird vorwiegend Individualität gelebt. Konkurrenzkampf ist Normalität und verlangt tägliche Bewährungsproben - ich bin besser als.....-.
    Kapitalismus, freier Wettbewerb, Neoliberalismus, Survival of the fittest (Nur der Beste überlebt) etc.


    Persönlich will man sich nicht binden, sich möglichst wenig festlegen nicht auf etwas oder jemanden einlassen. Man ist immer auf der Hut, da jeder und jede scheinbar nur darauf warten einem in jeder Hinsicht über den Tisch zu ziehen. Sowohl im weltlichen, wie auch im spirituellen.
    Wer glaubt dem sei nicht so flüchtet sich in eine Scheinrealität. Hierarchien sind allgegenwärtig und - dies ist neu - überwindbar. Wer heute Bettler ist, ist vielleicht morgen König und umgekehrt. Es gibt kein entrinnen, keine Sicherheit, keine Geborgenheit, keine Zuflucht, nur Stress.. (oder vielleicht Hartz IV)


    Nicht nur weltlich sondern auch spirituell will sich jeder in erster Linie selbst verwirklichen, ist sich selbst am nächsten. Die meisten die den Boddhisattva raushängen wollen vor allem weltlich abkassieren ( Managementkurse, Persönlichkeitstraining etc. etc.) oder spirituell Macht ausüben.


    Dem Arhat-Ideal zu folgen ist für ein Kind unserer Zeit nicht leicht, es ist entweder zu Eigensinning um einem Lehrer zu folgen oder aufgrund obiger Ausführungen zu vorsichtig aus berechtigter Angst heraus ausgenutzt zu werden.


    Wer eine gewissen soziale Ader hat tendiert vielleicht dazu dem Boddhisattva-Ideal zu folgen, wird aber abgeschreckt vor der zu erwartenden Konkurrenz/Wettbewerb mit allen andern selbsternannten Boddhisattvas, Lamas, Patriarchen, Medien, Lebensberater, etc. mit zum Teil zweifelhaften Absichten.

    Ich persönlich bin deshalb mittlerweile davon überzeugt, dass nachhaltige spirituelle Entwicklung im stillen Kämmerlein viel besser und effizienter möglich ist. Draussen in der Gemeinschaft weht ein zu rauher Wind, man wird abgelenkt, ausgenutzt, benutzt.

    Bill Gates, Steve Jobs, Larry Page und Sergei Brin sei Dank ist zur Wissensübemittlung heute ja niemand mehr auf Lehrer angewiesen, es existiert kein 'Geheimes Wissen' mehr.


    Das Zeitalter der Pacceka ist gekommen, mal sehen wohin es führen wird.... :)


    Gruss Bakram

  • Naja Pacceka würde ich nicht unbedingt sagen, denn wie du sagst, kann heutzutage jeder übers Internet an Wissen heranzukommen. Um Pacceka zu sein/werden, müsstest du den Weg ja alleine finden... OHNE jemals mit der Lehre in Kontakt gekommen zu sein.

    Sich immer wieder in Freigebigkeit zu üben - das ist ein Loslassen, das großen Segen bringt.
    Buddha


    Die Übung der Achtsamkeit ist nichts anderes als die Übung von liebevoller Zuneigung.
    Thich Nhat Hanh

  • Diesen Weg kann ich verstehen, Bakram. Er birgt natürlich genauso viele Gefahren wie der andere. Zu allem Überfluss gehen die, die sich rühmen, Bodhisattvagelübde abgelegt zu haben, sehr häufig auch nicht mit gutem Beispiel voran. Ich persönlich habe da ja oft schon Hinweise gegeben, warum das nicht anders sein kann. Wer die Messlatte zu hoch legt, muss scheitern - und dreht sich dann wütend oder heuchelnd im Kreis. Ich habe hier noch eine Stelle aus dem Sutra der 42 Kapitel, aus dem ich kürzlich schon mal zitierte. Es soll das erste Sutra sein, das ins Chinesische übersetzt wurde, und enthält eine Zusammenstellung von Passagen aus dem Kanon, die wohl für interessant erachtet wurden. Diese Stelle zeigt sehr schön, wer auf der untersten Stufe steht: derjenige, der nur die fünf sila einhält (die sila und ihre Ausformung sind ja ein wesentliches Element der Bodhisattvagelübde nach dem Brahmanetzsutra). Interessanter aber: Auf der höchsten Stufe ist nicht der Buddha, sondern der, der noch darüber hinausgeht.


    Der Buddha sprach: „Es ist besser, einen guten Menschen zu speisen als hundert schlechte. Es ist besser, einen zu speisen, der die fünf Regeln des Buddha befolgt, als tausend gute Menschen. Es ist besser, einen Srotâpanna (1) zu speisen als zehntausend, die die fünf Regeln des Buddha befolgen. Es ist besser, einen Skridâgâmin (2) zu speisen als eine Million Srotâpanna. Es ist besser, einen Anâgâmin (3) zu speisen als zehn Millionen Skridâgâmin. Es ist besser, einen Arhat zu speisen als einhundert Millionen Anâgâmin. Es ist besser, einen Pratyekabuddha zu speisen als eine Milliarde Arhats (4). Es ist besser, einen der Buddhas zu speisen, ob aus Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, als zehn Milliarden Pratyekabuddhas. Es ist besser, jemanden zu speisen, der jenseits von Wissen, Einseitigkeit, Disziplin und Erwachen steht, als hundert Milliarden Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“


    (1) „Einer, der in den Strom eintritt.“
    (2) „Einer, der zurückkehrt.“
    (3) „Einer, der nie zurückkehrt.“
    (4) „Einer, der die Räuber (der Leidenschaft, des Vorurteils usf.) tötet.“

  • rosie:


    (4) „Einer, der die Räuber (der Leidenschaft, des Vorurteils usf.) tötet.“[/size]


    Ich kenne eine gute Lektüre dazu - "Der Lockruf des Mondes"!


    :|


    Liebe Grüße Roni

  • Zitat

    OHNE jemals mit der Lehre in Kontakt gekommen zu sein


    Der Pratyekabuddha erwacht aus sich selbst. Entscheidend ist, dass er die Lehre dazu nicht benötigt. Insofern ist das Modell des Pratyekabuddha tatsächlich zukunftweisend - weil die überlieferte Lehre so nicht mehr haltbar ist. Anderswo formiert sich dazu, inspiriert von Menschen wie Batchelor (Buddhismus ohne Karma und Wiedergeburt) schon längst eine Art Bewegung: http://secularbuddhistassociation.com/about/visionmission/

  • Naja, auf diesem Niveau kann Roni gleich mit ins Killfile. Hast du dir redlich verdient, nach einem ganz anständigen Anfang.
    Gerade war ich dann noch, nach killfiling eines anderen Users, auf seinem Profil. Da bestätigte sich dann Ursache und Wirkung, als ich dessen Einflüsse sah. Da wurde alles klar. Unfassbar, was krude Lehrer so für Spuren hinterlassen.
    Leider ist es nicht immer so einfach. An manchen Usern prallen sogar ihre guten Lehrer ab.


    Auch Schmutzfinken wie die Kakerlake sind erwacht.
    Diejenigen jedoch, die nicht verstehen, dass die Buddhanatur sich sowohl in Schmutzfink, Kakerlake, Affe als auch Mensch manifestiert, in meinen Augen nicht.

  • Anhaftung an den Aggregaten ist nicht Merkmal von Pacceka-Bodhisattvas. 8)


  • Bakram:

    Ich persönlich bin deshalb mittlerweile davon überzeugt, dass nachhaltige spirituelle Entwicklung im stillen Kämmerlein viel besser und effizienter möglich ist. Draussen in der Gemeinschaft weht ein zu rauer Wind, man wird abgelenkt, ausgenutzt, benutzt.


    Ja, Bakram.
    Mir geht es ähnlich wie dir, nur sehe ich es nicht so extrem. Das Problem sehe ich eher bei einer FANATISCHEN Verehrung eines Lehrers und nicht bei der Verehrung oder Respektanbietung an sich.


    Bakram:

    Verschiedene buddhistische Schulen streben verschiedene 'Ideale' oder 'Vollkommenheiten' an.


    Meine Ansicht ist, dass es so aussieht, aber auf der Erfahrungsebene, nicht so ist.
    Wer das „Ich“, oder besser gesagt, die „Ich-Machern“ durchschaut, nicht mal „transformiert hat“, sondern nur „durchschaut“, kann sie überall in alle Lebensfassetten, genau so wie du das dargelegt hast, erkennen.


    Wer nur ab und zu, in eine besonders „gut gelungene Meditation“ die Zusammenhänge erkannt hat, WEIß, dass das Ziel gleich ist und nur die Wege sich unterscheiden. Viele Wege zum gleichen Gipfel.


    Bakram:

    Gerade in der heutigen Zeit und in unserer westlichen Zivilisation wird vorwiegend Individualität gelebt. Konkurrenzkampf ist Normalität und verlangt tägliche Bewährungsproben - ich bin besser als.....-.
    Kapitalismus, freier Wettbewerb, Neoliberalismus, Survival of the fittest (Nur der Beste überlebt) etc.


    Waren die Zeiten früher von weniger Begierde geprägt? Ich glaube nicht. Das alte Testament ist voll von Kriege. Die Geschichte der Menschen wird von einem Krieg zum nächsten gezählt. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kriegen
    Ich glaube dass die Gier heute andere Formen gefunden hat, die vielleicht sogar weniger schädlich sind, als die alten Formen. – nur so eine Gedanke.


    Bakram:

    Dem Arhat-Ideal zu folgen ist für ein Kind unserer Zeit nicht leicht


    Oft habe ich den Eindruck, dass das Arhat-Ideal, nur ein Ideal, eine Vorstellung ist, die nicht unbedingt mit „dem was ist“ in Einklang sei.


    Meine Lösung ist ziemlich schlicht: Meine Absicht die hinter dem Handeln steckt immer wieder, so gut ich kann zu erkennen und mit dem was ich für heilsam erachte, so gut ich kann abzustimmen.


    Es ist wie ein Trichter, es justiert sich mit der Zeit und das Leben, wenn auch nicht unbedingt einfacher, kommt auf jedem Fall mehr in Einklang.
    In den Momenten wo kein „Ich-Gefühl“ vorhanden ist, ist alles stimmig. Auch wenn die „Welt da draußen“ tobt.


    Für dem einen ist dass nachhaltige spirituelle Entwicklung im stillen Kämmerlein möglich, für den anderen nicht.
    Auch die, die den Weg alleine gehen, haben von irgendjemand irgendetwas gelernt, um alleine gehen zu können. Sogar der Buddha hatte Lehrer die ihm ein Stück der Weg begleitet hatten.



    _()_

  • Zum Eingangs-Post zwei Infos:


    A) Ein Bodhisattva kann überhaupt nicht mehr in Kathegorien wie Ich/Mein & Konkurrenz denken. Absurd.
    B) Der Tibetische Buddhismus ist Mahayana, verfolgt also das Bodhisattva-Ziel.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Lauscher:

    Wer nur ab und zu, in eine besonders „gut gelungene Meditation“ die Zusammenhänge erkannt hat, WEIß, dass das Ziel gleich ist und nur die Wege sich unterscheiden. Viele Wege zum gleichen Gipfel.


    Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Lauscher:


    Oft habe ich den Eindruck, dass das Arhat-Ideal, nur ein Ideal, eine Vorstellung ist, die nicht unbedingt mit „dem was ist“ in Einklang sei.


    Wer hätte das jetzt gedacht? Seit wann braucht jemand ein Ideal
    wenn er mit "dem was ist" zufrieden im Einklang ist? Das Problem
    ist ja das die Wesen nicht zufrieden und im Einklang sind mit "dem
    was ist." Wer will auch schon Leiden oder auch nur die Möglichkeit
    in Zukunft Leiden zu haben. Und sie sind zurecht nicht zufrieden mit
    "dem was ist". Und sie verstehen den Ausweg nicht und sie erkennen
    das Leiden auch nicht im vollen Umfang noch dessen Ursachen. Das
    Leiden nicht oder mangelhaft, die Ursache nicht oder mangelhaft, die
    Auflösung nicht oder mangelhaft und den Weg nicht oder mangelhaft.
    Und sie haben keine Geduld bei der Umsetzung wenn sie denn glauben
    sie wüßten den Ausweg. Oder sie geben sich Verschwörungstheorien hin
    von einem Supergott der sie retten komme und der sie von diesem Leiden
    für immer erlösen würde wenn sie nur lange genug seinen Namen rufen würden. usw. usw.

  • Also bis ich mich von Mahayana befreit hatte, das hat ne Weile gedauert. Das war vielleicht klebrig ... mannomann ... Theravada war ich dann eigentlich ganz schnell los 8)

  • Petra:
    TMingyur:

    Also bis ich mich von Mahayana befreit hatte, das hat ne Weile gedauert. Das war vielleicht klebrig ... mannomann ... Theravada war ich dann eigentlich ganz schnell los 8)


    Dafür hast Du jetzt eine Sonnenbrille.


    Das sollte kein Ersatz sein. Nur eine Erinnerung 8)

  • TMingyur:

    Also bis ich mich von Mahayana befreit hatte, das hat ne Weile gedauert. Das war vielleicht klebrig ... mannomann ... Theravada war ich dann eigentlich ganz schnell los 8)


    Leider nicht erfolgreich, oder schon Arahat?

  • Petra:

    Deine negative Einstellung gegenüber Gemeinschaften insgesamt kann ich so nicht teilen.


    Hauptsache man hält sich dort nicht zu lange auf.
    Dabei geht es ja auch nicht darum dagegen was zu haben sondern
    nur darum, dagegen was zu haben sich dort häufig aufzuhalten
    und daran anzuhangen nichts höheres zu erstreben. Wie gesagt
    ist das aber eine Ansage insbesondere für Asketen bzw. Mönche
    im Orden gewesen.

  • Vielen Dank für Eure antworten. Jede Antwort/Reaktionist interessant und hilft nicht im eigenen Focus gefangen zu bleiben.


    Savari:

    Naja Pacceka würde ich nicht unbedingt sagen, denn wie du sagst, kann heutzutage jeder übers Internet an Wissen heranzukommen. Um Pacceka zu sein/werden, müsstest du den Weg ja alleine finden... OHNE jemals mit der Lehre in Kontakt gekommen zu sein.


    Im historischen, literarischen Sinne hast Du natürlich recht.


    Ich persönlich bin aber davon überzeugt, dass der 'Kern' der Lehre Buddhas 'die Wahrheit' ist, wenn man dies so ausdrücken kann und deshalb immer schon da war ist und sein wird. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet ist, war und wird jeder mit dem 'Kern der Lehre' apriori in Kontakt.
    Diesen 'Kern' von sich aus, alleine, ohne Anleitung zu erkennen ist das Ziel, das Ideal, die Anstrengung eines Paccekas.
    Diesen Kern unter Anleitung zu erkennen resp. anderen helfen diesen zu erkennen ist ist das Ziel, das Ideal, die Anstrengung eines Arhat resp. Boddhisattvas.
    Buddha lehrte nicht den Kern (der ist ja eh schon da und wurde nicht von Buddha erfunden oder erschaffen) sondern vor allem den Weg diesen Kern zu erkennen. Ich nenne diesen Weg mal die 'Schale oder die Rinde' der Lehre Buddhas in Anlehnung an folgende Palikanonstelle:


    http://www.palikanon.com/majjhima/m029n.htm


    Dies bedeutet natürlich auch, dass die 'Schale/Rinde' ganz gleich welcher buddhistischen Schule nicht unbedingt nötig ist, um den Kern zu erkennen aber die beste Voraussetzung dazu. Dennoch habe ich den Eindruck, dass wie im Gleichnis dargelegt auch heute noch viele sich zu viel mit der Schale/Rinde/Grünholz beschäftigen/begnügen und gar nicht nach dem Kern suchen resp. diesen vermitteln.

    Gruss Bakram

  • Roni:

    Hier auch - ganz OHNE Lehre, viel einfacher und beitragsfrei. Ein tolles Forum.http://www.esoterikforum.net/forum/viewforum.php?f=46Liebe Grüße Roni


    rosie:

    Der Pratyekabuddha erwacht aus sich selbst. Entscheidend ist, dass er die Lehre dazu nicht benötigt. Insofern ist das Modell des Pratyekabuddha tatsächlich zukunftweisend - weil die überlieferte Lehre so nicht mehr haltbar ist. Anderswo formiert sich dazu, inspiriert von Menschen wie Batchelor (Buddhismus ohne Karma und Wiedergeburt) schon längst eine Art Bewegung: http://secularbuddhistassociation.com/a ... onmission/


    Rosi, ich würde hier über den Buddhismus hinaus und viel weiter gehen (nur ein paar Beispiele, ich kenne diese Sites nicht wirklich, habe nur mal scghnell gegoogelt) und Roni ich würde höhere ansprüche an die Qualität/ Inhalt der Foren stellen:


    http://www.openmindcafe.ch/page/vision-1


    http://www.forum-neue-erde.ch/


    Diese vielen Foren Beispiele zeigen ja, dass überall Paccekas aus dem Boden schiessen und sich versuchen zu vernetzen 8)


  • Genau, da braucht man dann auch keinen Buddha und Buddhismus
    mehr und viele gehören da auch viel mehr hin als zum Buddhismus den
    der Buddha lehrte.

  • Bakram:

    Das Zeitalter der Pacceka ist gekommen, mal sehen wohin es führen wird.... :)


    Halte ich für Unsinn! Der Buddha hat drei Juwelen genannt: Buddha, Dharma, Sangha, den Lehrer, die Lehre und die Lernenden. Mit diesen drei ist unsere Entwicklung auf eine gute Grundlage gestellt. Die Sangha gehört ebenfalls dazu. Ich sehe in einem neuzeitlichen Eigenbrötlerbuddhismus eher ein Risiko für dessen Authentizität. Wenn man ganz alleine übt ohne Anleitungen oder den Schutz einer Gruppe, die einem sagen kann, wenn man sich in Einzelheiten verliert oder Dinge überbetont, die eigentlich unwichtig sind, kurz: wenn man komisch wird, so ist die Gefahr groß irgendwann einfach stehenzubleiben oder sich im Kreis zu drehen. Auf Buddhaschaft kann nur der hoffen, der sich auch um andere kümmert.


    Liebe Grüße
    Simo

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Erinnern wir uns noch einmal daran, dass der Buddha (Shakyamuni, der Gautama) selbst ein Pratyekabuddha war (aus sich selbst erwacht).
    Man könnte eine solche Forderung also glatt gegen ihn wenden, wenn er anderen abspräche, was er sich selbst zugestand.
    Das halte ich für falsch, das ist nicht Buddha.


    Zitat

    Auf Buddhaschaft kann nur der hoffen, der sich auch um andere kümmert.


    Das ist aber nicht unbedingt die Sangha. Ich würde sogar sagen, es ist die bessere Übung, wenn es ganz bewusst nicht die Sangha ist. Darum ist es in den Ochshirtbildern des Zen auch "der Marktplatz" - und nicht das Dojo, das Kloster etc.

  • rosie:

    Erinnern wir uns noch einmal daran, dass der Buddha (Shakyamuni, der Gautama) selbst ein Pratyekabuddha war (aus sich selbst erwacht).


    Paccekabuddha schließt aber auch ein, dass dieser nicht lehrt, seine Erkenntnisse nicht darstellt oder vermittelt - ihm fehlt es somit an Mitgefühl für die Wesen, die noch in Samsara sind.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • rosie:

    Erinnern wir uns noch einmal daran, dass der Buddha (Shakyamuni, der Gautama) selbst ein Pratyekabuddha war (aus sich selbst erwacht).


    Das kommt dabei heraus wenn man sich nicht richtig auskennt.
    Der Buddha Gotamo war kein Paccekabuddha.
    Ein Paccekabuddha heißt nicht deswegen Paccekabuddha weil
    er die Erwachung alleine gefunden hat. Das hatte der Buddha
    Gotama der ein Sammāsam-buddha war auch. Zwischen sammāsambuddha
    und paccekabuddha ist da kein Unterschied. Der Unterschied ist ein anderer.
    Der Paccekabuddha ist ein "privatBuddha" oder "einzelBuddha" er gründet
    keinen Orden und lehrt die Lehre nicht. Es handelt sich um einen schweigende Buddha:


    "Welcher Mensch gilt als "Einzel-Erleuchteter" (paccekasambuddho)?
    Da erkennt ein Mensch in den zuvor ungehörten Dingen selber die Wahrheit, aber er erlangt nicht darin die Allerkenntnis und in den Kräften nicht die Meisterschaft. Diesen Menschen bezeichnet man als "Einzel-Erwachten." pug.29

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