Körper/Geist

  • Bakram:

    Also so geht das nicht. Entweder du löst Dein Dilemma Buddhistisch: "sammā samādhi" Oder Du "überlegst weiter mit Deinem Intellekt und wirst Dich so immer weiter in dualistischen oder gar polymorphen Gedankenformationen(Vorstellungen, Theorien, Hypothesen) verstricken. Das ist nett, man kann damit auch seitenweise post generieren, eine (Auf)Lösung deines Dillemas wirst Du dadurch aber kaum bewirken.Was meine ich mit 'sammā samādhi': Selber erfahren wie das Hirn funktioniert mit Meditation, Zazen etc. Das ist der Weg Buddhas.


  • Hallo Erdmaus.


    Zitat

    Richtig. Der Punkt ist eben, dass es beim Gehirn keinen Unterschied zwischen Speicher, Software, "CPU" und anderen Computer-Komponenten gibt


    Jap, deswegen glaube ich das diese Analogie im Prinzip gar nicht funktioniert.


    Zitat

    Wenn du schon dabei bist dich in dieses Thema reinzuhängen, könnte auch der Begriff "Qualia-Problem" für dich interessant sein.


    Oh, ich bin schon einmal mit der Philosophie des Geistes durch und, wie heißt es so schön, bin so klug als wie zuvor. Und nun suche ich im Buddhismus nach Parallelen zur westlichen Philosophie und vielleicht eine neue Perspektive auf Probleme und Fragen der westlichen Philosophie.


    Zitat

    Du wirst lachen, aber es gibt Tage, da kann ich es einfach nicht fassen, dass es sowas Seltsames überhaupt gibt. Das Universum ist schon merkwürdig.


    Oh, doch. Das kann ich sehr gut nachvollziehen ;)


    Hallo Bakram!


    Zitat

    Entweder du löst Dein Dilemma Buddhistisch: "sammā samādhi"


    Keine Angst, das ist Plan A. Ich gucke nur wie weit meine Sprache reicht.


    Zitat

    Oder Du "überlegst weiter mit Deinem Intellekt und wirst Dich so immer weiter in dualistischen oder gar polymorphen Gedankenformationen(Vorstellungen, Theorien, Hypothesen) verstricken.


    Ich habe Brotkrumen gestreut, damit ich wieder rausfinde und sehe das eher sportlich. ;)


    Zitat

    Das ist nett, man kann damit auch seitenweise post generieren, eine (Auf)Lösung deines Dillemas wirst Du dadurch aber kaum bewirken.


    Ne Lösung, die kann man meiner Meinung nach auch nicht erwarten, aber ne neue Perspektive wäre nicht schlecht.



    Hallo Elliot.


    Worauf willst Du mit den alternativen Element hinaus?



    Hallo mukti


    Zitat

    Das ist eben das bedingte Bewusstsein.


    Das sehe ich auch so. Aber wie es funktioniert/wirkt, das will mir nicht einleuchten.




    Liebe Grüße
    C


  • Das wirst Du heute Abend wahrscheinlich auch nicht lösen können. Kannst es ja analysieren und drüber meditieren, steht alles in der Buddha Lehre, z.B. über diesen Link den ich gepostet hab - Grundlagen und Elemente. Und ohne Meditationspraxis und Achtsamkeit enthüllt sich das auch nicht. Also ein ziemliches Langzeitprojekt ;)

  • Zitat

    Jap, deswegen glaube ich das diese Analogie im Prinzip gar nicht funktioniert.


    Naja eine Analogie ist im Prinzip ja schon sehr abstrakt. Hinzu kommt, dass jeder eine Analogie auch immer anders aus seiner Sichtweise versteht oder eben nicht versteht bzw. mit ihr etwas anfangen kann oder eben nichts damit anfangen kann. Man könnte wahrscheinlich sehr lange darüber diskutieren und zwei große Listen mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Gehirn und Computer erstellen. Am Ende haftet man entweder an den Gemeinsamkeiten oder man haftet an den Unterschieden an.


    Von daher unterstreiche ich das auch nochmal :)

    Mirco:
    Bakram:

    Also so geht das nicht. Entweder du löst Dein Dilemma Buddhistisch: "sammā samādhi" Oder Du "überlegst weiter mit Deinem Intellekt und wirst Dich so immer weiter in dualistischen oder gar polymorphen Gedankenformationen(Vorstellungen, Theorien, Hypothesen) verstricken. Das ist nett, man kann damit auch seitenweise post generieren, eine (Auf)Lösung deines Dillemas wirst Du dadurch aber kaum bewirken.Was meine ich mit 'sammā samādhi': Selber erfahren wie das Hirn funktioniert mit Meditation, Zazen etc. Das ist der Weg Buddhas.



  • Der Körper ist ja auch Geist. Er erscheint nur grobstofflicher. Er hat aber kein Selbst, so wie der Geist kein Ich hat.
    Die Dinge geschehen und wirken zueinanander auf eine natürliche Art und Weise. Das Selbstbewusstsein ist auch ( nur )
    ein natürlicher Vorgang, imgrunde wirkt Natur in Natur. Das Selbstbewusstsein entwickelt sich aufgrund der Sinne, des Körpers;
    ich halte nichts davon, dass da Nichts ist, denn da wäre ja auch Nichts, das im Bardo gefangen wäre, das einen neuen Körper begehrt,
    das im Kreislauf der Wiedergeburt gefangen ist. Aber was ES auch ist, es ist letztlich wesenslos, aber nicht selbstlos. Denn wäre es Selbstlos,
    wäre es befreit und würde nicht erscheinen. Es gibt eine Konstante innerhalb des Samsaras, einen Ausschnitt der Natur, ein Geist-Wesen.
    Und je nach Körperlichkeit wirkt es. Das Grobstoffliche wirkt auf das Feinstoffliche und umgekehrt, dieses Wollen und Tun ist Samsara.
    Und dieses Wollen und Tun ist das Selbst. Das Selbst aber ist Wesenlos, Ich-los. Es ist Skandha und speist sich aus Skandha. Darum stellt das Schicksalsrad
    auch keine abstrakte Welt dar, sondern es sind geistige Formationen.

  • Chandan:

    Worauf willst Du mit den alternativen Element hinaus?


    Du sagtest ja:


    Chandan:

    Wenn etwas nicht im physikalischen Raum ist, wie soll es ihn beeinflussen?


    Und da fiel mir ein, dass "der physikalische Raum" zur Lösung Deines Dilemmas vielleicht nicht so gut geeignet ist, und es eventuell die eine oder andere Alternative gibt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Zitat

    Aber wie es funktioniert/wirkt, das will mir nicht einleuchten.


    Das Problem liegt in der sprachlichen Unzugänglichkeit. Aus dem Grund wird ja auch meditiert. Du wirst vielleicht eines Tages eine Antwort finden, aber du wirst sie niemandem mitteilen können. Genauso wie du niemandem mitteilen kannst, was für dich die Farbe "Blau" oder der Geschmack "Sauer" bedeutet.


    lg
    maus

  • TMingyur:

    Gar nicht. Nichts kann nichts beeinflussen


    Chandan:

    Dann gäbe es keine Tatabsichten, kein Karma.


    TMingyur:

    Aha ... ohne das Selbst gäbe es das nicht ... das ist dein Gedanke, ja?


    Chandan:


    Nein, wenn nichts beeinflussen nichts kann,


    Diese Satzkonstruktion versteh ich nicht.
    Vielleicht meinst du "Wenn nichts nichts beeinflussen kann".
    Hier solltest du bedenken, dass das Wort "nichts" welches ich verwendet habe sich auf das von dir bestätigte "Selbst" bezog in dem Sinne "Da ist nichts, wo du das Selbst vermutest" oder "Es kann nichts gefunden werden". In diesem Kontext ist meine Aussage "Nichts kann nichts beeinflussen" zu verstehen.


    Chandan:


    dann können deine Tatabsichten auch nichts beeinflussen.


    Tatabsichten beeinflussen/verursachen sehr wohl ... Deine begleitenden Gedanken die du bestätigst und deine Motivation (welche ich beide nicht kenne) mit der du hier postest ziehen Folgen nach sich. Die begleitenden Gedanken, welche ich bestätige und meine Motivation mit der ich dir antworte ziehen Folgen nach sich. Erkenne ich im Augenblick des Tuns begleitende Gedanken als falsch und Motivationen als falsch, und verwerfe sie, dann bricht das Tun entweder ab oder das Falsche wird durch Richtiges ersetzt, welches dann aber auch Folgen nach sich zieht. Der Knackpunkt ist also das Bewußtsein, d.h. die Gedanken und die Motivationen 8)

  • Hallo mukti


    Zitat

    Das wirst Du heute Abend wahrscheinlich auch nicht lösen können. Kannst es ja analysieren und drüber meditieren, steht alles in der Buddha Lehre, z.B. über diesen Link den ich gepostet hab - Grundlagen und Elemente.


    Dafür gibt es ja Nachtwachen. ;) Danke für den Link, da schaue ich gerade genauer rein.


    Hallo basti!


    Zitat

    Man könnte wahrscheinlich sehr lange darüber diskutieren und zwei große Listen mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Gehirn und Computer erstellen.


    Ich glaube, dass die Gemeinsamkeiten deutlich überschätzt werden. Diese Analogie war mit dem Aufkommen von Computern sehr beliebt, gilt aber heute unter Neurowissenschaftler, Psychologen und Philosophen als überholt. Eben aus den genannten Gründen. Im Gehirn gibt es einfach keinen Unterschied zwischen Soft- und Hardware.


    Zitat

    Es gibt eine Konstante innerhalb des Samsaras, einen Ausschnitt der Natur, ein Geist-Wesen.


    Ich denke nicht, dass es da ein Wesen hinter dem Selbst gibt. Buddha lehrte ja nicht, dass irgendetwas oder irgendjemand ins Nirvana eingeht.


    Hallo Elliot


    Zitat

    Und da fiel mir ein, dass "der physikalische Raum" zur Lösung Deines Dilemmas vielleicht nicht so gut geeignet ist, und es eventuell die eine oder andere Alternative gibt.


    Ich wühle mich mal durch, vielen Dank.


    Hallo Erdmaus.


    Zitat

    Das Problem liegt in der sprachlichen Unzugänglichkeit. Aus dem Grund wird ja auch meditiert. Du wirst vielleicht eines Tages eine Antwort finden, aber du wirst sie niemandem mitteilen können. Genauso wie du niemandem mitteilen kannst, was für dich die Farbe "Blau" oder der Geschmack "Sauer" bedeutet.


    Ja, so sehen ich das auch. Ich hoffe nur, dass ich eine Näherung oder Analogie finden kann.


    Hallo TMingyur


    Zitat

    Diese Satzkonstruktion versteh ich nicht.
    Vielleicht meinst du "Wenn nichts nichts beeinflussen kann".
    Hier solltest du bedenken, dass das Wort "nichts" welches ich verwendet habe sich auf das von dir bestätigte "Selbst" bezog in dem Sinne "Da ist nichts, wo du das Selbst vermutest" oder "Es kann nichts gefunden werden". In diesem Kontext ist meine Aussage "Nichts kann nichts beeinflussen" zu verstehen.


    Aber wer ist dann der Träger der Intentionen und des Willen? Intention benötigt immer ein Subjekt und ein Objekt, jemand will etwas. Wer ist es, der nach Erleuchtung strebt?


    Zitat

    Tatabsichten beeinflussen/verursachen sehr wohl ... Deine begleitenden Gedanken die du bestätigst und deine Motivation (welche ich beide nicht kenne) mit der du hier postest ziehen Folgen nach sich.


    Da liegt ja der Hase im Pfeffer. Wie machen sie das?



    Liebe Grüße
    C

  • Zitat

    Ich glaube, dass die Gemeinsamkeiten deutlich überschätzt werden. Diese Analogie war mit dem Aufkommen von Computern sehr beliebt, gilt aber heute unter Neurowissenschaftler, Psychologen und Philosophen als überholt. Eben aus den genannten Gründen. Im Gehirn gibt es einfach keinen Unterschied zwischen Soft- und Hardware.


    Ok, das mag sein. Ich habe mich mit der herrschenden Meinungen zu dieser Analogie noch nicht beschäftigt und mir war auch nicht klar, dass sie so bekannt ist. Werde da mal etwas googlen, ein für mich spannendes Thema. Dennoch konnte ich für mich mit dieser Analogie schon viel positives gewinnen. Ich bin kein Neurowissenschaftler und kein Informatiker, dennoch interessiere ich mich als Laie für diese beiden Themen, habe jedoch kein tiefgreifendes Verständnis. Dennoch habe ich in meinem Leben auch schon ein wenig programmiert und erkenne in der Meditation gewisse Parallelen. Wenn man einem Computerprogramm einen Input gibt, kommt immer ein gewisser Output heraus, der durch den Input bedingt ist. Zwischen Input und Output kann entweder eine kleine, simple Funktion stehen, oder tausende komplexe Funktionen, welche sich gegenseitig beeinflussen, hunderte von Teilergebnissen produzieren und am Ende wieder alles zusammenfügen und ein oder auch mehrere Ergebnisse ausspucken. Wenn man sich jetzt den Menschen anschaut, dann ist da ein ständiger Input über die fünf Sinnesorgane plus zusätzlich ein riesiger Speicher welcher auch ständig aus sich heraus neuen Input erzeugt. Das ganze geht dann durch sehr komplexe Funktionen, wird gefiltert, verglichen, neu gespeichert und so weiter und so fort. Am Ende entsteht jedoch eine Verhaltensweise, welche durch den Input der fünf Sinnesorgane und den Input des "Geistes" bedingt ist. Für mich ist das einfach ein sehr komplexes Programm, eine "Software", welche eine große Menge an Input verarbeitet und einen Output ausspuckt. :)

  • Zitat

    Tatabsichten beeinflussen/verursachen sehr wohl ... Deine begleitenden Gedanken die du bestätigst und deine Motivation (welche ich beide nicht kenne) mit der du hier postest ziehen Folgen nach sich.


    Da liegt ja der Hase im Pfeffer. Wie machen sie das?


    Lieber Chandan, das ist doch nur nachgeplappert. Gedanken erzeugen sehr häufig überhaupt keine Folgen, das weiß doch im Grunde jeder. Auch was man sagt, bleibt oft folgenlos, genauso wie das, was man tut. Man könnte auch sagen, Taten hinterlassen tendentiell die spür- und sichtbarsten Folgen, danach Worte, erst dann Gedanken. Wenn man Gedanken als Grundlage von Worten und Taten sieht, muss man auch feststellen, dass die allermeisten Gedanken weder zu (gesprochenen, geschriebenen) Worten noch zu Taten werden.


    Vorsicht, wenn nur olle Kamellen aus dem Palikanon wiedergegeben werden, immer überprüfen. Gedanken sind nach buddhistischer Auffassung leer. Dass sie Folgen hinterlassen, ist auch bloß ein täuschender Gedanke, der überwunden werden muss. Das ein Gedanke a eine Wirkung b erzeugt, geschieht also nur auf der phänomenalen, also getäuschten Ebene - und auch da nicht immer. Und da passiert das, weil wir es so sehen wollen, weil wir das so "denken". - "Wie machen sie das?" Sie machen uns (d.h. sich) lediglich glauben.

  • TMingyur:

    Tatabsichten beeinflussen/verursachen sehr wohl ... Deine begleitenden Gedanken die du bestätigst und deine Motivation [...] mit der du hier postest ziehe Folgen nach sich


    Wie? Da ist noch Gedenke beim Handeln? Absicht geschieht vorher. Währendessen ist nur die Tat.


    Gruß, :)

  • Chandan:

    Hallo TMingyur


    Zitat

    Diese Satzkonstruktion versteh ich nicht.
    Vielleicht meinst du "Wenn nichts nichts beeinflussen kann".
    Hier solltest du bedenken, dass das Wort "nichts" welches ich verwendet habe sich auf das von dir bestätigte "Selbst" bezog in dem Sinne "Da ist nichts, wo du das Selbst vermutest" oder "Es kann nichts gefunden werden". In diesem Kontext ist meine Aussage "Nichts kann nichts beeinflussen" zu verstehen.


    Aber wer ist dann der Träger der Intentionen und des Willen? Intention benötigt immer ein Subjekt und ein Objekt, jemand will etwas. Wer ist es, der nach Erleuchtung strebt?


    Die Frage nach "wer" wurde vom Buddha in einer seiner Lehreden als nicht angemessen bewertet.
    Und warum du hier nun auf die Flausen mit "Erleuchtung" kommst, ist mir ein Rätsel.


    Chandan:
    Zitat

    Tatabsichten beeinflussen/verursachen sehr wohl ... Deine begleitenden Gedanken die du bestätigst und deine Motivation (welche ich beide nicht kenne) mit der du hier postest ziehen Folgen nach sich.


    Da liegt ja der Hase im Pfeffer. Wie machen sie das?


    Irrelevante Frage. Mir reicht die Bobachtung 8)


    EDIT: :| Oh sorry ... vielleicht bist du unabhängig davon und das ist nur eine Projektion vom mir auf dich.
    Mit "Beobachtung" beziehe ich mich natürlich auf meinen eigenen Erfahrungsraum. Da finde ich das "wie" irrelevant. Aber du musst das natürlich nicht glauben und ich mag dir da natürlich auch nichts einreden. Es sei vollkommen dir überlassen. Was ich weiß weiß ich und das ist gut so. 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Grund ()

  • 8)

    Mirco:
    TMingyur:

    Tatabsichten beeinflussen/verursachen sehr wohl ... Deine begleitenden Gedanken die du bestätigst und deine Motivation [...] mit der du hier postest ziehe Folgen nach sich


    Wie? Da ist noch Gedenke beim Handeln? Absicht geschieht vorher. Währendessen ist nur die Tat.


    Nach derartigen scholastischen Diskussionen steht mir der Sinn nicht. Ich wüßte nicht wie man den Beginn und das Ende einer Handlung festlegen können sollte und warum das überhaupt relevant sein sollte 8)

  • Zitat

    Gedanken sind nach buddhistischer Auffassung leer.


    Grade die Leerheit ist Grundstein für den Umstand, dass Gedanken immer eine Wirkung haben. Denn Leerheit bedeutet ja nichts anderes, als das alles bedingt entsteht und durch ein kausales Netzwerk verknüpft ist. Es ist im Gegenteil so, dass nur jene Dinge keine Wirkung haben, welche nicht dem Prinzip der Leerheit unterworfen sind. Diese Dinge haben keine Wirkung und sind auch durch nichts bewirkt worden. Unterm Strich sind diese Dinge unsichtbar und lassen sich nicht nachweisen. Denn jeder Nachweis von etwas bedeutet, dass dieses Etwas Wirkungen erzeugt. Man kann also getrost sagen, dass es diese unleeren Dinge nicht gibt. ^^


    lg
    Maus

  • Hallo basti


    Zitat

    Ok, das mag sein. Ich habe mich mit der herrschenden Meinungen zu dieser Analogie noch nicht beschäftigt und mir war auch nicht klar, dass sie so bekannt ist. Werde da mal etwas googlen, ein für mich spannendes Thema.


    Wenn du im Englischen fit bist, kann ich dir dieses Buch wärmstens empfehlen. Ein gut verständlicher Überblick über die verschieden Positionen der Philosophie des Geistes. Philosophie ist im Englischen besser zu verstehen, denn die Autoren benutzten nicht so fiese Schachtelsätze wie ihre deutschen Kollegen manchmal.


    Zitat

    Wenn man einem Computerprogramm einen Input gibt, kommt immer ein gewisser Output heraus, der durch den Input bedingt ist. Zwischen Input und Output kann entweder eine kleine, simple Funktion stehen, oder tausende komplexe Funktionen, welche sich gegenseitig beeinflussen, hunderte von Teilergebnissen produzieren und am Ende wieder alles zusammenfügen und ein oder auch mehrere Ergebnisse ausspucken.


    Dann sind für dich die Stichwörter Behaviorismus und und Funktionalismus interessant.


    Hallo rosi


    Zitat

    Gedanken erzeugen sehr häufig überhaupt keine Folgen, das weiß doch im Grunde jeder. Auch was man sagt, bleibt oft folgenlos, genauso wie das, was man tut.


    Ich glaube wir reden von unterschiedlichen Ebenen. Wenn ich mich frage welche "Folgen" ein Gedanke hat, dann meine ich damit nicht beobachtbares Verhalten, sondern physikalische Reaktionen im Gehirn. Wie führt eine Gedanke zu einer physikalischen Reaktion oder wie verusacht ein Gedanke einen neuen Gedanken?


    Zitat

    Gedanke a eine Wirkung b erzeugt, geschieht also nur auf der phänomenalen, also getäuschten Ebene - und auch da nicht immer. Und da passiert das, weil wir es so sehen wollen, weil wir das so "denken". - "Wie machen sie das?" Sie machen uns (d.h. sich) lediglich glauben.


    Meinst du Gedanken sind wirkungslos? Sie entstehen als Folge einer physikalischen Reaktionen, sind einfach da und verschwinden wieder.



    Hallo TMingyur.


    Zitat

    Die Frage nach "wer" wurde vom Buddha in einer seiner Lehreden als nicht angemessen bewertet.



    Ich weiß, für ihn gab es nur Prozesse. Trotzdem muss ja irgendwo die Idee herkommen, "Ich setze mich hin und meditiere." Wäre dieser Gedanke eine konditionale Folge aus materiellen Prozessen, so wäre er determiniert. Klingt nicht buddhistisch.


    Zitat

    Irrelevante Frage. Mir reicht die Bobachtung


    Mir selber auch, aber es gibt ja noch andere Menschen. ;)


    Hallo Erdmaus


    Zitat

    Denn Leerheit bedeutet ja nichts anderes, als das alles bedingt entsteht und durch ein kausales Netzwerk verknüpft ist.


    Meinst du es gibt ein kausales Netzwerk jenseits der physikalischen Kausalität.

  • Zitat

    Wie führt eine Gedanke zu einer physikalischen Reaktion oder wie verusacht ein Gedanke einen neuen Gedanken?
    [Und:]
    Meinst du Gedanken sind wirkungslos? Sie entstehen als Folge einer physikalischen Reaktionen, sind einfach da und verschwinden wieder.


    Ich glaube weder, dass Gedanken nur eine Folge von physikalischen Reaktionen sind (es sei denn, man subsumiert auch Gefühle und alle anderen Einflüsse unter rein physikalischen Reaktionen) noch, dass sie immer eine Wirkung zeigen (wobei meinetwegen die rein physikalische Wirkungsebene zulässig ist, der Gedanke unterliegt aber nicht dem Gesetz, dass keine Energie verloren geht). Mit anderen Worten, ich glaube an etwas Transzendentes, etwas, dass nicht-physikalisch ist. Das ist wohl wichtig, da ich mich ansonsten durchaus auf die Seite der Wissenschaft schlagen kann und wie Buddhadasa Bhikkhu meine, dass der Buddhismus eher eine Wissenschaft als eine Philosophie ist; und da ich vieles an Gedanken und Kritik, wie man sie heute im Säkularen Buddhismus findet, ja auch schon aus mir entwickelt habe. Ich meine jedoch, im Gegensatz zu diesem Ansatz, dass Erwachen ein spirituell-transzendenter Vorgang ist, der die reine Funktionsweise von Gedanken, die du hier andeutest, außer Kraft setzt. Es mag natürlich sein, dass im Laufe der Zeit/der Menschheitsgeschichte für das, was jetzt "Transzendenz" heißt, eine logisch-plausible Erklärung gefunden wird. Und für die Tatsache, dass der Gedanke sich offenbar selbst betrachten kann.


    Die Frage, wie sie neue Gedanken erzeugen, sprengt wohl den Rahmen eines buddhistischen Forums und sollte am ehesten der Neurowissenschaft gestellt werden. In meiner buddhistischen Sicht sind Körper und "Geist"/Bewusstsein eins, beides sind skandha und sie interagieren auf einer phänomenalen, also scheinbaren Ebene. Das Absolute denkt nicht, erzeugt nicht, reagiert nicht und "hat" keinen Körper, auch wenn man andererseits bestätigend sagen könnte, es sei das ganze Universum.

  • Ein U-Boot ist das Produkt von Gedanken.


    Ohne das menschliche Denken gäbe es keine U-Boote. Natürlich wird zur Umsetzung der Körper und die Umwelt gebraucht.
    Wobei wenn ich den Körper auch als Umwelt der Gedanken betrachte, gebrauchen die Gedanken die gesamte Umwelt.


    Wenn ich nun auch noch die Gedanken nicht von der Umwelt trenne, tja dann landen wir im Nondualismus ;)


    in diesem Karussel müsste ich jetzt glatt behaupten, ein U-Boot ist wiederum ein Produkt der Umwelt.
    Und ein U-Boot selbst ist wiederum Umwelt, jetzt aber genug für heute Morgen :D

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Zitat

    "Bedingt durch Geist und Geistesobjekten entsteht Geistbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Geistesobjekte, die mit dem Geist erfahrbar sind, beziehen." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m018z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:


    "Bedingt durch Geist und Geistesobjekten entsteht Geistbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Geistesobjekte, die mit dem Geist erfahrbar sind, beziehen." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m018z.html)


    Ergänzend dazu, der Vorgang eines Bewusstseinsprozesses der Reihenfolge nach.


    Ein rupa erscheint vor einer der Sinnenpforten:


    1 Atita-bhavanga, der Daseinsstrom, in welchen alle begrifflichen und mentalen Anhäufungen abgelegt sind, wird unterbrochen…..
    2 Bhavanga-calana, der Daseinsstrom vibriert…..
    3 Bhavangupaccheda, der Daseinsstrom wird angestaut…..
    4 Panca-dvaravajjana-citta, das aufmerkende Bewusstsein weist auf das vor einer der Sinnenporte erscheinendendes Ding hin…..
    5 Dvi-panca-vinnana, das Ding wird bewusst, (Sehbewusstsein, Hörbewusstsein usw.)…..
    6 Sampaticchana-citta, stellt die Verbindung zwischen dem Ding, den äußeren Gegebenheiten und dem Daseinsstrom her…..
    7 Santirana-citta, es wird überprüft, welche Begriffe und mentale Eigenschaften (heilsam, unheilsam) für das Ding unter den gegebenen Umständen in Frage kommen.
    8 Votthapana-citta, es wird festgestellt, dass dieser Begriff und diese mentale Eigenschaft (angenehm, unangenehm oder neutral) dem Ding zuzuordnen ist.


    Aus dem "leeren" Ding ist ein Objekt ("ICH") mit den entsprechen Begleiterscheinungen (Gefühle) geworden.
    Der bisherige Vorgang ist Karma vipaka


    Nun folgen sieben Javana-citta, die im Falle von „Nicht Edlen“ das Objekt als kusala-citta oder als akusala-citta durchlaufen. Aus diesen Vorgang geht kusala oder akusala Karma hervor.


    16 Tadarammana-citta, das Ergebnis (Karma) wird registriert und im Daseinsstrom abgelegt.


    Das Ganze entstammt dem Buch „Abhidhamma im Alltag“ und die vereinfachten Erklärungen stammen von mir.


    hedin

  • TMingyur:
    Mirco:


    Wie? Da ist noch Gedenke beim Handeln? Absicht geschieht vorher. Währendessen ist nur die Tat.


    Nach derartigen scholastischen Diskussionen steht mir der Sinn nicht. Ich wüßte nicht wie man den Beginn und das Ende einer Handlung festlegen können sollte und warum das überhaupt relevant sein sollte 8)


    Es geht mir nicht darum, den Beginn und das Ende einer Handlung festlegen zu wollen.
    Es geht mir darum, das man während man etwas tut, keine Grübeleien zu irgentetwas benötigt.
    Man hat eine Absicht, eine Motivation, etwas zu tun. Dann beginnt man und tut es.
    Ich wollte nur darauf hinweisen, das es es während des Handelns (was auch immer) keine Grübeleien oder innerer Unterhaltungen braucht.
    Nur eventuell kurzer Feststellungen, die unmittelbar mit der Handlung zu tun haben.
    Ich sagte dies, weil Du meintest "Deine begleitenden Gedanken die du bestätigst und deine Motivation (beim Schreiben im Forum)".
    Und das ist sogar ganz entscheidend. Denn begleitende Gedanken,, die einen vom Da-Sein fernhalten, sind ganz schön dukkha.


    Gruß, :)

  • @ Elliot stimmt, da bin ich wohl geistig ausgeufert und hab mich in den Konzepten verheddert.


    Mirco

    Zitat

    Denn begleitende Gedanken,, die einen vom Da-Sein fernhalten, sind ganz schön dukkha.


    Da scheiden sich wohl die buddhistichen Geister.


    Die einen würden wohl sagen, alles was einem vom Dasein fernhält ist dukkha nirodha da alles Sein Dukkha ist.


    Die Zennies würden dem zustimmen.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • TMingyur:

    Tatabsichten beeinflussen/verursachen sehr wohl ... Deine begleitenden Gedanken die du bestätigst und deine Motivation [...] mit der du hier postest ziehe Folgen nach sich


    Mirco:


    Wie? Da ist noch Gedenke beim Handeln? Absicht geschieht vorher. Währendessen ist nur die Tat.


    TMingyur:

    Nach derartigen scholastischen Diskussionen steht mir der Sinn nicht. Ich wüßte nicht wie man den Beginn und das Ende einer Handlung festlegen können sollte und warum das überhaupt relevant sein sollte 8)


    Mirco:

    Es geht mir nicht darum, den Beginn und das Ende einer Handlung festlegen zu wollen.
    Es geht mir darum, das man während man etwas tut, keine Grübeleien zu irgentetwas benötigt.


    Na also, dann sind wir uns ja einig, denn ich habe mit keiner Silbe behauptet, dass man "Grübeleien zu irgentetwas benötigt"? 8)


    Mirco:


    Man hat eine Absicht, eine Motivation, etwas zu tun.


    Davon würde ich abraten.


    Mirco:


    Ich wollte nur darauf hinweisen, das es es während des Handelns (was auch immer) keine Grübeleien oder innerer Unterhaltungen braucht.


    Ja, genau.


    Mirco:


    Nur eventuell kurzer Feststellungen, die unmittelbar mit der Handlung zu tun haben.
    Ich sagte dies, weil Du meintest "Deine begleitenden Gedanken die du bestätigst und deine Motivation (beim Schreiben im Forum)".


    Damit unterstellte ich jemandem etwas, sagte aber nicht dass das notwendig sei.


    Mirco:


    Und das ist sogar ganz entscheidend. Denn begleitende Gedanken,, die einen vom Da-Sein fernhalten, sind ganz schön dukkha.


    Ja genau. Bewußtsein ist dukkha. Wille ist Bewußtsein. Wollen ist dukkha. 8)