Ich glaube, viele Zweifel an der Lehre ( Karma, Wiedergeburt, Ethik )
rühren auch daher, daß das zugrundliegende Leiden nicht wahrgenommen wird.
Dukkha bedeutet nicht „nur“ körperlicher und psychischer Schmerz, sondern
„unbefriedigend“, „unvollkommen“ und „ungenügend“.
Die stete Beobachtung der Wechselhaftigkeit der inneren Zustände, ergibt
die Erkenntnis ihrer Unbeständigkeit, Wesenlosigkeit und Leidhaftigkeit.
Mara, der Verführer, streut die Lust ins Gewahrsein, solange es nicht stark ist.
Aber solange der Geist dem Begehren folgt, ist er ein Sklave der Unwissenheit,
der Nicht-Erkenntnis.
Es braucht oft ein Schaudern angesichts der Wechselhaftigkeit, um Dukkha in jedem
Moment zu erkennen und ein Schaudern, um der Lehre zu vertrauen, auch wenn der
Verstand nicht verstehen kann und auch nicht verstehen will.