Beobachter

  • Takumi:

    Und was ist dann mit dem Hass und der Verblendung?


    je achtsamer man ist, desto weniger verblendet ist man, desto weniger haben Gier und Hass Einfluss auf einem. - So meine eigene Ansicht und meine eigene Erfahrung.


    Takumi:

    Auch hier ein schönes Beispiel wie du dir dein Verlangen nach Allmacht einredest.


    Vielleicht hast Du Recht, vielleicht aber auch nicht. Über anderen zu urteilen, versuche ich so gut wie möglich zu vermeiden. Urteilen, vor allem über anderen, ist ein eindeutiger Ausdruck der Verblendung. - So meine Ansicht.


    Urteile sind Vorstellungen, Projektionen, nicht „das was IST“.


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Takumi:
    Joram:


    Achtsamkeit ist der Schlüssel. Nicht die Aufgabe des Verlangens. Wer gierig ist, soll die Erfahrung der Gierbefriedigung doch machen. Dabei aber schauen, was es mit Ihm macht.
    Das Erkennen was die Gier mit einem macht, die Achtsamkeit, das Unterbewusst auf die bewusste Ebene zu bringen, ist, so finde ich, ein guter Weg, was letztendlich, wenn man tief hineinschaut, auch zu „dem was IST“, also Non-Dualität, „Ichlosigkeit“ führt.


    Und was ist dann mit dem Hass und der Verblendung? Sowohl Gier, als auch Hass sind auf andere bezogen und schaden damit ganz wesentlich den anderen. Schon aus diesem Grunde, kann das nicht der rechte Weg sein, Gier zu befriedigen und zu sehen, was das macht. Nach dem Motto - immer tiefer in die Dualität bis am Ende das alles umkippt und man in der No-Dualität ankommt - der angeblichen Ichlosigkeit. Da redet dir dein Ich aber was ganz Dummes ein. Nennt sich Verblendung.


    Sicher ist das schädlich. Die Frage ist, ob die nackte Etikettierung nach dem Schema »Gier, Hass und Verblendung« zu einem Verhalten mit einer entsprechenden Verhaltenstabelle da so zielführend ist. Die Perspektive, erst »Dieb sein zu müssen« um zu erkennen, wie unheilsam das sein mag, ist doch eher der Holzschnitt, der überdeutlich zeigen soll, dass die eigene Wahrnehmung zu Auswirkungen des eigenen Handelns mglweise wertvoller und stärker ist, als die der Etikettierung nach übernommenen. Dazu (u.a.) dient in meinen Augen schon das Prinzip Achtsamkeit.


    Takumi:

    Weiter ist es eine Verkennung des Verhältnisses von Unbewusst und Bewusst, zu glauben, man könne das Unterbewusste bzw. Unbewusste bewusst machen durch Achtsamkeit. Als könntest du damit Fehler und Irrtümer vermeiden. Auch hier ein schönes Beispiel wie du dir dein Verlangen nach Allmacht einredest.


    Der erste Satz ist eine ziemlich steile Behauptung. Ich hatte bisher den Eindruck, dass es genau darum gehen könnte? Fehler und Irrtümer vermeiden kann ich erst nach einer Bewusstwerdung. Ob nun durch Achtsamkeit oder durch das vermeiden von »etikettiert« negativem Verhalten. Platte Frage am Rande: Was ist mit den Verhaltensweisen, die in der o.a. Verhaltenstabelle nicht vorkommen? Durch welchen Prozess kann man ein feineres Raster in sich aufbauen, um sein Verhalten auf schädlich/heilsam zu untgersuchen?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Joram:

    Urteilen, vor allem über anderen, ist ein eindeutiger Ausdruck der Verblendung. -So meine Ansicht.
    Urteile sind Vorstellungen, Projektionen, nicht „das was IST“.


    Ich denke, es kann nicht schaden, den Unterschied zwischen einem Hitler und einem Gandhi zu erkennen und hier zu einem klaren Urteil zu gelangen.


    Sorry, das war jetzt plumper Holzhammer, aber bewerten und urteilen (gerade im Hinblick auf "heilsam" und "unheilsam") gehört auch zur Rechten Einsicht. Was wir uns allerdings in der Tat verkneifen sollten: das Spekulieren. Besonders in Form von psychologischen Ferndiagnosen über andere User.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)


  • Solche Beiträge wie deiner, sind der Grund wieso ich in dem Forum nicht/kaum noch aktiv bin. Viel Spaß mit dem Holzhammer. *lach*


    Übrigens, Hitler und Gandhi, sind nur Vorstellungen, nicht „das was IST“.


    Und ja, Ihr beide habt Recht: Wenn man grob unterwegs ist, sollte man es mit der "Begierde zulassen" lieber lassen, denn es ist SEHR fraglich ob die Achtsamkeit entwickelt genug ist!


    *lach*


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)


  • Ja, Achtsamkeit ist zu kultivieren. Das geht halt nicht ohne dass man es will, oder verlangt. Aus Einsicht und Vertrauen geht man den achtfachen Pfad.

  • malsehen:
    Takumi:

    Weiter ist es eine Verkennung des Verhältnisses von Unbewusst und Bewusst, zu glauben, man könne das Unterbewusste bzw. Unbewusste bewusst machen durch Achtsamkeit. Als könntest du damit Fehler und Irrtümer vermeiden. Auch hier ein schönes Beispiel wie du dir dein Verlangen nach Allmacht einredest.


    Der erste Satz ist eine ziemlich steile Behauptung. Ich hatte bisher den Eindruck, dass es genau darum gehen könnte? Fehler und Irrtümer vermeiden kann ich erst nach einer Bewusstwerdung. Ob nun durch Achtsamkeit oder durch das vermeiden von »etikettiert« negativem Verhalten. Platte Frage am Rande: Was ist mit den Verhaltensweisen, die in der o.a. Verhaltenstabelle nicht vorkommen? Durch welchen Prozess kann man ein feineres Raster in sich aufbauen, um sein Verhalten auf schädlich/heilsam zu untgersuchen?


    Bewusstwerdung kann sich nur auf vergangene Fehler und Irrtümer beziehen. Deshalb gibt es die Praxis der Reue. Zukünftige Irrtümer kann niemand vermeiden. Es gibt keinen Prozess, mit dem man sein Verhalten so einstellen könnte, dass kein Fehler mehr möglich ist. Fehler und Irrtümer sind ja wie Leiden - sie haben mit einem Ich oder mein nichts zu tun - sie sind einfach so. Es ist eben das Unkraut und ich kann es zum Dünger verwandeln, in dem ich es untergrabe oder kompostiere. Daher gibt es auch so etwas wie Fehler wiederum nicht. Es gibt nur dharmas und die sind leer.

  • Joram:


    Urteile sind Vorstellungen, Projektionen, nicht „das was IST“.


    Urteile, Vorstellungen, Projektionen ist auch "das was ist". Ansichten sind auch, das was ist - es wird landläufig zu den Geistobjekten gezählt und diese sind recht schwierig zu erkennen.

  • Takumi:
    Joram:


    Urteile sind Vorstellungen, Projektionen, nicht „das was IST“.


    Urteile, Vorstellungen, Projektionen ist auch "das was ist". Ansichten sind auch, das was ist - es wird landläufig zu den Geistobjekten gezählt und diese sind recht schwierig zu erkennen.


    Urteile, Vorstellungen, Projektionen ist auch "das was ist"???
    Ich verstehe was Du meinst, will darauf aufmerksam machen, dass es nicht die einzige Weise die „eigene Realität“ zu betrachten.


    Will sagen:
    Auch wenn Urteile, Vorstellungen und Projektionen als "das was ist", betrachtet werden KÖNNTEN, so sind sie ein Vorstellungsprodukt und nicht „das was um einen herum ist“ (die Formulierung ist nicht wasserdicht, aber vielleicht klarer zu erfassen).


    Das was ist, ist die Tastatur und Bildschirm vor Dir. (und auch die könnten auseinander genommen werden und als Konzept aufgelöst werden, was sie auch sind.) Wenn Du die Tastatur und Bildschirm „liebst“ oder „Hasst“ – na ja, das wäre in deiner „Realität“ „das was IST“, aber eindeutig auf Täuschung, verzerrte Wahrnehmung basiert, keine „reine Wahrnehmung“, nicht „wirklich“ „das was IST“ – oder siehst Du es anders?


    Diese Trennung zu machen, zu unterscheiden zwischen „dem was IST“ („reine Beobachtung“) und „dem was wir hinzufügen“ (der „Beobachter“, die Vorstellung „ich liebe/hasse“ etwas), ist der Unterschied zwischen „normale Wahrnehmung“ und „reine Wahrnehmung“, zwischen Leben mit Angst, da Angst auf Täuschung/Vorstellung basiert ist und Leben ohne Angst, Leben ohne künstliche Projektionen, Leben ohne „Ich“, ohne „Beobachter“.



    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)


  • Mir fehlen die Worte.