Buddhismus ohne Meditation?

  • Grund:

    Es gibt sicherlich Methoden zur Entspannung. Wenn man die alle auch Meditation nennt (man kann Begrifflichkeiten ja anwenden wie man will), dann stimmt das Schema "Meditation - > Ruhe", wobei ich jetzt Entspannung und Ruhe gleichgesetzt habe ... warum auch nicht? 8)
    Aber diese Methoden haben nicht nowendigerweise was mit dem ganzen Vorstellungsgebäude "Buddhismus" zu tun. Gott sei dank. 8)


    Grund: you made my day :D


    Siesta mexicana:




    Promi


  • Das fänd ich nun nicht entspannend, so in der Sonne liegen 8)

  • Prometheus:

    Na dann vielleicht etwas romantischer:




    Promi


    Kann auch ohne Blumen und Kerzen entspannen und beruhigen. Laut Anicca müsste das Meditation sein 8)

  • Ist diese Frage nicht durch die 'Realität' beantwortet? Ich müsste die Quelle suchen, aber ich habe vor nicht allzu langer Zeit gelesen (der Text war maximal 20-30 Jahre alt), dass weniger als 10% der thailändischen Ordinierten (!) meditieren. Keine Buddhisten? Die Waldtradition, aus der ein Großteil der im Westen bekannten Theravada-Mönche und ihre westlichen Schüler, die das Bild des Theravada im Westen bestimmen, war eine Art Reformbewegung und durch sie kam Meditation zu ihrem prominenten Platz.

  • Praxis ohne ruhiges verweilen, ohne Konzentration .... :?:
    Entschuldigung, das ist Lächerlich :!:


    Lebt lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Nomad:

    Praxis ohne ruhiges verweilen, ohne Konzentration .... :?:
    _()_ Nomad


    Wo hast du denn das herausgelesen ?


    Konzentration (samma samadhi) ist unabdingbar.


    Es gibt drei Arten zum Ziel (Vipassana):


    intellektuell
    kontemplativ
    tiefe Versenkung


    und dann gibts noch Zazen: Vor einer Wand sitzend auf Satori warten.


    Ruhig verweilen ? Was soll denn das bitte sein ?
    Bei meinem Friseur hat es da so Massagestühle mit Blick aufs Aquarium......


    Promi


  • Friseur ? Kenn ich nicht. Massiert wird meine Wenigkeit durch die inneren Winde.Und Aquarium ist Samsara.
    Baden im Ozean ist effektiver. Eventuell besucht man einen Unterwasserfriseur wenn`s oben zu starken Wellengang durch die Winde gibt, hm :?:
    Außerdem heißt es zudem Vorstellung`s-freies ruhiges Verweilen oder auch tib. Shine bzw. sansk. Shamatha.
    Samma samadhi ist lediglich der Beginn, bis zum Shurangama bzw. Vajra Samadhi oder der Diamantgleichen Konzentration dauert`s dann eventuell je nachdem ein Weilchen.


    Lebe lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • @ Nomad


    Ach so. Du lebst im tibetischen Buddhismus.


    Ngöndrö, 8. Karmapa, 16. Karmapa. Shine/lhaktong.


    Das hab ich nicht gemeint mit 'samma sammadhi'.


    Aber ich will niemand ausschliessen, deshalb erweitern wir nun unsere Runde. Lass uns über 'Meditationsformen' sprechen:


    Dann hätten wir also folgende Möglichkeiten:


    Können direkt zu Nibbana führen (oder ins Verderben):
    intellektuell
    kontemplativ
    tief versenkend (anapanasati, vipassana)
    abwartend (Zazen)


    Verbleiben im Samsara, erschaffen in jedem Fall heilsames Karma:


    Tibetische Meditationsformen
    Metta-Meditation (Liebende Güte)
    Vergebungsmeditation


    Verbleiben im Samsara, machen das Verweilen angenehmer:


    Entspannungsmethoden (Sprudelbad, autogenes Training)


    Promi

    5 Mal editiert, zuletzt von Prometheus ()

  • Hallo Prometheus,


    Du bezeichnest die "tibetische Meditation" als "geführt nachahmend hoffend" ???
    Sicherlich weißt Du, dass der tibetische Buddhismus zu dem Mahayana Buddhismus gehört, der sich aus dem Theravada Buddhismus heraus entwickelt hat (buddhistische Geschichte im Schnelldurchlauf :) ). Wie kommst Du dann zu Deiner etwas merkwürdigen Beschreibung der "tibetischen Meditation" ?
    Das Wort "geführt" kann ich ja noch nachvollziehen, im Theravada gibt es jedoch auch geführte Meditationen.
    Was Du unter nachahmend verstehst weiß ich wirklich nicht.
    Und "hoffend" ist KEINE buddhistische Meditation, da Hoffnungen immer etwas mit Erwartungen (Gedanken an die Zukunft) zu tun haben. Wenn etwas typisch "tibetisch" ist, dann vielleicht die Visualisierung. Sie wird gerne als Meditationsobjekt genommen, um den Geist zu konzentrieren, bei anderen ist ist der Atem.


    LG
    Matthias

  • Hallo Matthias


    Habe das ganze nochmal etwas überarbeitet !
    Die Bezeichnungen waren nicht treffend, da hast Du recht. Es ging mir eben nur um ein Schnellcharakterisierung, rein intuitiv. (ich habe die netten Leute, die dem tib. Bud. folgen eben oft sehr suchend-hoffend wahrgenommen)


    Promi

    Einmal editiert, zuletzt von Prometheus ()

  • Onda:

    Ist Buddha-Dharma ohne Meditation noch Buddha-Dharma?


    Anders gefragt: Kann es einen authentischen Buddhismus ohne meditative Praxis geben?...
    LG
    Onda


    Welche Relevanz hat diese Frage für deine persönliche Praxis?

  • Axel Benz:

    Ist diese Frage nicht durch die 'Realität' beantwortet? Ich müsste die Quelle suchen, aber ich habe vor nicht allzu langer Zeit gelesen (der Text war maximal 20-30 Jahre alt), dass weniger als 10% der thailändischen Ordinierten (!) meditieren. Keine Buddhisten? Die Waldtradition, aus der ein Großteil der im Westen bekannten Theravada-Mönche und ihre westlichen Schüler, die das Bild des Theravada im Westen bestimmen, war eine Art Reformbewegung und durch sie kam Meditation zu ihrem prominenten Platz.


    Na, und wo ist dieser Text und von wem ? Nehme an von einem der vielen kritischen Auskenner.
    Vielleicht fragst Du die Theravadi s selber, bevor Du von der Realität redest, die in irgendeinem Text steht.

  • Ji'un Ken:
    Onda:

    Ist Buddha-Dharma ohne Meditation noch Buddha-Dharma?


    Anders gefragt: Kann es einen authentischen Buddhismus ohne meditative Praxis geben?...
    LG
    Onda


    Welche Relevanz hat diese Frage für deine persönliche Praxis?


    Überhaupt keine. Ich erlaube mir auch Fragen zu stellen ohne Relevanz für meine persönliche Praxis.
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Axel Benz:

    Ist diese Frage nicht durch die 'Realität' beantwortet? Ich müsste die Quelle suchen, aber ich habe vor nicht allzu langer Zeit gelesen (der Text war maximal 20-30 Jahre alt), dass weniger als 10% der thailändischen Ordinierten (!) meditieren. Keine Buddhisten?


    Ich habe vor einiger Zeit die Biographie des Theravada-Lehrers Bhante Henepola Gunaratana gelesen. Er stammt aus Sri Lanka. Er berichtet, dass während seiner Zeit als junger Ordinierter kaum einer der Mönche meditierte. Als er mit der Meditation begann, galt er unter seinen Mitmönchen als Exot.
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
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  • Jinen:


    Ich kann mich nicht daran erinnern, daß im achtfachen Pfad von Dhyana die Rede ist.
    Es ist von sati die Rede, und von samadhi.


    In der Vertiefungsgruppe des Achtfachen Pfades geht es um Meditation, was sonst...
    In allen zentralen buddhistischen Schulen (Theravada/Zen/tibetisch) ist Meditation ein wesentlicher Bestandteil der Praxis.


    Onda

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  • Onyx9:

    Na, und wo ist dieser Text und von wem ? Nehme an von einem der vielen kritischen Auskenner.
    Vielleicht fragst Du die Theravadi s selber, bevor Du von der Realität redest, die in irgendeinem Text steht.


    Onyx,


    nicht, dass ich glaube, es interessiert dich wirklich: die Information ist (mit ziemlicher Sicherheit) aus einem Buch von Ajahn Chah, Buddhadasa oder einem ihrer westlichen Schüler (Kornfield, usw.).


    Im übrigen verbitte ich mir deine Unverschämtheiten.


    Axel

  • Ji'un Ken:
    Onda:

    Ist Buddha-Dharma ohne Meditation noch Buddha-Dharma?


    Anders gefragt: Kann es einen authentischen Buddhismus ohne meditative Praxis geben?...
    LG
    Onda


    Welche Relevanz hat diese Frage für deine persönliche Praxis?


    Was bitte ist denn persönliche Praxis ?


    Buddhaland verkommt allmählich zum Irrenhaus !!! :!:


    Da behauptetet dann hier alsdann jemand beispielsweise : Der tibetische Buddhadharma hätte seine Wurzeln im Theravada, entspricht auch Sthavira bzw. auch Vibhajyavādin.
    In Anbetracht der beweisbaren historischen Tatsache das dieser tib. Buddhismus seinen Samen in den Lehren der Sarvastavadins wiederfindet (als sarva asti oder alles ist) als Mula (Wurzel) Sarvasatavadin, auch bekannt als Erkenntnistheoretischer Realismus; insofern das die Dharmas in Vergangenheit Gegenwart u. Zukunft existieren. Eben genau das Gegenteil von bereits erwähnten Theravadins, schreiben die Sarvastavadin allen drei Dharmas Existenz zu. Was soviel meint das alle wahren Dharmas (dharma-svabhāva) außerhalb des empirischen potentiell ununterbrochen sind, aber nur dementsprechend zeitlich unter gegebenen Bedingungen in Erscheinung treten. Zumeist erkennt man nur die Nicht-Transzendenten Dharmas als eben Manifest (lakshana). Allerdings ist ihr sich Manifest-sein selbst transzendent.
    Will sagen: dem sinnlichem als Auge zu sehen- Bewusstsein, als Ohr zu hören ..., nicht zugänglich usw.


    Lieber Ji'un hierzu ist es unabdingbar zu wissen was den Unterschied ausmacht zwischen Vibhayavadjin und Yogacara als das die Lehre des Zen sowie Zazen durch Bodhidharma einem Yogacara Lehrer nach China übertragen wurde also im Ursprung Sarvastivādin
    bzw. da heraus sarva asti (alles ist) trägt. Dies betrifft, eben genau das Gegenteil von Theravada Sichtweise. Weiß man dann allerdings nicht das als auch wieso und wodurch, wieso und weshalb sich die späteren Sautrāntikas (Nominaleismus siehe bitte auch unter: überflüssige metaphysische Konstruktionen)) sich von zuvor genannten Sarvāstiavādin abspalteten dann ... :idea::?:



    Vorläufig:


    Eine Schule die hier noch vorläufig erwähnenswert wäre ist die der Vaibhāshikas (Kommentar zum Sanskrit Abhidharmapitaka als autoritativ).


    Du siehst Werter Ji'un; wie viel und Multi dimensional das jeweilige Verständnis von der Lehre des Erhabenen rein Philosophisch war und ist, das ich hier nur einen Abriss Thread u. Themen bezogen im Stakkato Express geben kann. Entschuldige bitte, es ist mehr als tausend seitig Buch füllend.
    Für mich war es ungewollt und auch anstrengend *schwitzend u. Schweiß*. Allerdings so wie ich es heute sehe unabdingbar,
    Mein Freund Ji'un. Willst Du nicht das Buddhaland zum Tollhaus wird, ist es sehr sehr wichtig die Geschichte der Schulen und Systeme des ›Buddhismus‹ zu verstehen, weil eben und gerade nur dann kann man adäquat eloquent eingreifen. Bitte verstehe dies nicht als Kritik an Deiner Person. Dafür bist Du mir nicht nur zu wertvoll, darf ich sagen ich hab Dich lieb gewonnen Ji'un :?:


    Lebe lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Onda:
    Ji'un Ken:

    Welche Relevanz hat diese Frage für deine persönliche Praxis?


    Überhaupt keine. Ich erlaube mir auch Fragen zu stellen ohne Relevanz für meine persönliche Praxis.
    Onda


    Richtig, Onda, für deine persönliche Praxis ist die Beantwortung dieser Frage ohne Belang.
    Was bedeutet für dich in diesem Zusammenhang "authentisch"? Was muss deiner Meinung nach gegeben sein, um den Buddha-Dharma als authentisch zu bezeichnen? Ist das http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=9676#p171212 alles? Ich habe für diesen Begriff diese Seite http://synonyme.woxikon.de/synonyme/authentisch.php zu Rate gezogen. Trifft das auch deine Vorstellungen von dem Begriff "authentisch"?
    Ich glaube die "Buddhisten" sind sich untereinander, Meditation hin oder her, noch lange nicht einig, was authentisch ist und was nicht.


    Was bedeutet für dich in diesem Zusammenhang "Meditation" und was ist Meditation für dich?
    Im Lexikon der östlichen Weisheitslehren habe ich dazu folgendes gefunden:

    Zitat

    Sammelbegriff für eine Vielzahl von religiösen Übungen, die von der Methode oft sehr verschieden sind, alle jedoch das gleiche Ziel haben: das Bewusstsein des Übenden in einen Zustand zu versetzen, in dem es zu einer Erfahrung des "Erwachens".... kommen kann.
    ...Gemeinsames Kennzeichen aller Meditationsformen ist, dass ihre Übung den Geist des Übenden sammelt, ihn beruhigt und klärt wie die Oberfläche eines aufgewühlten Gewässers, auf dessen Grund man nur schauen kann, wenn die Oberfläche still und das Wasser klar ist.
    ...Beharrliche Übung der Meditation führt zu einem nicht-dualistischen Bewusstseinszustand.......
    ...Wird diese Erfahrung, auf einem Weg endlos sich fortsetzender geistiger Schulung, in das tägliche Leben integriert, so wird damit schließlich der Zustand erreicht, den die Religionen als Erlösung, Befreiung oder vollkommene Erleuchtung bezeichnen.


    Meinst du das mit Meditation?


    Fragen über Fragen
    LG
    Ji'un Ken


  • :lol: Bitte schön, verbitt sie dir !

  • Onda:
    Axel Benz:

    Ist diese Frage nicht durch die 'Realität' beantwortet? Ich müsste die Quelle suchen, aber ich habe vor nicht allzu langer Zeit gelesen (der Text war maximal 20-30 Jahre alt), dass weniger als 10% der thailändischen Ordinierten (!) meditieren. Keine Buddhisten?


    Ich habe vor einiger Zeit die Biographie des Theravada-Lehrers Bhante Henepola Gunaratana gelesen. Er stammt aus Sri Lanka. Er berichtet, dass während seiner Zeit als junger Ordinierter kaum einer der Mönche meditierte. Als er mit der Meditation begann, galt er unter seinen Mitmönchen als Exot.
    Onda


    Unerklärlich ! *grübel*


  • Hallo Ji'un Ken,


    danke für den Schritt in Richtung Begriffsklärung. Ich habe die für mich zentralen Begriffe in deinem Text gefettet. Ich werde mich in meiner Defintion auf die buddhistische Meditation beschränken und den Aspekt "Ziel: Erleuchtung" in den Hintergrund treten lassen:



    Mir ist klar, dass diese Definition einige Reizvokabeln enthält, die gerade bei Zen-Freunden auf Widerspruch stoßen werden: geistige Übung, Methoden, Objektausrichtung. Gleichwohl denke ich, dass diese Definition wesentliche Elemente der buddhistischen Meditation erfasst.


    LG
    Onda


    P.S. Ein Satz wie "Eine buddhistische Schule, in der keine Meditation praktiziert wird, ist keine" macht es ergänzend erforderlich, den Begriff der "Buddhistischen Schule" zu definieren.

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

    Einmal editiert, zuletzt von Onda ()

  • Onda:

    Mir ist klar, dass diese Definition einige Reizvokabeln enthält, die gerade bei Zen-Freunden auf Widerspruch stoßen werden: geistige Übung, Methoden, Objektausrichtung.


    Für solche Zen-Freunde, die sich von Vokabeln reizen lassen, würde ich auf den Standardrat des verrückten Drachens verweisen: Mehr Zazen. 8)