Absicht der Sittlichkeit

  • Als "mittelmäßig" die aus mittelmäßiger Absicht usw. entsprungene Sittlichkeit; als "erhaben" die aus erhabener Absicht usw. entsprungene Sittlichkeit: - Oder: 'niedrig' ist die aus Ruhmsucht befolgte Sittlichkeit, 'mittelmäßig' die aus Sucht nach dem Lohne guter Werke befolgte Sittlichkeit, 'erhaben' die aus Pflichtgefühl (eigentlich, weil man so handeln müsse') und der Heiligkeit wegen befolgte Sittlichkeit. - Oder: 'niedrig' ist die Sittlichkeit, die befleckt ist durch eigene Überhebung und Herabsetzung anderer, denkend: 'Ich bin sittlich vollkommen, doch diese anderen Mönche sind sittenlos, dem Bösen ergeben'; 'mittelmäßig' ist die weltliche Sittlichkeit, sofern sie unbefleckt ist; 'erhaben' ist die überweltliche Sittlichkeit. - Oder: 'niedrig' ist die Sittlichkeit, die dem Begehren nach Gewinn und Reichtum entsprungen ist; 'mittelmäßig', die der eigenen Erlösung wegen zustande gekommen ist; 'erhaben', die zu den Vollkommenheiten (pāramitā) gehört und der Erlösung aller Wesen wegen zustande gekommen ist. Auf diese Weise ist die Sittlichkeit dreifach: als niedrig, mittelmäßig oder erhaben.
    Was haltet ihr hiervon?

  • Kannst du eine Quelle angeben?
    LG
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:

    Kannst du eine Quelle angeben?
    LG
    Onda


    Hallo,
    das werde ich noch tun. Ich wollte einfach mal Wertfrei Meinungen darüber hören Also ohne Beeinflussung darüber aus welcher Richtung dieser Text kommt. Einige werde es wissen. Wie gesagt kommt später.
    Gruß
    Tsultrim

  • Man muß schon sehr geläutert sein für diese Erhabenheit, nein ganz geläutert.
    Der Gedanke: ich praktiziere zur Erlösung aller Wesen ist ein zweischneidiges Schwert.
    Aber geloben hat schon seine Wirkung, ja, ja.

  • Tsultrim Dorje:

    und der Erlösung aller Wesen wegen zustande gekommen ist.


    Dieser Text stammt aus der Kommentar!!!-literatur Visuddhi Magga I (12)
    "Wiewiel Arten der Sittlichkeit gibt es?"


    Nichts was der Buddha so erwähnte. Dies entspringt dem (unerwachten) Geist des ehrwürdigen Buddhagosa
    Was nicht heißt, dass nicht auch richtig gute Dinge im Visuddhi Magga stehen. :)


    ()


  • Und Du bestimmst was Richtig und Falsch in diesem Werk ist? :lol:

  • Tsultrim Dorje:

    Auf diese Weise ist die Sittlichkeit dreifach: als niedrig, mittelmäßig oder erhaben.


    Die Sittlichkeits-Rangordnung ist insofern wenig hilfreich, als bei "niedrig" Handlungen erwähnt werden, die man nicht als Sittlichkeit bezeichnen kann...
    Ob eine Handlung sittlich oder nicht ist, hängt im wesentlichen von der Motivation ab. Sittlich ist sie, wenn Sie im Geist des Nicht-Schadens also aus Mitgefühl erwächst.
    Onda

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  • Tsultrim Dorje:

    Und Du bestimmst was Richtig und Falsch in diesem Werk ist?


    Ich vergleiche zumindest mit den Lehrreden des historischen Buddha.
    Da gibt es nichts zu bestimmen.


    Zeige mir bitte eine Lehrrede, wo der Buddha so etwas sagte. Dann kann man darüber diskutieren.


    Nur meine Meinung.


    ()

  • Hallo Onda,
    ich denke dass es bei der niederen Sittlichkeit um vorgespielte Sittlichkeit handelt. Ich tue mal so als ob ich Sittlich wäre, um anerkannt oder bewundert zu werden. Auch wird hier erwähnt und um gutes Karma zu erhalten. Hier sehe ich eine stark Ego behaftete Sittlichkeit. Auch Unwissenheit über die eigene Motivation und deren Folgen kann hier wohl mitspielen. Also ist es schon die Motivation die hier zählt. Hier wird ein sehr gemischtes Karma herauskommen, es mag wohl je nach Motivation auch Mehrheitlich schlecht sein.
    Gruß
    Tsultrim


  • Wenn etwas nicht im Pali Kanon steht, hat es der Buddha nicht gesagt. Da gibt es nicht zu bestimmen? Du bestimmst doch hier durch diese Aussage was die Lehrreden des historischen Buddha sind. Nur über Themen zu reden die 100% vom Buddha sind geht nicht. Keiner hier kann zu 100% sagen das alles was im Kanon steht vom Buddha stammt. Einfach zu unfexiebel, würde ich mal so sagen. Es kann über die Jahrhundere vieles verloren gegangen sein und wurde wiedergefunden. Und wenn Du darüber nicht diskutieren willst dann braucht Du das auch nicht.
    Nur meine Meinung.
    Gruß
    Tsultrim

  • Tsultrim Dorje:

    Du bestimmst doch hier durch diese Aussage was die Lehrreden des historischen Buddha sind.


    Dann versuche bitte nicht zu suggerieren, dass der Buddha dies so gelehrt hat.


    Wir finden immer wieder die Aussage ".... zum Wohle aller Wesen", aber


    Tsultrim Dorje:

    und der Erlösung aller Wesen wegen zustande gekommen ist


    nicht. Wenn der Buddha dieses Mahayanische Bodhisattva Ideal so gelehrt hätte, würden wir mehr als eine Lehrrede darüber haben.


    Tsultrim Dorje:

    Es kann über die Jahrhundere vieles verloren gegangen sein und wurde wiedergefunden.


    Dass ausgerechnet all die Lehrreden, welche sich um dieses Thema drehen verloren gegangen sein sollen, ist eine äußerst weit hergeholte Spekulation.



    Tsultrim Dorje:

    Einfach zu unfexiebel, würde ich mal so sagen.


    Ich drehe mir halt den Dhamma nicht passend, nur weil das vielleicht bequemer wäre.


    Tsultrim Dorje:

    Und wenn Du darüber nicht diskutieren willst dann braucht Du das auch nicht.


    Warum störe ich Dich?
    Ich diskutiere gerne darüber. Aber ich muss doch nicht beipflichten oder?


    Es ist doch nun schon oft genug darüber gesprochen/geschrieben worden, dass es sich beim Mahayanische Bodhisattva Ideal um eine Weiterentwicklung des Mahayana handelt. Es gibt sogar Gruppierungen die auf "Weiterentwicklung" sehr stolz sind. Anyway, das ist hier nicht Thema.


    ()
    ______________________________


  • Ich soll nicht suggerieren dass dies vom Buddha ist, was ich nicht tue. Ich sage es ist vom Buddha wie Du sagst es ist nicht vom Buddha. Bitte nicht in zwei Maßen messen.
    Es sind mehr Lehrreden erhalten, diese stehen aber nicht im Pali Kanon. Es steht viel im Sanskrit Kanon der im 1. Jahrhundert entstanden und somit älter als der Pali Kanon ist. Auch wir immer vergessen das um 1200 viele Texte durch die verdrängung des Buddhismus durch die Moslems zerstört wurden. Im 5. Jahrhundert fand der erste Kontakt mit dem Buddhismus in Tibet statt. Im 7. Jahrhundert wurde der Buddhismus in Tibet eingeführt. Und im 8. Jahrhundert wurde er erneuert. Hier wurden die Texte nach Tibet geholt und übersetzt die jetzt den Kangyur zusammengefasst sind. Somit sind die Texte die im um 1200 verloren gingen hier erhalten geblieben. Zusammengefasst. Erhalten sind diese Texte nur noch in Handschriftenfunden aus Zentralasien - wie zum Beispiel Turfan - oder Nordindien - wie zum Beispiel Gilgit - oder als Rekonstruktionen aus Übersetzungen des chinesischen San-zang und im tibetanischen Kanjur. Buddhaghosa lebte Ende des 4. Anfang des 5. Jahrhunderts und kannte Texte die im Pali Kanon nicht aber im Sanskrit Kanon und im Kangyur zu finden sind.
    Wenn Gruppen sich als eine Weiterentwicklung sehen dan dürfen sie das gerne tun. Im 3. Jahrhundert gab es eine Abspaltung von Mönchen nachzulesen in der Geschichte des Buddhismus hier im Web.
    Soviel zum Geschichtlichen Hintergrund.
    Du störst mich nicht nur diese abgeleierte Aussage mit dem erhobenen Finger "Das hat der Buddha aber nicht gelehrt" geht mir auf die .......
    Das ist kein Argument sonder eine Notaussage um nichts Begründen oder Aussagen zu müssen. Schaue Dir die Geschichte des Buddhismus und die Entwicklung der Schulen mal genau an.

  • Ach ja nun sollten wir zum Thema zurück kommen. Denn Rest können wir gerne per PN klären.

  • Tsultrim Dorje:

    Was haltet ihr hiervon?


    Es wird nicht die Sittlichkeit als solche, sondern vielmehr die eigene Motivation sittlich zu handeln bewertet. Handle ich aus mir selbst heraus oder handle ich wegen anderen (Strafe abwenden, Belohnung erhalten). Es existieren tatsächlich verschiedene Motivationen "Regeln" einzuhalten. In diesem Zusammenhang kommt mir das Stufenmodel moralischen Handelns von Kohlberg in den Sinn (hatte es hier mal andernorts gepostet) und möchte es nochmals in Errinnerung rufen, da es meiner Ansicht nach ziemlich ähnlich ist wie der Kommentar aus dem Visuddhi Magga.


    http://de.wikipedia.org/wiki/S…es_moralischen_Verhaltens:



    Buddha meint bezüglich dieser 6. oder gar 7. Stufe folgendes:
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m099z.html



    Gruss Bakram

  • Hallo,


    Sukha:

    Dieser Text stammt aus der Kommentar!!!-literatur


    ist es wirklich notwendig jetzt schon im Forum zum allgemeinen Buddhismus zu schreien: Vorsicht Kommentar!!!-literatur? :doubt:


    Interessant ist auch zu wissen, wie Sukha die Aussage "'erhaben', die zu den Vollkommenheiten (pāramitā) gehört und der Erlösung aller Wesen wegen zustande gekommen ist" versteht?


    Sukha:

    Wir finden immer wieder die Aussage ".... zum Wohle aller Wesen", aber


    Tsultrim Dorje:

    und der Erlösung aller Wesen wegen zustande gekommen ist


    nicht. Wenn der Buddha dieses Mahayanische Bodhisattva Ideal so gelehrt hätte, würden wir mehr als eine Lehrrede darüber haben.


    Gruß
    Florian

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Hallo,
    eine gute Darstellung.
    Es stellt sich mir aber die Frage. Wenn ich weiß das ich durch Sittliches handel gutes Karma schaffe, ich verhindern kann dass aus diesm Grund handele. Wenn ich z. B. in einem Tempel gehe und Kerzen oder Geld spende habe ich immer im Hintekopf das dies gutes Karma schaft. Wir da die Handlung nicht niedrig?
    Gruß
    Tsultrim

  • Tsultrim Dorje:

    Wenn ich z. B. in einen Tempel gehe und Kerzen oder Geld spende, habe ich immer im Hinterkopf, dass dies gutes Karma schaft. Wird da die Handlung nicht niedrig?


    Das ist Denken in Dimensionen eines guten "Deals". Ich tue etwas und bekomme etwas dafür. Ich spende und möble mein Karma-Konto dadurch auf. Sehr materialistisch/profitorientiert gedacht.
    Dem kann entgegengewirkt werden, indem man sich vom Gedanken eines Karma-Kontos, auf dem "Verdienste" gutgeschrieben/gehortet werden, verabschiedet. Denn hier ist die Gefahr der Pervertierung schon im Konzept verankert.


    Die Wurzel wahrer Sittlichkeit ist das Mitgefühl. Und nicht das Spekulieren auf persönlichen Nutzen.


    LG
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Hallo Onda,


    ich gehe ja nicht dorthin um gutes Karma zu schaffen, sondern es zieht mich einfach dorthin. Aber wenn ich dort bin und diese Tat ausführe kommt es mir in den Kopf. Wird da die anfängliche Motivation nicht durch die zweitre ersetz, findet eine Abschwächung statt oder wird es eine Mischung von beidem?
    Gruß
    Tsultrim

  • Hallo,


    Tsultrim Dorje:

    Es stellt sich mir aber die Frage. Wenn ich weiß das ich durch Sittliches handel gutes Karma schaffe, ich verhindern kann dass aus diesm Grund handele. Wenn ich z. B. in einem Tempel gehe und Kerzen oder Geld spende habe ich immer im Hintekopf das dies gutes Karma schaft. Wir da die Handlung nicht niedrig?


    das Wissen vom moralischen Gesetzt (kamma-vipaka) gehört ja zur rechten Ansicht und soll daher kultiviert werden. Die moralische Qualität einer Handlung wird größtenteils durch die drei Wurzeln (heilsam bzw. unheilsam) bedingt. Wer um das Kammagesetz weiß, tut ja nichts Negatives, sondern hat im gewissen Umfang die heilsame Wurzel Wissen in sich. Wenn du jetzt nur in den Tempel gehst und spendest, um Kamma-Punkte zu sammeln, dann kannst du dich ja irgendwo auf Buddhaghosas Sittlichkeitsskala - eher am Ende - selber einorden. Aber wenn du dies machst aus Vertrauen zu den drei Schätzen etc. und dabei weißt, dass diese gute Tat ebenfalls eine gute Frucht haben wird, dann wird die Handlung dadurch nicht niedriger.


    Gruß
    Florian

  • Was heißt denn eigentlich "zum Wohle aller Wesen" erhabene/überweltliche Sittlichkeit entfalten
    im Theravada-Kontext ?



    Was den eigensüchtigen Impuls einer Opferhandlung betrifft, kann ich nicht viel dazu sagen;
    ich denke, man sollte sich hier nicht auf das Geben und Tun konzentrieren, sondern auf das Gedenken.


    Zumindest hat es im Zen-Buddhismus diese Wirkung: Hier wird nicht viel "geopfert", aber das große Gelübde gesprochen,
    Sittlichkeit und Gaben werden nicht als "Opfer" verstanden, sondern als notwendige Haltung "zum Wohle aller Wesen".

  • Onyx9:

    Was heißt denn eigentlich "zum Wohle aller Wesen" erhabene/überweltliche Sittlichkeit entfalten im Theravada-Kontext ?


    Zu der Formulierung "zum Wohle aller Wesen" fällt mir auf Anhieb gar keine Stelle aus dem Palikanon ein. Nur etwas so ähnliches, eine "Selbstbeschreibung" des Buddha:


    Zitat

    "Wenn man zu Recht von irgendjemand sagen wollte: 'Ein Wesen, das nicht der Verblendung unterworfen ist, ist in der Welt erschienen, zum Wohle und zum Glück von vielen, aus Mitgefühl für die Welt, zum Guten, zum Wohle und zum Glück von Göttern und Menschen', so bin in der Tat ich derjenige, von dem man zu Recht dies sagen sollte." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m004z.html)


    Und zu Sittlichkeit heisst es an anderer Stelle:


    Zitat

    "Was sind heilsame Angewohnheiten? Es sind heilsame körperliche Handlungen, heilsame sprachliche Handlungen und die Läuterung der Lebensweise. Diese werden heilsame Angewohnheiten genannt."


    "Und wo entspringen diese heilsamen Angewohnheiten? Ihr Entspringen ist dargelegt: man sollte sagen, sie entspringen im Geist. In welchem Geist? Obwohl der Geist vielfältig ist, verschiedenartig und mit unterschiedlichen Aspekten, gibt es Geist, der nicht von Begierde beeinflußt ist, nicht von Haß oder Verblendung. Heilsame Angewohnheiten haben ihren Ursprung in diesem."


    "Und wo hören diese heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da ist ein Bhikkhu sittsam, aber er identifiziert sich nicht mit seiner Sittlichkeit, und er versteht jene Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, in der jene heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel aufhören, der Wirklichkeit entsprechend [4]." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m078z.html)


    Und zu Absichten:


    Zitat

    "Was sind heilsame Absichten? Es sind die Absicht der Entsagung, die Absicht des Nicht-Übelwollens und die Absicht der Nicht-Grausamkeit. Diese werden heilsame Absichten genannt."


    "Und wo entspringen diese heilsamen Absichten? Ihr Entspringen ist dargelegt: man sollte sagen, sie entspringen in Wahrnehmung. In welcher Wahrnehmung? Obwohl Wahrnehmung vielfältig ist, verschiedenartig und mit unterschiedlichen Aspekten, gibt es Wahrnehmung der Entsagung, Wahrnehmung des Nicht-Übelwollens und Wahrnehmung der Nicht-Grausamkeit. Heilsame Absichten entspringen in diesem."


    "Und wo hören diese heilsamen Absichten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da tritt ein Bhikkhu mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Hier geschieht es, daß heilsame Absichten ohne Überbleibsel aufhören [6]."(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m078z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Sich ethisch (sittlich) korrekt zu verhalten hilft allen Wesen weiter.
    Dies muss geübt werden, bis es in Fleisch und Blut übergeht und (dann) absichtslos wird.


    Dabei hilft das kultivieren der Brahmavihāra.


    Onyx9:

    Was heißt denn eigentlich "zum Wohle aller Wesen" erhabene/überweltliche Sittlichkeit entfalten
    im Theravada-Kontext ?


    Wer selber erwacht ist (Ariya), den Dhamma vollkommen durchdrungen hat, kann das edelste Dana geben, nämlich den Dhamma (lehren und vorleben).


    Onyx9:

    ich denke, man sollte sich hier nicht auf das Geben und Tun konzentrieren, sondern auf das Gedenken.


    Beides. Der Gedanke ist die Tat. Heilsam oder unheilsam oder neutral. Aaaaber es ist ein weiter Weg die pārami zur Vollendung zu bringen.
    Da ist "ab-geben" in welcher Form auch immer einer der besten Übungen. Jeder da, wo er gerade steht.


    Wünschen ("ich wünsche") ist auch wieder anhäufen und man möchte ja eher abschichten/ loslassen.
    "Gönnen" (ich gönne Dir ,dass .. ) wäre da der richtige Ausdruck aus meiner Sicht.


    Onyx9:

    Sittlichkeit und Gaben werden nicht als "Opfer" verstanden, sondern als notwendige Haltung "zum Wohle aller Wesen".


    So sehe ich das auch.


    ()

  • Hallo,


    die - wenn schon denn schon - wirklich wichtige Frage ist doch, ob sich der "Geist" der Vollkommenheiten in den Sutten wiederfindet. Finden sich die Vollkommenheiten in den Sutten als Qualitäten des Buddha - direkt oder indirekt - wieder? Wenn ja, dann ist es doch eher egal, ob es genau diese Liste in genau dieser Form erst in Werken des Suttanta-Pitaka gibt, die manchen nicht so angenehm sind.


    Gruß
    Florian

  • tsurezuregusa:

    die - wenn schon denn schon - wirklich wichtige Frage ist doch, ob sich der "Geist" der Vollkommenheiten in den Sutten wiederfindet. Finden sich die Vollkommenheiten in den Sutten als Qualitäten des Buddha - direkt oder indirekt - wieder? Wenn ja, dann ist es doch eher egal, ob es genau diese Liste in genau dieser Form erst in Werken des Suttanta-Pitaka gibt, die manchen nicht so angenehm sind.


    Sittlichkeit:


    Zitat

    "Udāyin, da schätzen mich meine Schüler folgendermaßen der höheren Sittlichkeit wegen: 'Der Mönch Gotama ist sittsam, er besitzt die höchste Ansammlung der Sittlichkeit.' Dies ist die erste Tugend, aufgrund derer mich meine Schüler ehren, respektieren, würdigen und verehren, und in Abhängigkeit von mir leben, während sie mich ehren und respektieren." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m077z.html)


    Entsagung:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist Richtige Absicht? Absicht der Entsagung, Absicht des Nicht-Übelwollens und Absicht der Nicht-Grausamkeit - dies wird Richtige Absicht genannt." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m141z.html)


    Wissen:


    Zitat

    "Vaccha, wenn du so antwortest: 'Der Mönch Gotama hat das dreifache wahre Wissen', dann wirst du sagen, was von mir gesagt worden ist, und mich nicht falsch darstellen, mit dem, was der Wahrheit widerspricht. Du wirst in Übereinstimmung mit dem Dhamma auf eine Weise erklären, so daß nichts, was einen Grund zum Tadeln schaffen könnte, berechtigterweise aus deinen Behauptungen abgeleitet werden kann." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m071z.html)


    Willenskraft:


    Zitat

    "Er entfaltet die Machtfährte, die in der Sammlung der Absicht und entschlossener Anstrengung besteht; er entfaltet die Machtfährte, die in der Sammlung der Energie und entschlossener Anstrengung besteht; er entfaltet die Machtfährte, die in der Sammlung des Geistes [2] und entschlossener Anstrengung besteht; er entfaltet die Machtfährte, die in der Sammlung des Nachforschens und entschlossener Anstrengung besteht. Und Enthusiasmus ist die fünfte." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m016z.html)


    Wahrhaftigkeit:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, wenn durch diese Gründe, durch diese Worte, durch diese Ausdrucksweise bei jemandem Vertrauen in den Tathāgata gepflanzt, verwurzelt und gefestigt wurde, so sagt man, das sein Vertrauen von Gründen gestützt, in Schauung verwurzelt, stark sei; es kann von keinem Mönch oder Brahmanen oder Deva oder Māra oder Brahmā oder irgend jemandem in der Welt zerstört werden. Auf diese Weise, ihr Bhikkhus, findet eine Untersuchung des Tathāgata in Einklang mit dem Dhamma statt, und so wird der Tathāgata in Einklang mit dem Dhamma gründlich untersucht [4]." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m047z.html)


    Entschluß:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, vor meiner Erleuchtung, als ich noch lediglich ein unerleuchteter Bodhisatta war, kam mir in den Sinn: 'Angenommen, ich teile meine Gedanken in zwei Klassen ein.' Auf die eine Seite brachte ich dann Gedanken der Sinnesbegierde, Gedanken des Übelwollens und Gedanken der Grausamkeit, und auf die andere Seite brachte ich Gedanken der Entsagung, Gedanken des Nicht-Übelwollens und Gedanken der Nicht-Grausamkeit." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m019z.html)


    Gleichmut:


    Zitat

    "Hier, ihr Bhikkhus, indem ihr euch auf Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheit beruht, stützt und euch darauf verlaßt, überwindet den Gleichmut, der verschiedenartig ist, auf Verschiedenartigkeit beruht, und überschreitet ihn. So wird er überwunden; so wird er überschritten." "Ihr Bhikkhus, indem ihr euch auf Nicht-Identifikation stützt und euch darauf verlaßt, überwindet den Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheitlichkeit beruht, und überschreitet ihn. So wird er überwunden; so wird er überschritten." "Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Darin, unterstützt von diesem, überwindet jenes.'"(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m137z.html)


    Güte:


    Zitat

    "Angenommen, es gäbe einen Teich mit klarem, angenehm kühlem Wasser, durchsichtig, mit sanft ansteigenden Ufern, reizvoll. Wenn ein Mann, ausgedörrt und erschöpft von der Hitze, müde, ausgetrocknet und durstig, von Osten oder von Westen oder von Norden oder von Süden oder woher ihr wollt, daherkäme, würde er, beim Teich angelangt, seinen Durst und seine Überhitzung löschen. Ebenso, ihr Bhikkhus, wenn irgendjemand aus einer adligen Familie von zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht und, nachdem er dem Dhamma und der Disziplin, die vom Tathāgata verkündet werden, begegnet ist, Liebende Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut entfaltet und dadurch inneren Frieden erlangt, dann praktiziert er aufgrund dieses inneren Friedens auf eine Weise, die für den Mönch angemessen ist, sage ich. (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m040z.html)


    Fehlen noch: Freigiebigkeit und Nachsicht.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:


    Fehlen noch: Freigiebigkeit und Nachsicht.


    Für Freigiebigkeit sprechen die langen Jahre des Lehrens.



    Itivuttakam 100. Der Brahmane - 1. Brāhmaṇadhammayāga Sutta


    Ich bin der Brahmane, an Opfer gejocht, allzeit mit offener Hand, trage den letzten Leib, bin ein unvergleichlicher Arzt, ziehe den Pfeil heraus. Und ihr seid meine edlen Söhne, aus dem Munde geboren, in der Lehre erzeugt, in der Lehre gebildet, Erben der Lehre, nicht Erben des Materiellen.


    Diese zwei Gaben gibt es: die materielle Gabe und die Gabe der Lehre. Von diesen beiden Gaben ist die Gabe der Lehre die höchste.
    Diese zwei Spenden gibt es: die materielle Spende und die Spende der Lehre. Von diesen zwei Spenden ist die Spende der Lehre die höchste.
    Diese zwei Hilfen gibt es: die materielle Hilfe und die Hilfe der Lehre. Von diesen zwei Hilfen ist die Hilfe der Lehre die höchste.
    Diese zwei Opfer gibt es, das materielle Opfer und das Opfer der Lehre. Von diesen zwei Opfern ist das Opfer der Lehre das höchste.


    Der Lehre Opfer, wer es darbringt, ohne Geizen,
    Vollendeter, der aller Wesen nimmt sich an,
    der beste, der er unter Göttern, Menschen, ihm,
    dem Entrückten, beugen alle Wesen sich.


    Elliot:

    Nachsicht



    Wobei der Buddha, wenn es um den Dhamma und seinem Orden ging da auch manchmal heftige Worte fand um seine Mönche zu tadeln.


    ()