Dharma durchdringen

  • Mirco:

    Die Gier ist die Folge? Gier ist Ursache :-).


    :) JA


    never mind!
    Gier ist die Folge, die nach dem Verlangen hervorsteigt!
    Also erst kommt das Verlangen nach Ausstieg oder Trance oder einfach Glücks"empfinden". Oder die Sehnsucht nach was Anderem. Nach Abgrenzung ebenso. Verständlich in dieser Welt/Zeit. :roll::roll:
    Und da die "Sucht" das Verlangen nach diesem und Jenem befriedet, kommt dann die Gier nach immer mehr befriedetem Verlangen!
    Du kannst natürlich buddhistisch (?) gesehen, auch das Verlangen als Gier bezeichnen. Aber in anderer Reihenfolge eben!
    Sehn-sucht!
    Nur wenn dann das Einsehen entsteht oder auch die Langeweile an dem immer nur befriedeten! (nicht befriedigtem) Verlangen nach etwas Anderem, dann ist es möglich Klarheit zu erlangen. Achtsam zu sein. Nicht das Äussere zu sehr zu sehen und zu spüren, sondern das Innere zu sehen. Geistigkeit etc .... und dann gehts weiter.
    Auf der Hühnerleiter .. kiekeriekieee ... !
    It,s never too late

  • Mirco:


    Der Ich-Glaube ist unser aller stärkste Droge. Kein Zweifel.
    'Wir' Menschen verhalten uns süchtig, wenn es um dessen Erhalt gilt und setzen alle Verblendung ein, um dies aufrecht zu erhalten. Nichts ist uns lieber als das ich. Unser ganzes Leben und Denken dreht sich ums Ich und um Mittel und Wege, das diese Illusion erhalten bleibt. Wir verhalten uns süchtig in Bezug auf die Ich-Illusion.


    NAjaaaaaaaa....!
    Ich-Glaube. Das Glauben ans EGO. Schlimm ... schlimm.
    Schlimmer als jede andere Sucht, denn die "Ich-Illusion" ist schon so in den meisten drin, dass es garkein Entrinnen mehr geben kann!

  • Ich seh eher tanha und moha als "ursächlich"; lobha folgt auf Kontakt, es ist die grobstoffliche Variante,
    die Skandha sind die Grundlage.

  • Onyx9:


    Geronimo:


    Warum hast Du dieses Zitat eingestellt ?


    Viele Grüße !


    Weil dort Dharma durchdrungen wird.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Onyx9:

    Ich seh eher tanha und moha als "ursächlich"; lobha folgt auf Kontakt, es ist die grobstoffliche Variante,
    die Skandha sind die Grundlage.




    '... lobha hat die Eigenschaft, ein Objekt zu ergreifen wie Vogelleim (lt. Affenleim). Die Wirksamkeit zeigt sich im Klebenbleiben, wie beim Fleisch in einer heißen Pfanne. Es offenbart sich als Nichtaufgeben, so wie bei der Farbe des Rußes. Die unmittelbare Ursache liegt in der Freude und dem Genuss an Dingen, die zur Knechtschaft führen. Lobha schwillt mit dem Strom der Begierde an und bringt die Wesen in einen Zustand des Verlorenseins, der zu unglücklichen Geburten führt, wie es der schnell dahin fließende Strom mit Dingen tut, die er dem großen Ozean zuträgt.


    ('http://www.abhidhamma.de/frameset.html?http://www.abhidhamma.de/txt_abhiA_04.html)


    Tanhā (Pali: Taṇhā, Sanskrit: Tṛṣṇā, Chin: 愛), kann mit Begehren, Verlangen, Durst oder Wollen übersetzt werden, der "Ich-will"- oder "Ich-will-nicht"-Geist. (wiki)



    'Verblendung (moha) hat die Eigenschaft, blind zu machen, und ist das Gegenteil von rechtem Wissen, von Weisheit. Das Wesen der Verblendung zeigt sich im Nicht-Ergründen des Wesentlichen. Verblendung hat die Funktion, die wahre Natur des Objekts zu verdecken. Sie offenbart sich dadurch, daß sie das rechte Verhalten bekämpft. Sie ist der unmittelbare Grund für jede unkluge Aufmerksamkeit und sollte als die Wurzel alles Bösen, aller Unsittlichkeit angesehen werden....'


    (selbe Quelle wie oben)


    mal zum besseren Verstehen .

  • peeter:


    NAjaaaaaaaa....!
    Ich-Glaube. Das Glauben ans EGO. Schlimm ... schlimm.
    Schlimmer als jede andere Sucht, denn die "Ich-Illusion" ist schon so in den meisten drin, dass es gar kein Entrinnen mehr geben kann!


    Die Hoffnung / das Vertrauen hege ich schon noch, das es Entrinnen gibt. Sonst könnte ich mir ja kleich die Gugel geben ;)


    :) Gruß

  • lobha = libido

    Onyx9:

    Ich seh eher tanha und moha als "ursächlich"; lobha folgt auf Kontakt, es ist die grobstoffliche Variante, die Skandha sind die Grundlage.


    Ich bin seit dem Gespräch mit mukti zu den Geistesformationen endlich verwirrt, was die Begriffe zur Beschreibung der Vorgänge angeht.



    Onyx9:

    "lobha folgt auf Kontakt"


    Genau genommen ist Kontakt(phassa) doch aus der Reihe der Bedingten Entstehung und in dieser folgt ihm das Empfinden[vedanā], welches (un-)angenehm oder weder-noch sein kann und auf dieses erst das Verlangen[taṇhā] in Form von "Ich will (nicht)". Lobha hingegen beschreibt nur Verlangen nach Angenehmem, nicht aber Ablehnung von Unangenehmem. O.k., das ist fast das Selbe, aber eben nur fast.



    Onyx9:

    (lobha) ist die grobstoffliche Variante


    Verstehe ich nicht. Was ist wäre Feinstoffliche?



    Onyx9:

    Skandha sind die Grundlage (für lobha)


    Mal zuordnen:


    (Unwissenheit) avijjā

    (Gestaltungen) saṅkhara - Potential für Entstehen von Gestaltungen (khandha)

    (Bewusstsein) viññaṇa <-> viññāṇa-saññā-vedanā - khandha

    (Geistigkeit-Körperlichkeit) nāma-rūpa <-> viññāṇa-saññā-vedanā+rūpa - khandha

    (Sinnestore) saḷyātana <-> rūpa - khandha

    (Kontakt) phassa <-> rūpa+viññāṇa-saññā-vedanā - khandha

    (Empfinden) vedanā <-> viññāṇa-saññā-vedanā - khandha

    (Verlangen/Begehren) taṇhā <-> saṅkhara - khandha

    (Vorstellung) upādāna <-> saṅkhara - khandha

    (Re-Aktions-Archiv) bhāva <-> saṅkhara - khandha

    ((Geburt der) Handlung) jāti <-> saṅkhara - khandha

    (Ende/Tod) maraṇa



    ? ? ?



    :) ← Gruß

  • Mirco:
    peeter:


    NAjaaaaaaaa....!
    Ich-Glaube. Das Glauben ans EGO. Schlimm ... schlimm.
    Schlimmer als jede andere Sucht, denn die "Ich-Illusion" ist schon so in den meisten drin, dass es gar kein Entrinnen mehr geben kann!


    Die Hoffnung / das Vertrauen hege ich schon noch, das es Entrinnen gibt. Sonst könnte ich mir ja kleich die Gugel geben ;)


    :) Gruß


    Das hoffe ich doch mal.
    Nein, es war eher auf die grosse allgemeine Masse Mensch bezogen. Die halt so tief in der Alltäglichkeit mit all den Sorgen und Wünschen stecken, dass es quasi garkeinen Ansatzpunkt von ihnen selbst aus gibt, irgendetwas in Richtung Geistigkeit zu machen.


    Nur das Entrinnen hat auch zu tun mit Besinnen. Sich zurücknehmen und zu forschen!
    Es ist sooo einfach und sooo schwer.

  • Mirco:


    Ich bin seit dem Gespräch mit mukti zu den Geistesformationen endlich verwirrt, was die Begriffe zur Beschreibung der Vorgänge angeht.


    Und ich hatte gehofft du weißt mehr darüber als ich :?:)

  • mukti:
    Mirco:

    Ich bin seit dem Gespräch mit mukti zu den Geistesformationen endlich verwirrt, was die Begriffe zur Beschreibung der Vorgänge angeht.


    Und ich hatte gehofft du weißt mehr darüber als ich :?:)


    Verwirrung ist doch etwas sehr gutes. Darin liegt das Potential zur Entwirrung.
    In mir hat es nur den Wunsch nach mehr Klarheit geweckt.
    Vorher dachte ich bloß, ich hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen. Da stand ich mir selber nur im Weg.


    :) Gruß

  • mukti:
    Mirco:


    Ich bin seit dem Gespräch mit mukti zu den Geistesformationen endlich verwirrt, was die Begriffe zur Beschreibung der Vorgänge angeht.


    Und ich hatte gehofft du weißt mehr darüber als ich :?:)


    Dachte ich ja auch. Ich hatte mir aber immer nur Bedingte Entstehung 'angeschaut' und nie versucht, es mit den anderen Beschreibungen in Verbindung zu setzen.


    :) Gruß

  • Mirco:
    mukti:


    Und ich hatte gehofft du weißt mehr darüber als ich :?:)


    Dachte ich ja auch. Ich hatte mir aber immer nur Bedingte Entstehung 'angeschaut' und nie versucht, es mit den anderen Beschreibungen in Verbindung zu setzen.


    :) Gruß


    Die bedingte Entstehung hab ich mir für später aufgehoben. Die grundlegenden Wahrheiten kann man verstehen, aber bei den Details wird's oft ziemlich verzwickt. Bereits die Daseinsgruppen sind ein Langzeitprojekt für mich. Es gibt auch mehrere Interpretationen oder nur kurze Erklärungen die das nicht wirklich lösen. Dann haben die Paliwörter oft mehrere Bedeutungen, die Wörterbücher sagen da auch nicht alles aus. Und dann die Denkweise der Inder vor über 2500 Jahren....am Besten wäre man findet einen kompetenten Bikkhu der sich für diese Fragen Zeit nimmt und arbeitet dann mal damit nach seinen Erklärungen.


    Schöne Grüße

  • mukti:

    Die bedingte Entstehung hab ich mir für später aufgehoben. Die grundlegenden Wahrheiten kann man verstehen, aber bei den Details wird's oft ziemlich verzwickt. Bereits die Daseinsgruppen sind ein Langzeitprojekt für mich. Es gibt auch mehrere Interpretationen oder nur kurze Erklärungen die das nicht wirklich lösen. Dann haben die Paliwörter oft mehrere Bedeutungen, die Wörterbücher sagen da auch nicht alles aus. Und dann die Denkweise der Inder vor über 2500 Jahren...


    All das ist nicht sooo kompliziert und verzwickt.
    Da darf ich mich/man sich auch auf meine/seine Intuition und kognitive Kompetenz verlassen.
    Ein wenig mehr Herz und ein wenig weniger Verstand wirkt da übrigens Wunder.



    mukti:

    am Besten wäre man findet einen kompetenten Bhikkhu der sich für diese Fragen Zeit nimmt und arbeitet dann mal damit nach seinen Erklärungen.


    Habe ich bisher so getan. Nur, woran macht man seine Kompetenz fest?



    :) Gruß

  • Naja, der Werdensdurst als solcher ist natürlich auch mit Begierde auszudrücken.
    Die Begierde setzt sich halt fort durch den Körper, durch das Festhalten und ausgreifen nach Objekten, die Glück und Frieden "versprechen".
    Ich halt mich grundsätzlich nicht so fest an Begriffen, weil das für mich unnütz ist.
    Der Intellekt steht der Achtsamkeit im Wege.
    Was ist notwendig zu tun und vorallem : zu lassen - um zu erwachen oder um auf dem Heilsweg zu bleiben, ist alles was mich interessiert.
    Der Entschluß zu Achtsamkeit und direkter Erfahrung und Einsicht
    ist in jeder Hinsicht viel wesentlicher als ausuferndes, vergängliches, in Zweifel und Zerstreuung führendes Denken und Studieren.
    Das gilt für jede Art von Sucht und Gier gleichermaßen.
    Der Abstinenzwunsch muss das Herz erreichen, das Denken findet immer Umwege und Auswege aus der Abstinenz und aus dem Entschluß.
    Es ist ja auch nur ein Ausdruck des Begehrens.

  • Mirco:


    All das ist nicht sooo kompliziert und verzwickt.
    Da darf ich mich/man sich auch auf meine/seine Intuition und kognitive Kompetenz verlassen.
    Ein wenig mehr Herz und ein wenig weniger Verstand wirkt da übrigens Wunder.


    Vielleicht trägt dann ja mal jemand was Erhellendes bei im Thread Geistesformationen, wenn es gar nicht so kompliziert ist.


    Mirco:
    mukti:

    am Besten wäre man findet einen kompetenten Bhikkhu der sich für diese Fragen Zeit nimmt und arbeitet dann mal damit nach seinen Erklärungen.


    Habe ich bisher so getan. Nur, woran macht man seine Kompetenz fest?


    Wenn einer aus Sri Lanka seit 47 Jahren Mönch ist, würde ich ihn als kompetent bezeichnen. So einen kenne ich, leider ist er ziemlich ausgelastet.

  • Zitat

    Wenn einer aus Sri Lanka seit 47 Jahren Mönch ist, würde ich ihn als kompetent bezeichnen. So einen kenne ich, leider ist er ziemlich ausgelastet.


    Cool ! Wenn er dann noch Laien Tag und Nacht Sati predigt um so besser ! ;)

  • Onyx9:

    Cool ! Wenn er dann noch Laien Tag und Nacht Sati predigt um so besser ! ;)


    Soviel ich sehe macht er das ständig, und ist auch dauernd von Laien umlagert. Da lässt sich schwer etwas ausführlich besprechen.

  • Vorbilder. Rar gesät. (Liegt auch an uns. )
    Manchesmal hab ich einer/m nur die Hand gegeben, ihm/ihr in der Masse gelauscht,
    sie/ihn von weitem gesehen. Sie haben ja so eine Strahlkraft und Würde. Es hat mich verändert.

  • mukti:

    Wenn einer aus Sri Lanka seit 47 Jahren Mönch ist, würde ich ihn als kompetent bezeichnen. So einen kenne ich, leider ist er ziemlich ausgelastet.


    47 Jahre ordiniert? Das ist ja wohl kein Kriteritum für Kompetenz in Dhamma.


    Lehrer-Empfehlung vom Buddha (Kanon):


    Der Lehrer soll also diesen Kern der Lehre durchdrungen und überwunden haben.


    :) Gruß

  • Onyx9:

    Naja, der Werdensdurst als solcher ist natürlich auch mit Begierde auszudrücken. Die Begierde setzt sich halt fort durch den Körper, durch das Festhalten und ausgreifen nach Objekten, die Glück und Frieden "versprechen". Ich halt mich grundsätzlich nicht so fest an Begriffen, weil das für mich unnütz ist. Der Intellekt steht der Achtsamkeit im Wege. Was ist notwendig zu tun und vorallem : zu lassen - um zu erwachen oder um auf dem Heilsweg zu bleiben, ist alles was mich interessiert. Der Entschluß zu Achtsamkeit und direkter Erfahrung und Einsicht ist in jeder Hinsicht viel wesentlicher als ausuferndes, vergängliches, in Zweifel und Zerstreuung führendes Denken und Studieren. Das gilt für jede Art von Sucht und Gier gleichermaßen. Der Abstinenzwunsch muss das Herz erreichen, das Denken findet immer Umwege und Auswege aus der Abstinenz und aus dem Entschluß. Es ist ja auch nur ein Ausdruck des Begehrens.


    Guter Beitrag.

  • Mirco:


    47 Jahre ordiniert? Das ist ja wohl kein Kriteritum für Kompetenz in Dhamma.


    Man merkt es aber schon wenn einer das Dhamma viel mehr durchdrungen hat als man selber, insofern ist er dann für einen kompetent. Man kann sich auch auf die schwierige Suche nach einem Arahat machen wenn man sehr ernsthaft ist.