Zu europäisch für Buddhismus?

  • Hallo allerseits.


    War jetzt das erste mal bei einer Gruppe Buddhisten, die sich wöchtentlich treffen um sich auszutauschen und zu meditieren. Ich habe viel über den Buddhismus gelesen und und will ihn ja wirklich kennenlernen und erfahren...(siehe mein Vorstellungsthread)


    Aber was ist nur mit mir los? Es war etwas befremdlich, gebe ich zu. Anfangs hatte ich ein wirklich nettes und informatives 2 Stunden-Gespräch mit dem Leiter der Gruppe, habe die groben Unterschiede zwischen Mahayana-, Theravada- Buddhismus und Diamantweg gelernt und dass diese Gruppe den Diamantweg praktiziert. Sie „vergegenwärtigen“ (visualisieren) sich eine erleuchtete Person (den Karmapa der Karma Kagyü-Traditionslinie, wenn ich das richtig in Erinnerung habe...), dann stellen sie sich vor, wie weißes, rotes und blaues Licht sie mit ihm verbindet und wiederholen Mantras und singen Lieder auf tibetisch.


    Ich weiß noch nicht genau was ich davon halten soll. Das ganze ist ein interessantes Schauspiel, die Lieder und Mantren sind wirklich schön. Die Leute sind wahnsinnig nett.
    Aber irgendwie war es nicht ganz das, was ich erwartet hatte.
    Ich habe mich sehr an die leeren Riten in der katholischen Kirche erinnert gefühlt, die ich aus meiner Kindheit sehr gut kenne. Rosenkranzrunterbeten, irgendwelche Liedertexte singen, deren Sinn man nicht wirklich reflektiert (wer von denen kann wirklich tibetisch?)
    Mir ist klar, dass das alles zu einem meditativen Zustand führen soll.
    Aber ich habe mir etwas mehr „Tiefsinniges“ gewünscht. Texte und Gespräche, die ich reflektieren kann (auch während der Meditation)... vielleicht bin ich aber auch zu kopflastig, dass ich (ganz europäisch) wieder alles intellektuell erfassen möchte?


    Am Befremdlichsten ist aber die Tatsache, dass der Karmapa so sehr im Vordergrund steht. Das ganze ist schon sehr auf die Herkunft und den tibetischen Kulturkreis ausgerichtet, der mir (so sympathisch er mir auch ist), doch einfach fremd ist. Ich fühle mich, als würde ich meine abendländischen, christlich-hellenistischen Wurzeln einfach austauschen gegen fernöstliche, die mit meiner Identität ehrlich gesagt wenig zu tun haben.... nur weil sie halt eben „anders, exotisch, fremd“ (hip?) sind.


    Versteht ihr, ich meine? Mir ist schon klar, dass der Buddhismus eben fernöstlicher Herkunft ist: Die Grundlehren des Buddhismus (4 edle Weisheiten/8facher Pfad) sind aber so „überregional“ und „universal“ , dass ich dachte, sie problemlos in mein Leben als Mitteleuropäer integrieren zu können.


    Vielleicht bin ich aber auch wieder zu vorurteilsbehaftet, werde mir das Ganze auf jeden Fall nochmal anschauen. Aber am „richtigen Platz“ habe ich mich nicht so gefühlt...

  • Oh je, deine Erwartungshaltung wurde enttäuscht. Wie bedauerlich. :grinsen::grinsen:


    Guck dich ruhig weiter um. Wird schon werden.

  • Ji'un Ken:

    Oh je, deine Erwartungshaltung wurde enttäuscht. Wie bedauerlich. :grinsen::grinsen:


    Guck dich ruhig weiter um. Wird schon werden.


    Kurz und bündig :D Aber richtig.


    Namaste

  • Namaste Se7enOaks,


    das was du schreibst verstehe ich sehr gut. Ich hatte das Glück in einem dieser Zentren mit einem Blick begrüßt zu werden, an dem ich ablesen konnte das ich dort richtig bin.
    Mag kurz sagen wie ich dazu kam Buddhistin zu werden. Habe auf Bildern Tibeter gesehen. Ihre Gesichter waren so friedlich und tief glücklich und ich habe mich gefragt, wie kann ein Mensch, der in dieser Landschaft lebt und ein schweres Leben hat, dieses Leuchten aussenden kann ?
    Dann habe ich irgendwann das Telefonbuch durchsucht, nach einer Buddhistischen Gemeinschaft und fand auch ein Diamantwegszentrum.
    Als ich dort ankam wurde ich von so einem Strahlen begrüßt.
    Ich möchte damit sagen, auch wenn die Mittel am Anfang etwas sonderbar anmuten, solltest du dich umsehen, ob du an diesem Ort dein Ziel erreichen kannst.
    Ein Reiselehrer sagt vor einigen Tagen "Am Anfang mag einem alles noch etwas gestellt vorkommen, aber mit der Zeit, wandert es tiefer und wird echt".
    Du siehst, es ist normal.
    Lass dich durch deinen natürlichen Zweifel nicht entmutigen.
    Bedenke, dass du dort Freunde auf dem Weg hast und sehe dich um wieviele du davon hast.



    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Ji'un Ken:

    ...
    Guck dich ruhig weiter um. Wird schon werden.


    Naja, das wirds etwa sein...
    Das gibt doch richtig 'europäische' Buddhisten. Schau Dir mal Triratna an (die haben sich früher sogar selbst westliche Buddhisten genannt bis sie irgendwann in Asien Zulauf hatten) oder google allgemein den Begriff säkularer Buddhismus.


    Da das eher meine Richtung ist darf ich schreiben, daß es dabei genug verkopftes Material gibt :lol:

  • Se7enOaks:

    Aber am „richtigen Platz“ habe ich mich nicht so gefühlt...


    Dann lass eventuell einfach die Finger von dieser Gruppierung rund um den ohnehin umstrittenen Ole Nydhal und lass dich nicht von ihren tantrischen Ansichten vollkommen einlullen. Es gibt auch noch andere buddhistische Richtungen. Man kann sich sogar ohne irgendwelche Gruppen erst mal in den Palikanon einlesen und praktizieren.

  • Hossa!


    Find ich grad ziemlich witzig, dass grad der Diamantweg tatsächlich von jemanden als nicht-westlicher Buddhismus gesehen wird :) Hab bis jetzt ausschliesslich Dinge gehört wie "Lifestyle Buddhisten" usw :)


    Kurz und bündig auch von meiner Seite (aus der Sicht eines Diamantweglers):
    Ich denke, dass gerade der Diamantweg vergleichsweise sehr westlich und unkonform ist. Es gibt auch Zentren und Schulen die Lehrreden hören direkt aus dem Palikanon und dann darüber nachdenken. Kommt mir zB eher sehr steif vor.
    Ich habe aber auch sehr wohl schon viele Leute gehört, die den Diamantweg als Sekte bezeichnen oder Dogmatisch ... ist zwar nicht meine persönliche Einschätzung aber gut, jeder sieht das wohl anders.


    Ich denke du solltest dir ruhig auch noch andere Schulen und Methoden ansehen. Vielleicht hast du auch den Sinn hinter den Meditationen nicht gut erklärt bekommen? Und bis auf die Aufrufung des Mahakala (das ist dieses Lied auf Sanskrit) gibts meines wissens - gerade für einen Einsteiger - keinerlei Lieder und schon gar nicht auf einer andern als der Landssprache, darauf legt Ole ansich Wert.


    Wenn du magst sprich ruhig mal die Leute dort darauf an, vielleicht sind das auch nur Misverständnisse die man aufklären kann (kannst mir auch eine PN schreiben falls ich dir helfen kann).


    Und wenns nicht passt und du dich nicht wohl fühlst damit, dann isses umso besser wenn du dir ruhig auch andere Möglichkeiten ansiehst.


    Jeder Menschentopf hat einen Dharmadeckel, man muss halt suchen bis man ihn findet.


    Wichtig ist nur, dass du nirgendwo bleibst wo du dich unwohl fühlst (vorallem dann, wenn auf Nachfrage deine Fragen oÄ nicht geklärt wurden), das is nicht Sinn der Sache und hilft niemandem!


    LG!

    mani-tibetan.jpg



  • Liebe Grüße Karma Pema,


    bitte bekomme das nicht in den falschen Hals, aber fällt Dir auf, daß man in Deinen Text völlig problemlos Scientologie-Gemeinde, Zeugen Jehova oder ähnliches einsetzen kann? Die werben alle mit positiver Ausstrahlung und machen das Angebot von Freundschaft....


    Es sollte also schon etwas spezifisches hinzukommen, das die eigenen Interessen des Suchenden erfüllt. Wenn Se7enOaks schreibt, daß er Elemente sucht, die sich eher an den Intellekt wenden, wäre es vielleicht interessanter, wenn Du einige Links zu Texten posten würdest, die Dich in Deiner speziellen Richtung der Lehre vom Intellekt her ansprechen.


    Warum sollte sich jemand, der sich für Buddhismus interessiert und der eher europäisch nüchtern sozialisiert ist genau für den von Dir gewählten Weg entscheiden? Ich denke, darum ging esSe7enOaks..

    • Offizieller Beitrag
    Se7enOaks:

    Ich habe mich sehr an die leeren Riten in der katholischen Kirche erinnert gefühlt, die ich aus meiner Kindheit sehr gut kenne. Rosenkranzrunterbeten, irgendwelche Liedertexte singen, deren Sinn man nicht wirklich reflektiert (wer von denen kann wirklich tibetisch?)
    Mir ist klar, dass das alles zu einem meditativen Zustand führen soll.
    Aber ich habe mir etwas mehr „Tiefsinniges“ gewünscht. Texte und Gespräche, die ich reflektieren kann (auch während der Meditation)... vielleicht bin ich aber auch zu kopflastig, dass ich (ganz europäisch) wieder alles intellektuell erfassen möchte?


    Am Befremdlichsten ist aber die Tatsache, dass der Karmapa so sehr im Vordergrund steht. Das ganze ist schon sehr auf die Herkunft und den tibetischen Kulturkreis ausgerichtet, der mir (so sympathisch er mir auch ist), doch einfach fremd ist. Ich fühle mich, als würde ich meine abendländischen, christlich-hellenistischen Wurzeln einfach austauschen gegen fernöstliche, die mit meiner Identität ehrlich gesagt wenig zu tun haben.... nur weil sie halt eben „anders, exotisch, fremd“ (hip?) sind.


    Einerseits ist das Problem also, dass der tibetische Buddhismu zu weit von den christlich-hellenischen Wurzeln entfernt ist andererseit ist das Problem, dass er dich sehr an den aus deiner Kindheit bekannten Katholizismus erinnert. Das klingt ersteinmal widersprüchlich.


    Sind alle Rituale ersteinemal "leere Rituale" oder gibt es auch "erfüllte Rituale"? Ein nicht rationales Geschehen auf das man sich ganz und gar einlässt? Ist die Unterscheidung zwischen Ost und West vielleicht nur äußerlich und es geht um diese Vertrauen-Können? Es gibt ja auch andere Formen des Buddhismus, wo Rezitationen, Visualisierungen und Lehrergestalten nicht so die Rolle spielen. Und die Meditation im Mittelpunkt steht. Hättest du auch dort das gleiche Problem, mal nicht zu reflektieren und dich einzulassen?

  • void:

    Hättest du auch dort das gleiche Problem, mal nicht zu reflektieren und dich einzulassen?


    Das wird sich dann ja weisen, richtig? Es ist jedenfalls ein gutes Zeichen, wenn er die Natur tantrischer Rituale bereits erkannt hat. Damit ist er denen, bei welchen er sich vorgestellt hat, schon einen großen Schritt voraus. Es wäre töricht, sich trotzdem darauf einzulassen um einen spirituell Fettleibigen zu spielen, der durch derartige Rituale abnimmt.

  • fotost:


    Das gibt doch richtig 'europäische' Buddhisten. Schau Dir mal Triratna an (die haben sich früher sogar selbst westliche Buddhisten genannt bis sie irgendwann in Asien Zulauf hatten) oder google allgemein den Begriff säkularer Buddhismus.


    Das klingt interessant. Leider haben Triratna keinen Standort in meiner Nähe, um da mal vorbeizuschauen... :cry:


    e-coder:


    Find ich grad ziemlich witzig, dass grad der Diamantweg tatsächlich von jemanden als nicht-westlicher Buddhismus gesehen wird :) Hab bis jetzt ausschliesslich Dinge gehört wie "Lifestyle Buddhisten" usw :)


    Ich habe ja noch keinen Vergleich. Wenn andere Gruppen noch weniger westlich orientiert sein sollten (obwohl mir ja fotost Hoffnungen macht!), muss ich das ganze wohl doch wirklich im Alleingang bewältigen... nicht falsch verstehen: Ich bin kein "westlicher Patriot", der die Kultur des Westens für das einzig Wahre und Richtige für mich hält...mich fasziniert die Denkweise des Ostens enorm, auch wenn sie mir immer noch fremd ist. Aber ich bin nunmal abendländisch sozialisiert (griechische Philosophie und Logik, neuzeitliche Aufklärung, wissenschaftliches und kritisches Hinterfragen etc. pp.)


    Und ja...


    void:


    Einerseits ist das Problem also, dass der tibetische Buddhismu zu weit von den christlich-hellenischen Wurzeln entfernt ist andererseit ist das Problem, dass er dich sehr an den aus deiner Kindheit bekannten Katholizismus erinnert. Das klingt ersteinmal widersprüchlich.


    Sind alle Rituale ersteinemal "leere Rituale" oder gibt es auch "erfüllte Rituale"?


    Das klngt in der Tat erstmal widersprüchlich. Aber ich selbst bin Atheist (also Agnostiker mit starkem Hang zum Atheismus genauer gesagt), dem Christemtum selbst habe ich schon lange den Rücken gekehrt.Das ganze basiert ja auch zu sehr auf "ein Darum als Antwort auf ein Warum akzeptieren müssen". Der Buddhismus versprach mir ja eine eigene Erfahrung, in der ich erstmal an nichts glauben muss... deshalb kam ich ja dazu...
    Aber nun habe ich nicht vor, den Rosenkranz gegen eine Gebetskette einzutauschen, nur ein bisschen weiter nach Osten zu rücken, um halt "was anderes" als meine Eltern zu machen. Da ist mir das Christentum halt doch näher, erhlich gesagt.. einfach durch meine Herkunft. So war das gemeint.


    Mir ist klar, dass es an einem selbst liegt, ob ein Ritual leer oder erfüllt ist. (Egal ob Mantras oder Ave Marias)
    Für mich sind sie halt eher leer... vielleicht kann ich mich in Zukunft für solche "sinnlichen" Erfahrungen begeistern? Ich weiss es nicht... bin halt ein Kopfmensch, der wirkliches Glück und eine Ahnung von Weisheit dann empfindet, wenn er einen Text, eine Theorie, eine Lehre gelesen/gehört (oder auch selbst erfahren!) und wirklich verstanden hat...das sind die Momente von" Das ist es!" "So muss es sein!", die mich zum Lächeln bringen.

  • Also ich denke mal, dass du hier eher keinen "westlichen Buddhismus" suchst sondern eher einen kulturell möglichst unabhängigen (was durchwegs Unterschiede machen kann).


    Da du ja selbst sagst, wie auch ein paar vorher schon angemerkt haben, dass du den Buddhismus eher auf der intellektuellen Schiene angehen möchtest (und so wie ich das versteh möglichst kulturelle oder auch zeremonielle Sachen raushalten willst) könnte ich mir vorstellen, dass du daher eher gut aufgehoben wärst im Mahayana (zumindest in gewissen Richtungen Zen oÄ) oder im Theravada?


    Wo wohnst du denn oder was wäre dein Umkreis wo man dir Zentren empfehlen kann?


    LG

    mani-tibetan.jpg

  • e-coder:

    Also ich denke mal, dass du hier eher keinen "westlichen Buddhismus" suchst sondern eher einen kulturell möglichst unabhängigen (was durchwegs Unterschiede machen kann).


    Ja da ist mir am allerliebsten. Das klingt gut. Kulturell ungebunden.
    Ich wohne bei Aschaffenburg/Miltenberg, die Schwanzspitze des bayrischen Löwen ;)

  • Se7enOaks:
    e-coder:

    Also ich denke mal, dass du hier eher keinen "westlichen Buddhismus" suchst sondern eher einen kulturell möglichst unabhängigen (was durchwegs Unterschiede machen kann).


    Ja da ist mir am allerliebsten. Das klingt gut. Kulturell ungebunden.
    Ich wohne bei Aschaffenburg/Miltenberg, die Schwanzspitze des bayrischen Löwen ;)


    Jop wenn du darauf Wert legst und mit Identifikation und Ritualen nichts anfangen kannst, bist du im Diamantweg falsch :)


    Ich bin ja leider Ösi daher kann ich dir keine Zentren empfehlen, aber vielleicht gibts hier welche die Ideen haben für dieses Gebiet? :)


    Viel Erfolg bei deinem Weg!


    LG

    mani-tibetan.jpg

  • e-coder:

    Also ich denke mal, dass du hier eher keinen "westlichen Buddhismus" suchst sondern eher einen kulturell möglichst unabhängigen (was durchwegs Unterschiede machen kann).
    ...


    Danke e-coder,


    für den Hinweis. Ich vermute, einen östlich angehauchten Buddhismus gegen einen eher westlichen auszutauschen mag einigen Menschen im Westen (oder im Osten, die sich den westlichen Denkansätzen nahe fühlen) gefallen, ob es besonders förderlich ist halte ich für fraglich.


    Zitat


    Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
    Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
    Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
    Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.


    Da steht nichts von Osten, Westen, oben oder unten...





    (Und jetzt fällt es mir wieder ein. Triratna hieß früher FWBO 'the Friends of the Western Buddhist Order'. )

  • Se7enOaks:

    ...
    Ich wohne bei Aschaffenburg/Miltenberg, die Schwanzspitze des bayrischen Löwen ;)


    Ok.. Nimm die DBU Gruppensuche und nähere Dich über die PLZ (ersten 3, ersten 2 Stellen) an die für Dich am besten zugängliche Stelle an.


    (Ich lebe in Hamburg und selbst hier dürftest Du Probleme haben, exakt etwas für Dich zu finden. Wer begibt sich auch freiwillig in eine Minderheit innerhalb einer Minderheit?? :lol:


    Bitte erzähle uns jetzt nicht, daß Du auch noch Linkshänder bist... )

  • Cool danke :)


    Nee, Linkshänder nicht, aber aus meinem Vorstellungs-Thread kann man lesen, dass ich noch einer anderen Minderheit angehöre... damit kenne ich mich also aus... aber das ist ein anderes Thema ;)

  • Hallo Se7enOaks,
    Deine Empfindungen kann ich bestätigen. Mir haben gerade diese Rituale aber zuerst gefallen. Ich finde sie absolut nicht europäisch, sondern exotisch. Und gerade das hat im Endeffekt den Ausschlag gegeben, mich anderweitig umzuschauen.


    Kopflastig? Dann ist vielleicht Zen das Richtige. Ich habe mich mit allen möglichen Richtungen beschäftigt und bin seit Jahren ohne Gruppenbindung. Zu Beginn ist dies aber gerade auch wegen der Erfahrungen gut - und dann erst kannst Du Dir wirklich ein Bild davon machen, warum und wieso sich diese oder jene Gruppe so und so gibt ...
    Es gibt ja gerade deshalb so viele verschiedene, weil wir verschiedene Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen sind. In Indien gibt es auch verschiedene hinduistische Gruppen, die eine ist der Weg des Dienens, z.B. in einem Ashram, die andere ein Weg des Kopfes, z.B. Advaita. Als ich in Indien war, wurde durch Ramesh Balsekar auf die Frage, warum keine Inder dabei sind, erklärt, dass Advaita nicht so sehr für die Inder ist als vielmehr für die Amerikaner und Europäer, weil die Inder Advaita zu trocken finden.


    Genauso ist es beim Buddhismus. Der Theravada-Buddhismus ist trocken, nach meinem Empfinden der Zen-Buddhismus auch.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zen ist nicht trocken, ok das was in Deutschland daraus gemacht wurde ist tatsächlich trocken (20 Minuten sitzen und wieder heimgehen). Ansonsten hat man aber in Indien, Sri Lanka etc oftmals "nur" morgens 60 Minuten Sitzmeditation und abends nochmal. Alles andere dazwischen ist gelebte Meditation im Alltag (nicht mit Retreats verwechseln, da siehts wieder anders aus).

  • keks:

    Zen ist nicht trocken, ok das was in Deutschland daraus gemacht wurde ist tatsächlich trocken (20 Minuten sitzen und wieder heimgehen). Ansonsten hat man aber in Indien, Sri Lanka etc oftmals "nur" morgens 60 Minuten Sitzmeditation und abends nochmal. Alles andere dazwischen ist gelebte Meditation im Alltag (nicht mit Retreats verwechseln, da siehts wieder anders aus).


    Hast Du schon mal ein derartiges Kloster für längere Zeit besucht?

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)