• Namaste!


    void:

    Oben war ja von Hakuin die Rede. Aber war es bei diesem nicht so, dass er gerade durch sein rigorosen Zen-Training in die "Zen-Krankheit" genannte spirituelle Krise geriet? Und er dann in den Wald zu den komischen taosistischen Heiler Hakuyu ging, der ihm "Esoterikquatsch" verordnete, bei dem man sich ein Ei aus Butter auf den Kopf legt. Was ja dann auch half.


    Kann es sein, dass Nils auch wenn er überhaupt nicht von Hakuin hat, viel mit Hakuyu gemeinsam hat? Der ja weder Buddhitist, noch buddhitischer Meister war, aber ein Eremitenschrat der ne Ahnung von Hausmitteln hat, die was Positives bewirken können. Was wäre mit Hakuin ohne den Esoterikquatsch von Hakuyu geworden?


    Ohne Hakuyu wäre Hakuin vielleicht anders von seiner Zen-Krankheit geheilt worden, vielleicht wäre er gestorben, vielleicht wäre er krank geblieben ohne ein großer Zen-Meister zu werden. Wer weiß? Die Rinzai- und Ôbaku-Linien wären wohl auch ohne Hakuin fortgeführt worden, wenn auch mit Sicherheit in anderer Form; wer kann das ermessen? Spielt aber auch keine Rolle für uns.


    Der wesentliche Unterschied zwischen Nils und Hakuyu ist aus meiner Sicht (neben vielen anderen) der, dass Hakuyu wohl nicht behauptet hat, Zen-Meister zu sein und er wollte auch keinen Weg zur Erleuchtung weisen.



    So, nun soll es aber auch langen mit Yogi Nils und wieder zurück zu "Shinjin" gehen. :arrow:


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • @ Benkei: Na, da lieg ich ja vom Gefühl her nicht ganz falsch. :P


    PS: Hakuyu hat nur eine Heilmethode empfohlen.Die mit dem Sosa (?) Ei, übrigens eine Visualisation,damit er "runterkommt". Aber typisch nüchtern. Ansonsten hat er Hakuin mehr Chan-Sanzen und weniger japanische Härte ans Herz gelegt. Er war Chan-Buddhist. Also automatisch auch noch daoistisch drauf. Das tut sich ja nichts. Das ergänzt sich.



    Shinjin !


    Klingt wie das Prost der Chinesen. ;)


    :arrow:

    Honen Shonin: "Weil es den Übenden in der heutigen Zeit aber gut geht, finden sie Einschränkungen schwer."

  • Benkei:

    Der wesentliche Unterschied zwischen Nils und Hakuyu ist aus meiner Sicht (neben vielen anderen) der, dass Hakuyu wohl nicht behauptet hat, Zen-Meister zu sein und er wollte auch keinen Weg zur Erleuchtung weisen.


    Ich habe nie behauptet ein Zen-Meister zu sein. Ich habe nur behauptet völlig unerleuchtet zu sein.

  • Nils:


    Ich habe nur behauptet völlig unerleuchtet zu sein.


    Hier zum Beispiel:
    "Im Alter von 33 Jahren lag ich im Bett, als plötzlich während einer Meditation eine warme Licht-Energie erwachte und in der Mitte meines Körpers bis in den Kopf hinein aufstieg. Plötzlich gab es einen Umschwung und ich wurde ins Paradies entrückt. Ich lebte für kurze Zeit in einer Dimension aus Frieden, Liebe und Glückseligkeit. Ich war zur Erleuchtung gelangt."


    Quelle: https://sites.google.com/site/nilshorn2/christentum

    Das Tao ist nicht auf die Vereinigung mit den Menschen bedacht;
    wenn die Menschen auf nichts bedacht sind, vereinigen sie sich mit dem Tao.
    Yuanwu Keqin (1063 - 1135)

  • kanshiketsu:
    Nils:


    Ich habe nur behauptet völlig unerleuchtet zu sein.


    Hier zum Beispiel:
    "Im Alter von 33 Jahren lag ich im Bett, als plötzlich während einer Meditation eine warme Licht-Energie erwachte und in der Mitte meines Körpers bis in den Kopf hinein aufstieg. Plötzlich gab es einen Umschwung und ich wurde ins Paradies entrückt. Ich lebte für kurze Zeit in einer Dimension aus Frieden, Liebe und Glückseligkeit. Ich war zur Erleuchtung gelangt."
    Quelle: https://sites.google.com/site/nilshorn2/christentum


    Das stimmt so. Das ist meine Erfahrung, die ich gemacht habe. Aber jetzt bin ich völlig unerleuchtet. :lol:


    bel:

    Und dann diese Belehrungen, was denn eigentlich "Erleuchtung" sei. :lol:


    Keine Belehrung. Ich stelle einfach nur meine Erfahrungen zur Diskussion. Man darf doch hier wohl sagen, was man erfahren hat. :lol: Ob das jetzt eine Erleuchtung oder ein Anflug von Wahnsinn bei mir war, darf jeder selbst entscheiden. :lol: ich fühlte mich jedenfalls daraufhin zur Lehre von Buddha hingezogen. Ich fand seine Lehre als passend für mich.

  • Hört sich hier deutlich anders an:

    Nils:
    Jinen:

    Hoffnungslosigkeit ist Erwachen.


    Das ist natürlich Unsinn. Erwachen bedeutet erleuchtetes Sein. Da gibt es keine Hoffnungslosigkeit. Da gibt es nur Frieden, Liebe, Glück, Wahrheit und Einheit.


    Nils:

    Ob das jetzt eine Erleuchtung oder ein Anflug von Wahnsinn bei mir war, darf jeder selbst entscheiden. :lol: ich fühlte mich jedenfalls daraufhin zur Lehre von Buddha hingezogen. Ich fand seine Lehre als passend für mich.


    Da machst Du es uns mit dem, was du hier so als "Lehre von Buddha" ausgibst, ziemlich einfach.

  • Nils:


    Ich stelle einfach nur meine Erfahrungen zur Diskussion. Man darf doch hier wohl sagen, was man erfahren hat. :lol: Ob das jetzt eine Erleuchtung oder ein Anflug von Wahnsinn bei mir war, darf jeder selbst entscheiden. :lol:


    Ich find' das überhaupt nicht witzig. Du verlangst von anderen, deine Erfahrungen zu prüfen? Kannst du nicht bevor du hier herum schreibst, selbst sortieren, was dir als bekloppt oder als angemessen erscheint? Am besten ist, du gehst grundsätzlich vom Wahnsinn aus. Dann ist es verständlich, was du hier und anderswo so machst.

    • Offizieller Beitrag
    Aiko:

    Ich find' das überhaupt nicht witzig. Du verlangst von anderen, deine Erfahrungen zu prüfen? Kannst du nicht bevor du hier herum schreibst, selbst sortieren, was dir als bekloppt oder als angemessen erscheint? Am besten ist, du gehst grundsätzlich vom Wahnsinn aus. Dann ist es verständlich, was du hier und anderswo so machst.


    "Erleuchtung" ist doch ursprünglich ein Begriff aus der christlichen Religion, der besondere Zustände der Verzückung beschreibt:


    Nils:


    "Im Alter von 33 Jahren lag ich im Bett, als plötzlich während einer Meditation eine warme Licht-Energie erwachte und in der Mitte meines Körpers bis in den Kopf hinein aufstieg. Plötzlich gab es einen Umschwung und ich wurde ins Paradies entrückt. Ich lebte für kurze Zeit in einer Dimension aus Frieden, Liebe und Glückseligkeit. Ich war zur Erleuchtung gelangt."


    Solche "erleuchteten" Zustände hatten ja alle möglichen Menschen aus allen möglichen Religionen. Heisst es nicht, das auch Buddha als Jugendlicher ( bevor er Meditation kennenlernte) spontan so einen Zustand erlebte?


    Was ja schon aussagt, wie weit dieser Zustand noch von vollständiger Befreiung entfernt ist. Ich finde es sehr, verwirrlich, wenn der Begriff "Erleuchtung" für "Befreiung" verwendet wird.


    Trennt man es, dann kann man doch Nils seine Erleuchtung ( die bestimmt sein Leben verändert hat) gönnen, ohne darin die Anmassung sehen zu müssen, sich für einen Buddha zu halten.

  • void:


    Was ja schon aussagt, wie weit dieser Zustand noch von vollständiger Befreiung entfernt ist. Ich finde es sehr, verwirrlich, wenn der Begriff "Erleuchtung" für "Befreiung" verwendet wird.


    Wieso? Was soll daran verwirrlich sein, wenn jemand unverständliches Zeug redet?

    Zitat


    Trennt man es, dann kann man doch Nils seine Erleuchtung ( die bestimmt sein Leben verändert hat) gönnen, ohne darin die Anmassung sehen zu müssen, sich für einen Buddha zu halten.


    Man kann nur jemandem etwas gönnen, wenn man es ihm weg nehmen könnte.

  • Namaste!


    Hallo Nils,

    Nils:
    Benkei:

    Der wesentliche Unterschied zwischen Nils und Hakuyu ist aus meiner Sicht (neben vielen anderen) der, dass Hakuyu wohl nicht behauptet hat, Zen-Meister zu sein und er wollte auch keinen Weg zur Erleuchtung weisen.


    Ich habe nie behauptet ein Zen-Meister zu sein. Ich habe nur behauptet völlig unerleuchtet zu sein.


    Nein, den Titel "Zen-Meister" hattest Du Dir noch nicht verliehen.
    Aber Hakuyu war ja auch nur ein Beispiel, dass ein anderer User hier angeführt hat.


    Du gibst Dich stattdessen als "Lehrer des westlichen Amitabha-Buddhismus" aus.


    Hallo void,


    Warum sollte man das Wort "Erleuchtung", welches hierzulande doch schon sehr mit Buddhas Erfahrung unter dem Bodhi-Baum assoziiert wird jetzt anders verwenden?
    Nur, damit wir Nils "seine Erleuchtung" lassen können? :badgrin::grinsen:


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

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    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Namaste!


    Ich wünsche allen Foren-Usern und -Lesern "Frohe Weihnachtsfeiertage verlebt zu haben!"

    Benkei:

    So, nun soll es aber auch langen mit Yogi Nils und wieder zurück zu "Shinjin" gehen. :arrow:


    Unter dem Begriff "Shinjin" findet man beim englischen Wiki, dass hierunter ursprünglich das buddhistische Konzept "Citta-Prasāda" verstanden wurde, also der etwa "der Klare Herz-Geist".
    Speziell in der Jôdo Shinshû versteht man darunter nun allerdings eher "Glaube" oder auch "gefestigtes Vertrauen".


    Meister Deshimaru übersetzt "Shinjin" allerdings auch mit "Glaubensgeist", was ja beiden Sichtweisen irgendwie nahe steht.
    Und wenn man dann den Auslöser dieser Übersetzung zu Rate zieht, nämlich Kanchi Sôsan Zenji's "Shinjinmei" - "Die Verse über den Glaubensgeist" oder "Die Meiselschrift des Glaubensgeistes", dann kann das vielleicht auch zu einem besseren Verständnis dieses einen Begriffes, "Shinjin" verhelfen.


    So heißt es dort zum Schluss:


    "Existenz ist genau Leere;
    Leere ist genau Existenz.


    Wenn dies nicht so ist,
    Dann musst du es nicht bewahren.


    Eins ist Alles;
    Alles ist Eins.


    Wenn du so sein kannst,
    Warum sich sorgen, es nicht zu vollenden?


    Der Geist des Glaubens ist Nicht-Zwei,
    Nicht-Zwei ist der Geist des Glaubens.


    Letztendlich ist der Weg der Worte abgeschnitten;
    Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft, keine Gegenwart.
    "


    < gasshô >


    Benkei



    Namu-Amida-Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
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    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Benkei:

    Zitat

    Unter dem Begriff "Shinjin" findet man beim englischen Wiki, dass hierunter ursprünglich das buddhistische Konzept "Citta-Prasāda" verstanden wurde, also der etwa "der Klare Herz-Geist".


    Na also geht doch. War das jetzt so schwierig ? Kommt doch immer auf das selbe hinaus.

  • Benkei:

    Der Geist des Glaubens ist Nicht-Zwei,
    Nicht-Zwei ist der Geist des Glaubens.


    Ich finde aber gerade im Jodo Shinshu die Übersetzung Anvertrauen besser als Glauben, weil man bei Glauben zuviel andere Vorstellungen pflegt. Da ist es vielleicht hilfreich mal wieder den letztes Jahr verstorbenen Takamoro Shigaraki zu zitieren:



    (Aus"Sogar der Gute wird erlöst, um wieviel mehr der Böse: Der Weg des buddhistischen Meisters Shinran")

  • Namaste!


    Hallo Jinen,


    schön von Dir zu lesen.



    Ich verstehe, was Du meist.


    Trotzdem - oder gerade auch nachdem ich die o. a. Zeilen gelesen haben, würde ich weiterhin die Auffassung vertreten, dass das "Shinjin" im Shinjinmei demjenigen Shinjin entspricht, von welchem Shinran spricht. [Du hattest das ja auch nicht bestritten.]


    Das wird ja auch durch den folgenden Satz Shigaraki's deutlich:
    "Es bezeichnet eine Sicherheit, die der Hingabe an Buddha Amitabha und sein Gelöbnis, alle Wesen zu allen Zeiten zu befreien, entspringt. In dieser Hingabe gibt es weder Subjekt noch Objekt."
    Also keine Dualität - Nicht-Zwei!


    Zu bemängeln wäre also folglich die unzureichende Übersetzung.


    Dieses Problem lässt sich aus meiner Sicht dann aber auch nicht durch den Ersatz von "Glauben" durch "Vertrauen" lösen, denn
    "Der Geist des Vertrauens ist Nicht-Zwei,
    Nicht-Zwei ist der Geist des Vertrauens
    ."


    Vielleicht besser
    "Der Vertrauensgeist ist Nicht-Zwei,
    Nicht-Zwei ist der
    Vertrauensgeist."


    Oder es gleich lassen:
    "Shinjin ist Nicht-Zwei,
    Nicht-Zwei ist Shinjin
    ."


    Danke aber für den Hinweis auf Shigaraki's Werk. Das sollte ich mir bei Zeiten auf jeden Fall nochmal zu Gemüte führen.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin