Rechte Anstrengung (sammā-vāyāma)

  • Das hier klingt auch anstrengend:


  • Guten Morgen, Mukti und Elliot,
    natürlich ist es auch anstrengend, vor allem, wenn da noch viel Kopfkino stattfindet, denn obiges Zitat, Mukti, bezieht sich auf jene, die es besonders schwer haben.
    Und ich habe auch nichts Anderes geschrieben.
    Deshalb ist für mich das Thema jetzt beendet. Dieses haarspalterische und zum Teil unaufmerksame Lesen und Schreiben halte ich inzwischen nur noch für Rechthaberei.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Interessant finde ich auch dass rechte Anstrengung bei der Dreiteilung des achtfachen Pfades zu Sammlung (samadhi) gezählt wird. Es geht dabei also vor allem darum, den Geist auf ein einziges Objekt, oder auf eine Sache zu konzentrieren. Gewöhnlich ist der Geist zerstreut bzw. geht allen möglichen unnötigen und unheilsamen Dingen nach. Für den Buddha gab es nach seinem Aufbruch in die Hauslosigkeit nur mehr ein einziges Thema, das er bis zur Erleuchtung konsequent verfolgt hat.
    Es ist diese Selbstbeherrschung, die Kontrolle über die geistigen Aktivitäten, die durch das Entwickeln rechter Ansicht, beobachtende Achtsamkeit und Willensanstrengung erreicht wird, bis der Geist sozusagen nicht mehr mit einem macht was er will. Doch die Vernunft oder Intelligenz alleine ist dazu nicht imstande, sondern eine zu entwickelnde Instanz die "höhere Geisteskraft" (abhiññā) genannt wird:


  • mukti:

    Doch die Vernunft oder Intelligenz alleine ist dazu nicht imstande, sondern eine zu entwickelnde Instanz die "höhere Geisteskraft" (abhiññā) genannt wird:


    Ja, sonst sähe diese Welt anders aus.

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  • mukti:

    Interessant finde ich auch dass rechte Anstrengung bei der Dreiteilung des achtfachen Pfades zu Sammlung (samadhi) gezählt wird.


    Ja, in anderen Schulen wurde halt mehr Wert auf körperliche Anstrengung gelegt:



    Wobei der Körper beim Buddha schon auch eine Rolle spielt:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Das fortwährende Stehen wird sogar heute noch in Indien praktiziert, einige stützen sich dabei auf den Ast eines Baumes damit sie nicht irgendwann umfallen. Beliebt ist es auch einen Arm in die Höhe zu halten bis er ganz dünn und verdorrt ist. Vielleicht eine etwas mildere Form ist das fortgesetzte Niederwerfen im Hinduismus und tibetischen Buddhismus, bei dem lange Pilgerstrecken zurückgelegt werden, oder der Kailash-Berg umrundet wird. Auch im Christentum gibt es harte Askese.
    Das kommt wohl alles aus dem Gefühl man müsse für die vergangenen Verfehlungen Buße tun um sich zu reinigen. Oder auch als Maßnahme um von den körperlichen Anhaftungen loszukommen. Auch der Buddha hat ja eine Zeitlang extrem praktiziert, bevor er es als falsch erkannt hat, jedenfalls nach dem Palikanon.



    Da geht es wohl überwiegend um geistige Anstrengung bzw. Bemühung, wie auch die Achtsamkeit auf den Körper (satipatthana sutta) vor allem eine geistige Angelegenheit ist.
    Die körperliche Gesundheit ist eine Folge von maßvoller Lebensweise, wobei das schon auch eine körperliche Anstrengung ist, etwa Essen und Schlafen zu regulieren. Da wäre interessant wie das im Vinaya mit dem Schlafen gehandhabt wird, dazu habe ich dort noch nichts gefunden. Jedenfalls ist öfter von "Nachtwachen" die Rede. Im Yoga ist es üblich, vor Sonnenaufgang aufzustehen.

  • mukti:

    Da geht es wohl überwiegend um geistige Anstrengung bzw. Bemühung, wie auch die Achtsamkeit auf den Körper (satipatthana sutta) vor allem eine geistige Angelegenheit ist.


    Es gilt, das richtige Maß zu finden:


    Zitat

    "Anuruddha, während ich umsichtig, eifrig und entschlossen weilte, nahm ich sowohl Licht, als auch eine Schauung von Formen wahr. Kurz danach verschwanden das Licht und die Schauung der Formen. Ich dachte: 'Was ist der Grund und die Bedingung dafür, daß das Licht und die Schauung der Formen verschwunden sind?' Dann erwog ich folgendes: 'Ein Übermaß an Energie erschien in mir, und wegen des Übermaßes an Energie sank meine Konzentration dahin; als meine Konzentration dahinsank, verschwanden das Licht und die Schauung der Formen.' Angenommen, ein Mann würde eine Wachtel fest mit beiden Händen packen; sie würde auf der Stelle sterben. Genauso erschien ein Übermaß an Energie mir, und wegen des Übermaßes an Energie sank meine Konzentration dahin; als meine Konzentration dahinsank, verschwanden das Licht und die Schauung der Formen. Ich erwog: 'Ich werde mich so verhalten, daß weder Zweifel, noch Unaufmerksamkeit, noch Trägheit und Mattheit, noch Furcht, noch freudige Erregung, noch Tadelnswertes, noch ein Übermaß an Energie in mir wieder erscheinen werden.'"


    (Majjhima Nikāya 128: Geistestrübungen - Upakkilesa Sutta)


    mukti:

    Die körperliche Gesundheit ist eine Folge von maßvoller Lebensweise, wobei das schon auch eine körperliche Anstrengung ist, etwa Essen und Schlafen zu regulieren.


    Ja, das stimmt:



    mukti:

    Da wäre interessant wie das im Vinaya mit dem Schlafen gehandhabt wird, dazu habe ich dort noch nichts gefunden. Jedenfalls ist öfter von "Nachtwachen" die Rede. Im Yoga ist es üblich, vor Sonnenaufgang aufzustehen.


    Zu viel schlafen wird jedenfalls nicht empfohlen:


    Zitat

    "Wiederum ißt ein Bhikkhu soviel er mag, bis sein Bauch voll ist und er gibt sich dem Glück des Schlafens, Herumlungerns und Dösens hin, und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die vierte Kette im Herzen, die er nicht gesprengt hat."


    (Majjhima Nikāya 16: Die Wildnis im Herzen - Cetokhila Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Trägheit und Nachlässigkeit entkommt man also durch Willensanstrengung, mit Maß und Ziel, basierend auf rechter Ansicht.


    Zitat


    Kein besseres Mittel kenne ich, ihr Mönche, wodurch die aufgestiegene Starrheit und Mattigkeit nicht zum Aufsteigen kommt und die aufgestiegene Starrheit und Mattigkeit schwindet, wie die Geisteshaltung (*8) des Willenseinsatzes, des Vorwärtsstrebens und der kraftvollen Ausdauer. Wer nämlich, ihr Mönche, seinen Willen einsetzt, in dem kommt die unaufgestiegene Starrheit und Mattigkeit nicht zum Aufsteigen und die aufgestiegene schwindet.


    (*8) dhātu, wtl: Element. Diese Bezeichnung der drei Phasen der Tatkraft (ārambha-dhātu, nikkama-dhatu, parakkama-dhatu) soll hier wohl auf eine entsprechende elementare geistige Einstellung oder Grundhaltung hinweisen.
    (A.1.2.)


    "Dem Unbeherrschten ist der eigene Geist der größte Feind, dem Beherrschten der größte Freund" - ein Wort aus der Bhagavad-Gita, das vom Buddha bestätigt wird:


    Zitat

    Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, ungezähmt, unbehütet, unbewacht und ungezügelt, zu so großem Unsegen führt wie der Geist. Zu großem Unsegen, ihr Mönche, führt der ungezähmte, unbehütete, unbewachte und ungezügelte Geist.
    Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, bezähmt, behütet, bewacht und gezügelt, zu so großem Segen führt wie der Geist. Zu großem Segen, ihr Mönche, führt der bezähmte, behütete, bewachte und gezügelte Geist. (A.1.4.)

  • Hallo,


    wie ich finde, zeigt rechte Anstrengung eben auch, wie gleichmütiges und akzeptierendes reines Beobachten von heilsamen und unheilsamen Geisteszuständen eben nicht immer und ausschließlich die wahre Praxis ist. Es gilt durchaus, den unheilsamen Geistesfaktoren, den Kampf anzusagen. Für mich ist dies ein Punkt, der nicht genug betont wird. Reines Beobachten ohne Eingreifen hat seinen Platz in der Praxis genau wie das Abwenden von unheilsamen und das Unterstützen von heilsamen Geistesfaktoren als rechte Anstrengung auch.


    Gru
    Florian

  • Genau, Buddhaghosa,
    wie ein Sufi-Lehrer es mal formulierte: Tritt in den Arsch.
    Und auch der Buddha spricht davon, leider weiß ich mal wieder die Stelle nicht. ;) Dort spricht er von den verschiedenen Stufen, in denen erst die eine, dann die nächste Methode notwendig wird usw.
    Das mache ich auch hin und wieder, wenn ich denn nicht das umgesetzt habe, was ich als heilsam erkannte.
    _()_

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  • Hallo Monika,


    Monikadie4.:

    wie ein Sufi-Lehrer es mal formulierte: Tritt in den Arsch.


    wohl genau so. Die direkte Sprache geht eben manchmal auch direkt ins Herz.


    Gruß
    Florian

  • Hallo,


    Buddhaghosa:


    wie ich finde, zeigt rechte Anstrengung eben auch, wie gleichmütiges und akzeptierendes reines Beobachten von heilsamen und unheilsamen Geisteszuständen eben nicht immer und ausschließlich die wahre Praxis ist. Es gilt durchaus, den unheilsamen Geistesfaktoren, den Kampf anzusagen. Für mich ist dies ein Punkt, der nicht genug betont wird.


    Ich finde auch dass das zuwenig betont wird, manchmal wird es sogar verneint. Wie nach dem Motto anderer Richtungen "Liebe und tue was du willst", gälte im Buddhismus "Beobachte und tue was du willst", das genüge zur Loslösung. Oft wird aber "der Beobachter" von Trieben überwältigt und in das Geschehen hineingezogen, was nur mit Anstrengung und Willenseinsatz vermeidbar ist. Achtsamkeit hat eben auch einen aktiven Aspekt und ist nicht nur passives Wahrnehmen. Besonders bei hartnäckigen Gewohnheiten braucht es längere Anstrengung bis der Geist die gewünschte Richtung annimmt. Andererseits lässt sich der Kampf gegen die Leidenschaften nicht ohne Wissen und Sammlung gewinnen.

  • Monikadie4.:

    Genau, Buddhaghosa,
    ...Und auch der Buddha spricht davon, leider weiß ich mal wieder die Stelle nicht.


    Hi, jetzt hab ich sie.
    Es ist M20

    Zitat


    ...
    Mit dem Überwinden dieser Gedanken wird sein Geist innerlich gefestigt, beruhigt, zur Einheit gebracht und konzentriert. So wie ein starker Mann einen schwächeren Mann am Kopf oder den Schultern packen, ihn niederwerfen, ihn zu Boden zwingen und überwältigen könnte, genauso sollte ein Bhikkhu - falls immer noch üble unheilsame Gedanken, die mit Begierde, mit Haß und mit Verblendung verbunden sind, in ihm entstehen, während er die Aufmerksamkeit auf die Stillung der Gestaltung jener Gedanken richtet - mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge den Geist mit dem Herzen niederwerfen, ihn zu Boden zwingen und überwältigen. Wenn er mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge den Geist mit dem Herzen niederwirft, ihn zu Boden zwingt und überwältigt, dann werden jegliche üble, unheilsame Gedanken, die mit Begierde, mit Haß und mit Verblendung verbunden sind, in ihm überwunden und verschwinden. Mit dem Überwinden dieser Gedanken wird sein Geist innerlich gefestigt, beruhigt, zur Einheit gebracht und konzentriert


    Allerdings hab ich jetzt gerade gesehen, dass Mukti diese Stelle bereits zu Beginn des Threads zitiert hatte. ;)
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

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  • Zitat

    den Geist mit dem Herzen niederwirft


    Cooler Satz.
    Is er euch schon aufgefallen ?


    Im Zen heisst es einfach: Denken blockieren - oder unterbinden.


    Die schlechten ins Kröpfchen und die guten ins Töpfchen ist da nix.
    Ist auch ganz logisch. :P



    Liebe Grüße ;)
    Blue_

  • Namaste

    es ist ja immer ganz hübsch eine Stelle zu finden die man sich gerne auf die Fahne schreibt, leider wird dabei meist der Kontext vergessen.
    Wen spricht er denn da an ?
    Und wen spricht er anderswo an ?
    Und was bedeuten diese Stände ?
    Und wer will ich werden/sein ?


    Wer bin ich, wo stehe ich, wo will ich hin, was ist demnach für mich persönlich der nächste Schritt ? Wo liegen meine persönlichen Schwierigkeiten und kann ich mir nach meinen Wünschen was raus picken oder pflege ich grade damit meine "Eitelkeiten" ?



    Gute Wünsche,
    Karma Pema


  • Ich nehme an, Du meinst mein Zitat? Ich antworte auf Buddhaghosa. Dieser weiß sicherlich, worauf sich das bezieht.


    Ja, und wo stehst Du?
    Wo willst Du hin?


    Von Eitelkeiten kann ja hier gar nicht die Rede sein. Hier geht es um die Diskussion über Rechte Anstrengung, und was damit wohl gemeint sein könnte.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)


  • Der Kontext dürfte einfach `rechte(s) Streben/Üben/Anstrengung`sein ( Weisheitsgruppe); mit dem achtfachen Pfad spricht er alle an.
    Gier Hass und Unwissenheit sind die Ursache von Leiden. Geist und Körper bewachen: Läutere dein Herz.
    Das ist alles.


    Ach ja:" Bei sich bleiben" - auch gut.


    Liebe Grüße
    Blue_

  • Namaste


    ich verstehe schon worüber ihr euch unterhaltet, aber...hm...
    Der Kontext ist WANN Buddha dies sagte.
    Buddha tat dies als Asket, bevor er erleuchtet war, es war ein Versuch.
    Wie erfolgreich er als Asket gewesen ist wissen wir ja auch.


    dieser Text geht weiter : " ...so, wie ein starker Mann einen schwächeren...Aber obwohl ich eine unerschöpfliche Energie in mir erzeugte und ununterbrochen Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und angestrengt, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war...


    er lässt später ab vom Asketendasein, denn auch als er noch das Atmen unterlies wurde er nicht erleuchtet. Er sagt : " Aber durch diese quälende Praxis der Askese habe ich keinerlei übermenschliche Vorzüge in Wissen und Einsicht erlangt, die der Edlen würdig sind. Könnte es einen anderen Pfad zum Erwachen geben ? "



    In anderen Übersetzungen heißt es : Den Geist mit dem Geist nieder ringen, denn bei den Tibetern ist der Sitz des Geistes im Herzen.
    Es ist also nicht direkt das Herz gemeint.



    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Karma Pema:


    In anderen Übersetzungen heißt es : Den Geist mit dem Geist nieder ringen, denn bei den Tibetern ist der Sitz des Geistes im Herzen.
    Es ist also nicht direkt das Herz gemeint.



    Gute Wünsche,
    Karma Pema


    Doch. Es ist in gewisser Weise schon das Herz gemeint.
    Lies es doch mal so: Mit dem Geist-Bewusstsein .. dem dualen Denken, denn das ist dieser Geist .. (eines der Skandhas) sich dem Herzgeist sozusagen unterordnen.
    Mit der Wärme des Herzens . mit dem Mitgefühl zu sich selbst und damit zu Anderen ringst du diesen dualen Geist nieder.


    Fühlen, spüren. Mit dem Körper. Denn das Herz ist Mittelpunkt des Körpers. Pumpe für die Wärme des Blutes, welches den ganzen Körper durchströmt. Also auch mit dem Körperbewusstsein.
    -
    Gedanken ..........
    wenn Körper und Geist überreizt, dann ist Flut und kaum Raum für Rechte Achtsamkeit.
    _

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • Diese Stelle ist in M.20: "Die Stillung störender Gedanken" http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m020z.html


    Da werden zuerst vier Maßnahmen genannt um unheilsame Gedanken zur Ruhe zu bringen, erst wenn das alles nicht klappt dann soll man:


    Zitat

    So wie ein starker Mann einen schwächeren Mann am Kopf oder den Schultern packen, ihn niederwerfen, ihn zu Boden zwingen und überwältigen könnte, genauso sollte ein Bhikkhu - falls immer noch üble unheilsame Gedanken, die mit Begierde, mit Haß und mit Verblendung verbunden sind, in ihm entstehen, während er die Aufmerksamkeit auf die Stillung der Gestaltung jener Gedanken richtet - mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge den Geist mit dem Herzen niederwerfen, ihn zu Boden zwingen und überwältigen.


    Das ist wohl einfach reine Willensanstrengung als letzte Maßnahme.

  • @ Karma Pema:


    Namaste :)


    Zitat

    ich verstehe schon worüber ihr euch unterhaltet, aber...hm...
    Der Kontext ist WANN Buddha dies sagte.
    Buddha tat dies als Asket, bevor er erleuchtet war, es war ein Versuch.


    Er hat alles erst nach dem Erwachen gelehrt bzw. berichtet.
    Ordnierte gelten auch heute noch als `Asketen` ( Samana ). Buddha lehnte nur die Selbstquälerei des Jainismus ab.


    Zitat

    dieser Text geht weiter

    : Nein, das sind zwei verschiedene Lehrreden : Majjhima Nikāya 20 [Die Stillung störender Gedanken]
    und Majjhima Nikāya 36 [Die Kasteiungen]


    Zitat

    In anderen Übersetzungen heißt es : Den Geist mit dem Geist nieder ringen, denn bei den Tibetern ist der Sitz des Geistes im Herzen.
    Es ist also nicht direkt das Herz gemeint.


    Nun, es ist der `Herzgeist` gemeint. Das "anstrebende, hingebungsvolles Herz" - die "Essenz des Geistes" ( im Mahayana )



    Zitat

    Gute Wünsche,


    Ebenso

  • Namaste


    leider verstehe ich euch nicht mehr.
    Wenn ich den Anhang 5 zum Majjhima Nikaya 20 lese, sehe ich, das es mit MN 36 in Verbindung steht. Es ist eine Entwicklung.
    Wenn ich das Ziel setze die Erleuchtung zu erlangen, bleibe ich doch nicht bei der Befreiung stehen.


    In MN 36 ( Mahasaccaka Sutta ) berichtet er davon was er glaubte tun zu müssen, als er noch ein unerwachter Bodhisattva war und
    wie er "das erste Wahre Wissen" das "zweite Wahre Wissen" und das "dritte Wahre Wissen" erlangte.
    Beim wahren Wissen ist dann nicht mehr die Rede davon etwas nieder zu ringen.



    Gute Wünsche,
    Karma Pema


    Danke für den Tipp zum MN 20

  • Karma Pema:


    Wenn ich den Anhang 5 zum Majjhima Nikaya 20 lese, sehe ich, das es mit MN 36 in Verbindung steht. Es ist eine Entwicklung.


    Jedenfalls sind das in M.20 Anweisungen wie ein Bikkhu störende Gedanken beseitigen kann, und Abschnitt 5 gehört als die gröbere Lösung dazu. Für mich unterstreicht das auch dass man alles einsetzen muss um die Störungen zu beseitigen, wie es einem auch immer möglich ist. In M.36 steht dass man die Störungen durch extreme Überanstrengung aber nicht beseitigen kann. Das "Niederringen" funktioniert also nur wenn man es nicht so sehr übertreibt dass Geist und Körper aus dem Gleichgewicht geraten.
    Manchmal funktioniert das auch, man geht unheilsamen Gedanken und Neigungen einfach nicht nach ohne viel darüber nachzudenken oder zu kontemplieren - nein das mache ich jetzt nicht, das ist nicht gut - nur ein simpler Willenseinsatz, ein Wegschieben.

  • @ Karma Pema:


    Namaste :)


    Zitat

    Wenn ich den Anhang 5 zum Majjhima Nikaya 20 lese, sehe ich, das es mit MN 36 in Verbindung steht.


    In gewisser Weise, aber eher umgekehrt, da er nach der selbsterniedrigenden Kasteiung die die Jaina unternehmen um "negatives Karma" abzutragen zum Satipatthana ( einfach Achtsamkeitsmed ) wechselte, was die Jaina nicht kannten - `freundliche`Vergegenwärtigung und Gleichmut -, denn er erinnerte sich an diese `Haltung`die er intuitiv als Kind eingenommen hatte und sagte sich nun, dass Nihilismus und quälendes Niederhalten nicht der Weg sein kann:

    Zitat

    Und doch erreiche ich durch diese bittere Schmerzensaskese kein überirdisches, reiches Heiltum der Wissensklarheit! Es gibt wohl einen anderen Weg zur Erwachung.'


    Darüber spricht er in MN 36 mit Saccako, der nicht glauben mag dass es ohne Kasteiung geht und kommt um den Buddha zu prüfen.
    In MN 20 spricht er zu einer Versammlung von Bikkhus von der Wachsamkeit hinsichtlich der `Erwägungen`.



    Zitat

    Es ist eine Entwicklung.
    Wenn ich das Ziel setze die Erleuchtung zu erlangen, bleibe ich doch nicht bei der Befreiung stehen.


    Versteh ich wiederum nicht, muss ich aber auch nicht. ;)


    Zitat

    In MN 36 ( Mahasaccaka Sutta ) berichtet er davon was er glaubte tun zu müssen, als er noch ein unerwachter Bodhisattva war und


    Von dem Ausdruck "unerwachter Bodhisattva" halte ich nix ( das könnte ein späterer Einschub sein, der PK ist ja der Theravada Kanon) zu mal er in dieser Lehrrede von sich sagt:

    Zitat

    Da ist mir, Aggivessano, noch vor der vollen Erwachung, dem unvollkommen Erwachten, Erwachung erst Erringenden, dieser Gedanke gekommen...


    und weiterhin ( über seine Lehrer ):


    Zitat

    Da kam mir, Aggivessano, der Gedanke: 'Nicht einmal Alaro Kalamo hat Zuversicht, ich aber habe Zuversicht; nicht einmal Alaro Kalamo hat Standhaftigkeit, ich aber habe Standhaftigkeit; nicht einmal Alaro Kalamo hat Einsicht, ich aber habe Einsicht; nicht einmal Alaro Kalamo hat Selbstvertiefung, ich aber habe Selbstvertiefung; nicht einmal Alaro Kalamo hat Weisheit, ich aber habe Weisheit.


    Er war also schon gewissermaßen `erwacht`, nur noch nicht `voll erwacht`.


    Zitat

    Beim wahren Wissen ist dann nicht mehr die Rede davon etwas nieder zu ringen.


    Yo. "Schulungsledige" haben auch keine unheilsamen Erwägungen mehr aufzulösen oder niederzuringen. Sie haben schlichtweg keine mehr.


    Er spricht auch nicht von unterdrücken von Gedanken und Vorstellungen, sondern eher davon sie am Aufsteigen zu hindern, so dass sie die Sicht nicht verschleiern können ( Verblendung )- und auch da als letztes Mittel wenn s anders nicht geht-
    und spricht auch generell nicht vom niederringen von Gefühlen oder Bedürfnissen. Das wird manchmal leider verwechselt.



    Alles Gute
    Blue_

  • blue_aprico:


    Er spricht auch nicht von unterdrücken von Gedanken und Vorstellungen, sondern eher davon sie am Aufsteigen zu hindern, so dass sie die Sicht nicht verschleiern können ( Verblendung )- und auch da als letztes Mittel wenn s anders nicht geht-..


    Oder auch wenn der Geist gerade nicht klar und ruhig genug ist, unheilsame Gedanken beim Aufsteigen gleich in der Anfangsphase wegdrücken. Wenn man das eine Zeitlang macht entsteht bald mehr Klarheit und Zufriedenheit, und die Fähigkeit der Kontemplation und Meditation kehrt wieder zurück.