Andere Objekte als den Atem?

  • Jon:
    mukti:


    Wie könnten sie sein ohne Objekte?


    frag das Huhn !


    Das äußert sich in einer Legebatterie anders als am artgerechten Bauernhof. Dasein kann es überhaupt nur in einer Subjekt-Objekt Beziehung geben will mir scheinen. Es besteht ja aus Identifikation - Ich bin dieses oder jenes. Objektunabhängigkeit dürfte es nur in der Phantasie einer ewigen Seele geben, oder aber als Nibbana. Das ist dann aber kein Dasein mehr. Jetzt komme ich aber schon etwas vom Thema ab...

  • Frank1:

    Nimm alles was du am Tag tust, als Meditationsobjekt. ...
    konzentriere dich dabei auf etwas Sinnvolles, z.B. bei Autofahren auf die
    Straßenmitte einzuhalten oder alle Schilder zu lesen usw...


    Wer noch etwas unfallfrei Leben will und auch andere unfallfrei Leben lassen
    will, dem kann ich das nicht empfehlen. Beim Autofahren sollte man alles
    im Blick haben und sich nicht auf die Straßenmitte konzentrieren. Insbesondere
    soll man auch die anderen Verkehrsteilnehmer im Auge haben. Günstig beim
    Autofahren, ist es auch jederzeit zu wissen was man machen kann und was man
    besser nicht machen sollte um niemand zu gefährden und stressloss zu fahren.

  • Hallo Frank,


    Frank1:

    Nimm alles was du am Tag tust, als Meditationsobjekt. Also gehen, Autofahren, selber reden, anderen zuhoeren, fernsehschauen, usw


    und konzentriere dich dabei auf etwas Sinnvolles


    vom Ansatz her ist das nicht verkehrt. Nur der Punkt "sich dabei auf etwas Sinnvolles konzentrieren" ist irgendwie unklar.


    Mein Lehrer beschreibt es immer so: Mit der Aufmerksamkeit bei dem sein, was man gerade tut, aber - es liebevoll tun, es mit Freundlichkeit und Wohlwollen tun: Autofahren, selber reden, anderen zuhoeren, ...



    Alles Gute

  • Hi,
    ich habe auch Probleme, die ganze Zeit, während der Vertiefung, mich auf den Atem zu
    konzentrieren. Das macht mir aber nicht so viel aus. Ich setze die Atembeobachtung ein,
    falls ich Gedankenlöcher zu fallen drohe. Schön wäre es, während des ganzen 8fachen Pfades die Atembeobachtung aufrechtzuerhalten.


    sakko

  • sakko:

    Hi,
    ich habe auch Probleme, die ganze Zeit, während der Vertiefung, mich auf den Atem zu
    konzentrieren. Das macht mir aber nicht so viel aus. Ich setze die Atembeobachtung ein,
    falls ich Gedankenlöcher zu fallen drohe. Schön wäre es, während des ganzen 8fachen Pfades die Atembeobachtung aufrechtzuerhalten.


    sakko


    Warum ist der Atem eigentlich das Non plus Ultra der Meditationsojekte ?
    Es können doch auch Geräusche sein oder heilsame Visualisierungen oder Mantras.
    Hauptsache die Achtsamkeit bleibt bei diesem Objekt.

  • Hallo Sherab,


    nicht alle Meditationsobjekte sind gleich gut geeignet, um tiefe Konzentration zu erreichen. Visualisation zum Beispiel bedarf mehr geistiger Aktivität als Atembeobachtung. Und vorschreitende Konzentration führt über Reduzierung geistiger Aktivität.


    Gruß
    Florian

  • Buddhaghosa:

    Hallo Sherab,


    nicht alle Meditationsobjekte sind gleich gut geeignet, um tiefe Konzentration zu erreichen. Visualisation zum Beispiel bedarf mehr geistiger Aktivität als Atembeobachtung. Und vorschreitende Konzentration führt über Reduzierung geistiger Aktivität.


    Gruß
    Florian



    Hi Florian,
    es geht doch bei der Meditation nicht darum, die "geistige Aktivität" zu unterdrücken, sondern achtsam bei einem Objekt zu bleiben.
    Auch bei der Atmung als Meditationsobjekt ist da noch genügend "geistige Aktivität". Einen Vergleich zwischen beiden Objekten finde ich schwer. Dazu müsste man Messungen der geistigen Aktivität durchführen können und beide Objekte miteinander vergleichen.

  • Kein Atem kein Leben. Alle Gedanken Vorstellungen, Glauben ist nicht so wichtig wie Atem. Den Atem Spüren an der "Nase", etwas lebenswichtiges nicht sichtbares nur fühlbares das so elementar ist das es jede geistige Funktion übertrifft. Alles denken über den Atem ist sinnlos, da ist nur Beobachtung ohne Eingreifen das Ziel. Jeder Gedanke an Atem ist Eingreifen in Atem. Meditation ist das wahrnehmen von etwas das das gesamte Leben erhält. Ohne Atem kein Leben.
    In der Bibel gibt Gott seinen Atem in den aus Lehm geformten Adam Kadmon damit wird er lebend. Wobei Gott eine Metapher ist für das verzweifelte Aufgeben der Suche nach dem ersten Atem.


    Die Meditation Atmen, nur Atmen, nicht Atmen wollen, der den Atem betrachtet weiß das er kurz ein, kurz aus oder sonstwie Atmet, um mehr geht es nicht nur das Beobachten des Atem ohne irgendwelches Eingreifen. Das kann schon mal sieben Tage, sieben Monate, sieben Jahre, siebzig Jahre dauern bis es erreicht ist. Das Erste Mal vollkommen Frei sein von allen Vorstellungen. Bis da kein Objekt mehr ist nur noch Eins ohne ein Zweites.

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  • Ellviral:

    Kein Atem kein Leben.


    Und nun ? Soltel man deshalb das Atmen einstellen, um atemlos (*lol*, so habe ich den Song von Helene Fischer auch noch nicht verstanden :lol: ) Erleuchtung zu erlangen ? Der Geist ist ebenfalls nicht sichtbar und nicht fühlbar. Ohne Geist keinen Körper und keinen Atem. Ohne Geist kein Leben.

  • Sherab Yönten:
    Ellviral:

    Kein Atem kein Leben.


    Und nun ? Soltel man deshalb das Atmen einstellen, um atemlos (*lol*, so habe ich den Song von Helene Fischer auch noch nicht verstanden :lol: ) Erleuchtung zu erlangen ? Der Geist ist ebenfalls nicht sichtbar und nicht fühlbar. Ohne Geist keinen Körper und keinen Atem. Ohne Geist kein Leben.

    Atemlos sein heißt tot sein, oder in Panik, was ja auch ohne Verstand sein heißt. Wo hat Buddha was davon gesagt das der Atem eingestellt werden soll? Er sagt das er betrachtet werden soll. In der rechten Versenkung gibt es weder Atem noch sonst ein Objekt. "Erleuchtung" ist atemlos sein weil erfahren wird das alles Leben Atem ist. Weil alles Leben Atem ist ist auch alles Leben Leiden nach Atem. Hast Du schon ein Lebewesen sterben gesehen, dieses unbedingte atmen, dieser Kampf um jeden Atemzug und dann dieses große Verzweifelte abgeben des letzten Atems? Dieses letzte aufbäumen des nicht mehr einatmen können, das in ein zerfallen des Atems endet. Buddha spricht vom zerfallen des Atems nicht vom zerfallen des Körpers der zerfällt erst wenn der Atem zurück gekehrt ist der mit dem ersten eingetreten ist. Geburt ist das erste Atem einholen. Ein Wesen bekommt erst einen Namen wenn der Atem kommt und immer wieder kommt.
    Nun bin ich dir sehr Dankbar!
    Du hast es mir ermöglicht : Leben ist Leiden. endlich bis zum Grund zu erkennen. Hat immer hin einige Jahrzehnte gedauert. :)
    Ich könnte Euch küssen!
    Liebe liebe Grüße
    Helmut (den Namen um den ich nicht gebeten habe, aber mir gegeben wurde weil jemand anerkannte das ich atme.)

    7 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Sorry, da habe ich Dich hier wohl falsch verstanden:


    Ellviral:

    Kein Atem kein Leben.

  • Hallo Sherab,



    unterdrücken ist natürlich das falsche Wort. Aber in der Shine/Shamatha-Meditation geht es definitiv, um die Reduzierung der geistigen Aktivitäten, wie Denken und Wahrnehmungen. Diese werden vom Buddha als Dorn gesehen. Je grober die geistige Aktivität, desto größer der Dorn.


    Bei welcher Meditationsmethode höhere geistige Aktivität erforderlich ist, kann man ja erstmal versuchen mit dem gesunden Menschenverstand zu beantworten. Bei der Visualisation erschafft man geistig ein Bild - und zwar ein recht komplexes - und muss es dann aufrecht erhalten. Da sagt mir der Menschenverstand und die eigene Erfahrung, dass dies grober ist als eine Atembetrachtung.


    Gruß
    Florian

  • Hallo Florian,


    Buddhaghosa:

    Nicht alle Meditationsobjekte sind gleich gut geeignet, um tiefe Konzentration zu erreichen.
    Visualisation zum Beispiel bedarf mehr geistiger Aktivität als Atembeobachtung.
    Und vorschreitende Konzentration führt über Reduzierung geistiger Aktivität.


    In der Shine/Shamatha-Meditation geht es definitiv um die Reduzierung der geistigen Aktivitäten, wie Denken und Wahrnehmungen.
    Diese werden vom Buddha als Dorn gesehen. Je grober die geistige Aktivität, desto größer der Dorn.


    die Reduzierung der geistigen Aktivitäten ist lediglich eine (Neben-)Wirkung, nicht aber Zweck oder Absicht der Meditation.


    Herzliche Grüße

  • Hallo SY,

    Sherab Yönten:

    es geht doch bei der Meditation nicht darum, die "geistige Aktivität" zu unterdrücken, sondern achtsam bei einem Objekt zu bleiben.


    fast. Beim Objekt zu bleiben ist ein Teil der Übung. Der wesentliche Aspekt ist aber, die Bewegung des Geistes zu beobachten und da heraus die Natur des Geistes zu erkennen. Zum Beispiel wie bewegt sich die geistigen Aufmerksamkeit vom Objekt weg?


    Herzliche Grüße

  • Mirco:

    Hallo SY,

    Sherab Yönten:

    es geht doch bei der Meditation nicht darum, die "geistige Aktivität" zu unterdrücken, sondern achtsam bei einem Objekt zu bleiben.


    fast. Beim Objekt zu bleiben ist ein Teil der Übung. Der wesentliche Aspekt ist aber, die Bewegung des Geistes zu beobachten und da heraus die Natur des Geistes zu erkennen. Zum Beispiel wie bewegt sich die geistigen Aufmerksamkeit vom Objekt weg?


    Herzliche Grüße


    Hallo Mirco,
    Was verstehst Du unter die "Natur des Geistes" ?
    (Ich dachte immer dieser Begriff würde ausschließlich im Mahayana verwendet).

  • Sherab Yönten:

    Was verstehst Du unter die "Natur des Geistes" ?


    Hallo SY,


    damit meine ich seine Eigenschaften, seine Wesenszüge, seine Funktionsweise.


    Herzliche Grüße