Felsentor

  • Zitat

    Teil einer Linie zu sein, die den freien Umgang mit Tradition und "formalen Kram" pflegt.


    Du verstehst nicht. Solche Begründungen werden installiert, während dessen oder nach dem eine abgekoppelte "Linie" geschaffen worden ist.
    Was wäre wenn ich mich jetzt einfach so Buddhistische Priesterin und Buddhistische Nonne nenne oder von nem Kumpel so nenne lasse mit Urkunde und so ? Und dann kommen Leute die finden das dufte................ Hm ?


    Zitat

    Macht es dann Sinn Kritien (Jukai, Tokudo) anzulegen


    Ich hab doch gesagt die traditionelle Form und Rechtmäßigkeit ist wesentlich,
    das hat ne Rückkopplung auf die Haltung.


    Das ist doch genau das Problem: Mit Zen meint jeder rum gurken können wie er lustig ist. Verrückte Wolke und so.
    Yo von mir aus. Ist dann aber kein Zen. Zen-Geist täuscht einfach nicht. Nicht mal als Hoben.Geschicktes Mittel.



    Grüße
    Blue_

  • "Zen-Priester" (Osho, Ni-Osho) kann man allein innerhalb der japanischen Soto-Shu werden. Außerhalb dieser macht der Titel auch überhaupt keinen Sinn. Shunryu Suzuki hat seine Leute nicht in der Soto-Shu registrieren lassen. Bin mir auch nicht sicher, ob da christliche Pfarrer oder Mönche/Nonnen überhaupt zur "shukke tokudo" zugelassen würden, es ist mir jedenfalls kein Fall bekannt. "Formaler Kram" ist das jedenfalls nicht.


    oops, Shunryu Suzuki hat zumindest seinen Sohn registrieren lassen, der hat dann sogar in Eiheiji Karriere gemacht

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  • void:


    Man ist also stolz darauf, Teil einer Linie zu sein, die den freien Umgang mit Tradition und "formalen Kram" pflegt. Die zwar mit dem Soto zu tun hat, aber sich trotzdem ein Stück weit davon getrennt hat.


    Welcher Linie denn? Man ist von der Linie nicht aufgenommen und also nur selbst definierter Teil von irgendwas. Man interessiert sich auch nicht um eine Aufnahme, weil man sich ja als was Besseres wähnt.

    Zitat


    Macht es dann Sinn Kritien (Jukai, Tokudo) anzulegen, die dem Bereich des "päpstlichen Formalkrams" und seiner Institutionen enstammen? Sagt man hier nicht, dasss man eigene eigene Linie des "kalifornischen Zen" vertritt, wo es nicht unbedingt Sinn macht, Anfragen bei erwürdigen leicht verstaubten japanischen Tempeln zu starten?


    Ohne diesen "päpstlichen Formelkram" wäre man ja nichts. Wer interessiert sich denn dann für den Budenzauber von Österle? Oder Teske in Kiel?
    Man pickt sich das heraus, was einem passt und gefällt und den Rest lehnt man ab. Wie soll man dieses Zen nennen?

    • Offizieller Beitrag
    Aiko:

    Ohne diesen "päpstlichen Formelkram" wäre man ja nichts. Wer interessiert sich denn dann für den Budenzauber von Österle? Oder Teske in Kiel?
    Man pickt sich das heraus, was einem passt und gefällt und den Rest lehnt man ab. Wie soll man dieses Zen nennen?


    Anlässlich dieser Diskussion über westlichen, verwässerten Zen muss ich an die Gerichtprozesse über den falschen Wasabi denken:



      Im Handel wird oft ein Wasabi-Surrogat aus Meerrettich oder ein Meerrettich-Senf-Gemisch vertrieben, das teilweise mit Chlorophyll, Spirulina oder einer Kombination von Tartrazin (E 102) (seit dem 21. Juli 2010 in der EU mit einem Warnhinweis versehen) und Brillantblau FCF (E 133), grün eingefärbt wird. Eine Zubereitung enthält beispielsweise 30,4 % Meerrettichpulver, 6 % Senfmehl, Tapiokastärke, Rapsöl, 0,5 % Wasabipulver, Kurkuma und Petersilie (Rest Wasser).


      Dieses Surrogat, in Japan Seiyō Wasabi (西洋わさび, dt. Westliches Wasabi) oder Kona Wasabi (粉わさび, dt. Pulver-Wasabi) genannt, wird schon seit 1939 verwendet und ist aufgrund der schlechten Verfügbarkeit und des hohen Preises von echtem Wasabi sehr verbreitet – ganze Pflanzen kosten in Europa über 200 €/kg.Der Kolumnist Tom König beurteilte Geschmack und Qualität des Surrogats im Vergleich zum Originalprodukt vernichtend.


      Im Einzelhandel angebotene Produkte wie Wasabi-Chips und Wasabi-Knuspererbsen enthalten in der Regel ein bis zwei Prozent des Originalproduktes.Nach einer, durch den Bundesverband der Verbraucherzentralen vorangetriebenen Klage, untersagte im Jahr 2009 das Landgericht München II dem Lebensmittelunternehmen Kattus, ein Produkt unter der Bezeichnung „Wasabierbsen“ zu vertreiben, das kein einziges Gramm Wasabi enthielt. Im Rahmen der gerichtlichen Auseinandersetzung vertrat das Unternehmen den Standpunkt, es könne keine Täuschung vorliegen, da die meisten Kunden gar nicht wüssten, was Wasabi sei.´wiki


    Ich kenne keinen von Vanja Palmers Schülern persönlich und kann überhaupt nicht beurteilen, wie echt sie sind.

  • hr schauts doch nur bei Anderen, anstatt bei euch selber ..
    findet doch mal den eigenen Hasen, der im Pfeffer liegt ..
    kehrt mal vor der eigenen Haustür ..
    beschäftigt euch mal eine Weile mit was Anderem als nur den Schriften . etc .......
    LEBT ........
    :|

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • "Westlicher Zen" muss nicht zwingend "verwässert" sein.
    Allerdings scheint sich bei vielen seiner Repräsentanten, soweit es sich jedenfalls um deren oder durch sie gebilligten Außendarstellung handelt, ein kaum zu fassendes Maß an Naivität und/oder Unwissenheit und/oder Selbstbetrug zu offenbaren.
    Ich möchte gern glauben, daß das trotzdem zu iwas gut ist.


    Zitat

    200 €/kg


    Wer kauft das schon kilo-weise und ne ganze Pflanze, da fängt der Schwindel - auch in der Kritik - schon an.

  • Zitat

    200 €/kg


    Man muss da sicher nicht ein Kilo kaufen. Vielleicht werden ja einzelne Knollen zu 10 g das stück für 2 € verkauft?
    Aber die Angabe in einem Kilopreis ist schon auch gebräuchlich und zum vergleichen auch ganz gut.

  • nyalaana:
    Zitat

    200 €/kg


    Man muss da sicher nicht ein Kilo kaufen. Vielleicht werden ja einzelne Knollen zu 10 g das stück für 2 € verkauft?
    Aber die Angabe in einem Kilopreis ist schon auch gebräuchlich und zum vergleichen auch ganz gut.


    Das Problem ist: würde man weltweit und für jedermann "echten Wasabi" liefern wollen, ginge das wohl erst überhaupt nicht - wegen der natürlich begrenzten Ressourcen.
    Für den Anbau von Wasabi(-wurzeln) gibt es außerhab Japans wohl kaum ne Möglichkeit, aber wahrscheinlich könnte man es mit den Blättern versuchen (die ich eh bevorzuge). Aber wer kennt das schon und besteht dafür überhaupt ein Bedarf?


    So ungefähr ist das auch mit Zen.

    • Offizieller Beitrag

    Wasabi-technisch muss ich an die beiden asiatischen Lokale in der Gegend denken. Das eine ist ein Indisches Restaurant, wo sie im Laufe der Zeit die originalen Zutaten immer weiter reduzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade, dass es noch als indische erkennbar ist. Aber besonders die Saucen sind im rasanten Abstieg Richtung Curryketchup begriffen.


    Das andere ist der Stehimbiss von einem vietnamesischen Asia-Shop. Und da verwenden sie ja deswegen originale Zutaten, weil ihr Hauptbusiness ja ist diese zu verkaufen. Der Imbiss selbst ist mehr eine Restverwertung, wo sie ihr Zeug verwerten, bevor es abläuft. Trotzdem schmeckt es gerade für einen Imbiss hervorragend.


    Und ist es im japanischen Zen nicht so ähnlich? Dort leben die Zen Tempel und damit die Schulen nicht unbedingt davon , sich als die tollen Meister darzustellen, sondern sie finanzieren das aus ganz anderen Quellen (Begräbnis + Ritualbusiness, Spenden, Immobilien, und wegen der Steuefreheit der Tempel manchmal auch Geldwäsche ). Ich glaueb auch der japanische Staat ist da noch involviert? Das ernährt dann als Kopf die Ausbildungsklöster und da können dann gute Leute andere gute Leute ausbilden.Die Japaner müssen also Zen villeicht einfach deswegen nicht zur Ware machen, weil sie eine andere ökonomischen Basis haben.


    Während das alles bei uns nicht so funktioniert. Entweder preist man sich selber als tollen Zen-Hecht an, oder man gibt Seminare, angelt Spender, quält seinen Verein mit hohen Beiträgen oder man kann das eher nur so halb machen, weil man nebenbei noch arbeiten muss. Was natürlich nicht ganz die gleiche Qualität liefern kann. Ich frage mich, ob man qualifizierter ausbilden könnte, wenn eine andere ökonomische Basis da wäre?


    Sind es also nicht so sehr einzelne Menschen die da an unseren "japanischen" Ansprüchen versagen sondern die Schwierigkeit unter hiesigen Rahmenbedingungen zu arbeiten, ohne Zen zum Produkt zu machen?


    Macht es Sinn, sich an den Einzefällen abzuarbeiten oder sollte man nicht die Struktur betrachten?

  • Ich hab ehrlich gesagt vom japanischen Real-Zen und sonstigem Buddhismus in Japan ebenso wenig Ahnung, wie ich auch nicht den Geschmack von Wasabi-Wurzeln beurteilen könnte. Insgesamt scheint mir das alles wenig aufgeregt und das Verhältnis der Japaner zur Religion, soweit ich sie kenne, erfreulich entspannt. In gewisser Weise könnte man sagen, der Buddhismus ist da in sofern säkularisiert, als daß er einfach Teil der allgemeinen gelebten Kultur ist.
    Ich kenne jetzt aber ziemlich genau den Geschmack von Wasabi-Blättern - wenn man weiß, wo man sie finden kann, ist das auch kein Ding, aber es braucht halt seine Zeit dazu.


    Wenn ich mir die Biographien der Leute anschaue, die hier immer wieder zur Debatte stehen, frage ich mich einfach wo die das Zeuchs her haben, was sie schreiben oder zu schreiben erlauben.
    Ich glaube nicht, daß es nur an den ökonomischen Rahmenbedingungen liegt. Hat den iwer von denen es wenigstens mal versucht hier Takuhatsu zu machen (gilt übrigens auch für die Theravada-Bhikkhus)? Hätten sie eine Zeit in einem japanischen Ausbildungskloster verbracht, dann hätten sie es möglicherweise machen müssen.
    An den Einzelbeispielen zeigt sich natürlich auch Struktur und da gebe ich - was die Phänomenologie betrifft - dem "Unbuddhisten" weitgehend recht. Was die Ursachen betrifft, ist das wahrscheinlich ein komplexes soziologisches Problem. Man kann da nicht viel machen, als ab und zu zu sagen: Es geht auch anders.



    Aber jetzt kommt "Apocalypse Now Redux" - erinnert sich jemand an die Szene mit der "1.US-Luftkavallerie", bei der zum Angriff immer Richard Wagners "Walkürenritt" gespielt wird - so macht sich auch das Telefon in Antaiji warnend bemerkbar :lol:

  • Ich bin ausgespochen dankbar für die Texte von Kodo Sawaki und Uchiyama Kosho, die Zen auf eine ganz unspektakuläre Weise auf den gewöhnlichen Menschen in seinem gewöhnlichen Leben herunter brechen. Und auch Shōhaku Okumura ist für mich ein sehr gutes Beispiel für Zen.
    Die hier immer wieder kritisierten Figuren sind nur Beispiele für das "so nicht". Und ich meine schon, dass man vor solchen Gruppen und Leuten warnen muss, wenn das auch vielleicht wenig nützt, aber das darf man nicht kritiklos stehen lassen.

  • aiko:

    Zitat

    die Zen auf eine ganz unspektakuläre Weise auf den gewöhnlichen Menschen in seinem gewöhnlichen Leben herunter brechen.


    Naja, aber darauf berufen sich doch gerade die krummen Gurken.
    Sie le­gi­ti­mie­ren mit "Alltags"-Zen ihre infantilen Wünsche und deren Erfüllung.
    Wie es mal umgekehrt war wird ein Schuh draus.

  • blue_aprico:

    Sie le­gi­ti­mie­ren mit "Alltags"-Zen ihre infantilen Wünsche und deren Erfüllung.


    Sawaki, Uchiyama, Okumura? Wäre mir aufgefallen.

  • Ich rede von den angeblichen Dharmanachfolgern im Westen.
    Da ist gar keine Linie zu den Besagten.

  • blue_aprico:

    aiko:

    Zitat

    die Zen auf eine ganz unspektakuläre Weise auf den gewöhnlichen Menschen in seinem gewöhnlichen Leben herunter brechen.


    Naja, aber darauf berufen sich doch gerade die krummen Gurken.


    Und du meisnt der Ausdruck "krumme Gurke" wäre eine angemessene Bezeichnung? Das ist doch inzwischen eine Art Ehrentitel für Shunryu Suzuki Anhänger. Krumme Gurken sind nur äußerlich "krumm" . Die innerlich Krummen zeigen das mit jeder webseite und jeder Werbung.

    • Offizieller Beitrag
    Aiko:

    Ich bin ausgespochen dankbar für die Texte von Kodo Sawaki und Uchiyama Kosho, die Zen auf eine ganz unspektakuläre Weise auf den gewöhnlichen Menschen in seinem gewöhnlichen Leben herunter brechen. Und auch Shōhaku Okumura ist für mich ein sehr gutes Beispiel für Zen.
    Die hier immer wieder kritisierten Figuren sind nur Beispiele für das "so nicht". Und ich meine schon, dass man vor solchen Gruppen und Leuten warnen muss, wenn das auch vielleicht wenig nützt, aber das darf man nicht kritiklos stehen lassen.


    Aber könnte man das nicht in einer Weise machen, die nicht als eine Anfeindung rüberkommt. So wie man ja bestimmt auch christliche Gruppen kategorisieren kann. Also ob eine Gruppe Teil der evanglischen Kirche ist, oder ob sie eine obskure Freikirche ist, die sich ihr eigenes Süppchen kocht. Ohne das gleich mit der Frage zu verknüpfen, ob dieses Süppchen besser oder schlechter ist als der Mainstream?


    Was haben wir denn inzwischen für Kriterien?


      1. Sind Gruppen die sich Rinzai bzw. Soto nennen und Leute die Soto und Rinazi Titel führen, bei den jeweiligen Tempel registriert, oder werden dieses jenseits von "formalen Kram" vergeben?


      2. Gibt es Nachweise für die Übertragungslinie?


      3. Entsprechen die Lehrinhalte dem was in Japan gelehrt werden, oder weichen sie signifikant ab (Manager Schulungen)


    Fasst das den Stand eingermaßen zusammen?


    So könnte man Anfangen "freien/unorthodoxen" Zen von "othodoxen Zen" zu trennen, ohne das gleichzeitig mit Wertung zu versehen? ( Es gibt ja auch unorthodoxe Leute, wie Brad Warner die ich sehr sympathisch finde und othodoxe Lehrer die total unfähig sein können )

  • void:
    Aiko:

    Ich bin ausgespochen dankbar für die Texte von Kodo Sawaki und Uchiyama Kosho, die Zen auf eine ganz unspektakuläre Weise auf den gewöhnlichen Menschen in seinem gewöhnlichen Leben herunter brechen. Und auch Shōhaku Okumura ist für mich ein sehr gutes Beispiel für Zen.
    Die hier immer wieder kritisierten Figuren sind nur Beispiele für das "so nicht". Und ich meine schon, dass man vor solchen Gruppen und Leuten warnen muss, wenn das auch vielleicht wenig nützt, aber das darf man nicht kritiklos stehen lassen.


    Aber könnte man das nicht in einer Weise machen, die nicht als eine Anfeindung rüberkommt.


    Bei wem kommt das als Anfeindung rüber? Und was bedeutet das?

  • Zitat

    1. Sind Gruppen die sich Rinzai bzw. Soto nennen und Leute die Soto und Rinazi Titel führen, bei den jeweiligen Tempel registriert, oder werden dieses jenseits von "formalen Kram" vergeben?



    Die von der Soto Shu -und im ganzen Zen Buddhismus/Rinzai/Chan/Seon usw.- registrierten Tempel/Zendo folgen Standards der Haupttempel, sie halten sich eng an die traditionellen monastischen Gepflogenheiten( Form!) und stehen mit diesen auch in Kontakt. In dieser Linie des Kobun Roshi scheint allein das Jikoji in den USA bei Eiheiji registriert, d.h. aufgenommen worden zu sein. Ob ein Tempel aus dieser Registratur auch wieder rausfliegen kann, weiß ich nicht, nehm es aber mal an. Lokale Gruppen und Grüppchen, "Zen-Zentren" usw. werden nicht registriert, müssen auch nicht, weil sie diese Standards sowieso nicht umsetzen könnten und jede/r natürlich üben kann und sollte. In der Folge gibt es auch nur Unterlagen, Eintragungen von "Titeln" (rechtmäßig ) von Personen, die von der Soto Shu abgesegnet wurden. Alles andere wird sich "jenseits vom formalen Kram" von den jeweiligen Leuten zum Großteil leider einfach mal so angeeignet und an einige ihrer Groupis weiter gereicht. Es handelt sich nicht um Titel - und das macht den freien Handel einfacher- sondern um respektvolle, höfliche Anreden gegenüber Leuten, die gewisse "Trainings" oder Lehr ( Zeiten ) absolviert haben, darin bestehen. Eine Art "Reifezeugnis" im Formellen und/oder "Geistigen". So wie zum Beispiel, geht man mal vom Theravada aus: ein Ajahn oder Samanera, oder im tibetischen eine Geshe oder ein Lama. Im Zen wird sehr wohl zwischen "entwickelt/beständig " und: "(noch) zuviel Persönlichkeit" unterschieden. Jiun hat mal gesagt ( ich finde es gerade nicht, also nicht wortgetreu von mir ), dass die "Arbeit am Geist natürlich Risiken birgt". Was mein Motiv betrifft die Stirn zu runzeln über so Geschichten wie um Vanja Palmer rum, hab ich schon angedeutet. Ich war auch mal eine von den heftig Suchenden, im Vertrauen auf "klingende Namen", das hatte sich nach dem ich an einen falschen Abt geraten war. Dieser hat mir geschadet. Und da war ich 21 Jahre alt und da ist dann niemand wohin du dich wenden kannst. Natürlich kann auch ein richtiger ( rechtmäßig eingesetzter ) Abt dir schaden... Aber das ist ein anderes Thema.




    Grüße
    Blue_

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • blue_aprico:

    In dieser Linie des Kobun Roshi scheint allein das Jikoji in den USA bei Eiheiji registriert, d.h. aufgenommen worden zu sein.


    Wie kommst du darauf?
    Hier sind die Tempel der Soto-shu in USA -
    http://global.sotozen-net.or.j…mples/outside_jp/America/
    da ist nichts von Kobun Chino und seinen Nachfolgern - jedenfalls sehe ich das nicht. Die sind vermutlich alle nicht in der Soto-Linie registriert.


    Bei AZTA kann man dann sehen, welche Linien sich in den USA versuchen sich neu zu bilden. Diese sind aber von der traditionellen japanischen abgekoppelt. Das sind neue institutionelle Formen des Zen in den USA. Die Mitgliederliste kann man nicht einsehen. Da hatte es Ärger mal gegeben.
    http://www.americanzenteachers.org/traditions.html


    Und dann ist das noch in den USA - für Soto-Zen
    http://szba.org/affiliated-teachers/


    Hier versucht man dann ja auch - z.B. die sogenannten Zen-Kreise - eine scheinbare Linie und Organisationsstruktur aufzubauen. Und dann das auch noch auf europäische Ebene zu heben, was aber wohl eher eine Luftnummer ist.

  • Iwo steht, Jokoji wurde 1984 registriert.
    In einer Selbstdarstellung. Finde ich gerade nicht wieder. Vielleicht du ?Hab grad keine Zeit mehr.




    Grüße
    Blue_

  • keks:
    Aiko:


    Uchiyama Kosho sagte "Gewinn ist Illusion - Verlust ist Erwachen".


    Erwachen ist Verlust ;) Verlust der Person, Verlust des Ich`s, Verlust des jahrelangen aufgebauten persönlichen Zirkuses, Verlust des Dharma`s, Verlust eines Gottes, Verlust eines Buddhas. Nachdem alles verloren wurde gibt es nichts mehr zu erreichen und keinen der etwas erreichen muss. Kein Sucher mehr und keine Suche, das nennt sich dann Friede und Freude :) Der physische Körper tanzt trotzdem noch herum, aber ohne einen Tänzer. Allerdings will das "niemand" nicht alleine sein und unterhält sich hier und da, ohne Ahnung von Moral und Ethik. Nichts was man hinzufügen kann, nichts was man wegnehmen kann, nichts was gestohlen werden kann und nichts mehr zu erreichen. Das war man schon immer --> Kopf/Tisch.


    Tritt all dies ein, was Du beschreibst, Keks,
    dann fällt auch dieser Herden- bzw. Gemeinschaftszwang wech,
    die Geldverschwendung für irgendwelche Betten oder Geschwafel.


    herzlichst Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Vielen Dank erstmal an Aiko, habe wieder interessante neue Details von Dir erfahren.


    Wenn man wissen will, ob etwas in der Sotoshu korrekt verzeichnet ist, kann man sich an info@sotozen.eu wenden, die europäische Dependance der Soto-Schule.


    Zu dem Begriff "Priester" (den "Osho" gibt es ja auch im Rinzai) ist zu sagen, dass er üblicherweise nicht geschützt ist. Daraus folgt schon, dass sich in den meisten Ländern jeder so nennen kann. In manchen Religionen wie dem Judentum und Islam braucht man gar keine Priester. Das ist leider im Buddhismus dumm gelaufen. Als Beispiel brachte ich hier schon mal Brad Warner - er nennt sich Zen-Priester, aber er hat gar nicht die nötige Ausbildung vollständig durchlaufen, die dafür vorgesehen ist von der Soto-Schule. Auch er ist also ein Beispiel dafür, dass sich im Grunde jeder Zen-Priester nennen kann. Auch wenn man von einem solchen erwarten dürfte, dass er Zeremonien so durchführen kann, wie in Japan üblich. Im Dhammapada hei0t es (20. Vers meiner engl. Übersetzung), dass derjenige einen Anteil an der Priesterschaft habe, der dem Dharma folge, Leidenschaften, Hass und Illusionen aufgegeben habe und Gleichmut besitze.


    Erst recht kann man sich "Zen-Mönch" oder "Zen-Nonne" nennen. Dazu wird im Grunde nur nötig sein, dass man eine aufrichtige Entscheidung trifft, den Zenweg mit seinen üblichen Vorstellungen zu üben (z.B. "Loslassen", "Erwachen", "Zazen"). Wenn man das versteht, gibt man auch nix mehr auf solche Benennungen.


    Die Lage im Christentum ist etwas komplexer. Es gibt Orden, die nur ein Gelübde in den Vordergrund stellen (wie die Dominikaner den "Gehorsam"), andere betonen die Gebundenheit an ein Kloster (wie die Benediktiner). Und es gibt in der Regel zeitlich begrenzte Gelübde, die man wiederholt erneuern kann (z.B. jährlich) oder aber in "ewige Gelübde" überführen.


    Zu Kobun Chino: Was für eine Tat! Ohne nachzudenken als Nichtschwimmer in den Teich zu springen, um die Tochter vielleicht noch zu retten! Auf der anderen Seite steht da die Dummheit und Achtlosigkeit der beteiligten Eltern (oder auch der Sangha incl. Palmers). Ich muss sogar dann ständig in der Nähe sein, wenn das Kind Schwimmflügel im Nichtschwimmerbecken trägt. Wenn bloß einer davon wegrutscht, wird's schon gefährlich.


    Wenn ich Vanja Palmers seltsame Ideologie zum Schwein usw. (alles hier schon diskutiert oder anderswo) lese, dann ist da eine Welt zwischen ihm und Kobun Chino. Auch wenn man Kobun liest oder hört, kann sich einem das erschließen. Selbst wenn er Vanja irgendeinen Rang verliehen hätte, er wäre ja nicht der erste, der sich da geirrt haben könnte. Auf der anderen Seite versucht Vanja wohl so seinen Teil der Verantwortung abzutragen.


  • Ja. Das steht da. Aber für mich ist maßgeblich was auf der Seite der Soto-shu steht. Es gibt da wohl Unterschiede in dem Verständnis, was "official registered" bedeutet. Auf der Seite des Jikoji steht dann auch dass das "A Soto Zen Buddhist temple associated with Hokoji in Taos, NM and Jokoji in Japan" - d.h. am Jokoji endet die "Strasse" und eine weitere Registrierung ist dann nicht erfolgt. Ich denke mal, das das auch materielle Gründe hat. Man unterstützt den Familientempel von Kobun Chino. Und das ist alles.