Was uebt man im Zazen eigentlich genau?

  • Ellviral:
    Jon:

    ...pahasssssst .......
    Selbsterforschung .. und wenn der ZEN der Weg ist, der passt, dann ists gut ..
    ......
    es gibt viele Wege die nach Rom führen ...
    .

    Nein nicht viele sondern alle und einer geht durch das gesamte Universum.


    ..........durchs Ganze ... Alles ......
    .

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • bel:

    Und dafür bezahlen die Leute? :lol:


    Leute bezahlen für jeden erdenklichen Kram, für geheime Rituale von Lamas, für Sitzen am Arsch der Welt, für Playmobil etc.

  • Gibt es im Zen noch mehr Uebungen als 'Nur Sitzen' oder langsames im Kreis herumgehen?
    Und wieso hat der Zen Buddhismus dieses einfach sitzen und nicht die Vipassana und Samatha methode wie der Buddha es gelert hat, wenn der Buddha meinte erst Samatha ueben, bis die 4te Vertiefung eintritt, dann Vipassana ueben um Erleuchtung zu erfahren..
    Wenn dieses Zazen zu nichts fuehrt, keinen Nutzen hat und keiner so recht weiss oder sagen kann wozu es gut sein soll, warum tut ihr es dann?
    Ich meine, nachdem ich mir hier bissle durchgelesen habe, wirkt es auf mich wie Zeitverschwendung das zu Ueben.. und ist es nicht die wertvolle Lebenszeit die wir nutzen sollten um Eleuchtung zu erfahren?


    Will niemand beleidigen nur mal ne leicht Provokante Frage aus Neugier ..

  • Sanshin:

    Gibt es im Zen noch mehr Uebungen als 'Nur Sitzen' oder langsames im Kreis herumgehen?
    Und wieso hat der Zen Buddhismus dieses einfach sitzen und nicht die Vipassana und Samatha methode wie der Buddha es gelert hat, wenn der Buddha meinte erst Samatha ueben, bis die 4te Vertiefung eintritt, dann Vipassana ueben um Erleuchtung zu erfahren..
    Wenn dieses Zazen zu nichts fuehrt, keinen Nutzen hat und keiner so recht weiss oder sagen kann wozu es gut sein soll, warum tut ihr es dann?
    Ich meine, nachdem ich mir hier bissle durchgelesen habe, wirkt es auf mich wie Zeitverschwendung das zu Ueben.. und ist es nicht die wertvolle Lebenszeit die wir nutzen sollten um Eleuchtung zu erfahren?


    Will niemand beleidigen nur mal ne leicht Provokante Frage aus Neugier ..

    Is doch ganz einfach: Diesen ganzen Kram braucht ein Zen-praktizierender nicht. Da geht das alles verloren keine Irrwege einfach nur sitzen was gehen mich die vier oder acht oder 50000 Vertiefungen an? Alles nur Täuschungen eventuell können sie dazu dienen intellektuell rumzuspinnen. Zen braucht nur sitzen und Koan, das Erste für Stille das Zweite für das Gelächter.

  • Sanshin:

    Gibt es im Zen noch mehr Uebungen als 'Nur Sitzen' oder langsames im Kreis herumgehen?


    Das "im Kreis laufen" ( ist nicht kreisförmig ) nennt man Kinhin (auf japanisch ) "Gehmeditation". Mal zügig, mal langsam, je nach Schule.
    Es wird auch rezitiert ( Kido ) , gemeinschaftlich gearbeitet ( Samu ), es gibt das Dokusan ( Dialog zwischen Schüler und Lehrer, mit und ohne Koanübung ).
    In einem Zendo ist alles stete Übung, selbst das essen, das Miteinander in der Sangha, das Zuhören beim Teisho ( Lehrvortrag ), die Dharmarede. Alles Sati (patthana)- nur nicht geteilt durch Vier, sondern von einem flexiblen Punkt der Achtsamkeit ausgehend, eher umfassend.


    Sanshin:

    Und wieso hat der Zen Buddhismus dieses einfach sitzen und nicht die Vipassana und Samatha methode wie der Buddha es gelert hat, wenn der Buddha meinte erst Samatha ueben, bis die 4te Vertiefung eintritt, dann Vipassana ueben um Erleuchtung zu erfahren..


    Na , Zazen ist doch Shamata ( Ruhen lassen ) Vipassana bedeutet Hellblick. Wenn: Hellblick, dann ist Zazen eben ""Vipassana"" ( Ergründung ). Shamata ist dennoch weiter nötig. Zen trennt das nicht. In Methoden. Ist auch sinnfrei. "Und hat der Buddha auch nicht gelehrt" :D


    Zitat

    Wenn dieses Zazen zu nichts fuehrt, keinen Nutzen hat und keiner so recht weiss oder sagen kann wozu es gut sein soll, warum tut ihr es dann?


    Das sagt man so- keinen Nutzen,kein Erreichen, kein Erlangen, kein Anfang, kein Ende, kein Ziel, "einfach nur Sitzen". Warum ? Weil eben jegliche Begehrlichkeit das Hindernis per se ist. Wenn ich dir jetzt sage: tue dies, tue das, es führt dahin, es führt dorthin, dann machst du dir feste Vorstellungen und Anhaften an Vorstellungen ist wiederum ein Hindernis.


    Zitat

    Ich meine, nachdem ich mir hier bissle durchgelesen habe, wirkt es auf mich wie Zeitverschwendung das zu Ueben.. und ist es nicht die wertvolle Lebenszeit die wir nutzen sollten um Eleuchtung zu erfahren?


    Patriarchen sind keine Dummbatze und für Zenns ist Zen natürlich `Ekayana`, so oder so. Kannst du glauben oder nicht, ändert aber nix. ;)
    Zen ist aber ( noch ) nix für dich, weil es aufs wesentliche minimalisiert- und Yogayana und Zen Buddhismus überhaupt nicht zusammen geht. Du willst einfach (noch) zu viel, das macht dich zu unstet für Zen. Längere Sitzperioden im "Gehen-lassen", wie üblich, da glaub ich nicht dass du die (jetzt)durch halten würdest.


    Grüße
    Blue_

  • Sanshin:

    Wenn dieses Zazen zu nichts fuehrt, keinen Nutzen hat und keiner so recht weiss oder sagen kann wozu es gut sein soll, warum tut ihr es dann?


    Genau deshalb.

  • Sanshin, du hast einfach die Rhetorik treffend wiederholt. Mehr ist das nicht. Natürlich wissen die Praktizierenden, jeder für sich, genau, warum sie es tun. Man kann es im Allgemeinen so zusammenfassen: Weil sie sich mit Zazen besser fühlen als ohne. Hirnphysiologisch wird offenbar das Belohnungszentrum aktiviert. Meditation führt, wenn man nicht gerade einen an der Klapse hat, in der Regel eben zu einem gewissen mentalen Wohlbefinden. Manche wollen auf Teufel komm raus solche Aussagen vermeiden, weil sie einem anderen Ziel (das sie wiederum auch nicht klar formulieren wollen) im Wege stehen könnten, nämlich einer Einsicht ins Dasein, die sie sich erhoffen und die frei von Erwartungen, sozusagen unbefleckt geschehen soll.


    Niemand, der nicht irgendwo mit sich, seinem Leben, seiner Biografie hadert oder sich Sinnfragen stellt, meditiert dauernd. Das, was den Einzelnen ursprünglich zum Zazen treibt, beantwortet auch deine Frage, Sanshin.

  • Ok danke erstmal, aber nochmal ne ganz klitze kleine Frage, wenn erlaubt..


    Wenn man Zazen/Shikantaza praktiziert, also ne Anleitung gefunden hat, sich dann hinsetzt und einfach in dem Sein verweilt fuer ne gewisse Zeit...
    Ist es dann notwendig im Zen Weg, nen Lehrer oder ne Gruppe zu finden?
    Ich war paar mal bei einer Zen Gruppe, dann hab ich aber gemerkt, das ich auch zuhause da ueben kann, weil ich dadurch keine Ausgaben habe..
    Also scheint mir ne Gruppe nicht so wichtig..
    Aber waere ein Lehrer wichtig? Gibt es ueberhaupt etwas was der Lehrer einem beibringen kann beim Zazen?
    Zb sowas wie ja die und die Erfahrung ist richtig oder so oder jetzt hast du die Zen Krankheit etc.?
    Oder braucht man keinen Lehrer?
    Gibt es ueberhaupt Leute die den eigenen Fortschritt beurteilen koennen?
    Laut was ich so gelesen habe, sind die erleuchteten Moenche dann zu irgendeinem Meister gegangen um sich ihre Erleuchtung bestaetigen zu lassen durch ein Gespraech, wo es wohl zu einer Erfahrungsuebereinstimmung kommt oder so, keiner kann von aussen betrachtet rueckschluesse auf Erleuchtung von jemandem treffen. Nur wohl durch Aussagen oder so der person, so wie ich das irgendwie versucht habe nachzuvollziehen.
    Ich kannte mal einen der meinte in einem Nondualen Bewusstseinszustand zu leben, allerdings nach dessen eigenen AUssagen von Vervolgungswahnsinn, schloss ich darauf das der wohl eher ner Geistigen Krankheit erlegen war, in solchen Faellen waere ein Lehrer sicher gut oder ein Psychiater.

  • Zitat

    weil ich dadurch keine Ausgaben habe..
    Also scheint mir ne Gruppe nicht so wichtig..


    was ne art denke... ;) so wie dana, ist auch sangha wichtig im zen. schleift das ego.
    manche haben da angst vor. ängste sind so oder so in der welt. ohne sie auf irrationale aspekte zu prüfen
    täuschen sie einen, wie alle gefühle


    Zitat

    Gibt es ueberhaupt etwas was der Lehrer einem beibringen kann beim Zazen?


    im zen ? klar. Haltung. nicht allein die körperliche.


    wir sind halt händler. da ist es ein zeichen von mitgefühl wenn dich mal einer am wickel packt.


    grüße
    blue_

  • blue_aprico:


    was ne art denke... ;) so wie dana, ist auch sangha wichtig im zen. schleift das ego.
    grüße
    blue_


    Das kann man auch anders abschleifen. :badgrin: Dein Ego ist zumindest kaum abgeschliffen, denn Du weißt alles, hast ziemlich feste Meinungen, belehrst jeden und bist ansonsten auch sehr redselig. 8)
    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • crazy dragon:


    Zitat

    Das kann man auch anders abschleifen. :badgrin:


    Nun ja, ein Bad Grin oder Evil wollte ich noch nie benutzen, du dafür öfters mal seit Jahr und Tag. Das sagt was zu einer Art Gewohnheit der man einfach nicht Herr werden will, aber doch viel dringlicher müsste als anderer, wenn man etwas Ahnung hat. Alles wissen kann man gar nicht, sollte man auch nicht wollen, im Gegenteil, aber keine Inspiration im Dharma bedeutet da schweigt ein Stück Holz, wirft ab und an eine Zeile ein, meist ohne thematischen Bezug, willkürlich und ad personam, das macht dann keinen Unterschied zw. "Schweigen" und Schreiben. Meine Meinung ist tatsächlich recht gefestigt, aber nicht dogmatisch, ich hab keine Aversion gegen und keine Angst vor Meinungen. Gerne schreiben ist nicht gleich viel Reden im Alltag. Bei dir mag das umgekehrt sein. Aber wer weiß das schon. Ich nehm dir jedenfalls den "Sitzer im edlen Schweigen" nicht ab, falls du das annimmst. Voyeurismus ist ja eh so eine Art Privatvergnügen, aber damit kenn ich mich nicht aus und kann dir dazu dann auch nix raten.


    Grüße
    Blue_

  • Zitat

    Oder braucht man keinen Lehrer?


    Manche ja, manche nein. Im Zen gibt es darüber auch unterschiedliche Aussagen. Manche beziehen sich - schon in seinen Anfängen, dem Chan in China - auf den Shakyamuni des Palikanon, der riet: Sei dir selbst ein Lehrer!


    Aber das kann nicht für jeden und alles gelten. Ich kann eine Sprache im Selbststudium lernen, schwieriger wird es schon mit der Chirurgie. Shikantaza eignet sich sehr gut, um ohne Lehrer auszukommen. Koan-Schulung schon weniger.


    Als "Sangha" sollte man m.E. die ganze Welt betrachten, Menschen und andere Lebewesen. Eine rein buddhistische Sangha als Spiegel herzunehmen verzerrt eher den Blick bzw. engt ihn ein.

  • crazy-dragon:
    blue_aprico:


    was ne art denke... ;) so wie dana, ist auch sangha wichtig im zen. schleift das ego.
    grüße
    blue_


    Das kann man auch anders abschleifen. :badgrin: Dein Ego ist zumindest kaum abgeschliffen, denn Du weißt alles, hast ziemlich feste Meinungen, belehrst jeden und bist ansonsten auch sehr redselig. 8)
    _()_c.d.


    Schleifen ist ein interessanter Begriff - man schleift Mauern, um eine Stadt einzunehmen. Also eine Sangha, die das Ego belagert, um dann die Mauern zu schleifen ........
    Blue - unsere Ego-Festung.


    Ich sehe das Ego als Gras und Kraut - es wächst immer nach und man kann es wie einen englischen Rasen pflegen und dann aber regelmäßigen flach halten, oder wie der Rasenplatz beim Golf, Tennis oder BVB. Oder man sieht es als Wiese, kauft sich ne Kuh oder Schafe, die das dann kurz halten.

  • Sanshin:

    Ok danke erstmal, aber nochmal ne ganz klitze kleine Frage, wenn erlaubt..


    Wenn man Zazen/Shikantaza praktiziert, also ne Anleitung gefunden hat, sich dann hinsetzt und einfach in dem Sein verweilt fuer ne gewisse Zeit...
    Ist es dann notwendig im Zen Weg, nen Lehrer oder ne Gruppe zu finden?


    Soweit ich das erfahren habe, ist es notwendig andere Menschen als Begleitpersonal dabei zu haben. Als Unterhaltung, Hilfe und auch Ärgernis. Andernfalls langweilst du dich zu Tode oder kommst hierher ins Buddhaland.

    Zitat


    Ich war paar mal bei einer Zen Gruppe, dann hab ich aber gemerkt, das ich auch zuhause da ueben kann, weil ich dadurch keine Ausgaben habe..
    Also scheint mir ne Gruppe nicht so wichtig..


    Wichtigkeit ist eine Frage der Priorität. Wenn du das als Ausgaben siehst, dann ist es billiger zu Hause zu sitzen. Dann wirst du evtl. auf den Gedanken kommen, dass es noch billiger ist, in der Zeit was vernünftiges zu machen und z.B. endlich mal aufräumen oder diesen wichtigen Film im Fernsehen dir ansehen. Und so hängt eben das alles von der Priorität ab, die du setzt.

    Zitat


    Aber waere ein Lehrer wichtig? Gibt es ueberhaupt etwas was der Lehrer einem beibringen kann beim Zazen?
    Zb sowas wie ja die und die Erfahrung ist richtig oder so oder jetzt hast du die Zen Krankheit etc.?
    Oder braucht man keinen Lehrer?


    Der Ausdruck Lehrer ist natürlich Unsinn, denn Zen kann nur durch dich selbst erfahren werden und das kann nicht gelehrt werden. Der Lehrer ist einer, der schon länger Zazen praktiziert und daher schon einiges erfahren hat. Darüber kann er dir was erzählen und dir Hilfe geben, wenn du Probleme kriegst.

    Zitat


    Gibt es ueberhaupt Leute die den eigenen Fortschritt beurteilen koennen?


    Klar. Schon wie du den Raum betrittst, wie du deinen Satz anfängst, was du sagst, fragst oder sonst tust - damit legst du deinen geistigen Zustand völlig offen. Dann kriegst du eine Antwort und verschwindest entweder wieder oder kommst wieder.
    Auch alles, was du hier schreibst und erzählst, legt deinen geistigen Zustand offen. Hier fehlt nur die Körpersprache. :D Daher könnte man dich auch für einen Troll halten. Das macht aber nichts. Hier sind nämlich alle Trolle.

  • Zitat

    Schleifen ist ein interessanter Begriff - man schleift Mauern, um eine Stadt einzunehmen. Also eine Sangha, die das Ego belagert, um dann die Mauern zu schleifen ........



    Ohje.
    "Sangha schleift Ego" - ist ja nur so ein Ausdruck. Wäre vielleicht erklärungsbedürftig, aber
    kein Grund Kriegsbilder zu beschwören. Ich meinte das eher wie beim Drechseln oder Bildhauern, die Maserung wird sichtbar. Gut.
    Man könnte ja auch sagen: Gelübde schleifen Ego - oder Arbeit, Kollegen, manche Reisen und Kinder. Wer Kinder hat muss seine Wünsche & Begehrlichkeiten zurück stellen, oder sogar vergessen, und sich immer wieder auf unbekanntes Terrain einlassen. Nur ein Beispiel.
    In ner Sangha hat man ganz eng so ne und so ne, mich selber einbegriffen, und da man sich ja dem Agieren und Eingreifen enthält, enthalten muss, kann man mit bekommen was so abgeht an Gefühlen, Gedanken und Übertragungen. Da kann man doch gar nicht anders als von Moment zu Moment Anfängergeist, finde ich. "Das Ego" kommt zum Vorschein beim Sitzen. Das ist halt "Ego", wenn ich was anderes will, als was grade da ist.
    Also ich bin da eher dankbar der
    Sangha.


    Zitat

    Blue - unsere Ego-Festung.


    Ich würde daher eher sagen, "ich" bin euer Karma.
    :P


    Zitat

    und dann aber regelmäßigen flach halten,


    genau so mein ich auch.



    Grüße
    Blue_