Die Lehre ist schwer zu verstehen

  • Sherab Yönten:

    Mal ein Beispiel wo ich versucht habe, zu reden und es nicht so recht geklappt hat:
    Meine Mutter meinte mal, es ginge ihr ja total schlecht, weil sowohl die Fußball Mannschaft ihres Enkels (meines Neffen)
    also auch die ihrer Enkelin (meiner Nichte) am selben Tag recht hoch verloren haben. Eigentlich wollte ich sie trösten indem ich meinte:
    "Wo es einen Verlierer gibt, da gibt es auch einen Gewinner! Du hast doch die Möglichkeit, Dich auch mit dem
    Gewinner zu freuen !" (anstatt einen auf Traurigkeit und Trübsal zu machen, den Teil habe ich aber nicht ausgesprochen).
    Da meinte sie nur schroff zu mir "Ich bin kein Buddhist - wie Du!" Basta. Themenwechsel.


    Danke, Sherab Yönten, Du hast verstanden, was ich meinte.


    Auch danke an alle Anderen. Ich habe wertvolle Antworten erhalten, die mich wieder zurechtgerückt haben.
    Für mich ist damit das Thema erledigt.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)


  • Erklärs mal - ich versteh' das nämlich nicht.
    Die Antwort ist in meinen Augen völlig blödsinnig.
    Die Mutter ist traurig, weil ihr Enkel und ihre Enkelin hoch verloren haben - ich nehme mal an, die beiden spielen da auch mit. Das ist eine völlig natürliche Regung, da traurig zu sein und dann seine Enkeln zu trösten. Da kommt dann ein sogenannter Buddhist und redet Blödsinn.
    Da redet also kein Mensch, sondern ein Funktionär des Buddhismus. Als Mensch überlegt man mit der Mutter, wie man die Enkeln trösten kann, vielleicht mit einer kleinen Überraschung. Oder was die beiden mögen.
    Wenn das so ist, Monika, dann sieht es aber duster aus, bei dir.

    Zitat


    Auch danke an alle Anderen. Ich habe wertvolle Antworten erhalten, die mich wieder zurechtgerückt haben.
    Für mich ist damit das Thema erledigt.


    Das solltest du dir aber nochmal überlegen.

  • Thursday:

    Die Mutter ist traurig, weil ihr Enkel und ihre Enkelin hoch verloren haben - ich nehme mal an, die beiden spielen da auch mit. Das ist eine völlig natürliche Regung, da traurig zu sein und dann seine Enkeln zu trösten.


    Das Spiel war am Vormittag. Ich hatte am Abend mit ihnen telefoniert, da hatten selbst der Enkel und die Enkelin die Niederlage schon verkraftet.
    Es ging nicht darum, dass die Enkel noch traurig waren, sondern um eine Erweiterung der Perspektive meiner Mutter (Mitfreude). Ich habe es auch nicht als "Buddhist" und schon gar nicht als "Funktionär des Buddhismus" gesagt sondern wollte sie damit trösten wie ich bereits oben schrieb.
    Wenn ich hier etwas persönliches zum Besten gebe, dann möchte ich Dich bitten, Deine Ausdrucksweise mir gegenüber zu mäßigen (Du kennst weder mich noch meine Mutter), nicht nur in diesem Thread kommst Du speziell mir gegenüber aggressiv rüber. Darüber könntest Du gerne mal kontemplieren warum das so ist. Ja, ich weiß, das ist auch nur eine Vorstellung von mir. :roll:


    Monikadie4.:

    Danke, Sherab Yönten, Du hast verstanden, was ich meinte.


    Wenigstens konnte Monika mit meinem Beispiel etwas anfangen. :)

  • Zitat

    Ich sehe nur, dass ich früher zwar schon immer nach Frieden, unbedingter Liebe, Freiheit strebte und auch ein Empfinden dafür hatte, dass ich aber erst heute sehe, dass dies nur mit Konsequenz, seine eigenen Strukturen und Neigungen zu durchschauen, möglich ist. Wer nur diesen Idealen nacheifert, ohne sich selbst zu erkennen und entsprechende unheilsame Neigungen zu verabschieden, wird im Ernstfall von sich selbst überrannt.


    Wenn ich zu argumentieren wünsche, dann fehlt mir die Sprache, weil die Worte das gar nicht ausdrücken können, sie wirken bereits im Geiste missionarisch und nicht anders als die Bergpredigt. Worte wirken häufig so abgedroschen, dass sie gar nicht mehr durchdringen. Ich möchte dazu betonen, dass ich nicht derartig predige, aber ich habe das Gefühl, ich müsste Hassgedanken und Begierdegedanken etwas entgegensetzen.


    Ja schwierig, das erinnert mich an etwas was ich mal gelesen habe. In Israel und Palistina wird den Kindern demnach von klein auf Frieden gepredigt, als wichtigstes gut ect.. Wenn es dann aber auf der einen oder anderen Seite einen Anschlag gibt oder es sonst irgendwelche Übertretungen, die den heiligen Frieden stören, gilt das auf beiden Seiten als schlimmstes, als nicht zu verzeihender Verstoß der anderen Seite. Was deswegen beiden Parteien paradoxerweise einen Grund für eine Kriegserklärung liefert.
    Ein Paradebeispiel warum auf dogmatisches "Predigen", so gutes auch gedacht sein mag, verzichtet werden sollte. Was man aber denke ich in so einem Fall machen kann, ist zuhören, nachhaken und fragen stellen, ohne zu werten und ohne Schuldzuweisung. Die " gewaltfreie Kommunikation" bietet da z.B. ganz gute Ansätze, finde ich.

  • Auch meinen Dank! Gruß Helmut

  • Sherab Yönten:
    Thursday:

    Die Mutter ist traurig, weil ihr Enkel und ihre Enkelin hoch verloren haben - ich nehme mal an, die beiden spielen da auch mit. Das ist eine völlig natürliche Regung, da traurig zu sein und dann seine Enkeln zu trösten.


    Das Spiel war am Vormittag. Ich hatte am Abend mit ihnen telefoniert, da hatten selbst der Enkel und die Enkelin die Niederlage schon verkraftet.


    Das ist doch eben die natürliche Verhaltensweise von Kindern Sie haften an ihren Emotionen nicht so stark an. Erst die Erwachsenen nageln sie da fest.

    Zitat


    Es ging nicht darum, dass die Enkel noch traurig waren, sondern um eine Erweiterung der Perspektive meiner Mutter (Mitfreude). Ich habe es auch nicht als "Buddhist" und schon gar nicht als "Funktionär des Buddhismus" gesagt sondern wollte sie damit trösten wie ich bereits oben schrieb.


    Und das - einem anderen die Perspektive erweitern zu wollen - das ist das unnatürliche Verhalten eines Funktionärs. Ganz gleich aus welcher Richtung. Gewerkschaft, Politik, Religion. Funktionäre wollen immer was dem anderen (an)tun.

    Zitat


    Wenn ich hier etwas persönliches zum Besten gebe, dann möchte ich Dich bitten, Deine Ausdrucksweise mir gegenüber zu mäßigen (Du kennst weder mich noch meine Mutter),


    richtig - ich kenne dich nicht und deine Mutter auch nicht. Ich finde es aber grundfalsch, ÜBER andere zu erzählen - das ist dein Persönliches, dass du andere mit reinziehst. Auch das ist das Verhalten von Funktionären.
    Deine Empfindungen bei der Geschichte hast du nämlich nicht erzählt. Z.B. ob es dir unangenehm ist, wenn deine Mutter mit ihren Enkeln mitempfindet.Ob du evtl Eifersucht spürst, dass sie so mit ihnen ist? Das wäre ja auch natürlich. Es sind ja auch nicht deine Kinder, sondern da spielt ja auch noch die Geschwisterrivalität mit hinein. Das Persönliche aber, was du erzählt hast, war deine Tatabsicht, der Ablenkung. Du willst anderen was Gutes tun, aber es muss das sein, was du für das Gute hälst. Du willst damit also dir was Gutes tun. Das kann ich verstehen.

    Zitat


    nicht nur in diesem Thread kommst Du speziell mir gegenüber aggressiv rüber. Darüber könntest Du gerne mal kontemplieren warum das so ist. Ja, ich weiß, das ist auch nur eine Vorstellung von mir. :roll:


    Ja - ist doch in Ordnung, dass wir hier mittels Projektionen kommunizieren. Was verbindest du denn mit Aggression? Verdrängst du sie, wenn du anderen deren Perspektiven erweitern willst? Das geht ja nur mit Aggression.

  • Thursday:

    das ist das unnatürliche Verhalten eines Funktionärs.


    Warum ist es unnatürlich jemanden trösten zu wollen ?


    Thursday:

    Ich finde es aber grundfalsch, ÜBER andere zu erzählen - das ist dein Persönliches, dass du andere mit reinziehst.


    Solange ich hier mit einem Nick schreibe, verstehe ich Deine Sichtweise überhaupt nicht. Es ist meine Sache wenn ich hier darüber schreibe oder nicht.
    Mir persönlich helfen solche persönlichen Geschichten !


    Thursday:

    Deine Empfindungen bei der Geschichte hast du nämlich nicht erzählt. Das Persönliche, was du erzählt hast, war deine Tatabsicht.


    Gut, dass ich nicht auch noch meine Empfindungen hier nieder geschrieben habe. Die hättest Du vermutlich ebenso respektlos behandelt.


    Thursday:

    Du willst anderen was tun - was Gutes, was du für das Gute hälst.


    Darum ging es doch in diesem Thread. Und auch darum, dass es eben genau nach hinten losgeht sobald man sich mit Worten artikuliert.


    Thursday:

    Was verbindest du denn mit Aggression? Verdrängst du sie, wenn du anderen deren Perspektiven erweitern willst? Das geht ja nur mit Aggression.


    Ich habe geschrieben, Du kommst mir gegenüber aggressiv vor. Jetzt versuchst Du, das umzudrehen.

    • Offizieller Beitrag

    Hier geht es ja auch darum, was "Trösten" eigentlich ist. Ich kenne das auch, dass Trösten als ein Ablenken und Abwiegeln verstanden wird. Also das man von den negativen Aspekten wegkkommt hin zu den Positiven.


    Aber auf der anderen Seite ist ja "über was traurig sein" nicht einfach nur ein negativer Geisteszustand sondern ein Akt des Sorgens und Kümmerns. Man singanilsiert damit auch was. Also hier z.B dass man Anteil am widrigen Schicksal der Enkel nimmt.


    Während ja die buddhitische Perspektive Traurigkeit eher als einen negativen Geisteszustand sieht, von dem man weg soll.

  • void:

    Ich kenne das auch, dass Trösten als ein Ablenken und Abwiegeln verstanden wird. Also das man von den negativen Aspekten wegkommt hin zu den Positiven.


    Ja genau, das meinte ich mit "Trösten" (das Gespräch fand übrigens via Telefon statt, nicht persönlich)

  • Sherab Yönten:


    Ich habe geschrieben, Du kommst mir gegenüber aggressiv vor. Jetzt versuchst Du, das umzudrehen.


    Du hast geschrieben:

    Zitat

    nicht nur in diesem Thread kommst Du speziell mir gegenüber aggressiv rüber. Darüber könntest Du gerne mal kontemplieren warum das so ist. Ja, ich weiß, das ist auch nur eine Vorstellung von mir


    Das ist 1. ein persönlicher Eindruck von dir, den du von mir hast - und zwar generalisierend und auch persönalisierend -


    und 2. eine Belehrung


    und 3. wieder die Rücknahme des vorher Geschriebenen.


    Okay - ich habe dich bestätigt.


    Zitat

    Ja - ist doch in Ordnung, dass wir hier mittels Projektionen kommunizieren. Was verbindest du denn mit Aggression? Verdrängst du sie, wenn du anderen deren Perspektiven erweitern willst? Das geht ja nur mit Aggression.


    Und habe dir eine Frage gestellt, da du ja Aggression erkennst, was bedeutet, dass du da sensibel bist. Und da habe ich dann nochmals nachgefragt - weil du n.m. Ansicht tatsächlich das verdrängst.
    Ich weiß, dass ich aggressiv bin. Und deshalb spüre ich auch deine Aggression, die du m.E. ruhig mal raus lassen kannst. Zumindest bei mir.
    Ich bin dir nicht böse.


    Nochmal zur Sache - du wolltest deine Mutter trösten - das macht man aber eigentlich, indem man den Kummer mitträgt (teilt).
    :D

  • Thursday:

    Ich weiß, dass ich aggressiv bin. Und deshalb spüre ich auch deine Aggression, die du m.E. ruhig mal raus lassen kannst. Zumindest bei mir. Ich bin dir nicht böse.


    Soll ich Dir jetzt auch noch dankbar dafür sein, dass Du mich provoziert hast ? :lol:


    Thursday:

    das macht man aber eigentlich, indem man den Kummer mitträgt (teilt).


    Dazu hatte Void ja schon einige Methoden genannt wie "man" das macht.

    Einmal editiert, zuletzt von Lucky Luke ()


  • Ja, hab ich mir nun überlegt.
    Ich sehe, dass das Thema von einigen von der falschen Seite angegangen wird. Aber eben genau das liegt ja wohl in der Natur der Sache.
    Deshalb werde ich nicht weiter argumentieren. Wen es interessiert, der kann ja nochmal den Anfang lesen.


    Wenn ich mich bei Sherab Yönten bedanke, dann musst Du keine unpassenden Schlüsse ziehen.
    _()_ Monika

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    Ayya Khema

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  • Monikadie4.:


    Ich sehe, dass das Thema von einigen von der falschen Seite angegangen wird.


    Das sehe ich jetzt auch.

    Zitat


    Aber eben genau das liegt ja wohl in der Natur der Sache.


    Kommt auf die Sache an. Und die scheint mir nicht klar heraus gearbeitet zu sein.

  • Sherab Yönten:
    Thursday:

    Ich weiß, dass ich aggressiv bin. Und deshalb spüre ich auch deine Aggression, die du m.E. ruhig mal raus lassen kannst. Zumindest bei mir. Ich bin dir nicht böse.


    Soll ich Dir jetzt auch noch dankbar dafür sein, dass Du mich provoziert hast ? :lol:


    Ja, selbstverständlich. Damit konnte ich doch zu einer Einsicht verhelfen, oder liege ich da falsch? Dann provoziere ich noch ein bißchen weiter.

  • Thursday:


    Kommt auf die Sache an. Und die scheint mir nicht klar heraus gearbeitet zu sein.


    Deshalb mein Gestammel. :lol:

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  • Dann gehen wir einfach nochmal zurück -


    Zitat

    "Gefunden habe ich diese Lehre, (die) tief, schwer zu erkennen, schwer zu begreifen ist, friedvoll, erhaben, keinem Zweifel zugänglich, fein (durchdacht), (nur) den Weisen zugänglich. Am Anhangen jedoch freuen sich die Leute, über das Anhangen sind sie froh, am Anhangen ergötzen sie sich. Den sich am Anhangen freuenden Leuten, den über das Anhangen froh seienden, den sich am Anhangen ergötzenden (wird) schwer zu erkennen (sein), was dieser Grundsatz ist: der ursächliche Zusammenhang und das Entstehen in Abhängigkeit. Schwer zu erkennen (wird) auch dieser Grundsatz (sein): das Aufhören aller Gegebenheiten, die Befreiung von allen (zur Wiedergeburt) führenden Bedingungen, das Schwinden des ,Durstes', die Leidenschaftslosigkeit, das Ausrotten (der Begierde), das Erlöschen. Wenn ich also nun die Lehre verkünde und die anderen mich nicht verstehen, wird das für mich (nur) Ermüdung sein, wird das für mich (nur) Ärger sein."


    Da gibt es ein paar nähere Informationen zu diesem Text:
    http://www.palikanon.com/namen/sa/sahampati.htm


    Insgesamt geht es darum, dass Buddha von einer Autorität aufgefordert werden wollte, die Lehre zu verkünden. Nicht aus sich selbst heraus, sondern weil er von einer anerkannten Gottheit dazu gebeten wurde.


    Es gibt im Christentum da eine Parallele, das Gleichnis vom Sämann. Der sät auch, ohne dass er weiß, wieviel von den Samen aufgehen werden, ja ob nicht die ganze Ernte vernichtet wird. Und dennoch muss er säen, aus der Hoffnung heraus, dass die Samen aufgehen werden.
    Er kann einiges dazu tun - den Boden bereiten, das Unkraut vernichten, die Pflanzen vor Tieren schützen, aber es bedeutet auch sehr viel Arbeit bis zur Ernte. Und zwar für immer, Jahr um Jahr.


    Die Lehrrede MN 1 in der Übersetzung von Zumwinkel z.B. endet mit dem unerfreulichen Ergebnis:
    Das ist es, was der Erhabene sagte. Aber jene Bhikkhus waren nicht entzückt über die Worte des Erhabenen

  • Auch darum geht es mir nicht. Ich will die Lehre nicht verbreiten, nicht predigen, nicht besserwissen.


    Thursday:


    Eben - solange du das Gefühl hast, etwas entgegensetzen zu müssen (oder zu wollen) geht das eben so nicht.


    Ich will lediglich im Gespräch bleiben - und zwar so sinnvoll wie möglich.


    Zitat

    Wenn das noch nicht wirklich entwickelt ist, man also noch nicht darin genügend Praxis hat, dann empfindet man eben sein Unvermögen - andererseits ist jede Begegnung eine Hilfe, genau das zu erkennen - sein Unvermögen. Man ist eben immer irgendwie nicht vollkommen. :D


    Eben.


    Zitat

    Aber dennoch muss man in seiner ganzen Stümperhaftigkeit dem Übel entgegenwirken - mit seinem ganzen So-Sein.


    Und genau diese Aussage finde ich hilfreich.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monikadie4.:


    Geht es Euch auch so, dass - je tiefer ich "eintauche" - ich sie selbst zwar be-greife und dementsprechend einsichtig danach handele, aber anderen im Gespräch, wenn sie von Hassgefühlen welcher Art (z.B. unglückliche Liebe, Flüchtlingsthema ...) auch immer angestachelt tiefer in ihr eigenes Un-Glück gehen, nicht mehr in der Lage bin, die Wichtigkeit eines Denkens zu vermitteln, das genügend Abstand hält, um nicht völlig zu erblinden.
    Ich kann das auch noch nicht einmal hier erklären, was ich sehe. Ich sehe nur, dass ich früher zwar schon immer nach Frieden, unbedingter Liebe, Freiheit strebte und auch ein Empfinden dafür hatte, dass ich aber erst heute sehe, dass dies nur mit Konsequenz, seine eigenen Strukturen und Neigungen zu durchschauen, möglich ist. Wer nur diesen Idealen nacheifert, ohne sich selbst zu erkennen und entsprechende unheilsame Neigungen zu verabschieden, wird im Ernstfall von sich selbst überrannt.


    Wenn ich zu argumentieren wünsche, dann fehlt mir die Sprache, weil die Worte das gar nicht ausdrücken können, sie wirken bereits im Geiste missionarisch und nicht anders als die Bergpredigt. Worte wirken häufig so abgedroschen, dass sie gar nicht mehr durchdringen. Ich möchte dazu betonen, dass ich nicht derartig predige, aber ich habe das Gefühl, ich müsste Hassgedanken und Begierdegedanken etwas entgegensetzen.
    _()_ Monika


    Und was sagt dir das ?

    • Offizieller Beitrag
    Sherab Yönten:
    Thursday:

    das macht man aber eigentlich, indem man den Kummer mitträgt (teilt).


    Dazu hatte Void ja schon einige Methoden genannt wie "man" das macht.


    Ich hatte geschrieben, dass "Trösten" so verstanden werden kann:


    void:

    Hier geht es ja auch darum, was "Trösten" eigentlich ist. Ich kenne das auch, dass Trösten als ein Ablenken und Abwiegeln verstanden wird. Also das man von den negativen Aspekten wegkkommt hin zu den Positiven.


    Manche Kinder lassen sich wirklich gut "trösten", indem man sie einfach ablenkt. Aber wenn ich das bei meiner jüngsten Tochter probieren würde, dann würde sie da sofort spüren, dass da ihre Befidlichkeit und ihr Leid nicht erst genomen wird, sondern als etwas was weg gehört. Sie würde sich da missachtet fühlen.


    Während sie, wenn man ihren Kummer mitträgt - so unnachvollziehbar und unnötig der auch ist - also z.B das morgen schone wieder Schule ist, dass es zwei Stunden Mathe gibt u.s.w. sich wirklich getröstet fühlt.


    Es ist ja ein grosser Unterschied ob ich meine eiegene unnötige Traurigkeit wegschiebe oder die von jemand anderen.
    Während es natürlich andere Kinder gibt, die mit wem Ablenken und Wegschieben kein Problem haben.

  • Monikadie4.:

    Auch darum geht es mir nicht. Ich will die Lehre nicht verbreiten, nicht predigen, nicht besserwissen.


    Thursday:


    Eben - solange du das Gefühl hast, etwas entgegensetzen zu müssen (oder zu wollen) geht das eben so nicht.


    Ich will lediglich im Gespräch bleiben - und zwar so sinnvoll wie möglich.


    Was heißt denn sinnvoll? Nach wessen Sinn soll's denn gehen?


    Am Anfang hatte Buddha auch diese Einwände: keiner versteht das, denen fehlt die Einsicht, ich kann's denen nicht erklären, die wollen nicht wissen, und die ganze Latte vor und rückwärts. Und er sah, dass das ihn ermüdet und er sich ärgert. Kenn ich alles - ich hatte grade kürzlich wieder mal ein paar Leute zusammen gerufen zu einem ganzen Tag Zazen - ich war kurz davor, alles zu streichen, hab' mich dann aber aus dem Götterhimmel zum Einlenken genötigt gesehen und am Ende des Tages war ich froh und glücklich über das gemeinsame Zazen. Außer den Gesprächen - auf die kann ich verzichten - da kommt es sehr leicht zur Verstimmung. Aber das liegt an mir. Da muss ich noch lange dran feilen.


    Ich glaube, das war auch damals so und er hat erst mit den Jahren immer mehr Gleichmut entwickelt. Das hast du ja nur durch die ständige Übung mit störrischen Eseln. :D


    Also - wer hindert dich an Gesprächen? Natürlich würde ich mir den Anspruch auch mal ansehen - und ganz anspruchslos beginnen. :D

  • Hallo Monika,
    es ist eigentlich in anderen Fachgebieten genauso: je mehr man versteht, desto umfassender und weniger einseitig das Wissen/die Einsicht, desto komplizierter/unmöglicher wird es, es zu erklären.
    Viele Lehrer machen ja erstmal hahnebüchene Vereinfachungen, um die Zuhörer dort abzuholen, wo sie sind.


    Und Buddhismus, letztendlich das Nonduale, ist ja jenseits von Sprache angekommen. Sprache aber will immer die Dinge festlegen und einfangen. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Thursday:


    Also - wer hindert dich an Gesprächen?


    Danke, Thursday, aber mich hindert nichts an Gesprächen.


    Zitat

    Natürlich würde ich mir den Anspruch auch mal ansehen - und ganz anspruchslos beginnen. :D


    Und mit dieser Anspruchslosigkeit konnte ich vor einer Stunde zuhören und fand sogar unerwartet die richtigen Worte.
    _()_


    Du schreibst mir aus dem Herzen, Losang Lamo,


    Losang Lamo:

    Hallo Monika,
    es ist eigentlich in anderen Fachgebieten genauso: je mehr man versteht, desto umfassender und weniger einseitig das Wissen/die Einsicht, desto komplizierter/unmöglicher wird es, es zu erklären.


    Mir haben die Beiträge wirklich geholfen. Und Deiner trägt auch dazu bei. :D
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monikadie4.:

    Und mit dieser Anspruchslosigkeit konnte ich vor einer Stunde zuhören und fand sogar unerwartet die richtigen Worte.


    Toll - Ich freu mich für Dich ! :)


    Thursday:

    Ja, selbstverständlich. Damit konnte ich doch zu einer Einsicht verhelfen, oder liege ich da falsch? Dann provoziere ich noch ein bißchen weiter.


    Du meinst wohl die Einsicht, dass die Worte, die ich fand, die falschen waren ?
    Davon reden wir doch hier die ganze Zeit.
    Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, das hätte ich auch ohne Deine Provokationen "eingesehen". Wir hatten hier (im Salon) mal einen Thread zum Thema "Zen Rüpel" oder so ähnlich. Es scheint Teil der Zen Praxis zu sein, zu provozieren und dabei den Ton ein wenig überzustrapazieren. Ich möchte das alte Thema nicht wieder neu aufmachen, nur bin ich für mich froh, dass ich mich in dieser Form des Buddhismus nicht wiederfinden muss.

  • Sherab Yönten:


    Du meinst wohl die Einsicht, dass die Worte, die ich fand, die falschen waren ?
    Davon reden wir doch hier die ganze Zeit.
    Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, das hätte ich auch ohne Deine Provokationen "eingesehen". Wir hatten hier (im Salon) mal einen Thread zum Thema "Zen Rüpel" oder so ähnlich. Es scheint Teil der Zen Praxis zu sein, zu provozieren und dabei den Ton ein wenig überzustrapazieren. Ich möchte das alte Thema nicht wieder neu aufmachen, nur bin ich für mich froh, dass ich mich in dieser Form des Buddhismus nicht wiederfinden muss.


    Schade - es ist immer noch nicht angekommen. Und jetzt schiebst du es auch noch auf die Zen Praxis.


    Noch ein Versuch: wenn du Worte gebrauchst, um damit etwas zu erreichen, dann gibt es richtige und falsche Worte. In der Lehrrede, die Monika eingangs zitiert hat, geht es nur scheinbar darum, dass Buddha was erreichen will - den Dharma lehren - ich denke, dass wir das da hinein deuten. Es geht eher darum, dass er das einfach tun soll, ganz unabhängig davon, ob er verstanden wird. Letztlich ist es nämlich gar nicht möglich, dass einer den anderen versteht. Aber zu sehen, dass der andere von der Lehre berührt wird, da ist schon was erreicht.

  • Thursday:

    Und jetzt schiebst du es auch noch auf die Zen Praxis.


    Nein- ich "schob" es auf Deine Art, die Zen Praxis hier kundzutun.