• keks:

    "Den Pfad gibt es, doch keinen Wanderer sieht man da."


    Weder Frau noch Mann ist erwacht. }:-)
    Der Text stimmt.


    Ich könnte damit gut leben, nur der PK offensichtlich nicht.
    Wenn Du den im Ausgangspost zitierten Text liest; unmittelbar unter der zitierten Stelle


    Zitat

    Unmöglich ist es, und es kann nicht sein, daß ein Weib


    ein Heiliger und Vollkommen Erwachter wird -
    ein Weltherrscher wird -
    etc.


    steht explizit


    Zitat

    Wohl aber ist es möglich, daß ein männliches Wesen ein Heiliger und Vollkommen Erwachter oder ein Weltherrscher wird, oder die Herrschaft über die (Dreiunddreißig) Götter, über die Māra-Wesen oder Brahma-Wesen ausübt.

  • Der von Dir verlinkte Text ist ja nun weder aus dem Palikanon, noch dem Visuddhi-Magga, sondern von einem Autor aus dem 20. Jahrhundert.


    Es gibt in der Tat bereits Widersprüche zwischen einzelnen Aussagen im Visuddhi-Magga und den Lehrreden des Palikanon. Beispiel:


    Buddhaghosa im Visuddhi-Magga:

    »Das Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da.
    Die Taten gibt es, doch kein Täter findet sich.
    Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann.
    Den Pfad gibt es, doch keinen Wandrer sieht man da.«


    Demgegenüber:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Mai:


    Die indische Gesellschaft hing damals, und zum grossen Teil auch heute noch, von der realen, täglichen, körperlichen Arbeit der Frauen ab. Abhängig von vielen Nachkommen, die mühsam geboren, aufgezogen und bekocht werden mussten, abhängig davon, dass die Frauen die Felder bestellen, die Wäsche waschen und die gesamte Arbeit in der Familie verrichten, konnte man sich sicher nicht so, wie es heute möglich, ist vorstellen, dass sich Frauen um ihr eigenes geistiges Wohl kümmern sollten.


    Nicht nur die indische. Aber ganz abgesehen davon, war und ist es auch heute noch nicht unbedingt für eine Frau notwendig, den ganzen Quatsch an Regeln mitzumachen, denn sie ist von Natur aus und gerade auch durch die jahrtausendelange Ausbeutung zu einer ganz anderen Sichtweise fähig als ein Mann. Das, was Männer erst erlernen müssen, das ist bereits ihr Nährboden. Der einzige Unterschied, aber der ist nicht unwesentlich, ist, dass die Frau zu beziehungsabhängig bzw. gefühlsbetont ist, was ein großes Hindernis sein kann. Ich schreibe "kann", denn genauso gibt es männliche Wesen, die dieses Hindernis haben, als auch weibliche Wesen, die dieses Hindernis nicht haben.
    Ein großer Sufimeister aus Indien hat sogar behauptet, die Frauen würden Erleuchtung schneller erlangen als Männer, da sie wie Gefäße sind, besser zuhören und größeres Interesse an der Selbst-Verwirklung haben als Männer.
    Das leuchtete mir auch ein, denn in erster Linie interessierten sich Frauen sich für Spiritualität.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • fotost:
    Monikadie4.:


    Ich jedenfalls bin nicht an dem Thema interessiert, weil es eine "unendliche Geschichte" ist.
    ..


    Ich hoffe, daß Deine Analyse 'unendlich' falsch ist und die "Geschichte" möglichst bald zum einzig richtigen Ende kommt.


    Das hoffe ich letztendlich auch :D

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    Ayya Khema

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  • Elliot:
    fotost:

    Ein Problem, daß für mich als Buddhisten viel schwerer wiegt ist die aus dem zitierten Text entstehende Problematik mit Widersprüchen in der Lehre.


    Vielleicht magst Du mal konkreter beschreiben, welche Widersprüche sich anhand des zitierten Textes auftun?


    Viele Grüße
    Elliot


    Das geht nur an Beispielen, ich hoffe, das ist genug.


    Die zentrale Problematik besteht darin, daß die PK Texte weitestgehend (sehr weit gehend - deshalb stechen Textstellen wie die zitierte so raus) geschlechtsneutral und ja, auch kastenneutral ist.


    Die 4 edlen Wahrheiten machen keine Unterschiede. Für den achtfachen Pfad werden auch keine Unterschiede genannt.
    Die Stellung der Frau wird durchgehend positiv erwähnt, mit der kleinen Ausnahme als Gefahr für die Mitglieder eines keuschen Männervereins, auf seltsame Gedanken zu kommen :lol: Denke etwa an die Beschreibung als Vorbild in der Metta Bhavana.
    Wäre in diesem ganzen riesigen Textwerk nicht alle 200 Seiten ein Hinweis angebracht, daß das alles in der ganzen Fülle nur für Männer gilt?


    Konkrete Widersprüche: wenn eine Frau nicht voll erwachen kann, wieso akzeptiert Buddha dann die Einrichtung von Frauenorden, die sich 1:0,99 am bestehenden Männerorden orientieren? Wäre das nicht sinnlos?
    Wieso werden Frauen erwähnt, die erwachen?


    Ich bin sicher, Dir werden weitere Beispiele selbst einfallen.



    in einer wörtlichen Aufnahme ist unhaltbar.

  • Monikadie4.:


    Ein großer Sufimeister aus Indien hat sogar behauptet, die Frauen würden Erleuchtung schneller erlangen als Männer, da sie wie Gefäße sind, besser zuhören und größeres Interesse an der Selbst-Verwirklung haben als Männer.
    Das leuchtete mir auch ein, denn in erster Linie interessierten sich Frauen sich für Spiritualität.
    _()_


    In Ashrams sind zum Grossteil Frauen, da gebe ich dir Recht. Auch bei Satsangs sind vorwiegend Frauen. Yoga ? Auch wieder mehr Frauen als Männer.


    Aber vermutlich muss man hier mehr Wert auf das Wort Weib legen und was damit gemeint ist. eine Hausfrau ? Wenn ja - meine Mutter hätte keine Zeit gehabt für Hokuspokus-Selbstverwirklichung }:-)

  • keks:


    Aber vermutlich muss man hier mehr Wert auf das Wort Weib legen und was damit gemeint ist. eine Hausfrau ? Wenn ja - meine Mutter hätte keine Zeit gehabt für Hokuspokus-Selbstverwirklichung }:-)


    Das ist nicht richtig. Denn ich war eine allein erziehende Mutter mit einem Fulltimejob als Chefsekretärin, und war von Anbeginn meiner Pubertät auf der Suche nach Wahrheit. Mich hätte nichts davon abhalten können, mich zu informieren, entsprechende Literatur zu lesen, und vor allem nach der Arbeit 30 Minuten zu meditieren (was ich meiner Tochter durchaus verständlich machen konnte, denn danach war ich ganz für sie da), auch ab und an mal Sesshins und Seminare zu besuchen. Es gibt immer Möglichkeiten. Es kommt eben darauf an, was jemanden antreibt.


    Und mit Hokuspokus-Selbstverwirklichung hat das auch nichts zu tun. Mit Selbstverwirklichung ist hier gemeint, dass ich mich und meine Motive, den Sinn meines Lebens erkenne. Und das ist durchaus ein Teil der Lehre Buddhas.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

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  • Monikadie4.:


    Das ist nicht richtig.


    Naa ich denke du warst nicht meine Mutter, lies doch bitte nochmal. Wo steht denn Monika ?
    Ansonsten wäre sie nun wiedergeboren, was ich etwas komisch emfpinden würde da mir der gesamte Wiedergeburtsglaube gruselig vorkommt :D

    Einmal editiert, zuletzt von keks ()

  • Da ...



    ... ist kein Widerspruch.


    Gruß
    Florian


  • Welche PK-Texte hast du denn gelesen?


    Ansonsten klingt es für mich wiedermal nach einem Mißverständnis, was ein Vollerwachter und was ein Pfadvollender ist. Auch Männer können nicht als Buddha vollerwachen solange die Lehre weiter Bestand hat.


    Gruß
    Florian

  • Weib könnte man auch als Tratschtante definieren, oder als meine Mutter die keine Zeit für irgendeine Verwirklichung abseits des Haushalts hatte. 16Std Arbeitstag war bei ihr Normalität. Ich weiss nicht wie gross Familien damals waren, aber umso mehr Kinder - umso weniger Zeit für eigene Hobbys.


    Deshalb denke ich, dass Buddha kaum eine Frau abgewiesen hat die aufrichtig zu ihm kam und ihm folgen wollte. Denn sie war dann in seinen Augen kein Weib mehr sondern hat ihren Mann gestanden.


    Damit lösen sich dann Widersprüche auf.


  • Es gibt solche Stellen nicht nur im Palikanon, auch in einer Übersetzung des Medizinbuddha-Sutra hab ich so eine ähnliche Zeile gelesen. In einer anderen Übersetzung war es abgeändert, so dass der Sinn nicht explizit auf das weibliche Geschlecht sondern allgemeiner auf "Wesen, die unter widrigen Umständen leben" bezogen war.
    Wie auch immer, es kommt auf den Zusammenhang an. Man kann einfach nicht bei so einem tiefgründigen Text simpel eine Stelle (zumal eine Übersetzung) herauspicken und dann intellektualisiert und mit vernebeltem Geist auffassen. Vernebelt ist in diesem Falle zu denken: "Der Verfasser hielt alle Frauen und keinesfalls Männer für unreine, schlechte Wesen."
    Wenn man mal ein ganz klein bissel kontempliert, dann kann das einfach nicht sein.
    Daher immer wieder der Hinweis: die Lehre des Buddha erschließt sich schlichtweg nicht durch Lesen allein. Sie muss meditiert und auf richtige Weise verstanden werden, anders geht's nicht!


    Meine nur persönliche Meinung zu den Zeilen ist:
    Ich hab mir die Mühe gemacht, darüber zu kontemplieren und kam zu der Gedankenkette, dass es sicherlich Mönche waren, die das so ähnlich niedergeschrieben haben. Vielleicht war das deren Auffassung, dass sich in "den Frauen" negative Eigenschaften konzentrieren. Wie ein Alkoholiker den Wein für etwas von sich selbst heraus Verführerisches und Schlechtes hält, obwohl der Wein an sich nur eine Flüssigkeit ist, die nicht jedem schadet, so mag eine schöne Frau für einen Mönch, der mit seiner Enthaltsamkeit kämpft, eine Verführung darstellen und etwas Ablehnenswertes sein?
    Jedenfalls ist die Ursache für diese Ablehnung der Mönch, nicht der Mensch "Frau" an sich. Soweit.
    Es kann auch sein, dass das in der Originalsprache etwas anderes gemeint ist. Alle Worte haben ja mehrere Bedeutungen, was das korrekte Übersetzen manchmal unmöglich macht. Viel an der Übersetzung sagt mehr über den Übersetzer als über das Original aus.
    Wenn ich dann darüber kontempliere, mit welchen Augen ein Mönch eine Frau betrachten mag: ein emotionales Wesen mit wenig Selbstdisziplin und großen Sehnsüchten - dann kann ich das Wort "Frau" auf sowas wie "disziplinlos, überemotional, lüstern" reduzieren. Und schon hat man Eigenschaften benannt, die nicht auf weibliche Wesen beschränkt sind, sondern sehr wohl jeden befallen können und dann ein Hindernis auf dem Pfad darstellen.
    Letztendlich halte ich die Worte "die Frauen" (so in der heutigen Zeit ins Deutsche) in diesem Fall für einen schlichten Übersetzungsfehler. Da muss jemand in seiner kulturellen Engstirnigkeit über den wahren Sinn hinweggewischt haben.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


    2 Mal editiert, zuletzt von Lirum Larum ()

  • Elliot:


    Es gibt in der Tat bereits Widersprüche zwischen einzelnen Aussagen im Visuddhi-Magga und den Lehrreden des Palikanon. Beispiel:


    Buddhaghosa im Visuddhi-Magga:

    »Das Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da.
    Die Taten gibt es, doch kein Täter findet sich.
    Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann.
    Den Pfad gibt es, doch keinen Wandrer sieht man da.«


    Das liegt nur daran, dass man das Zitat aus Visuddhi-Magga aus dem Zusammenhang reißt - es wird dort ja deutlich der Bezug angegeben.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Buddhaghosa:

    Auch Männer können nicht als Buddha vollerwachen solange die Lehre weiter Bestand hat.


    Als ob es einen Unterschied zwischen "erwachen" und "vollerwachen" und "pfadvollenden" gäbe. Worin besteht der substanziell und wo steht das im PK?

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Losang Lamo:


    Wenn ich dann darüber kontempliere, mit welchen Augen ein Mönch eine Frau betrachten mag: ein emotionales Wesen mit wenig Selbstdisziplin und großen Sehnsüchten - dann kann ich das Wort "Frau" auf sowas wie "disziplinlos, überemotional, lüstern" reduzieren. Und schon hat man Eigenschaften benannt, die nicht auf weibliche Wesen beschränkt sind, sondern sehr wohl jeden befallen können und dann ein Hindernis auf dem Pfad darstellen.


    Genau. "Stell dich nicht so Mädchenhaft an" }:-)


  • Einige.


    Männer können nicht als Buddha vollerwachen solange die Lehre weiter Bestand hat steht in direktem Widerspruch zum zitierten PK Ausgangstext und war Siddharta Gautama kein 'Mann'?

  • fotost:


    Männer können nicht als Buddha vollerwachen solange die Lehre weiter Bestand hat steht in direktem Widerspruch zum zitierten PK Ausgangstext und war Siddharta Gautama kein 'Mann'?


    Nein, als Buddha jedenfalls nicht, denn um ein Buddha zu sein, muss er ohne die vermittelte Lehre erwacht sein.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Das ist doch ein rein formaler Unterschied, der mit der Qualität "erwacht" nicht das Geringste zu tun hat.

  • Losang Lamo:


    Ich hab mir die Mühe gemacht, darüber zu kontemplieren und kam zu der Gedankenkette, dass es sicherlich Mönche waren, die das so ähnlich niedergeschrieben haben. Vielleicht war das deren Auffassung, dass sich in "den Frauen" negative Eigenschaften konzentrieren. Wie ein Alkoholiker den Wein für etwas von sich selbst heraus Verführerisches und Schlechtes hält, obwohl der Wein an sich nur eine Flüssigkeit ist, die nicht jedem schadet, so mag eine schöne Frau für einen Mönch, der mit seiner Enthaltsamkeit kämpft, eine Verführung darstellen und etwas Ablehnenswertes sein?
    Jedenfalls ist die Ursache für diese Ablehnung der Mönch, nicht der Mensch "Frau" an sich. Soweit.
    Es kann auch sein, dass das in der Originalsprache etwas anderes gemeint ist. Alle Worte haben ja mehrere Bedeutungen, was das korrekte Übersetzen manchmal unmöglich macht. Viel an der Übersetzung sagt mehr über den Übersetzer als über das Original aus.
    Wenn ich dann darüber kontempliere, mit welchen Augen ein Mönch eine Frau betrachten mag: ein emotionales Wesen mit wenig Selbstdisziplin und großen Sehnsüchten - dann kann ich das Wort "Frau" auf sowas wie "disziplinlos, überemotional, lüstern" reduzieren. Und schon hat man Eigenschaften benannt, die nicht auf weibliche Wesen beschränkt sind, sondern sehr wohl jeden befallen können und dann ein Hindernis auf dem Pfad darstellen.
    Letztendlich halte ich die Worte "die Frauen" (so in der heutigen Zeit ins Deutsche) in diesem Fall für einen schlichten Übersetzungsfehler. Da muss jemand in seiner kulturellen Engstirnigkeit über den wahren Sinn hinweggewischt haben.


    Also,
    das Ergebnis deiner Kontemplation ist:
    1) Da haben Mönche dem Buddha Worte in den Mund gelegt, die er nicht gesagt hat,
    oder
    2) Es ist ein Übersetzungsfehler.


    Also die männliche Elite hat Angst davor, sie könne durch Frauen bei ihrer Flucht aus der Welt gehindert werden, daher sind sie böse, böse, böse und minderwertig. Der Unterschied zu den Kastraten der "christlichen" Kirche: exakt Null.


    In jedem Fall aber gilt: der Buddha muss immer Recht haben, schließlich war er ja der Vollerwachte. Äh nein, der Pfadvollender, oder was auch immer. Jedenfalls unfehlbar halt. An der Lebensmittelvergiftung ist er auch nur symbolisch-freiwillig gestorben, bzw. er ist ja eigentlich gar nicht gestorben...
    Eine faszinierend-traurige Apologie hier wie auch bei der Wiedergeburts-Debatte; Eins-zu-Eins wie beim Fundamentalismus der Monotheisten.


    (Sorry LL, ist nicht gegen dich persönlich gerichtet; war nur der Auslöser.)

  • naja, dass im kanon fremdkörper reingeschoben oder sachen aussortiert wurden, lässt sich heute nicht nachweisen, muss aber auch nicht gänzlich von der hand gewiesen werden. auffällig ist jedenfalls, dass im kanon die aussagen "was mit den weibern ist" einen widersprüchlichen tenor haben, ansonsten aber der kanon eine immer gleichlautende lehre/unwidersprüchlichen tenor aufweist. da in dem zitat ansonsten vom einem "weltherrscher", einem "ober"brahman und von "ober"-mara (?) die rede ist, nennen wir auch das ne art "vollendungsstufe", dann wird "heiliger und vollerwachter" ja wohl nun sambuddha bedeuten, nich ? :roll: - und, jene unmöglichkeiten haben ja für "die weibern" nur vorteile! :D


    was aber "heiliger" und "und" an der stelle will, da müsste man mal den pali da prüfen, oder: es wurde vielleicht "nachhaltig" ( eindrücklich, über einschub von ein, zwei wörtchen ) geschummelt, denn "heilige" unter den nachfolgerInnen sind ja einige aufgelistet. dann ist es ja auch so, dass unterschiedliche aussagen zum selben oder auch aussagen die der deutung bedürfen, dazu dienen können zu sagen, hallo, wir wissen es nicht genau, wir folgen daher "unserer tradition", "unserer kulturellen gepflogenheit" in dieser und jener angelegenheit...


    weiterhin hatten jahrtausende die kerle die hand auf den "unterlagen" und das "sagen&übertragen&deuten". da wird wohl kaum eine frau gewusst haben können, dass es die und die aussagen jibt, geschweige denn, dass sie zu einer ( gewissenhaften )"prüfung" die möglichkeit gehabt hätte. die bibel wurde ja auch erst von luther übersetzt. grad zu der zeit gab es den ablasshandel...mit übersetzung und seine schlussfolgerungen war s dann aus maus damit.

    3 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Losang Lamo:

    Meine nur persönliche Meinung zu den Zeilen ist:
    Ich hab mir die Mühe gemacht, darüber zu kontemplieren und kam zu der Gedankenkette, dass es sicherlich Mönche waren, die das so ähnlich niedergeschrieben haben. Vielleicht war das deren Auffassung, dass sich in "den Frauen" negative Eigenschaften konzentrieren. Wie ein Alkoholiker den Wein für etwas von sich selbst heraus Verführerisches und Schlechtes hält, obwohl der Wein an sich nur eine Flüssigkeit ist, die nicht jedem schadet, so mag eine schöne Frau für einen Mönch, der mit seiner Enthaltsamkeit kämpft, eine Verführung darstellen und etwas Ablehnenswertes sein?
    Jedenfalls ist die Ursache für diese Ablehnung der Mönch, nicht der Mensch "Frau" an sich. Soweit.


    Es kann auch sein, dass das in der Originalsprache etwas anderes gemeint ist. Alle Worte haben ja mehrere Bedeutungen, was das korrekte Übersetzen manchmal unmöglich macht. Viel an der Übersetzung sagt mehr über den Übersetzer als über das Original aus.
    Wenn ich dann darüber kontempliere, mit welchen Augen ein Mönch eine Frau betrachten mag: ein emotionales Wesen mit wenig Selbstdisziplin und großen Sehnsüchten - dann kann ich das Wort "Frau" auf sowas wie "disziplinlos, überemotional, lüstern" reduzieren. Und schon hat man Eigenschaften benannt, die nicht auf weibliche Wesen beschränkt sind, sondern sehr wohl jeden befallen können und dann ein Hindernis auf dem Pfad darstellen.
    Letztendlich halte ich die Worte "die Frauen" (so in der heutigen Zeit ins Deutsche) in diesem Fall für einen schlichten Übersetzungsfehler. Da muss jemand in seiner kulturellen Engstirnigkeit über den wahren Sinn hinweggewischt haben.


    Ok, Deine eigene Meinung war doch gefragt :D
    Es gibt keinen buddhistischen Papst oder kein Zentralkomitee, das die Meinung festlegen könnte. Also:


    a) möglicherweise unterstellter Text, der nicht dazu gehört
    b) falsche Interpretation
    c) falsche Übersetzung
    d) Änderung von Wortbedeutungen


    alles akzeptable Erklärungen für mich. b) und d) hatte ich ja bereits als Möglichkeit angeführt.


    Für mich sind solche Analysen (Du nennst es Kontemplation) der Anlaß über die Bedeutung der Lehre (Du nennst es wahrer Sinn) heute nachzudenken. In Anlehnung an andere, damit ich nicht ganz so einsam damit bin :roll: bezeichne ich es als säkularen Buddhismus.


    Welche Schlußfolgerung ziehst Du?

  • blue_aprico:

    naja, dass im kanon fremdkörper reingeschoben oder sachen aussortiert wurden, lässt sich heute nicht nachweisen, muss aber auch nicht gänzlich von der hand gewiesen werden...


    Naja, der Palikanon weist schon zeitliche Schichtungen auf. Dies ist glaube ich auch unbestritten. Aber klar, ist dies keine exakte Wissenschaft. Die Schichtungen treten nicht nur zwischen den Körben auf, sondern auch innerhalb der Körbe. Nur weil etwas im Abhidhamma steht - ein eher späterer Korb - muss es nicht zwingend auch später sein - und schon gar nicht widersprüchlich. Und weil es im Sutta-pitaka steht, ist es nicht zwingend früh. Zeitliche Schichtung findet sich auch in den Sutten.


    Gruß
    Florian