Lack und Leder BDSM im Buddhistischen Kontext

  • Ich frage mich unabhängig von eurer Diskussion, wie bei diesem Thema Leiden vermieden werden kann.

    Dabei geht es zunächst um das Leiden in einem selbst.

    Welche Rolle spielt das Ego? Warum brauche ich dieses Pfeffer fürs Bewusstsein eigentlich? Das sind Fragen, die ich mir stellen würde.

    Ja, genau. Das ist die Frage, die man im Einzelfall beantworten muss.

    Ist meine Sexualpraktik mit mehr Anhaftung verbunden als Blümchensex?


    Hier in diesem Faden ging es um den Unterschied verschiedener Techniken, nicht darum, Sex per se "jetzt schon" zu überwinden.


    Sex im Allgemeinen muss gemäß der Lehre natürlich transzendiert werden im Laufe des Erwachens, so wie andere mit Gier und Hass verbundene Teile des Lebens.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Ich frage mich unabhängig von eurer Diskussion, wie bei diesem Thema Leiden vermieden werden kann.

    Dabei geht es zunächst um das Leiden in einem selbst.

    Welche Rolle spielt das Ego? Warum brauche ich dieses Pfeffer fürs Bewusstsein eigentlich? Das sind Fragen, die ich mir stellen würde.

    Es geht, bei MIR, um das Thema Leiden.

    Es geht um das Leiden in mir an meinem Ego, Vorstellungen.

    Das Ego/Selbst hat irgendwann geglaubt das es eine Tracht Prügel braucht, aber gleichzeitig alles getan um genau das zu vermeiden, weil das ja Schmerzhaft ist.

    Mit dieser Vorstellung kann es mich mit Vorstellungen von diesen Schmerzen zu Verhalten bringen das diese Schmerzen Vermeidet. Doch kann ich nicht mehr frei Entscheiden, denn wenn ich Fehler mache wird die schmerzhafte Strafe geweckt die aber nicht mehr ausgeführt wird, Tracht Prügel, weil man das nicht mehr macht. Also findet diese Verschaltung keine Erlösung durch Nachprüfen. Das Ego hat es mit Sexualpraktiken verbunden die ich aber nicht praktizieren kann weil man das beim Sex nicht macht.


    Festgestellt hab ich schon das es, bei MIR, überhaupt nicht geil ist. Das hab ich schon mal getrennt, bei Ausführung kein Sex, geht nicht, ist eine Vorstellung die mich erpresst hat. Diese Ego-schiene hat mit unendlich viel Leiden gemacht, aber eben NUR Emotional, geistig und verstandkörperlich. Durch das Erfahren von Strafe kann ich dieses Leiden/Dukkha wieder in Schmerz umwandeln. Bei MIR funktioniert das und ich vermindere Ego wo ich es nie vermutet hätte, das hatte ich nicht angehen können weil es in einer sehr dunklen, tiefen Ecke versteckt war. Ich bring Licht ins Dunkle.

  • EGO=SELBST=SEIN=......xyzKonzept....


    Ohne weitere tiefgründige Erklärung ❤️🙏

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke es ist kompliziert.


    Erstmal ist ja Lust einfach nur Lust, und es hängt sehr von der Gesellschaft ab, was sie als abartig sieht und was als nicht. Wenn jemand darauf steht sich beim Sex als Bien zu verkleiden, dann kommt das vilelicht total meschugge rüber, aber warum soll es unheilsamer sein, als gewöhnlchere Formen der Lust. In der Hinsicht sind viele Formen von BDSM einfach nur komische Vorlieben. Igrndwer steht halt drauf gefesselt zu werde so wie wer anderes auf Spitzenunterwäsche steht. Klar ist das aus buddhitische Sicht alles "Begierde" - aber die Fesselspiele auch nicht mehr als die Spitzenunterwäsche.


    Aka Onyx hat missbräuchliche Formen der Sexualität angesprochen. Also etwas wo jemand andere ausnutzt, entwürdigt oder missbraucht. Jetzt ist für mich die Frage, inwieweit BDSM mit Missbraucch zu tun hat. Klar kann BDSM einfach "nur eine sexuelle Vorliebe sein, die anosten mit Liebe und Respekt einhergeht. Aber so vom Gefühl her, mischt sich da auch Wirkliche machtausübung und wirkicher Machtmissbrauch hineien. Ich kann mal so ein SM-Paar, wo sie es beide tool fanden, dass sie so enge Mieder trug, dass sie kaum atmen konnte. Und dann haben sich beide so an diesem Leid erfreut, so als würden sie geminsam einen von ihnen missbrauchen. Mir kam das so vor, als würde da etwas Sexuelle in wirklichen Sadismus übergehen. Auf der anderen Seite, war er in anderen Aspekten ein gerade aufopferungsvoll sozialer Mensch. Ich kann mir da keinen Reim drauf machen.


    Einerseits schein es BDSM zu geben, der einfach nur "irgendeine sexuelle Vorliebe" ist, aber wie ist es bei dem was Aka Onyx sagt:

    Aka Onyx:

    ein freund von mir stand so richtig auf hart und tabulos.also besucht er eine frau,die das mitmacht,und kriegt mit,die frau hat ihren kleinen sohn mit alkohohol zum schlafen gebracht-er bricht die geschichte nicht etwa ab-und erweist sich als freund.die gier ist stärker.'schamlos'ist ganz gewiss auch was in den darkroom's so abgeht oder die art selbstdarstellung und ausbeutung in der pornografie.ihr redet von sadomasochismus wie von blümchensex in der besenkammer.aber so läuft das ja nicht.

    Kann man sich nicht einen fließenden Übergang wzische jmand vorstellen, der Fraun missbraucht und jemand, dem es Spass macht sie zu demütigen? Und kann man "Demütigung als Spiel" von "realer Demütigung" trennen oder geht das ineinander über?

  • Um meine Ego-erpressung in einen anderen Bereich zu bringen. Ein Fan von einer Marke wird schon getriggert wenn nur der Verdacht aufkommt das da was Neues kommt. Er will es haben, erleidet weil er es sich nicht leisten kann und es eigentlich auch nicht braucht. Das Neue kommt raus und egal wie in Besitz genommen und nach zwei Tagen stellt man fest das es Dinge kann die man nie braucht, muss aber stolz sein das Neuste zu haben.


    Meine Ego-Erpressung hat mir bisher die Möglichkeit genommen sein Verlangen zu überprüfen. Es hat mir immer klar gemacht das das ein Gesetzesverstoß ist, das tut man nicht oder lässt es machen. Im Untergrund hat es die Vorstellung mit Sexuellen Phantasien verbunden und den Weg auch versperrt, denn Sex mit Schmerz geht ja wohl garnicht. Ich kann mich nur befreien indem ich den Verstoß zulassen und bewusst begehe. Irgendwann hab ich mal gesagt: Ich werde nie wieder einen Menschen schlagen, ist mir gelungen. Aber auch: Ich werde mich nie schlagen lassen.

    Erkennst du das Perverse des Ego?

  • Kann man sich nicht einen fließenden Übergang wzische jmand vorstellen, der Fraun missbraucht und jemand, dem es Spass macht sie zu demütigen? Und kann man "Demütigung als Spiel" von "realer Demütigung" trennen oder geht das ineinander über?

    Solche "fließenden Übergänge" gibt es auch bei anderen Bereichen.

    Zum Beispiel bei speziellen Videospielen wo der Spieler mit einer Schusswaffe auf virtuelle Menschen schießt. Manche Amokläufer hatten vor ihrem Amoklauf solche Videos sehr intensiv konsumiert, so dass die Hemmschwelle reale Menschen zu töten gar nicht mehr vorhanden war.

    Ich denke, es kommt auf die Häufigkeit drauf an. Wer "BDSM - süchtig" ist, der hat sicher auch das Potential, diese Sucht auszuweiten und kommt eventuell in Versuchung, Menschen auch ohne deren Einverständnis zu demütigen.

  • Noreply

    Ähnliche Erfahrungen.


    Ein EGO Konzept das eben von klein an nur Gewalt kennt, lebt diese weiter.

    Ist überhaupt nicht in der Lage eine andere Form als glücklich und vertraut zu empfinden.


    Bis erste Erfahrungen dazu kommen die die Gewalt die das EGO als Normal empfindet in Frage stellt.

    Das kann ein langer Weg werden.

    Auch über mehrere Leben.Gelingt diese Wandlung bleibt das erste Konzept zwar im Bewusstseinsspeicher bestehen wird jedoch nicht mehr benutzt werden müssen weil dieser EGOanteil einen Tod durch Frieden erfuhr

    ♥️🙏

  • Was ist Blümchensex? ;)


    Vielleicht bin ich etwas altmodisch. Aber mir geht es in der Sexualität nicht um etwas, worauf ich stehe, sondern um die Verbindung von Körper und Geist, sowie die Verbindung mit dem Partner, wobei letzteres natürlich auch nicht sexuell sein muss.

    Ich denke in diesem Bezug hat Sexualität auch etwas Heilsames.

    Wenn es nur darum geht, worauf ich beim Sex stehe, vergesse ich dabei den Geist und das Herz. Und am Ende ist nur der Körper befriedigt.


    (Diesen Text bitte allgemein betrachten. Er steht in keinem Kontext zu dem Themenersteller.)

  • Genau da muss ich über den Gesetzesbruch hin, es nicht mehr überprüfen müssen. Etwas das ich ins Licht stelle damit ich weiß wo es ist.

    Mit denen die immer Prügel bekommen haben hab ich tiefes Mitgefühl.

    • Offizieller Beitrag

    Solche "fließenden Übergänge" gibt es auch bei anderen Bereichen.

    Zum Beispiel bei speziellen Videospielen wo der Spieler mit einer Schusswaffe auf virtuelle Menschen schießt. Manche Amokläufer hatten vor ihrem Amoklauf solche Videos sehr intensiv konsumiert, so dass die Hemmschwelle reale Menschen zu töten gar nicht mehr vorhanden war.

    Ich denke, es kommt auf die Häufigkeit drauf an. Wer "BDSM - süchtig" ist, der hat sicher auch das Potential, diese Sucht auszuweiten und kommt eventuell in Versuchung, Menschen auch ohne deren Einverständnis zu demütigen.

    Ich habe mal ein Buch von dem Neoroendokrinologen Robert M Sapolsky gelesen. Der meinte, dass bei der sexuellen Erregung auch Teile der Amygdala mitspielen, die eigentlich für "negative Aufregungen" zuständig sind. Tiefe Ängste vor Blosstellung, Hilflosigkeit, Schmerz, wie sie ja in Horrorfilmen oft vorkommen. Und das deswegen auch dieses als Erregungsförderung benutzt werden können. Von daher gibt es gerade Forscher die sich die Frage stellen, ob es villeicht beim Pornokonsum auch so ist, das es eine Tendenz gibt, neu zusätzlche Stimulazien hinzuzunehmen, und so bestimmte Vorlieben erst zu generieren. Aber da ist nichts bewiesen. Auch die These "Vidospiele führen zu Gewalt"wurde ja nicht einfach bejaht, sondern man ist ja eher auf dem Stand : Bei bestimtmen menschen unter bestimmten Umständen ist das so, im Allgemeinen ist zwar ein Effekt vorhanden, der aber im Vergleich zu anderen Fakoren eher vernachlässigbar ist.

  • Erstaunlicherweise läuft es irgendwie darauf raus, das Sexualität besser etwas Langweiliges und Unwichtiges sein sollte. Ein Bedürfnis das man so Ubspktakulär befriedigen sollte wie möglich.

    Ich finde das nicht erstaunlich, dass es so sein soll wie es tatsächlich ist. Analysiere einfach mal die Körperlichkeit beim Geschlechtsakt nach der Art wie man Leichname analysiert. Und dann der Triebstau und dann die Befriedigung, aber die Körperlichkeit funktioniert mechanisch, fast roboterhaft. Immer gleich, bei jeder Stellung, mit jedem Sexpartner ... eine irrwitzige Veranstaltung, wenn man die durch Anhaftung hervorgerufenen illusorischen Phänomene dem Ewig-gleichen gegenüberstellt und berücksichtigt wie sich das Leben der meisten Menschen nur darum dreht.


    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • MEIN Neuester Stand: Ich bin Raus. Der Erzieher hat mich abgeschoben. Aber ich habe erfahren was ich erfahren musste. Zum Beispiel auch das da eine Sehnsucht erscheint nach Schmerz, doch die Vorstellungen sind immer schmerzlos und können darum nicht als Referenz für ein wirkliches Erfahren genommen werden. Die Gier nach dem neusten Gerät ist immer ohne die Beschwerden die es braucht um es zu beschaffen. Das Problem ist wenn ich das Vorstellen nicht beende, die Gedanken ziehen lassen, weckt es Begehren das von dem echten zugefügten Schmerz getrennt ist. Da wird was gewünscht das bei Realität einfach nur schmerzhaft ist. Es ist durch nicht ziehen lassen der Gedanken gewachsen. Ein mächtiger Baum den ich nun wohl mit essentieller Psychotherapie abbauen kann.


    Danke für die Hilfe!!!!

  • Etwas das nicht gegen die Sila verstößt kann durchaus Dukkha erzeugen, wenn die eigene Verlogenheit nicht erkannt wird.

    Ja, z.B. der Sex der Haushälter, der formell den Vorgaben des Buddha für Haushälter entspricht, wenn der restliche Unterbau des vom Buddha für Haushälter empfohlenen Lebensführung nicht beachtet wird. Dann ist es grade so als hätten sie devianten Sex, der zu Dukkha führt.



    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Was ist Blümchensex? ;)

    Wikipedia

    Zitat

    Im Lied Blümchensex der Rockband Killerpilzemeint ein Mann, dass seine Eroberung auf Blümchensex steht, sagt, dass dies für ihn kein Problem sei, aber man solle doch endlich anfangen. In einer Strophe zieht sie dann eine Lederpeitsche hervor und er flüchtet schnell.

    😁


    Selbstverständlich gehört zum Sex in der Regel der ganze Mensch und die ganze Beziehung. Ich kann da nichts altmodisches erkennen..


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Zitat

    2. Dann berichteten diese Mönche diesen Sachverhalt dem Erhabenen. Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu versammeln, fragte er die Mönche: „Ist es wahr, ihr Mönche, dass Mönche, die den Mönchen Paṇḍuka und Lohitaka nachfolgen, Aus­einandersetzungs-, Streit-, Disput- und Debattenverursacher sein, sodass der Orden Verfahren einleitet, und sich [dann] mit anderen Mönchen treffen, die eben­falls Auseinandersetzungen, Streitereien, Dispute und Debatten verursachen, sowie im Orden Verfahren einleiten und sprechen: ‘Lasst euch, ihr Ehrwürdigen, von den anderen nicht beschimpfen. Argumentiert nur lauter und lange [genug]. Ihr seid weiser und erfahrener, habt mehr gehört und seid schlauer. Fürchtet sie nicht. Wir sind auf eurer Seite.’? Und dass so Streit aufkommt, der [vorher] nicht aufgekommen war und Streitereien, die bereits entstanden sind, wachsen und große Ausmaße bekommen?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erha­bene die Mönche heftig: „Das ist unpassend, ihr Mönche, für diese Törichten, ungeeignet, nicht angemessen, nicht asketenwürdig, unerlaubt und nicht zu tun. Ihr Mönche, wie können bloß diese törichten Menschen diese Mönche, die den Mönchen Paṇḍuka und Lohitaka folgen, [solche] Auseinandersetzungs-, Streit-, Disput- und Debattenverursacher sein, sodass der Orden Verfahren einleitet, und sich [dann] mit anderen Mönchen treffen, die ebenfalls Auseinandersetzungen, Streitereien, Dispute und Debatten verursachen, sowie im Orden Verfahren einlei­ten und sprechen: ‘Lasst euch, ihr Ehrwürdigen, von den anderen nicht beschimp­fen. Argumentiert nur lauter und lange [genug]. Ihr seid weiser und erfahrener, habt mehr gehört und seid schlauer. Fürchtet sie nicht. Wir sind auf eurer Seite.’? So kommt Streit auf, der [vorher] nicht aufgekommen war und Streitereien, die bereits entstanden sind, wachsen und bekommen große Ausmaße. Das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“


    Nachdem dann der Erhabene die Mönche, die den Mönchen Paṇḍuka und Lohitaka nachfolgen, auf verschiedene Weise getadelt hatte, machte er ihnen den Vorwurf des Schwer-zu-unterhalten-seins, des Schwer-zu-ernähren-seins, des Große-Wünsche-habens, des Nicht-genügsam-seins, der Geselligkeit, der Träg­heit. Als er so gesprochen hatte, lobte er auf verschiedene Weise das Einfach-zu-unterhalten-sein, das Einfach-zu-ernähren-sein, das Wenig-Wünsche-haben, die Genügsamkeit, das gewissenhafte Austreiben und die erfreuliche Verringerung [des Schlechten], sowie den Eifer [dabei]. Nachdem er eine dafür geeignete und angemessene Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, lasst den Orden gegen die Mönche, die Paṇḍuka und Lohitaka nachfolgen, das Verwarnungsverfahren durchführen. Und so, ihr Mönche, soll es gemacht wer­den: Zuerst sollen die Mönche, die den Mönchen Paṇḍuka und Lohitaka nachfol­gen, beschuldigt werden, nachdem sie beschuldigt wurden, sollen sie erinnert werden, nachdem sie erinnert wurden, sollen sie ihr Vergehen gestehen und nach­dem sie ihr Vergehen gestanden haben, soll ein erfahrener und fähiger Mönch dem Orden ankündigen:



    Zitat

    12. ‘Höre mich, hoher Orden! Der Mönch Seyyasaka ist töricht, unfähig, voller Vergehen und wird diese nicht los; er lebt mit Hausleuten zusammen, pflegt unangemessenen Umgang mit Hausleuten, und zwar derart, dass die Mönche ihm Bewährung(-szeit) auferlegen, Neuanfang geben und ihn Ehrerbietung erweisen lassen. Wenn es dem Orden recht ist, möge der Orden gegen den Mönch Seyyasaka ein Unterwerfungsverfahren durchführen [und ihm sagen,] er soll in Abhängigkeit leben.’ Das ist die Ankündigung.

    ‘Höre mich, hoher Orden! Der Mönch Seyyasaka ist töricht, unfähig, voller Vergehen und wird diese nicht los; er lebt mit Hausleuten zusammen, pflegt unangemessenen Umgang mit Hausleuten, und zwar derart, dass die Mönche ihm Bewährung(-szeit) auferlegen, Neuanfang geben und ihn Ehrerbietung erweisen lassen. Der Orden führt gegen den Mönch Seyyasaka ein Unterwerfungsverfahren durch [und sagt ihm,] er soll in Abhängigkeit leben. Wenn die Ehrwürdigen dulden, dass gegen den Mönch Seyyasaka das Unterwerfungsverfahren durch­geführt wird, dann schweigt. Wer es nicht duldet, der spreche.’

    ‘Zum zweiten Mal in dieser Angelegenheit: Höre mich, hoher Orden! Der Mönch Seyyasaka ist töricht, unfähig, voller Vergehen und wird diese nicht los; er lebt mit Hausleuten zusammen, pflegt unangemessenen Umgang mit Haus­leuten; und zwar derart, dass die Mönche ihm Bewährung(-szeit) auferlegen, Neu­anfang geben und ihn Ehrerbietung erweisen lassen. Der Orden führt gegen den Mönch Seyyasaka ein Unterwerfungsverfahren durch [und sagt ihm,] er soll in Abhängigkeit leben. Wenn die Ehrwürdigen dulden, dass gegen den Mönch Seyyasaka das Unterwerfungsverfahren durchgeführt wird, dann schweigt. Wer es nicht duldet, der spreche.’

    ‘Zum dritten Mal in dieser Angelegenheit: Höre mich, hoher Orden! Der Mönch Seyyasaka ist töricht, unfähig, voller Vergehen und wird diese nicht los; er lebt mit Hausleuten zusammen, pflegt unangemessenen Umgang mit Haus­leuten; und zwar derart, dass die Mönche ihm Bewährung(-szeit) auferlegen, Neu­anfang geben und ihn Ehrerbietung erweisen lassen. Der Orden führt gegen den Mönch Seyyasaka ein Unterwerfungsverfahren durch [und sagt ihm,] er soll in Abhängigkeit leben. Wenn die Ehrwürdigen dulden, dass gegen den Mönch Seyyasaka das Unterwerfungsverfahren durchgeführt wird, dann schweigt. Wer es nicht duldet, der spreche.’

    ‘Durch den Orden wurde gegen den Mönch Seyyasaka das Unterwerfungs­verfahren durchgeführt. Der Orden duldet es, daher das Schweigen, so nehme ich es an.’“


    Cullavagga - Die kleine Gruppe der buddhistischen Ordensregeln

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    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das nicht erstaunlich, dass es so sein soll wie es tatsächlich ist. Analysiere einfach mal die Körperlichkeit beim Geschlechtsakt nach der Art wie man Leichname analysiert. Und dann der Triebstau und dann die Befriedigung, aber die Körperlichkeit funktioniert mechanisch, fast roboterhaft. Immer gleich, bei jeder Stellung, mit jedem Sexpartner ... eine irrwitzige Veranstaltung, wenn man die durch Anhaftung hervorgerufenen illusorischen Phänomene dem Ewig-gleichen gegenüberstellt und berücksichtigt wie sich das Leben der meisten Menschen nur darum dreht.

    Mir hilft es, mir vorzustellen, in welcher Weise da etwas auf ein Kind (also jemand der an der seuxllen Welt keinen Teil hat) wirkt. Während in vielen anderen Bereichen Kinder "kindischer" sind als Erwachsene, ist es in diesem Bereich so, dass Kinder den "nüchternen Blick" haben und z.B einen leidenschaftlchien Kuss "voll eklig" finden.


    "Durch Anhaftung hervorgerufenen illusorischen Phänomene" trifft es gut. Mir ist der Begriff "Fetischismus" eingefallen, der ja zunächst drei ganz verschiede Bedeutung haben:

    Fetischismus oder Fetisch (lat. facticius ‚nachgemacht, künstlich‘; franz. fétiche ‚Zauber[mittel]‘) bezeichnet:

    • die Verehrung bestimmter Gegenstände im Glauben an übernatürliche Eigenschaften, siehe Fetischismus (Religion)
    • eine Form der Sexualität, die sich auf bestimmte Gegenstände oder Körperteile richtet, siehe Sexueller Fetischismus
    • im Marxismus die Verkehrung eines gesellschaftlichen Verhältnisses von Menschen in ein Verhältnis von Waren, siehe Warenfetisch

    Das Gemeinsame ist wohl, dass da ein kleines Teil eine überwertige Bedeutung zugewiesen wird, die dann andereres verdeckt. Im Buddhismus würde man - wie du sagst von etwas sprechen- an was man stark anhaftet. Eine Statue wird zu einem unglaublich wichtigen Ort eines Ahnengeistes "verzaubert". Und auch beim sexuellen Feisch hat etwas, was für jemand anderen ein kleines Detail ist, auf einmal eine ganz zentrale Bedeutung. Ich habe mal eine Geschichte über einen Schuhfetischisten gelesen. Wenn bei dem eine Frau hohe Lederscuhe anhatte, sie super "begehrenswert". Während dann die gleiche Frau, wenn sie zum nächsten Treffen in Sandalen kam, auf einmal keinerlei sexuelle Anziehung mehr hat - geradezu augenknipst. Mich hat da die Hilfslosigkeit des Mannes gerührt, der nicht wusste wie er ihr - ohne sie zu verletzten - das erklären sollte, dass sie ohne den rechten Schuh von der Prinzessin zum Aschenputtel absteigt, Da liegt eine ganz traurige Einsamkeit drin.


    Auf der anderen Seite, muss Sexualität ja nichts sein, was von blanker eigener Lüsternheit beherrscht wird. Sondern Sexualität kann auch ein Teil und ein Audruck von Liebe und gegenseitiger Hingabe sein. Etwas, wo man mal kurz über sich selber hinausgeht, sich jemand anderem ganz öffnet und mit ihm köperlich und seelisch zur Einheit verschmilzt. Aber zu welchem Prozentsatz ist Sexualität Ausdruck von Lust oder Ausdruck von Liebe? 60% zu -40%? 90% zu 10% ? 95 % zu 5 %

  • Das mit der Gier und Karma verstehe ich nicht. Es gibt doch nichts, dass mehr Karma erzeugt, als der eigenen Gier nachzugehen. (Karma gerne in dem persönlichen Sinne, wie Du es beschrieben hast)

    „Gier“ (lobha) ist die unheilsame Wurzel des Geistfaktors „Begehren“ (tanha).

    Begehren ist in seiner Funktion ausschließlich auf unheilsame Ergebnisse ausgerichtet, ist unersättlich und kommt schon von daher nicht als Ursache für heilsame oder unheilsame Handlungen/Gestaltungen/Karma in Frage.

    Begehren nach Sinneneindrücken, kann man auch ergreifen oder anhaften an den Sinneneindrücken nennen.

    Begehren ist die unmittelbare Ursache von Leid (Dukkha), an dessen Verlöschen sich die gesamte Buddha-Lehre ausrichtet; siehe die 4 Edlen Wahrheiten.

    Im Gegensatz dazu wir heilsames oder unheilsames Karma ausschließlich durch den Willen (cetana) mit dem Ergebnis von karmischen Gestaltungen erzeugt.

    Das Ganze ist ein karmischer Kreislauf:

    auf der einen Seite wird Karma durch den Willen (cetana) erzeugt und auf der anderen Seite wird die Wirkung (vipaka) von vergangenem Karma erlebt; inklusive dem Leid, das bedingt durch Begehren entstanden ist.

  • Michelangelo soll mal gesagt haben,nur im Wald findet man seinen Frieden.Da ist was dran.

    Wenn man geistig so herumhüpft,kommt man auf die absonderlichsten Ideen.Das Sexuelle ist nichts weiter als ein Trieb.Ein starker Trieb.Er dient aber lediglich der Fortpflanzung.Was Menschen dann daraus machen an Vorstellungen,Phantasien-das ist leider oft krank.Das muss alles raus aus dem Herzen.Das meine ich mit "Entsagerei".Wer dazu nicht imstande ist,hat gar keine Praxis.

  • Wenn Sexualität nur der Fortpflanzung dient, dann stellt sich die Frage, warum sich so viel in allen Kulturen und in der menschlichen Kultur um Sexualität dreht. Und die spirituelle Bedeutung von Sexualität ist auch weit verbreitet und es gibt sie natürlich auch und gerade im Buddhismus. Selbstverständlich kann es auch eine Praxis sein, Sexualität von Begierden zu lösen - auch und gerade weil sie so problematisch sein kann und so viel so tief berührt. Aber man kann natürlich auch auf Grundlage von Entsagung praktizieren, beides ist legitim und kann zielführend sein.

    • Offizieller Beitrag

    .Das Sexuelle ist nichts weiter als ein Trieb.Ein starker Trieb.Er dient aber lediglich der Fortpflanzung.

    Es gibt Tierarten wo das Sexuelle rein der Fortpflanzung dient. Da gibt es eng begenzte Paarungszeiten ( Bei den Pandas 72 Stunden pro Jahr) und der Rest des Jahres ist Ruhe.


    Bei den Menschen ist es so, dass Paare sehr lange zusammenbleiben müssen, bis der Nachwuchs groß ist. Sexualität dient also auch dazu die Paarbindung dafür herzustellen.

    ( Bei den Zwerschimpansen hat es noch eine grössere soziale Rolle )


    Da wird dann Sex zu dem Kit Eben um eine langfristige soziale Einheit herzustellen, die halten muss bis die Kinder ausgewachsen sind. In dieser Funktion ist es dann auch etwas, was man nicht nur

    aus Geilheit macht ,sondern auch um sich angenommen und geborgen zu fühlen.


    Von da aus gelangen dann immer mehr Vorstellungen mit rein. Wenn Sex der Kit der Familie ist und die Familie die Keimzelle der Gesellschaft, dann ist es ein sehr umkämpftes Terrain. Wo sich dann viel an Umgang miteinder ergibt. sogar sowas wie Patriarchat fängt irgendwie im Schlafzimmer an - mit einem Erobern und Unterwerfen.

  • Wenn Sex der Bindung dient, und es individuelle Neigungen gibt, kann es sehr verbindend sein, wenn man solche Dinge teilen kann, umso mehr, je mehr sie "Tabus" berühren. Auf einer psychologischen Ebene kann es auch sehr entlastend wirken, Phantasien ausleben zu können. Dass das auch zu weit gehen kann, ist klar, Aber das ist im gesamten Leben so, dass alles Grenzen hat... Wo man die setzt, sollte aber individuell sein (unter den immer wieder genannten Bedingungen des gegenseitigen Einverständnis und des Rahmens der Gesetzgebung).

  • .Das muss alles raus aus dem Herzen.Das meine ich mit "Entsagerei".

    Das ist wie mit der Ignore-Liste, ... ich muss nichts und niemandem entsagen, ich muss lediglich wissen, wie damit umzugehen ist, und dies - basierend auf Einsicht und tiefem Verstehen - umsetzen. Dann ist nichts ein "schmerzthaftes Abschneiden" ...

    Nein.Ist es nicht.Weder "wie Ignorliste" noch "schmerzhaftes Abschneiden".Ihr drückt oft Vorstellungen aus wie Mahayana oder Zen oder "Hinayana" praktiziert;überprüft das aber nie.Also gehe ich nicht auf solche "Hinweise" ein.