Mir ging es darum den Unterschied aufzuzeigen, ob man es mit einem verwirklichten Meister zu tun hat und durch ihn befreit wird oder mit einem Meister, der einem merkwürdige Denkstrukturen ins Hirn pflanzt, die sich eher als Hindernis herausstellen.
Also, ich weiß ja nicht, ob es sowas wie einen "verwirklichten Meister" überhaupt geben kann und was das sein soll. Das sind doch lediglich mythische Erzählungen, auf die wir im 3. Jahrtausend nach unserer Zaitrechnung gut verzichtren können. Niemand erwartet von einem Therapeuten, dass er verwirklicht, erwacht oder erleuchtet ist. Es genügt völlig, wenn er kompetent, charakterlich Reif und einfühlsam ist, sowie mit gesundem Menschenverstand agiert und ethische Standards beachtet. Das ganze Gerede von einem "verwirklichten Meister" ist DAS Einfallstor für Missbrauch, weil niemand, also die ganzen Nicht-Verwirklichten, den Verwirklichten und sein Tun beurteilen kann. Da kann der doch machen was er will und sich auf eine höhre Weisheit berufen. Weg mit diesem Konzept!
Kann sein, dass du Recht hast.
Aber wenn ich die Wahl habe, ob ich bei Buddha oder einem Laien lernen kann, dann wähle ich natürlich Buddha. Je näher der Lehrer Buddha ist, desto besser kann ich lernen und selbst Meister werden. Das ist das Prinzip. Das Problem, das ich oft sehe, ist dass Lehrlinge Lehrlinge lehren. Wenn nicht gelebt wird, was gelehrt wird, gibt man Mist weiter. Wenn ein Meister von sich selbst behauptet er wäre ein verwirklichter Meister hat er bei mir verloren. Was aber nicht heißt, dass ich nicht Menschen begegnet bin, die meiner Meinung nach zumindest nah dran waren. Sie zeichnen sich durch ganz andere Dinge aus. Ich glaube halt, dass Buddha und später auch z.B. Milarepa keine Mythen sind. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie erleuchtet waren und dass ich das auch schaffen kann. Da mag eine gewisse Naivität dahinter liegen, aber ohne sie würde ich wahrscheinlich nicht praktizieren.