Übernatürliche Vorkommnisse

  • Das "natürliche" am Menschsein ist, dass er ein Kulturwesen ist. Insofern ist die Bezeichnung "Naturvölker" eine rassistische und kolonialistische Zuschreibung, die abwertend konnotiert ist.

    :zen:



  • Zitat

    Wendepunkt Kolonialisierung

    Mit der Eroberung und Kolonialisierung anderer Kontinente begann für viele Ureinwohner der Niedergang. Man betrachtete sie als "Wilde", später auch romantisierend als "edle Wilde", als primitiv, als Menschen, die zivilisiert werden mussten.

    Der Begriff "Naturvolk" im Gegensatz zum "Kulturvolk" wurde geprägt und genau deshalb ist er heute noch oft verpönt. Doch gerade mit Blick darauf, dass eben diese Völker mit der Natur, mit ihren Ressourcen besonders effizient umgehen, wird der Begriff Naturvolk heute auch wieder häufiger verwendet ohne abwertend gemeint zu sein.

    Quelle : https://www.planet-wissen.de/k…r/naturvoelker/index.html

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Anna Panna-Sati


    Deshalb sollte man auch den Begriff Naturvolk nicht verwenden - denn auch diese Gemeinschaften kultivieren ihre Welt.

    Die Aborigines sind wohl eines der ältesten Kulturen auf der Erde - und sie lehren uns, dass die Ausbeutung der Natur nicht notwendig zum Leben gehört.

    Wir zerstören die Natur - das ist seit der Industrialisierung keine Kulturleistung, sondern blanke Gier.

    Es gab da mal eine tolle Dokumentation auf arte über den amerikanischen Bison und wie er in wenigen Jahren fast ausgerottet wurde. Es war erschütternd und ein Spiegel unserer Lebensweise - grauenvoll.

    :zen:



  • Das Naturvolk ist die Flora und Fauna.

    Das Kulturvolk sind die Menschen im Zuhause, in ihrer Heimat.


    Menschen benutzen und verbrauchen Flora und Fauna, um ihre Heimat aufzubauen und auszubauen. Hinterlässt der Mensch sein Zuhause oder seine Heimat, kehrt sofort Flora und Fauna zurück. Lost Places werden so bezeichnet, weil sie vom Kulturvolk verlassen sind, vom Naturvolk waren sie nie ganz verlassen.

  • Ja Qualia Der brasilianische Regenwald ist voller Überbleibsel vergangener Städte und Zivilisationen die man nicht vermuten würde weil überwuchert. Auch die Aborigines hatten eine Kulturlandschaft geschaffen.


    Manches wird die Natur aber nicht zurück erobern, die Einflüsse der Menschheit sind nicht reversibel. So ist die megafauna weitgehend ausgerottet (Elefanten und Giraffen letzte Überbleibsel).

  • Ja Qualia Der brasilianische Regenwald ist voller Überbleibsel vergangener Städte und Zivilisationen die man nicht vermuten würde weil überwuchert. Auch die Aborigines hatten eine Kulturlandschaft geschaffen.


    Manches wird die Natur aber nicht zurück erobern, die Einflüsse der Menschheit sind nicht reversibel. So ist die megafauna weitgehend ausgerottet (Elefanten und Giraffen letzte Überbleibsel).

    Der menschengemachte Klimawandel ist ja nicht das Einzige, das global wirkt. Der Mensch hat sein Haus so groß gemacht, dass er nicht mehr vor seiner Haustür fegen kann. Wo sollte das zusammen gefegte hin? Er ist gefangen in seinem Haus und wird bestenfalls verdursten, bevor er verhungert.

  • Ich bemühe mich ja selber, im Zazen mindestens 30 cm über dem Kissen zu schweben, aber dazu hat es bisher nicht gereicht und fürchte, der Logik folgend, das wird nie passieren.

    Aber wenn Du Dich im Zazen eine halbe Stunde lang so fühlst, als würdest Du über dem Kissen schweben, obwohl die Webcam-Aufzeichnung Deiner Frau Dir beweist, dass Dein Körper nicht geschwebt bist, was ist dann die Realität ? Hat Deine Frau recht oder Du ?


    Is heaven a place or a feeling ?


    :? (:  :mediw: :medim:

  • Die Aufzeichnung der Webcam hat recht, weder die Frau noch der so Aufgenommene. Die Menschen können sich verblenden, können glauben was sie wollen, für wahr halten was sie für wahr halten, die Webcam zeigt die vergangene Realität.

    Einmal editiert, zuletzt von Qualia ()

  • Aber wenn Du Dich im Zazen eine halbe Stunde lang so fühlst, als würdest Du über dem Kissen schweben, obwohl die Webcam-Aufzeichnung Deiner Frau Dir beweist, dass Dein Körper nicht geschwebt bist, was ist dann die Realität ? Hat Deine Frau recht oder Du ?

    Beide haben m.E. - in ihrem Sinne - recht, weil es in diesem Fall eine subjektive/innere Wahrnehmung und eine "objektive" äußere Wahrnehmung gibt.


    Wenn du denkst, du habest (über dem Kissen) geschwebt und siehst anschließend auf der Webcam, dass dem nicht so war, weißt du, dass es ein inneres Erleben und (nur) eine selbst geschaffene, gefühlte Realität war - das ändert ja nichts an der Erfahrung selbst.


    Eine nachträgliche Bewertung könnte allerdings dem Erlebten den "Zauber" nehmen, wenn man Andere mit seinen "Siddhis" beeindrucken wollte....

    Is heaven a place or a feeling ?

    Warum verfällst du plötzlich ins Englische? :? :D

    "Himmel" ist m.E. ein Bewusstseinszustand - dementsprechend würde eher "feeling" stimmen (aber wer weiß das schon, außer .... Und - will man es überhaupt so genau wissen ??).;)


    Durch Überbewertung von "Siddhis" könnten "Allmachtsgefühle" getriggert werden, die das Ego "aufblasen" und auf dem achtfachen Pfad somit hinderlich sind.


    Tatsache ist, dass diese Art "Zustände" zeitlich begrenzt sind, Nibbana/Nirvana dagegen nicht, denn "vollständiges Erwachen" bedeutet, dass es kein Zurück mehr gibt (zumindest wird das im Theravada-Buddhismus so gesehen, im Zen mag es anders sein: Satoris sind vergänglich...).

    Wenn der "Ich-Wahn" aufgehoben wurde, befindet man sich sozusagen am "anderen Ufer".



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Wenn der "Ich-Wahn" aufgehoben wurde, befindet man sich sozusagen am "anderen Ufer".

    Auch im Theravada und im Zen ist die Erkenntnis/Einsicht von der Bedingtheit aller Ansichten, Wahrnehmung, Vorstellung, Gefühl und der Ich-Ansicht selbst, nicht unbedingt und immer nur im gegenwärtigen Augenblick wirklich. Auf der anderen Seite kann man nicht verweilen, denn man muss immer wieder zu seinem alltäglichen Kram zurück. Die Praxis kann und soll sich jedoch auf das Verweilen im Alltag ausweiten und die Unterscheidung von Hier und Dort hebt sich dann auf.


    Um auf das nette Beispiel mit der inneren und äußeren Wahrnehmung noch einzugehen - die Webcam sieht nichts. Die zeichnet auf, was vor ihrer Linse erscheint. Der sich dann diese Aufzeichnung ansieht, der sieht was - aber bevor man da was sieht, muss man eine Vorstellung davon haben, was man denn sehen soll.

    Die Wahrnehmung von Gefühl ist kein Sehen, sondern ein Fühlen. Wenn also jemand fühlt, dass er schwebt, dann ist das im Zen ein Makyo - eine Täuschung, Halluzination. Dafür gibt es keine Möglichkeit der Aufzeichnung.

    Aber auch hier gilt, dass das Gefühl mit Vorstellungen verbunden ist und man sich vorstellt, dass man schwebt und mittels der Vorstellung auch das passende Gefühl erzeugt.


    Nun neigt man gern dazu aus einem subjektiven Gefühl des Schwebens eine objektive Tatsache zu machen - nur darin liegt der Fehler, der durch eine unparteiische Aufzeichnung belegt werden kann.

    Es ist keine Frage von Richtig oder Falsch, sondern von der Neigung dem Subjektiven einen Objektiven Wert beizulegen - und das ist nun eben falsch.

    :zen:



  • Deshalb sollte man auch den Begriff Naturvolk nicht verwenden - denn auch diese Gemeinschaften kultivieren ihre Welt.

    Die Aborigines sind wohl eines der ältesten Kulturen auf der Erde - und sie lehren uns, dass die Ausbeutung der Natur nicht notwendig zum Leben gehört.

    Also, Arno Gruen spricht über sogenannte „primitive Völker“, aber der Begriff „primitiv“ ist irreführend. Diese Menschen sind keineswegs primitiv, sie haben nur eine andere Denkweise als wir im Westen. Besonders auffällig ist ihre Haltung gegenüber dem Tod. Sie bekämpfen ihn nicht, verdrängen oder rationalisieren ihn nicht, sondern akzeptieren ihn als normalen Lauf der Dinge. Alles, was geboren wird, ist zum Sterben verurteilt.

    Zurück zum Thema: In der Realität gibt es keine Dualität, wie zwischen Subjekt und Objekt. Was wir als „unnatürlich“ bezeichnen, ist lediglich eine andere Art der Wahrnehmung. Die Grenzen der Wissenschaft sind nicht nur begrenzt, sie sind gefangen in ihren eigenen Voraussetzungen, die sie nicht hinterfragt. Doch das spielt keine Rolle – die Welt ist so, wie sie ist, unabhängig davon, woran wir glauben oder nicht.

    Ein Photon kann entweder als Welle oder als Teilchen erscheinen, und Schrödingers Katze ist sowohl tot als auch lebendig – je nach Betrachtung. Was ist dann überhaupt real? Das wird durch Übereinkunft bestimmt, also durch Konsens.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Was ist dann überhaupt real? Das wird durch Übereinkunft bestimmt, also durch Konsens.

    Das führt dann nur in einen kollektiven Wahn - wie z.B. zur Religion und der Übereinkunft von der Existenz eines Gottes.


    Da gilt es schon zu unterscheiden zwischen dem aus Erfahrung, aus Vorstellungen und aus Einsicht wirklichen. Und Kant hatte die Einsicht, dass wir die Wirklichkeit nicht an sich erkennen können, sondern nur durch unsere subjektiven Deutungen. Über letzteres kann man Konsens-Gruppen finden, aber man kann es auch lassen. Es wäre ja nur eine Übereinkunft der Interpretationen. Das reicht aber nicht aus. Erst wenn diese allgemein begründet sind und durch jeden nachvollziehbar, kann sich aus subjektiven Ansichten ein objektiver Wissensbereich herausbilden. Das geschieht aber nicht durch Konsens, sondern durch Kritik, also der Infragestellung der Übereinkunft auf der Wissensebene. Das macht dann die methodische Übereinkunft im Rahmen einer Gemeinschaft möglich.


    Wenn wir mit subjektiven Deutungen die Wirklichkeit untersuchen, unterstellen wir, dass es eine objektive Wirklichkeit gibt. Erst durch die Einsicht von der Leerheit aller Phänomene hebt sich diese Unterscheidung von Subjekt und Objekt auf, denn in der Leerheit gibt es keine Unterscheidungen.

    Dann ist es kein Mangel, als Wissenschaftler sich gefangen in seinen Voraussetzungen zu sehen, im Gegenteil - dann kann man ja mal die Voraussetzungen genauer untersuchen.

    Allerdings haben Gläubige es da schwerer - sie halten ihr Gefängnis für einen Ort der Freiheit.

    :zen:



  • Das führt dann nur in einen kollektiven Wahn

    Aber genau das kann man im Voraus niemals ausschließen. So wie es in Nazi-Deutschland als 'normal' galt, ist es heute nicht mehr der Fall. Ich meine damit, dass es keine absolute Wahrheit gibt, denn dies würde der bedingten Entstehung widersprechen.


    Wenn wir mit subjektiven Deutungen die Wirklichkeit untersuchen, unterstellen wir, dass es eine objektive Wirklichkeit gibt. Erst durch die Einsicht von der Leerheit aller Phänomene hebt sich diese Unterscheidung von Subjekt und Objekt auf, denn in der Leerheit gibt es keine Unterscheidungen.

    Dem kann ich zustimmen, es gibt keine 'Objektivität'. Nach I. Kant kann man das Ding an sich selbst nicht definieren, und aus einer anderen Perspektive betrachtet, kann man die Leerheit auch als abhängigen Begriff auffassen. So wie die Prasangika sagen: Alles existiert nur durch Kraft der Benennung. Wer bestimmt das Ganze? Der Beobachter gestaltet das Experiment, und dann entscheiden Set und Setting über das Resultat. Aber man kann die Frage stellen: Ist das überhaupt objektiv? :?

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich meine damit, dass es keine absolute Wahrheit gibt, denn dies würde der bedingten Entstehung widersprechen.

    Nehmen wir mal an, dass Wirklichkeit durch das Konzept der Bedingten Entstehung korrekt beschrieben ist - dann gibt es die sogenannten zwei "Wahrheiten" - die höchste und die konventionelle. Leere ist Form und Form ist Leere - wo siehst du da einen Widerspruch?


    Die Unterscheidung von Subjekt und Objekt ist die konventionelle Wahrheit. Kant hat ja nur gesagt, dass ich Leerheit - also Wirklichkeit an sich - nicht erkennen kann - also nicht wahrnehmen kann - aber ich kann von den Formen, der Wahrnehmung, der Erfahrung von Täuschung, die konventionelle Wahrheit als bedingte Erscheinung erkennen.

    Und dann kann ich fragen, ob es in der Welt der subjektiven Unterscheidungen eine objektive Gemeinsamkeit gibt - was haben alle Wesen gemeinsam? Dann kann man zu den drei Daseinsmerkmalen des Buddhismus kommen - und daa wird es möglich einen Weg zu finden, der das Absolute im Relativen erkennt und so weiter -


    Die Benennung ist eben auch nur eine weitere illusionäre Form.

    :zen:



  • Danke für diesen Knochen!


    Ein Mönch fragte: »Welche Wahrheit liegt in der Form?«

    Ts'ao-shan sagte: »Form ist grundsätzlich Realität.«

    Der Mönch fragte: »Wie kannst du das zeigen?«

    Ts'ao-shan hob eine Form. (Der Mönch sieht: Teetasse)

    Der Mönch fragte: »Wie kann denn Illusion Wahrheit sein?«

    Ts'ao-shan sagte: »Illusion (Teetasse) ist grundsätzlich Wahrheit, nie Realität.«

    Der Mönch fragte: »Wenn man der Illusion begegnet, was wird dann enthüllt?«

    Ts'ao-shan sagte: »Illusion (Teetasse) wird enthüllt.« (vom Schleier: „Realität“).

    Der Mönch meinte: »Wenn das so ist, dann kann man vom Anfang bis zum Ende der Illusion (Teetasse) nicht entgehen.«

    Ts'ao-shan sagte: »Aber wenn du illusionären Formen (Teetassen) nachgehst, kannst du Realität (Formen) nicht erlangen.«

    Nehmen wir mal an, dass Wirklichkeit durch das Konzept der Bedingten Entstehung korrekt beschrieben ist - dann gibt es die sogenannten zwei „Wahrheiten“ - die höchste und die konventionelle. Leere ist Form und Form ist Leere - wo siehst du da einen Widerspruch?

    Das Konzept der Bedingten Entstehung bezieht sich sowohl auf die höchste als auch auf die konventionelle „Wahrheit“.

    Form ist die konventionelle „Wahrheit“, die einzige Realität.

    Leere ist die höchste Wahrheit der realen Begriffe.


    (Realität) ... Form ist Leere ... (Teetasse)

    (Teetasse) ... Leere ist Form ... (Realität)


    Der Illusion, Teetasse, entgeht man, wenn man den Begriff Teetasse als leer von Form erkennt.

    Lässt Ts'ao-shan die Form fallen, sodass sie in Scherben zerfällt, existiert „Teetasse“ nicht mehr.

    Doch die Realität: Form ist nicht aus ihrem andauernden bedingten Erscheinen vergangen. Form ist egal in welcher Erscheinung immer Realität. Leere, Teetassen nicht.

  • Wenn der "Ich-Wahn" aufgehoben wurde, befindet man sich sozusagen am "anderen Ufer".

    Auch im Theravada und im Zen ist die Erkenntnis/Einsicht von der Bedingtheit aller Ansichten, Wahrnehmung, Vorstellung, Gefühl und der Ich-Ansicht selbst, nicht unbedingt und immer nur im gegenwärtigen Augenblick wirklich. Auf der anderen Seite kann man nicht verweilen, denn man muss immer wieder zu seinem alltäglichen Kram zurück. Die Praxis kann und soll sich jedoch auf das Verweilen im Alltag ausweiten und die Unterscheidung von Hier und Dort hebt sich dann auf.

    Ich verstehe es so, dass man- um im Bild zu bleiben - am "anderen Ufer"/im Nibbana, seinen Weg, also den Alltag/"alltäglichen Kram", auf dieser anderen Seite des Flusses fortsetzt, man betrachtet/erlebt das Leben aus einem anderen Bewusstheitszustand heraus und damit verändert sich - automatisch - alles, Befreiung vom Leiden ist verwirklicht.


    Alles ist bedingt entstanden und wechselseitig abhängig, mit der Ausnahme (an die, bis sie erfahren wird, nur - im Vertrauen auf den Buddha - geglaubt werden kann):

    Nibbana/Nirvana ist UNbedingt.

    Zitat

    "Es gibt, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes. Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."



    "Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung, für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist; ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."

    (Udana.VIII. 3/4)

    Bhikkhu Analayo schreibt dazu ( im Buch "Der direkte Weg - Satipatthana"):

    Zitat

    Geburt symbolisiert gewissermaßen die Existenz in der Zeit, während Nibbana, das Geburt und Tod nicht unterworfen ist, zeitlos oder jenseits der Zeit ist.


    Aus diesen Textstellen wird klar, dass Nibbana sich deutlich von jeder anderen Erfahrung, Sphäre, jedem anderen Zustand oder Bereich unterscheidet.

    Sie weisen mit Bestimmtheit darauf hin, dass, solange es auch nur ein subtiles Empfinden eines Irgendwo oder eines Etwas oder eines Jemand gibt, es sich

    noch nicht um die Erfahrung von Nibbana handelt.


    die Webcam sieht nichts. Die zeichnet auf, was vor ihrer Linse erscheint. Der sich dann diese Aufzeichnung ansieht, der sieht was - aber bevor man da was sieht, muss man eine Vorstellung davon haben, was man denn sehen soll.

    Das verstehe ich nun nicht, was das für Vorstellungen sein sollen - meintest du "Erwartungen"?

    Da gab es ja nur zwei: Entweder, man erwartete, eine Person durchgehend direkt auf einem Kissen sitzen zu sehen oder - im Verlauf - , dass diese Person dann -zeitweise- vom Kissen abhebt und darüber schwebt.


    Wie du ja selbst schon geschrieben hast:

    Wir können nur durch unsere Sinne und durch die davon hergeleiteten Meßinstrumente Wirkungszusammenhänge, also Wirklichkeit, erfahren und erkennen - darüberhinaus lässt sich dann nur noch glauben.

    ....dürfte - nach dem Anschauen des aufgezeichneten Materials - dann klar sein, dass man auf dem Teppich/Kissen geblieben ist. :shrug: :)

    Das Problem ist nun das Gehirn, das Sinneseindrücke verarbeitet und ziemlich viel halluziniert - was die Erinnerungen anbetrifft und ganz besonders was die Erwartungen anbetrifft.

    Ja, und die Erinnerung des Schwebens wird vermutlich dominanter sein, als der augenscheinliche Eindruck durch die anschließende Webcam-Kontrolle - kann/soll man seinen Augen (und der Technik) eher trauen, als der "inneren" Wahrnehmung? :? ;)


    Nun neigt man gern dazu aus einem subjektiven Gefühl des Schwebens eine objektive Tatsache zu machen - nur darin liegt der Fehler, der durch eine unparteiische Aufzeichnung belegt werden kann.

    Zumindest für Außenstehende ist der Fall damit klar (gelöst), bei demjenigen, der sich "in der Schwebe" wähnte, dürften Zweifel oder eine gewisse Verunsicherung, zurückbleiben, vielleicht auch Trotz, solange eine schlüssige Erklärung für das Gefühl nicht vorliegt.



    Die Aufzeichnung der Webcam hat recht, weder die Frau noch der so Aufgenommene. Die Menschen können sich verblenden, können glauben was sie wollen, für wahr halten was sie für wahr halten, die Webcam zeigt die vergangene Realität.

    Du und die Webcam haben recht! ;)




    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Die Benennung ist eben auch nur eine weitere illusionäre Form.

    Das kann sein, Leonie, aber es reicht sogar, Paul Watzlawick zu erwähnen, und wir wären folglich nicht in der Lage, hier einfach zu kommunizieren. Ohne Sprache – technisch gesprochen „Papañca“ – wäre eine "Welt", wie wir sie alle kennen, nicht mehr möglich.

    Das ist ein Konsens aufgrund der Benennung. Man sieht auf dem Monitor nur die schillernden bunten Flecken, aber es sind die Buchstaben, die Wörter ausmachen, und nur dann kann man das Ganze (als die Sprache) verstehen. Und nur da-nach kann man recht haben oder nicht.

    Ich scherze, oder? ;) :taube: _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates