Gerade hat in einem Video einer der Hauptverantwortlichen für die Verbreitung des "Roshi"-Geschwürs in Deutschland, Rei Shin Bigan Nolting, im Gespräch mit Dirk Künne einen bemerkenswerten Lapsus begangen. Nicht nur will er offenbar auf "5-6 Japan-Besuchen" die ganze Koan-Schulung absolviert haben. Er sprach davon (Min. 3:40), Oi Saidan habe ihn zum "ersten deutschen Dharma-Nachfolger" ernannt, und er habe "damals nicht verstanden, was das bedeutete". (Man beachte auch sein kurzzeitiges "Wegtreten" im Laufe dieser Aussage, die ihm offenbar noch jetzt enormen Stress bereitet.) Abgesehen davon, dass niemand zum Dharma-Nachfolger ernannt werden dürfte, der nicht weiß, was das bedeutet, können wir daran und auch an der späteren Aussage von Dirk (Min. 7:10) sehen, dass man dort offensichtlich bis heute nicht weiß, was einzelne Dinge im Rinzai bedeuten. Denn Dirk spricht da von ishin denshin und im gleichen Atemzug davon, Nolting habe dabei eine Urkunde überreicht bekommen. Auch ich habe ishin denshin erfahren, und wie der Ausdruck schon sagt, geschieht das "von Herz zu Herz" oder "Geist zu Geist", also ohne Dokument. Was MIT Dokument geschieht, ist inka shomei.
Selbst ehemalige Kriminalhauptkommissare gehen ihm offenbar auf den Leim, wie hier zu lesen ist:
"Er ernannte am 8.12.1988 Rei Shin Bigan (W.-D. Nolting) zum Zenmeister und Dharmanachfolger. 1998 wurde dieser zum Roshi ernannt und trägt seit dem den Namen: Rei Shin Bigang Roshi."
Im Asso-Blog wurde bereits aufgezeigt, dass es Fehler in der Timeline dieser Leute gibt, da Nolting bereits vor 1997, also bevor er Roshi geworden sein will, andere zu Dharma-Nachfolgern erklärte, was nicht korrekt ist im Rinzai. Mit anderen Worten, er hat sehr wahrscheinlich ein Dokument, wie es hier schon gepostet wurde und von ihm selbst an Thomas Kabierschke überreicht wurde, fälschlich als sein eigenes inka shomei in der Öffentlichkeit dargestellt.
Die Frage ist, ob (inzwischen) irgendjemand sich mal die Mühe gemacht hat, weitere Dokumente der Rei-Bande einzusehen oder sogar zu fotografieren, insbesondere diejenigen von Nolting und Hatlapa. Noltings eigene Dokumente lassen erkennen, dass er nie ein echtes inka shomei gesehen hat, denn so schlecht kann man das dann nicht mehr kopieren.