Warum töten wir?

  • Erdmaus:

    wie ist das eigentlich mit dem Buddha gewesen? Laut überlieferung hat der sich ja selber umgebracht, denn das wissentliche Essen einer vergifteten Speise ist mit Selbsttötung identisch.


    gruß
    maus


    Vielleicht ist das ein typisches Dilemma - einerseits darf er nicht die Speise ablehnen, die ihm gereicht wird - und andererseits vertraute er darauf, dass er das verdauen konnte. Es handelt sich also nicht um eine willentliche - sondern um eine wissentliche Handlung, eines Gerichts, dass er nicht selbst zubereitet hat.


    Es handelt sich bei dem Essen um ein Pilzgericht, den Ebermorcheln.


    Zitat


    Ud.VIII.5. CUNDO [124]


    So hab ich's vernommen: Einstmals war der Erhabene auf der Wanderschaft durch das Land der Maller mit einer großen Schar von Mönchen in der Nähe von Pāvā angekommen. In Pāvā hielt sich der Erhabene in einem Hain des Schmiedes Cundo auf. Der Schmied Cundo hörte: "Da ist doch der Erhabene auf der Wanderschaft durch das Land der Maller mit einer großen Schar von Mönchen in der Nähe von Pāvā angekommen. Dort in Pāvā hält sich der Erhabene in meinem Hain auf" Da begab sich der Schmied Cundo zum Erhabenen, begrüßte den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich seitwärts. Der Erhabene unterwies nun den Schmied Cundo in einem Lehrgespräch, spornte ihn an, ermutigte ihn, beseligte ihn. Da sprach der Schmied Cundo, vom Erhabenen in einem Lehrgespräch aufgeklärt, angespornt, ermutigt, beseligt, zum Erhabenen: "Möge doch der Erhabene mit dem Mönchsorden für morgen meine Einladung zum Mahl annehmen." Schweigend stimmte der Erhabene zu. Als der Schmied Cundo der Zusage gewiß war, erhob er sich von seinem Sitz, grüßte den Erhabenen mit gefalteten Händen, umschritt ihn nach rechts und ging. Am anderen Morgen ließ der Schmied Cundo in seiner eigenen Behausung auserlesene feste und flüssige Speisen anrichten, darunter Ebermorcheln[125] und zeigte es dem Erhabenen an, als es Zeit war: "Herr, es ist soweit, das Mahl ist bereitet." Da erhob sich der Erhabene rechtzeitig, nahm Obergewand und Schale und begab sich mit dem Mönchsorden zur Behausung des Schmiedes Cundo. Dort setzte er sich auf dem vorbereiteten Sitz nieder.


    Als er sich niedergelassen hatte, sprach er zu dem Schmied Cundo: "Was du da an Ebermorcheln vorbereitet hast, das setze mir vor. Was du an anderen festen und flüssigen Speisen vorbereitet hast, das setze dem Mönchsorden vor." - "Ja, Herr", stimmte der Schmied Cundo dem Erhabenen zu, und was er an Ebermorcheln vorbereitet hatte, das setzte er dem Erhabenen vor, und was er an anderen festen und flüssigen Speisen vorbereitet hatte, das setzte er dem Mönchsorden vor. Dann sprach der Erhabene zu dem Schmied Cundo: "Cundo, was du von den Ebermorcheln übrigbehalten hast, das vergrabe in einer Grube; ich sehe niemanden in der Welt mit ihren Himmelswesen und Höllenwesen, mit ihrer Schar von Brahmanen und Pilgern, mit ihren Fürsten[126] und einfachen Menschen, der das essen und vollständig verdauen könnte außer dem Vollendeten.." - "Ja, Herr", antwortete der Schmied Cundo dem Erhabenen und vergrub die Reste der Ebermorcheln in einer Grube. Dann begab er sich zum Erhabenen, grüßte den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich seitwärts. Den seitwärts sitzenden Schmied Cundo unterwies der Erhabene nun in einem Lehrgespräch, spornte ihn an, ermutigte ihn, beseligte ihn. Vom Erhabenen unterwiesen, angespornt, ermutigt und beseligt, erhob sich der Schmied Cundo und ging. - Bald danach befiel den Erhabenen eine schwere Krankheit, blutiger Durchfall; schwere, todankündigende Schmerzanfälle wogten auf. Der Erhabene ertrug sie geduldig in Wahrheitsgegenwart, klarbewußt und klaglos und sprach zum ehrwürdigen Ānando: "Komm, laß uns nach Kusināra gehen." "Ja, Herr", antwortete der ehrwürdige Ānando.


    _()_

  • pali:
    Aiko:

    Eben. Und daher verhandle ich nicht. Ich bin da ganz eindeutig - nein.
    Es ist mit der menschlichen Würde unvereinbar andere Menschen zu töten und mit der buddhistischen Ethik auch. Da ist auch die Selbsttötung nicht vereinbar. Aber der Buddhismus kennt ja das Nicht-Selbst und Selbstbestimmung kann nur als Verblendung betrachtet werden.


    Verehrte, WAS Menschliche Würde ist, was Selbstbestimmung ist, das muss jeder für sich selber herausfinden, und in diesem Erkennen muss jeder in seiner eigenen Verantwortunge Handeln oder eben nicht Handeln.


    Tja - nicht jeder Wille entspringt der menschlichen Würde - und Würde und Wille, sowie Selbstbestimmung sind nicht identisch. Es gibt ziemlich viel selbst bestimmtes Handeln und Wollen, das recht würdelos ist.

    Zitat


    Ich selber masse mir da mal nicht an, das Selbstbestimmungsrecht jedes einzelnen anzuzweifeln.


    Ich schon - schließlich gibt es auch Menschen, die da erheblich daneben liegen - und wenn man Erziehungsaufgaben hat, dann ist das nochmal eine andere Sache.

    Zitat


    WENN also der Freitod gegen eine bestimmte Auslegungen der Buddhistischen Ethik ist, sei es drum ...


    Für denjenigen, der sich tötet, ist die Verzweiflung so groß, dass ihm/ihr jede Ethik am A... vorbei geht. Also kommt es doch drauf an - als Mitmensch - die Verzweiflung zu mildern und gegen diese Verzweiflung eine Hoffnung setzen. Wenn man aber diese Hoffnung selbst nicht hat, dann kann man einem solchen Menschen auch nicht zum Leben helfen und so lange jemand noch nicht gestorben ist, lebt er/sie. Und dieses Leben soll würdevoll sein - und das ist es vor allem, wenn es nicht in Verzweiflung endet.
    Also - wie ist es denn mit der Hoffnung?


    Zitat


    Sicher mag der Freitod eine Verblendung sein, aber du glaubst doch nicht, das ein Qualvoller Tod einen näher zum Erwachen bringt .... In diesem Sinne, ich diskutiere hier auch nicht mit dir um dich etwas zu einem anderen Standpunkt überzeugen zu können.


    Schon mal was von Pallativ-Medizin gehört? Jemand, der sich nicht mehr selbst töten kann und somit die Hilfe eines anderen braucht, also mich z.B. darum bittet - dem muss ich das bedauerlicherweise abschlagen. Und ich würde es ihm/ihr auch sehr ausführlich begründen und glaube mir - am Ende wären wir beide glücklich über meine Entscheidung. Qualvoll - was ist das denn für eine Medizin, mit der du bekannt bist?
    Nichts bringt dich näher zum Erwachen - also - im Miteinander mit einem Sterbenden ist mir persönlich Erwachen völlig gleichgültig. Vergiss das doch endlich mal und lebe ganz einfach so, wie eben Leben ist.

    Zitat


    Nein, es geht mir eher darum, an die Selbstverantwortung des unbekannten Lesers zu appelieren. Wir beide haben da eine veschiedene Sichtweisen, und nun soll sich jeder selber seine eigene Überlegung machen. Ich will da niemanden etwas Ideologisches ( "Ismuss" ) Vorschreiben.


    Es ist hier alles spekulativ - du hast deine Erfahrungen - ich habe meine - und der unbekannte Leser seine - aber - entschieden wird aktuell in der Situation und da kann niemand einem anderen die Entscheidung abnehmen. Nur soviel - ich habe zwei Ethiken, die beide sagen - nicht töten - .

    Zitat


    In diesem Sinne danke ich dir auch für deine Zeit und deinen Aufwand in diesem Thema.


    Verbieg dich nicht - ich schreibe hier auch für den "unbekannten" Leser und die Leserin.


    _()_

  • Aiko:
    Zitat


    Ud.VIII.5. CUNDO [124]


    ... "Cundo, was du von den Ebermorcheln übrigbehalten hast, das vergrabe in einer Grube; ich sehe niemanden in der Welt mit ihren Himmelswesen und Höllenwesen, mit ihrer Schar von Brahmanen und Pilgern, mit ihren Fürsten[126] und einfachen Menschen, der das essen und vollständig verdauen könnte außer dem Vollendeten.." - ...


    _()_


    Das erinnert mich so eben an eine Geschichte aus dem Leben von Percy Bysshe Shelley, des Romantikers, die ich als Kind großartig fand. Er, also ein Nichtschwimmer, tauchte einmal vermutlich aus Neugier im Dabeisein seiner Freunde ins tiefe Wasser, saß am Grund und wartete, was geschehen wird.
    :lol:
    Seine Freunde retteten ihn. Letztendlich ist er aber doch irgendwann bei einem Ausflug ertrunken.


    Wir brauchen einfach mehr Gelassenheit.

  • Aiko:

    Für denjenigen, der sich tötet, ist die Verzweiflung so groß, dass ihm/ihr jede Ethik am A... vorbei geht.


    Ja ja, früher durften Selbstmörder ja auch nicht auf dem Friedhof beerdigt werden. In Anbetracht, dass deine Aussage eine Subjektive Wertung ist Aiko, möchte ich da gar nicht mehr drauf eingehen. Unangemessen und Respektlos vor all denen,die ihr Leben aus Verzweiflung, aber auch aus Klarheit und Friden ihrem leben ein Ende gesetz haben ...


    Aiko:

    Also kommt es doch drauf an - als Mitmensch - die Verzweiflung zu mildern und gegen diese Verzweiflung eine Hoffnung setzen. Wenn man aber diese Hoffnung selbst nicht hat, dann kann man einem solchen Menschen auch nicht zum Leben helfen und so lange jemand noch nicht gestorben ist, lebt er/sie.


    Du beklagst dich (auch zu Recht) über die "SterbebegleitungsGeilen" ..... (die es nun mal gibt) .... Aiko, ich stelle mir aber mal vor, ich selber bin Todkrank, Schmerzen ohne Ende, und so ne (sorry für meine Polemik, ist nicht auf dich bezogen) Christliche Betschwester will mir die "Frohe Botschaft" verkünden .... Oh Gott NEIN ...


    Aiko:

    Und dieses Leben soll würdevoll sein - und das ist es vor allem, wenn es nicht in Verzweiflung endet.


    Du kannst doch niemanden vorschreiben, WAS Würde ist und WAS nicht !


    Aiko:

    also mich z.B. darum bittet - dem muss ich das bedauerlicherweise abschlagen


    Ein gutes Beispiel für deine Selbstbestimmung ! (Die du ein Posting vorher aber negiert hast)


    Aiko:

    Und ich würde es ihm/ihr auch sehr ausführlich begründen und glaube mir - am Ende wären wir beide glücklich über meine Entscheidung.


    Ich glaube mein Kommentar über so eine Vermessenheit möchtest du nicht hören ...


    Aiko:

    Es ist hier alles spekulativ - du hast deine Erfahrungen - ich habe meine - und der unbekannte Leser seine - aber - entschieden wird aktuell in der Situation und da kann niemand einem anderen die Entscheidung abnehmen.


    Richtig, und das soll auch mal schön so bleiben ... in diesem Sinne haben wir uns nun Ausgetauscht undich denke, dass da keine neuen Argumente mehr kommen werden und ich nun für einige Tage Abwesend sein werde.


    Mögest du ein schönes neues JAhr haben mit all den notwendigen Problemen, die es oft Braucht um als Mensch zu reifen und zum wahren Menschenohne Rang und Namen zu weden :) ... und dies Wünsche ich auch allen Forenteilnehmern

  • Aiko:

    solange es die Unterscheidung von eigen und fremd gibt, gibt es auch Begierde, Hass und Verblendung.


    _()_


    ... das hat Edwin P. ich auch neulich dem Ladendetektiv der Parfumerie Douglas gesagt, als dieser die 3 Flaschen "Lagerfeld classic"-Rasierwasser in seiner Manteltasche entdeckte. Der Detektiv war zutiefst beeindruckt von Edwins Weisheit und sagte: "Na, wenn das so ist, werter Dharma-Bruder: Frohe Weihnachten."


    Onda

  • 2dA:
    Aiko:

    _()_


    Das erinnert mich so eben an eine Geschichte aus dem Leben von Percy Bysshe Shelley, des Romantikers, die ich als Kind großartig fand. Er, also ein Nichtschwimmer, tauchte einmal vermutlich aus Neugier im Dabeisein seiner Freunde ins tiefe Wasser, saß am Grund und wartete, was geschehen wird.
    :lol:
    Seine Freunde retteten ihn. Letztendlich ist er aber doch irgendwann bei einem Ausflug ertrunken.


    Wir brauchen einfach mehr Gelassenheit.


    Glückwunsch für deinen Geschmack. Shelley ist großartig.


    _()_


  • Wie kann man dieses "Problem" lösen?
    Um mal mit Buddha anzufangen: Buddha war, nach der Übersetzung, ein Mensch der versucht hat sich zu beweisen das er die Fähigkeit hat dieses Gift zu überwinden. Er hat verloren, nähmlich sein Leben und das sehr qualvoll. Da beisst die Maus keinen Faden ab! Ich sehe darin auch eine Verblendung des Buddha. Die, das er, das bedingte Entstehen überwunden hat. (Nr.2 Hyakujos Fuchs.)


    Das bleibt so lange ein "Problem" bis ich damit konfrontiert werde. Es ist rein und ausschließlich ein Theoretisches.
    Wenn ich einem Sterbenden oder sterben WOLLENDEN gegenüber bin gibt es weder Religion, noch Ethik noch irgend ein anderer Flitterkram. Das geht es um Leben erhalten oder beenden. Das theoretische Erwägen ist nur möglich wenn ich nicht vor dem Stehe. Einen Menschen habe ich zu begleiten um sein Leben zu erhalten damit er leben kann. Solange dieser Körper die Fähigkeit hat eine Person zu äußern bin ICH leben, kann er das nicht mehr werden alle Erhaltungs Mechaniken eingestellt, außer die Wasserversorgung.
    Durch diese ganzen Beiträge wurde mir klar das wenn ich getötet habe nicht unbewusst war. Ich habe es immer mit ganzem Herzen getan! Ich habe diese Tiere geliebt, gehegt und gepflegt. Wie hätte ich sie bewusstlos töten können? Heute weiss ich was ich immer getan habe, ohne es zu wissen. Ich habe ihnen mit vollem Bewusstsein des Tötens ihr Leben genommen, keine "Lust" nur Ich war da.Ich wusste, woher weiss ich nicht: nur ein Gefühl ausser großes Mitgefühl hätte mich zum Mörder gemacht. Es wäre gut wenn sich dazu auch andere Töter äußern würden.
    Ich kann noch viel über dieses Thema berichten doch es hat eben nichts mit Buddhismus, oder sonst irgendeine Religion zu tun. Das wäre Zen und für "DIES" Zen gibt es keine Rubrik. Ich würde ja gern diskutieren doch das geht nicht mit Zitierern, denn darüber wird nichts geschrieben. Töten mit HerzGeist ist tabu, denn es würde jede Hierarchie und Herrschaft stürzen. Bei mir hat es das. Wie ich heute weiss hat dieses Töten alle meine "Probleme" mit Herren und Wissenden und Weisen begründet. Ich kann den HerzGeist erkennen. Da gibt es keine geschriebenen Worte von den Heiligen. Doch ihre Verzweiflung an ihren eigenen Ansprüchen ist klar zu erkennen.


    Buddha sagte zuletzt: Nimm zuerst Zuflucht zu Dir selber. Der Rest der Zufluchtnahme ist euch bekannt und hat nichts mit HerzGeist zu tun.


    und Pali damit sind wir wieder bei Dogen: Sich selbst erkennen heißt sich......
    Buddha der seine Gedanken eigenhändig aufgeschrieben hat.


    liebe Grüsse
    Helmut

  • pali:
    Aiko:

    Für denjenigen, der sich tötet, ist die Verzweiflung so groß, dass ihm/ihr jede Ethik am A... vorbei geht.


    Ja ja, früher durften Selbstmörder ja auch nicht auf dem Friedhof beerdigt werden. In Anbetracht, dass deine Aussage eine Subjektive Wertung ist Aiko, möchte ich da gar nicht mehr drauf eingehen. Unangemessen und Respektlos vor all denen,die ihr Leben aus Verzweiflung, aber auch aus Klarheit und Friden ihrem leben ein Ende gesetz haben ...


    Du verwechselst da mal wieder was - Selbsttötung ist für mich eine Tat, die ich respektiere - . Es gibt da auch kulturelle Gründe, wie in Japan und auch sogenannte Ansteckungen, wie man auch hier weiß und deshalb nicht darüber berichtet, wer sich wieder vor den Zug geworfen hat. Es kommen ja mindestens zwei bis drei täglich auf deutschen Strecken so zu Tode.
    Die Frage der Beerdigungsriten hat mich noch nie interessiert - das ist was für die Hinterbliebenen und deren Gefühle. Auch die Haltung der Kirche war mir diesbezüglich schon immer fremd. Aber unter dem Blickwinkel, der sozialen Ansteckung ist die Ächtung der Selbsttötung auch inzwischen in Japan ein Programm geworden.


    pali:
    Aiko:

    Also kommt es doch drauf an - als Mitmensch - die Verzweiflung zu mildern und gegen diese Verzweiflung eine Hoffnung setzen. Wenn man aber diese Hoffnung selbst nicht hat, dann kann man einem solchen Menschen auch nicht zum Leben helfen und so lange jemand noch nicht gestorben ist, lebt er/sie.


    Du beklagst dich (auch zu Recht) über die "SterbebegleitungsGeilen" ..... (die es nun mal gibt) .... Aiko, ich stelle mir aber mal vor, ich selber bin Todkrank, Schmerzen ohne Ende, und so ne (sorry für meine Polemik, ist nicht auf dich bezogen) Christliche Betschwester will mir die "Frohe Botschaft" verkünden .... Oh Gott NEIN ...


    Oh Gott - ?? - war wahrscheinlich nur eine Floskel.
    Es geht hier nicht um die Frohe Botschaft - sondern um Trost, so wie Buddha das am Schluss des Kalamer Sutras ausgedrückt hat. Wer diesen Trost hat, der stirbt in Frieden, so wie er auch in Frieden gelebt hat.


    pali:
    Aiko:

    Und dieses Leben soll würdevoll sein - und das ist es vor allem, wenn es nicht in Verzweiflung endet.


    Du kannst doch niemanden vorschreiben, WAS Würde ist und WAS nicht !


    Würde ist das, was nicht berührt werden kann. Der Zen-Meister Bankei hat dies erfahren - und als Bestätigung seines Erwachens hat sein Meister gesagt: "Von jetzt an wird niemand, wo auch immer, dich mehr berühren können". Ein Mensch, der sich dessen bewusst ist, hat in allen Situationen Würde. Es ist das, was das Ungeborene genannt wird.
    Die Menschenrechte hingegen sollen die Würde des einzelnen Menschen im Verhältnis zur Gesellschaft, zum Staat garantieren - das ist ein anderes Kapitel.
    Die Biographie Bankeis ist ein schönes Beispiel, wie jemand erst durch die Verzweiflung, den Zweifel gehen muss, bevor diese Wand sich öffnet.


    pali:
    Aiko:

    also mich z.B. darum bittet - dem muss ich das bedauerlicherweise abschlagen


    Ein gutes Beispiel für deine Selbstbestimmung ! (Die du ein Posting vorher aber negiert hast)


    Ja - meine Bestimmung ist nicht das Töten. Deine auch nicht. Überhaupt ist das nicht die Bestimmung des Menschen.


    pali:
    Aiko:

    Und ich würde es ihm/ihr auch sehr ausführlich begründen und glaube mir - am Ende wären wir beide glücklich über meine Entscheidung.


    Ich glaube mein Kommentar über so eine Vermessenheit möchtest du nicht hören ...


    Du kennst mich nicht. Und was "Vermessen" bedeutet, das weißt du auch nicht.


    pali:
    Aiko:

    Es ist hier alles spekulativ - du hast deine Erfahrungen - ich habe meine - und der unbekannte Leser seine - aber - entschieden wird aktuell in der Situation und da kann niemand einem anderen die Entscheidung abnehmen.


    Richtig, und das soll auch mal schön so bleiben ... in diesem Sinne haben wir uns nun Ausgetauscht undich denke, dass da keine neuen Argumente mehr kommen werden und ich nun für einige Tage Abwesend sein werde.


    Mit den Spekulationen bist du doch beschäftigt. Und insofern bist du schon sehr lange "abwesend". Wenn man sich auf den gegenwärtigen Augenblick einlässt und dabei bleibt, dann kommen solche Gedanken und Gedankengebäude überhaupt nicht auf. Sollte deine Argumentation aber auf Gründen beruhen, die in deiner Wirklichkeit liegen und du damit konkret befasst bist, dann wünsche ich dir Weisheit und Einsicht.


    _()_

  • Helmut9:

    Das bleibt so lange ein "Problem" bis ich damit konfrontiert werde. Es ist rein und ausschließlich ein Theoretisches.


    Eine weitere Option wäre: weder ein Theoretisches noch ein Praktisches. Die Wahl zwischen Leben erhalten und Leben beenden hat unser dualistisches Denken hervorgebracht. In dem Fall, dass wir die Wahl für nicht gegeben erklären, löst sich dieses Problem - und vergangene Einstellungen - auf. Keine Tat, keine Folge. Ein fortwährender Fluß und niemand greift ein. So wird eine Regel zur Befreiung von der Verirrung in einem illusionären und überflüssigen Labyrinth.

  • Die Frage - warum? - töten wir, leiden wir .... usw. - ist recht einfach zu beantworten.
    Wenn dieses - dann jenes ...... wenn die Bedingungen dafür gegeben sind, töten wir, leiden wir, handeln wir. Ansonsten gibt es darüber hinaus keine Grund.


    _()_

  • 2dA:
    Helmut9:

    Das bleibt so lange ein "Problem" bis ich damit konfrontiert werde. Es ist rein und ausschließlich ein Theoretisches.


    Eine weitere Option wäre: weder ein Theoretisches noch ein Praktisches. Die Wahl zwischen Leben erhalten und Leben beenden hat unser dualistisches Denken hervorgebracht. In dem Fall, dass wir die Wahl für nicht gegeben erklären, löst sich dieses Problem - und vergangene Einstellungen - auf. Keine Tat, keine Folge. Ein fortwährender Fluß und niemand greift ein. So wird eine Regel zur Befreiung von der Verirrung in einem illusionären und überflüssigen Labyrinth.


    Es gibt doch nur Dualismus wenn ich denke und dieses äußere. Die Wirklichkeit ist nie Dualistisch. Dualismus is was für Leute die Zeit haben, dann kommen sie auf die Idee nachzudenken. Pläne machen über eine Realität die noch nicht ist und die garantiert jeden Plan vernichtet.
    Ich handel doch nie dualistisch. Wenn dann hab ich Zeit nachzugenken und das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken.
    Beobachte das doch mal. Wann wusstest Du was Du gesagt hast? Da war doch Leere. Da war doch vor dem Sprechen kein Gedanke. Und wenn dannn hast Du gelogen. Daran erkenne ich Lügner, sie machen eine Pause bevor sie antworten.
    liebe Grüsse
    Helmut

  • Helmut9:

    Die Wirklichkeit ist nie Dualistisch.


    Nein, aber Nicht-dualistische-Wahrnehmung ist der Zustand der Erleuchtung. Wir alle trennen zwischen "uns" und den (dem) "Anderen". Diese Vorstellung ist uns allen als evolutionsbedingte Bewußtseinstäuschung (-trübung) gemeinsam.


    Zitat

    Wenn dann hab ich Zeit nachzugenken und das Denken der Gedanken ist gedankenloses Denken.
    Beobachte das doch mal. Wann wusstest Du was Du gesagt hast? Da war doch Leere.


    Vielleicht meinst du das intuitive, unmittelbare Handenln oder Sprechen. Es sind Momente der vollkommenen Achtsamkeit, die man oft in schwierigen und ernsten Situationen erleben kann. Endet die Situation, kommt nach und nach das urteilende Denken wieder, unser Normalzustand.


    Zitat

    Da war doch vor dem Sprechen kein Gedanke.


    Kann ich mir nicht vorstellen, ich spreche Gedanken aus.
    Was wäre die Alternative?


    Zitat

    Und wenn dann hast Du gelogen. Daran erkenne ich Lügner, sie machen eine Pause bevor sie antworten.


    Das ist nicht immer so. Manchmal dauert es auch bis man aus dem Quantum der aufsteigenden Gedanken den richtigen herausgefischt hat, der der Situation angemessen und zweckdienlich hinsichtlich der kommunikativen Bemühungen ist. Nach deiner Regel müsste man z. B. Helmut Schmidt als Lügner bezeichnen. Ich denke das wäre nicht angebracht.


    Apropos - was ist Wahrheit und was Lüge?

  • Helmut9:

    Töten mit HerzGeist ist tabu, ...


    Jedes Lebewesen hat Angst vor dem (gewaltsamen) Tod und vor Schmerzen. Wenn man das Leid in der Welt auf diese Art mehren will, sollte man nach der eigenen Motivation wo anders suchen als im "Herz" oder "Geist".

  • und ich sage:
    Der Mensch tötet, weil er das grösste Raubtier auf Erden ist ...
    deshalb seht zu, dass ihr aus dem animalistischen Status herauskommt und das Töten beendet.
    Werdet Vegetarier und achtet beim Staubwischen auf Spinnweben.

  • 2dA:
    Helmut9:

    Töten mit HerzGeist ist tabu, ...


    Jedes Lebewesen hat Angst vor dem (gewaltsamen) Tod und vor Schmerzen. Wenn man das Leid in der Welt auf diese Art mehren will, sollte man nach der eigenen Motivation wo anders suchen als im "Herz" oder "Geist".


    Schon mal gehungert? Ich meine wirklich gehungert, nicht zu wissen was es zu essen gibt, woher was nehmen. Wie mache ich die Mäuler satt und dann gleich 6?


  • Du beobachtest nicht genau.

  • Zitat

    Aiko zu pali: Mit den Spekulationen bist du doch beschäftigt. Und insofern bist du schon sehr lange "abwesend". Wenn man sich auf den gegenwärtigen Augenblick einlässt und dabei bleibt, dann kommen solche Gedanken und Gedankengebäude überhaupt nicht auf. Sollte deine Argumentation aber auf Gründen beruhen, die in deiner Wirklichkeit liegen und du damit konkret befasst bist, dann wünsche ich dir Weisheit und Einsicht.


    _()_


    Soviel dazu, in Sachen aktualisierter Eigenwerbung mit Leuchtreklame.



    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema




  • Helmut9:

    Du beobachtest nicht genau.


    Zwei Möglichkeiten gibt es. Entweder man führt eine Diskussion, die auf Argumentation gründet, oder man strebt an, sich als maßgebende Instanz zu präsentieren und führt argumentationsloses (Ab)Werten der Aussagen seines Gesprächspartners durch bzw. stellt auf der Grundlage eigener Vorstellungen und Projektionen Vermutungen über die Denk- bzw. Handlungsweisen seines Gegenübers auf. Auf die Art endet jedes vernünftige Gespräch im Wirrsal der selbstdarstellerischer Eitelkeiten und des 'Recht' haben wollens.

  • Helmut9:
    2dA:


    Jedes Lebewesen hat Angst vor dem (gewaltsamen) Tod und vor Schmerzen. Wenn man das Leid in der Welt auf diese Art mehren will, sollte man nach der eigenen Motivation wo anders suchen als im "Herz" oder "Geist".


    Schon mal gehungert? Ich meine wirklich gehungert, nicht zu wissen was es zu essen gibt, woher was nehmen. Wie mache ich die Mäuler satt und dann gleich 6?


    Man kann es auch als Versäumnis sehen, vor der Familiengründung für keine ausreichende Ernährungsbasis zu sorgen. Ein Versäumnis, das vermutlich das Töten zur Folge hatte.


    Jedoch - das Gemüse anbauen hätte es sicher auch gebracht.

  • Helmut9:

    Wie ich heute weiss hat dieses Töten alle meine "Probleme" mit Herren und Wissenden und Weisen begründet.


    Ich zähle mich jetzt, wenn auch unbekannter weise, dazu. :lol:

  • 2dA:
    Zitat

    Helmut:
    Schon mal gehungert? Ich meine wirklich gehungert, nicht zu wissen was es zu essen gibt, woher was nehmen. Wie mache ich die Mäuler satt und dann gleich 6?


    Man kann es auch als Versäumnis sehen, vor der Familiengründung für keine ausreichende Ernährungsbasis zu sorgen. Ein Versäumnis, das vermutlich das Töten zur Folge hatte.


    Jedoch - das Gemüse anbauen hätte es sicher auch gebracht.


    Vielleicht hätte es das alles, jedoch kann es doch auch sein, dass Helmut schon so viele Jahre hier auf der Erde ist, dass er den 2. Weltkrieg und die folgenden Hungerjahre durchhalten musste, da gab es keine große Wahl zwischen Kinderkriegen und Gemüseanbauen.
    _()_ Monika

  • monikamarie:
    2dA:


    Man kann es auch als Versäumnis sehen, vor der Familiengründung für keine ausreichende Ernährungsbasis zu sorgen. Ein Versäumnis, das vermutlich das Töten zur Folge hatte.


    Jedoch - das Gemüse anbauen hätte es sicher auch gebracht.


    Vielleicht hätte es das alles, jedoch kann es doch auch sein, dass Helmut schon so viele Jahre hier auf der Erde ist, dass er den 2. Weltkrieg und die folgenden Hungerjahre durchhalten musste, da gab es keine große Wahl zwischen Kinderkriegen und Gemüseanbauen.
    _()_ Monika


    So Alt Bin Ich Nun Auch Nicht!!!


    Doch, 2dA hat schon recht meine Mutter war ein ungeheuer egoistisches Monster. Ihr Wohlergehen war das wichtigste, Ihre Medikamente, Ihre Zigaretten, Ihre Ruhe waren wichtiger als Essen und Zuneigung zu ihren Kindern. Die Hungerjahre fanden bei mir statt als es allen wieder besser ging. 1966-1969 . Ich habe gelernt das es keinen Krieg braucht nur eine andere ungeheur dumme Ignoranz.

  • Entschuldige, Helmut, aber da ich nicht weit vom 2. Weltkrieg entfernt war und meine Geschwister gehungert haben, ist mir das Thema nicht fremd.
    _()_ Monika