Erdmaus:wie ist das eigentlich mit dem Buddha gewesen? Laut überlieferung hat der sich ja selber umgebracht, denn das wissentliche Essen einer vergifteten Speise ist mit Selbsttötung identisch.
gruß
maus
Vielleicht ist das ein typisches Dilemma - einerseits darf er nicht die Speise ablehnen, die ihm gereicht wird - und andererseits vertraute er darauf, dass er das verdauen konnte. Es handelt sich also nicht um eine willentliche - sondern um eine wissentliche Handlung, eines Gerichts, dass er nicht selbst zubereitet hat.
Es handelt sich bei dem Essen um ein Pilzgericht, den Ebermorcheln.
Zitat
Ud.VIII.5. CUNDO [124]
So hab ich's vernommen: Einstmals war der Erhabene auf der Wanderschaft durch das Land der Maller mit einer großen Schar von Mönchen in der Nähe von Pāvā angekommen. In Pāvā hielt sich der Erhabene in einem Hain des Schmiedes Cundo auf. Der Schmied Cundo hörte: "Da ist doch der Erhabene auf der Wanderschaft durch das Land der Maller mit einer großen Schar von Mönchen in der Nähe von Pāvā angekommen. Dort in Pāvā hält sich der Erhabene in meinem Hain auf" Da begab sich der Schmied Cundo zum Erhabenen, begrüßte den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich seitwärts. Der Erhabene unterwies nun den Schmied Cundo in einem Lehrgespräch, spornte ihn an, ermutigte ihn, beseligte ihn. Da sprach der Schmied Cundo, vom Erhabenen in einem Lehrgespräch aufgeklärt, angespornt, ermutigt, beseligt, zum Erhabenen: "Möge doch der Erhabene mit dem Mönchsorden für morgen meine Einladung zum Mahl annehmen." Schweigend stimmte der Erhabene zu. Als der Schmied Cundo der Zusage gewiß war, erhob er sich von seinem Sitz, grüßte den Erhabenen mit gefalteten Händen, umschritt ihn nach rechts und ging. Am anderen Morgen ließ der Schmied Cundo in seiner eigenen Behausung auserlesene feste und flüssige Speisen anrichten, darunter Ebermorcheln[125] und zeigte es dem Erhabenen an, als es Zeit war: "Herr, es ist soweit, das Mahl ist bereitet." Da erhob sich der Erhabene rechtzeitig, nahm Obergewand und Schale und begab sich mit dem Mönchsorden zur Behausung des Schmiedes Cundo. Dort setzte er sich auf dem vorbereiteten Sitz nieder.
Als er sich niedergelassen hatte, sprach er zu dem Schmied Cundo: "Was du da an Ebermorcheln vorbereitet hast, das setze mir vor. Was du an anderen festen und flüssigen Speisen vorbereitet hast, das setze dem Mönchsorden vor." - "Ja, Herr", stimmte der Schmied Cundo dem Erhabenen zu, und was er an Ebermorcheln vorbereitet hatte, das setzte er dem Erhabenen vor, und was er an anderen festen und flüssigen Speisen vorbereitet hatte, das setzte er dem Mönchsorden vor. Dann sprach der Erhabene zu dem Schmied Cundo: "Cundo, was du von den Ebermorcheln übrigbehalten hast, das vergrabe in einer Grube; ich sehe niemanden in der Welt mit ihren Himmelswesen und Höllenwesen, mit ihrer Schar von Brahmanen und Pilgern, mit ihren Fürsten[126] und einfachen Menschen, der das essen und vollständig verdauen könnte außer dem Vollendeten.." - "Ja, Herr", antwortete der Schmied Cundo dem Erhabenen und vergrub die Reste der Ebermorcheln in einer Grube. Dann begab er sich zum Erhabenen, grüßte den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich seitwärts. Den seitwärts sitzenden Schmied Cundo unterwies der Erhabene nun in einem Lehrgespräch, spornte ihn an, ermutigte ihn, beseligte ihn. Vom Erhabenen unterwiesen, angespornt, ermutigt und beseligt, erhob sich der Schmied Cundo und ging. - Bald danach befiel den Erhabenen eine schwere Krankheit, blutiger Durchfall; schwere, todankündigende Schmerzanfälle wogten auf. Der Erhabene ertrug sie geduldig in Wahrheitsgegenwart, klarbewußt und klaglos und sprach zum ehrwürdigen Ānando: "Komm, laß uns nach Kusināra gehen." "Ja, Herr", antwortete der ehrwürdige Ānando.