Fehlende Gelassenheit

  • @ Knochi,


    genau lesen. Accina sprach von vergangenem Anhaften. Ein Buddha haftet nicht an, hat aber Gefühle weil er vor seiner Erleuchtung anhaftete, da Anhaften zu Geburt führt und Geburt zu Gefühlen. Wenn der Buddha verlischt (das tut er mit seinem Ableben) folgen keine Gefühle mehr, da ja dann keine Geburt mehr folgt. So jedenfalls habe ich Accina verstanden.


    Das Feuer brennt auch dann noch eine Weile, wenn man keinen Brennstoff mehr nachlegt. Analog dazu hat ein Buddha auch dann noch Gefühle (es brennt), wenn er erleuchtet (kein Brennstoff wird mehr nachgelegt) wurde. Korrigier mich wenn ich falsch verstanden habe accina.


    gruß
    maus

  • Erdi,


    haftet ein Buddha nicht an seiner Atmung?


    Knochi

  • *

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Erdmaus:

    @ Knochi,
    genau lesen. Accina sprach von vergangenem Anhaften. Ein Buddha haftet nicht an, hat aber Gefühle weil er vor seiner Erleuchtung anhaftete, da Anhaften zu Geburt führt und Geburt zu Gefühlen. Wenn der Buddha verlischt (das tut er mit seinem Ableben) folgen keine Gefühle mehr, da ja dann keine Geburt mehr folgt. So jedenfalls habe ich Accina verstanden.
    Das Feuer brennt auch dann noch eine Weile, wenn man keinen Brennstoff mehr nachlegt. Analog dazu hat ein Buddha auch dann noch Gefühle (es brennt), wenn er erleuchtet (kein Brennstoff wird mehr nachgelegt) wurde. Korrigier mich wenn ich falsch verstanden habe accina.


    Ja, so hatte ich es gemeint.

  • Ich geh mal kurz zum Buddha rüber und frag ihn selbst.


    Knochensack

  • Knochensack:

    Liebe Monikamarie,


    es sind doch nicht Gefühle, die verschwinden. Es hat sich Deine Haltung und Deine Sichtweise geändert, so dass bestimmte DInge nicht mehr bestimmte Gefühle auslösen. Gefühle erscheinen und gehen nach wie vor.


    Knochensack


    Liebe Knochensack,
    vielleicht ist das jetzt Haarspalterei ;) , aber meine Erfahrung und Einsicht in bestimmte Gefühle - was auch auf alle dann übertragen werden kann - bezieht sich nicht darauf, dass ich meine Haltung und Sichtweise geändert hatte, denn das hat noch lange nicht zu einer Veränderung meiner Gefühlswelt geführt, sondern mir wurde ein nicht beschreibbares Wissen zuteil, dass ich auf z. B. Ärger, Unbehagen, Wut etc. anwenden konnte, so dass diese Gefühle in Bezug auf eine bestimmte Situation tatsächlich nicht mehr auftauchten.


    Die Situation hatte sich nicht geändert und meine Haltung dazu auch nicht, sondern das Gefühl wurde jedesmal schwächer und schwächer, bis ich irgendwann feststellte, dass es überhaupt nicht mehr aufgetaucht war, obwohl dasselbe Problem sich immer wieder auftat. Da dieses Gefühl aber durch seine Abwesenheit nicht mehr meine Sicht verhinderte, konnte ich Rückschlüsse ziehen und meine Haltung dann zu bestimmten Problemen verändern.


    Also es war umgekehrt. Durch ständiges meditatives Forschen öffneten sich sozusagen mir bis dahin verschlossene Türen, die ich zuvor noch nicht einmal gesehen hatte. Es platzte ein Knoten, den ich vorher als normal wahrgenommen hatte. Es war so ähnlich wie bei einer spirituellen Erfahrung, die ich vor über 20 Jahren erleben durfte, und die zu einer unglaublichen körperlichen und geistigen Entspannung führte. Die Entspannung war so groß, dass ich erst ab da erkannte, wann ich mich verspannte und Druck empfand. Zuvor war dieser Druck mein "normales" Empfinden. Genauso sehe ich das auch mit den Gefühlen.


    LG Monika

  • accinca:
    Erdmaus:

    @ Knochi,
    genau lesen. Accina sprach von vergangenem Anhaften. Ein Buddha haftet nicht an, hat aber Gefühle weil er vor seiner Erleuchtung anhaftete...
    Ja, so hatte ich es gemeint.


    Also finde ich sehr einleuchtend erklärt, von beiden... :P


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Super erklärt accinca und Maus.


    Desweiteren konnte sich der Buddha mit Sicherheit an ach so trügerische Gefühle vor seinem Erwachen erinnern und er wusste nach seinem Erwachen wie das denn so funktioniert mit diesen "Gefühlen".
    Anicca, dukkha, anattā :)


    Knochensack
    Der Buddha hat weiter geatmet, da noch altes Karma nachwirkte, sprich das Feuer langsam ausging so wie accinca und Maus es erklärt haben. Außerdem hat er zum Wohle vieler dadurch (das Atmen ;) ) lehren können.


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Liebe Monikamarie,


    danke, dass Du aus Deiner Erfahrung berichtest. Das ist Wissen aus erster Hand.


    Bei mir erlebe ich es schon so. Ich ändere meine Sichtweise. Sei es, dass ich meine Gefühle als vorübergehende Erscheinungen erlebe, oder durch Mitgefühl mich in andere hineinversetzen kann. Im zweiten Fall kann mich dann ein bestimmtes Verhalten nicht mehr ärgern, weil ich es nicht mehr als auf mich bezogen erlebe. Oder weil ich erkenne, dass der Andere gerade leidet. Dann verschwindet dieser Ärger sofort wieder oder erscheint gar nicht mehr obwohl sich weder am Verhalten noch an der Situation was geändert hat.
    Viele Gefühle tauchen weniger häufig auf, z.B. Ohnmachtsgefühle, weil sich die Einstellung zu mir und die Wahrnehmung meiner Fähigkeiten geändert haben. Auch hier sind es dem Äußeren nach vergleichbare Situationen wie früher. Ich habe sehr wohl meine Haltung zu derartigen Situationen geändert. War es früher der Gedanke: "Oh, nein! Was ist das?", so sehe ich heute darin ein Herausforderung. Und natürlich helfen mir der Gedanke an die Vergänglichkeit und letztendlich der Gedanke, dass die Dinge geschehen, weil sie geschehen.


    So, vielleicht spalten wir das gleiche Haar mit anderen Werkzeugen...


    Knochensack

  • Ich glaube, ihr führt eine Phantomdiskussion.
    Den Begriff „Gefühl“ im Sinne von Emotionen gibt es im Buddhismus nicht.
    Emotionen sind einfach Gedanken.
    Es gibt z,B. Gedanken wie: Freude, Entzücken, Humor, Güte, Mitgefühl oder auch Furcht, Groll, Hunger oder Starrsinn.
    Weises Nachdenken führt zu Befreiung, unweises Nachdenken zur Gefangenschaft.

  • Der Buddha hätte ein unvollständiges Bild des Menschen gezeichnet, wenn er den Bereich der Emotionen ausgeklammert hätte.
    Sie finden sich in den Geistesformationen:


    Die 51 geistigen Gebilde (citta samskara),
    Geistesformationen


    Geistesformationen sind:


    1) Wahrnehmungsakte, -modi
    2) Gefühle, Empfindungen
    3) Willensakte, -impulse, -ziele
    4) Sichtweisen, Einstellungen, Haltungen
    5) Verhaltensweisen (Sozialverhalten)


    --------------------------------------


    Fünf universelle geistige Gebilde:
    1) Kontakt
    2) Aufmerksamkeit
    3) Empfindung
    4) Wahrnehmung
    5) Willensregung


    Fünf spezielle geistige Gebilde:
    1) Eifer
    2) Entschlossenheit
    3) Achtsamkeit
    4) Konzentration
    5) Weisheit, Verstehen


    Sechs grundlegende unheilsame geistige Gebilde:
    1) Gier, Begehren
    2) Hass, Zorn
    3) Verblendung
    4) Stolz, Arroganz
    5) Zweifelsucht
    6) Falsche Sichtweisen
    Elf heilsame geistige Gebilde:


    1) Vertrauen
    2) Energie
    3) Bedauern/Scham
    4) Bescheidenheit
    5) Abwesenheit von Gier
    6) Abwesenheit von Hass & Zorn
    7) Abwesenheit von Verblendung/Unwissenheit
    8) Ein Gefühl friedvoller Leichtigkeit
    9) Sorgfalt/Achtsamkeit/Eifer
    10) Gewaltlosigkeit
    11) Gleichmut, Nicht-Unterscheiden


    Zwanzig sekundäre unheilsame geistige Gebilde:


    1) Irritation (schwache Form von Zorn)
    2) Feindseligkeit
    3) Heuchelei
    4) Übelwollen
    5) Selbstsucht
    6) Neid
    7) Unehrlichkeit
    8) Täuschung
    9) der Wille, zu verletzen (Gewaltbereitschaft)
    10) Arroganz, Unverschämtheit
    11) Unbescheidenheit
    12) Dreistigkeit
    13) Trägheit
    14) Ruhelosigkeit
    15) Mangel an gläubigem Vertrauen, Zweifel
    16) Faulheit, Untätigkeit
    17) Nachlässigkeit
    18) Achtlosigkeit
    19) Verwirrung, Ablenkung
    20) falsche Wahrnehmung, falsches Urteil


    Vier unbestimmte/neutrale geistige Gebilde:
    1) Reue
    2) Schläfrigkeit
    3) Einsetzen des Denkens
    4) Angewandtes Denken

  • Dharma-chakra:

    Ich glaube, ihr führt eine Phantomdiskussion.
    Den Begriff „Gefühl“ im Sinne von Emotionen gibt es im Buddhismus nicht.
    Emotionen sind einfach Gedanken.
    Es gibt z,B. Gedanken wie: Freude, Entzücken, Humor, Güte, Mitgefühl oder auch Furcht, Groll, Hunger oder Starrsinn.
    Weises Nachdenken führt zu Befreiung, unweises Nachdenken zur Gefangenschaft.


    Hi Dharma-chakra,
    ich gebe Dir recht, als Gedanken ja Gefühle auslösen - z. B. die Freude über ein zu erwartendes Erbe :lol: oder die Angst, es nicht zu bekommen, die Freude der zu erwartenden Erleuchtung oder die Sorge, durch unheilsame Gedanken, sie nicht zu bekommen ... Gefühle und Gedanken sind miteinander verknüpft, deshalb kann ich sie ja auch verändern.


    _()_ Monika

  • ich frage mich wie wichtig ist es zu wissen das z.b. Bescheidenheit zu den Elf heilsamen geistige Gebilde, aufgezählt wird
    und wie hilft mir dieses wissen mit meinem alltag zu recht zu kommen? gelassenheit zu finden?

  • monikamarie:


    Hi Dharma-chakra,
    ich gebe Dir recht, als Gedanken ja Gefühle auslösen - z. B. die Freude über ein zu erwartendes Erbe :lol: oder die Angst, es nicht zu bekommen, die Freude der zu erwartenden Erleuchtung oder die Sorge, durch unheilsame Gedanken, sie nicht zu bekommen ... Gefühle und Gedanken sind miteinander verknüpft, deshalb kann ich sie ja auch verändern.


    Liebe Monika


    Ich habe gelernt: Gefühle sind Gedanken. Sie sind auch nur Gedanken, wie alle anderen Gedanken auch. Sie entstehen und vergehen.

  • monikamarie:

    Gefühle und Gedanken sind miteinander verknüpft, deshalb kann ich sie ja auch verändern.


    hallo Monika,


    es hat mich gestern schon beschäftigt wad du über das veändern der gefühle geschrieben hast.
    persönlich halte ich es für einen schwindel vor sich selbst zu glauben man könnte gefühle aktiv verändern.
    du schreibst immer so aus dem leben gegriffen, vieleicht kannst du es mal erklären, wie diese veränderung zustande kommt.
    vielen lieben dank

  • sumedha:

    ich frage mich wie wichtig ist es zu wissen das z.b. Bescheidenheit zu den Elf heilsamen geistige Gebilde, aufgezählt wird
    und wie hilft mir dieses wissen mit meinem alltag zu recht zu kommen? gelassenheit zu finden?


    Bescheidenheit ist im Alltag sehr wichtig:


    Wenn etwas im Job mal nicht so angenehm läuft, wird ein bescheidener Mensch nicht sofort etwas tun, was ihm oder anderen schaden könnte, sondern einfach weitermachen...


    Das gleiche in der Meditation. Wenn mal für viele Sitzungen keine Fortschritte erkennbar sind, wird ein bescheidener Mensch nicht gleich aufhören mit der Praxis.


  • hallo Dalai,


    scheinbar hast du meine frage nicht verstanden :)
    es geht nicht darum das bescheidenheit nicht wichtig wäre, sonndern um das katalogisierte wissen; in welcher kategorie bescheidenheit einzuordnen ist und wie sich dieses wissen im alltag anwenden lässt :)


    LG

  • monikamarie:


    Hi Dharma-chakra,
    ... Gefühle und Gedanken sind miteinander verknüpft, deshalb kann ich sie ja auch verändern.


    Das Gefühl ist Karma vipaka und m.E. als Solches nicht so einfach veränderbar.
    Nur durch Veränderung der Bedingungen, die das Gefühl hervorrufen, ist es mögliches, unangenehmes, angenehmes und neutrales in einen solchen oder jenen Maße wahrzunehmen.
    Die Gelassenheit gehört zu den Bedingungen, die sehr hilfreich dabei sind.


    hedin

  • Chandan:

    Abweisen, was ich als negative Bewertung und Unterdrückung verstehe, ist meiner Meinung nach ein Irrweg,


    accina:

    Vielen Dank für deine Meinung aber das war mir klar und das wußte ich schon.


    Da klag dein Post für mich anders.


    accina:

    Das man sich mit schlechten Gefühlen identifizieren solle hatte ich
    allerdings nicht gesagt.


    Das wollte ich dir auch nicht unterstellen.


    Zitat

    Aber wer sowas nicht wenigstens unter Kontrolle
    bringen kann, der wird von diesen Gefühlen überschwemmt und vereinnahmt werden.


    Kommt drauf an wie du das verstehst. Versuche ich meine Gefühle direkt kontrollieren: Nein, denn das funktioniert nicht. Meiner Meinung nach kann man Ärger nicht einfach abschalten. Man kann Emotionen verdrängen, was nicht gesund ist. Emotionen können auf einer unterbewussten Ebene weiter existieren. Wenn man sie verdrängt, sieht man sie nicht mehr, was aber nicht heißt, dass sie nicht mehr das sind und arbeiten.


    Was ich mache, ist die Emotionen einfach vorüberziehen zu lassen. Das ist keine direkte Einflussnahme auf die Emotionen, aber ich entziehe ihnen die Nahrung, wenn ich mich nicht mit ihnen beschäftige, sodass sie wieder von alleine verschwinden. Deswegen werde ich aber noch lange nicht von Emotionen überschwemmt oder vereinnahmt - im Gegenteil.

  • Chandan:

    Meiner Meinung nach kann man Ärger nicht einfach abschalten. Man kann Emotionen verdrängen, was nicht gesund ist. Emotionen können auf einer unterbewussten Ebene weiter existieren. Wenn man sie verdrängt, sieht man sie nicht mehr, was aber nicht heißt, dass sie nicht mehr das sind und arbeiten.


    Mir ist klar woher das kommt. ich kenne diese westliche
    Vorstellung von der Verdrängung. So ist Verdrängung aber
    nicht zu verstehen. Wenn man Emotionen wegdrängt z.B.
    blinde Wut, dann bedeutet das nichts Negatives, selbst wenn
    diese Wut wiederkommt. Im Gegenteil würde man sie ausleben,
    dann würde sie nur um so heftiger Wiederkommen. Wenn man
    sie aber (so wie du dir das vorstellst) einfach ziehenlassen würde,
    dann wäre es gar keine heftige Emotion und von blinder Wut oder Ärger
    könnte nicht wirklich die Rede sein, wenn es denn tatsächlich auch
    wahr wäre mit dem "nur Ziehenlassen" was ich auch nicht so einfach
    glauben kann. Auch da muß meistens noch Abwendung hinzukommen,
    ob man das nun merkt oder nicht.
    Nur eine Wut oder Ärger die vom Denken her und von der Ansicht her keine
    Unterstützung erfährt, sondern der eine Abfuhr erteilt wird, die nicht gefüttert
    wird, und deren negative und krank machenden Wirkungen klar erkannt wird
    die nur wird geschwächt bis sie endlich ganz verschwindet. Krank macht es
    in Wahrheit seine Wut und sein Ärger auszuleben und schlechtes Kamma ist
    es auch noch. Wer einigermaßen klar denkt, der will nicht zum Spielball seiner
    Wut oder seines Ärgers werden. Daher kann ich nur auffordern Wut und Ärger
    eine klare und unmissverständliche Abfuhr zu erteilen, ihr keine Existensberechtiging
    einzuräumen und aufzuhören ihr nur zuzusehen!

  • accinca:

    Wenn man Emotionen wegdrängt z.B.
    blinde Wut, dann bedeutet das nichts Negatives, selbst wenn
    diese Wut wiederkommt.


    Das kann für den Moment vielleicht hilfreich sein, das kann auch noch gut sein, wenn man es nur ein paar mal macht. Wird es jedoch zu Gewohnheit, dann hat das durchaus negative Folgen für einen selbst. Die Wut bleibt bestehen, auf einer unbewussten Ebene. Sie hat auch Auswirkungen auf dein Handeln, ebenfalls unbewusst. Sie sickert in den Geist ein und zerfrisst ihn. Emotionen sind komplexe Prozesse, die nicht einfach nur da sind oder nicht da sind, sonder auf vielfältige Art und Weise dein Handeln und Denken beeinflussen können.


    accinca:

    Im Gegenteil würde man sie ausleben,
    dann würde sie nur um so heftiger Wiederkommen.


    Definitiv. Buddha rät ja auch eine Handlung, die man als unheilvoll erkannt hat, nicht zu wiederholen, damit sie nicht zur Gewohnheit wird.


    accinca:

    Wenn man
    sie aber (so wie du dir das vorstellst) einfach ziehenlassen würde,
    dann wäre es gar keine heftige Emotion und von blinder Wut oder Ärger
    könnte nicht wirklich die Rede sein, wenn es denn tatsächlich auch
    wahr wäre mit dem "nur Ziehenlassen" was ich auch nicht so einfach
    glauben kann.



    Glaub mir, ich hab oft genug unter blinder Wut und Ärger gelitten. Jähzorn liegt bei uns in der Familie. Auch wenn Du es nicht glauben kannst oder willst, Emotionen vorbeiziehen zu lassen, sie von allen Seiten genau zu betrachten, ja sie schon fast zu sezieren, ihre Vergänglichkeit zu erkennen, hat mich befreit.


    accinca:

    Auch da muß meistens noch Abwendung hinzukommen,
    ob man das nun merkt oder nicht.


    Was immer Du unter "Abwendung" verstehst: Ignorieren von Emotionen: Ja. Erkennen, dass sie nicht heilsam sind: Ja. Sie als negativ zu bewerten: Nein.


    accinca:

    Nur eine Wut oder Ärger die vom Denken her und von der Ansicht her keine
    Unterstützung erfährt, sondern der eine Abfuhr erteilt wird, die nicht gefüttert
    wird, und deren negative und krank machenden Wirkungen klar erkannt wird
    die nur wird geschwächt bis sie endlich ganz verschwindet.


    Ich glaube da sind wir anderer Ansicht. Ich glaube jede Art von Beschäftigung mit Emotionen gibt ihnen Nahrung. Meiner Meinung nach ist es nicht im Sinne des Dharmas, wenn wir Dinge in gut und schlecht unterteilen, vielmehr gilt es sich von solchen Wertungen frei zu machen und darüber hinaus zu blicken um zu erkennen, wie Dinge wirklich sind: Wie eine Illusion.


    Ferner denke ich das Emotionen ebenfalls keine Eigennatur besitzen, sie sind weder von sich aus heraus gut oder schlecht, sie werden erst gut oder schlecht, wenn sie unser Handeln oder Denken auf eine heilsame oder nicht heilsame Art und Weise beeinflussen können.


    accinca:

    Krank macht es
    in Wahrheit seine Wut und sein Ärger auszuleben und schlechtes Kamma ist
    es auch noch.


    Das sind wir uns 100%ig einig.


    accinca:

    Wer einigermaßen klar denkt, der will nicht zum Spielball seiner
    Wut oder seines Ärgers werden.


    Wenn ich die Emotionen vorbeiziehen lassen und in Gleichmut verweile, werde ich doch ebenfalls nicht zum Spielball meiner Emotionen.


    accinca:

    Daher kann ich nur auffordern Wut und Ärger
    eine klare und unmissverständliche Abfuhr zu erteilen, ihr keine Existensberechtiging
    einzuräumen und aufzuhören ihr nur zuzusehen!


    Wenn ich sie das nächste mal sehe, sage ich es ihnen. Das kann aber dauern. Diese Emotionen blitzen bei mir nur noch recht selten auf und dann nur in Ansätzen. Mein Handeln beeinflussen sie schon lange nicht mehr. Insofern können wir uns auf einer theoretischen Ebene gerne unterhalten, in der Praxis hat sich mein Ansatz für mich bereits sehr bewährt. Vielleicht haben wir ja beide recht oder keiner, obwohl ich natürlich schwer davon überzeugt bin, dass nur ich recht habe ;)

  • Nichts gibt es, das keine Existenzberechtigung hätte. Es gibt Nichts, das abzulehnen wäre. Auch nicht Wut. Sie entsteht bedingt und hat keine Eigenexistenz.


    Knochensack