Warum gibt es so wenig Erleuchtete?

  • Da bin ich persönlich anderer Meinung. Ich denke man sollte sich nicht zu sehr an Begrifflichkeit aufhängen. Ist das nicht Teil der Lehre Buddhas? Jesus war bestimmt erwacht. Er hat die Liebe gepredigt. Nur wurde das ganze natürlich benutzt und viele schlimme Dinge getrieben.
    Ich schlage mich auf keine Seite und gehöre auch keiner Religion an. Dennoch stehen viele wahre Dinge in der Bibel. Auch viel Unsinn natürlich. Aber die Nächstenliebe ist sicher zentral.

    Ich glaube nicht das Jesus Freude am Vatikan hätte. So verbrachte er seine Zeit bei den Armen und den Huren. Wo wäre er wohl heute anzutreffen? In den vergoldeten Tempeln oder in den Slums?


    Im übrigen halte ich es nicht für nötig eine neue Religion zu gründen. Es wurde bereits alles gesagt.

  • Danke für deinen Beitrag! Ich bin auch froh um die Lehre Buddhas! :)..

    Ich habe das Christentum lange abgelehnt. Bis ich gesehen habe das da nicht alle diese schrägen Ansichten vertreten.
    Hier hat mir Meister Eckhart sehr weitergeholfen.

  • Man braucht aber zunächst erst einmal Worte, Begriffe, Definitionen, also Belehrungen, um zu verstehen was der achtfache Pfad ist, was seine einzelnen Aspekte bedeuten und wie man sich entsprechend verhält. Nur dann kann man dies in der Meditation vertiefen, festigen und zur Gewohnheit werden lassen, so dass man sie im täglichen Handeln mit seinen Mitmenschen angemessen anwenden kann. Den achtfachen Pfad praktiziert man nicht auf dem Meditationskissen, sondern im Alltag mit den Menschen, mit denen man jeweils zu tun hat

    Das ist nicht so. Man kann sich "Erleuchtung oder was immer man sich dabei vorstellt" nicht antrainieren. Es braucht gewisse Fähigkeiten, Talente und Intelligenz.


    Natürlich kann ein solcher Lebenswandel, wie du ihn oben beschreibst, Harmonie und Zufriedenheit bewirken. Das ist aber keine Erleuchtung (oder was man sich dabei vorstellt)


    Ein*e "Erleuchtete*r (oder was immer man sich dabei vorstellt), hat nichts von ihr*er/sein*er Erleuchtung, es bringt ihm*ihr keinen persönlichen Gewinn, keinen Mehrwert keine Befriedigung, kein Hochgefühl..


    Den achtfachen Pfad praktiziert man übrigens nur zum Teil mit seinen Mitmenschen. Dabei ist dieser Teil des Pfads, der primitivste ( Teile III, IV, V) und man braucht dazu keine besonderen geistigen Fähigkeiten um diesem Teil zu folgen.

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  • Im übrigen halte ich dabei Intelligenz sogar für hinderlich! ;)


    Natürlich nicht die Intelligenz an sich. Sondern das Konzept dahinter. Bis heute hat man sich übrigens nicht einmal für eine einheitliche Definition entschieden.


    Das Problem fängt an wenn man anfängt zu glauben man versteht mehr weil man intelligenter ist als jemand anderes.. ;)

  • Im übrigen halte ich dabei Intelligenz sogar für hinderlich! ;)


    Natürlich nicht die Intelligenz an sich. Sondern das Konzept dahinter. Bis heute hat man sich übrigens nicht einmal für eine einheitliche Definition entschieden.


    Das Problem fängt an wenn man anfängt zu glauben man versteht mehr weil man intelligenter ist als jemand anderes.. ;)

    Intelligenz ist eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Geistesschulung im Hinblick auf "Erleuchtung" (oder was man sich auch immer vorstellt).


    Deine Antwort zeigt schön weshalb es schwierig ist mit Begriffen zu kommunizieren. Begriffe werden von jedem Menschen verschieden wahrgenommen, interpretiert und triggern manchmal gewisse Reaktionsmuster.


    Dich hat das Wort Intelligenz getriggert, jemand anderes könnte von einem anderen Satz getriggert werden:


    Schönheit ist eine Grundvoraussetzung um im Leben erfolgreich zu sein. Er würde vielleicht antworten:

    Das Problem fängt an, wenn man anfängt zu glauben, man sei beliebter weil man schöner ist als jemand anderes.



    Alles was in Bezug auf Erleuchtung zählt ist Wissen !

  • Jiddu Krishnamurti hat auch von Intelligenz im Hinblick auf Befreiung gesprochen. Dabei geht es nicht um die Fähigkeit, Abitur zu machen oder materiellen Wohlstand durch intelligentes Handeln zu erreichen.


    Es ist eine Fähigkeit, die offenbar unabhängig von Bildung und dergleichen ist. Es ist eine Herzensbildung, die Fähigkeit Tiefe und Wahrheit zu erkennen.


    Aber auch das ist nur stümperhaft von mir ausgedrückt. Ich jedenfalls verstehe, was damit gemeint ist. Jedenfalls keine Klugscheißerei.


    Dazu fiel mir grad noch ein: Intuitives Erfassen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Oh mich hat das Wort nicht getriggert. Keine Angst. Mit den Lehren kenne ich mich nicht so gut aus. Mit dem Konzept der Intelligenz allerdings schon. Lass mich dir sagen die ganze Sache ist ein Holzweg. Ich rate dir dieses Konzept wieder zu vergessen. :)

    Das musst du natürlich nicht. ;)

    Und nein das Wissen zählt nicht. Wir “wissen” heute viel mehr als Buddha damals… Wissen hat allerdings nichts mit Weisheit zu tun. Davon redet Buddha meines Erachtens ja auch die ganze Zeit! :)


    Das gilt natürlich nur wenn du Wissen mit der Ansammlung von Informationen definierst….

    Zum Erkennen sind die nur bedingt von nöten.

  • Danke besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

  • Ich war eine überzeugte Christin. Bis zu dem Moment, an dem ich gedanklich nicht weiterkam. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum ein Gott so viel Grausamkeit und Ungerechtigkeit zulassen konnte. Wieso opferte er zwar Töchter - z.B. Hanna, schickte aber Abraham einen Widder, damit der Vater nicht seinen Sohn opfern musste ... usw.


    Letztlich fing ich sogar an, Hass gegenüber diesem angeblichen Gott zu empfinden, ich wurde sehr wütend.


    Doch dann fing ich an, mich intensiver mit der Lehre Buddhas zu beschäftigen und stellte fest, dass es allein unsere Verantwortung ist, wieviel Leid es gibt, und was wir dem entgegensetzen können. Endlich fand ich einen Ausweg aus dem Dilemma zwischen der Gnade Gottes und meiner eigenen Fähigkeit, mich aus diesem Kreislauf zu befreien - und nicht nur mir, sondern auch all diejenigen, mit denen ich in Kontakt komme. Ich dachte mir: "Ich will niemandem eine Bürde sein".


    Genau das unterscheidet für mich jede andere Religion von der Lehre Buddhas.


    _()_

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    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Das kann ich gut verstehen. Eine mögliche Lösung wäre folgende (ich zitiere):

    Wo das Gute zur Pflicht wird, wird das Gute schlecht.

    Eingangs haben wir den Ursprung des Begriffs frei untersucht. Ein Resultat war der Satz: Liebe heißt, andere frei zu lassen. Gießt man diese Erkenntnis in religiöse Metaphern um, kommt man zu folgendem Schluss: Weil Gott den Menschen liebt, muss er zulassen, dass sich der Mensch ins Böse verirren kann. Nur ein Gott, der freilässt, liebt. Ein Gott, der Gehorsam fordert und ihn durch Strafe erzwingen will, liebt nicht. Ein liebender Gott muss das Böse zulassen, damit das Gute aus freien Stücken zu ihm findet. Freiheit ist nicht Willkür einer Allmacht, sondern ihre Entscheidung, sie selbst zu sein.”

  • Mal kurz zwischendurch zu "Intelligenz": Ich finde den Begriff hochproblematisch. Die Art, wie er verwendet wird, behagt mir nicht. Häufig, wenn Leute ihn benutzen, fällt mir auf, dass das für mich nicht Intelligenz ist, was damit umschrieben wird.


    Ich weiß allerdings nicht, wie die aktuelle Diskussion ist. Die Bedeutung wurde immer wieder hinterfragt, das weiß ich zumindest. Aber wie das aktuell "definiert" wird: keine Ahnung.


  • Weil ich weiß, was Helmut für ein Gesprächspartner ist - der will ja in Wirklichkeit keine Antwort von mir, sondern will nur wieder zum 100. mal die abhängige Entstehung breit treten.


    Wer wirkliches Interesse hat, der bekommt auch seine Antworten.


    Und da du doch offensichtlich im tib. Buddhismus bewandert bist, müsstest du eigentlich auch erkennen, dass Sufis nicht viel mit buddh. Mystikern zu tun haben.

  • Mal kurz zwischendurch zu "Intelligenz": Ich finde den Begriff hochproblematisch. Die Art, wie er verwendet wird, behagt mir nicht. Häufig, wenn Leute ihn benutzen, fällt mir auf, dass das für mich nicht Intelligenz ist, was damit umschrieben wird.


    Ich weiß allerdings nicht, wie die aktuelle Diskussion ist. Die Bedeutung wurde immer wieder hinterfragt, das weiß ich zumindest. Aber wie das aktuell "definiert" wird: keine Ahnung.

    oh das wissen die Psychologen selbst auch nicht..,;)

  • manches zu verstehen bedarf es tieferer Unterweisungen,


    Nein. Dieses Wissen kann man sich in 10 Minuten aneignen. Der Sufi macht alles für Gott - der Buddhist nicht - das ist der Hauptunterschied und dementsprechend ist auch die Praxis. Der Dalai Lama hat stets Harmonie im Sinn, das ist aber nicht immer zweckmäßig, vor allem verwirrt er Anfänger und tätigt Aussagen, die vom Buddhismus weg führen - was das soll bleibt mir ein Rätsel, aber es kümmert mich auch nicht wirklich, da er ja nicht Oberhaupt aller Buddhisten ist und das ist auch gut so.

  • manches zu verstehen bedarf es tieferer Unterweisungen,


    Nein. Dieses Wissen kann man sich in 10 Minuten aneignen. Der Sufi macht alles für Gott - der Buddhist nicht - das ist der Hauptunterschied und dementsprechend ist auch die Praxis. Der Dalai Lama hat stets Harmonie im Sinn, das ist aber nicht immer zweckmäßig, vor allem verwirrt er Anfänger und tätigt Aussagen, die vom Buddhismus weg führen - was das soll bleibt mir ein Rätsel, aber es kümmert mich auch nicht wirklich, da er ja nicht Oberhaupt aller Buddhisten ist und das ist auch gut so.

    Auch der dualistische Glaube kann zur Befreiung führen. Auch wenn er viel anfälliger ist für Irrwege ..

  • Ich möchte nicht an Begriffen hängen, dass erzeugt nur Missverständnisse. Missverständnisse erschaffen schlechte Gefühle und somit alles Negative das danach ins Rollen gerät.


    Erleuchtung ist ja so ein Begriff unter dem jeder hier sich andere Vorstellungen macht, jedenfalls alle die sich noch nicht erleuchtet haben. Ich schreibe bewusst "sich nicht erleuchtet haben" weil ich der Meinung bin, dass man sich selber "erleuchten" muss und nicht von etwas oder jemandem "erleuchtet" wird.


    Das Problem an der ganzen Sache ist, dass man über diese Dinge nicht gut kommunizieren kann weil die Worte fehlen und ein Gegenüber, das bestimmte Erfahrungen (noch) nicht gemacht nichts davon versteht.


    Um erfolgreich zu kommunizieren müssen alle Gesprächspartner über einen gleichen Erfahrungsschatz verfügen um sich auszutauschen. Wer noch nie geflogen ist, kennt das Gefühl die Welt von oben zu betrachten nicht, wer noch nie geschwommen ist, wer noch nie mit den Augen gesehen hat, noch nie gehört hat, der kennt dies und das nicht. Vielleicht macht es sich Vorstellungen, die nicht der Wirklichkeit entsprechen. Eine vernünftige Diskussion ist deshalb unmöglich




    Hishyrio Hishiryo (Tainyo Zunoda) ist da ein nützlicher Ansatz um gewisse Dinge besser zu erkennen, ihrer gewahr zu werden.

    Die Uebersetzung "Nicht Denken" scheint mir jedoch etwas verwirrend, ich würde es statt "Nicht-denken" eher "Gewahrsein" nennen. Manchmal habe ich beim Lesen der alten Meister den Eindruck, sie machen sich einen Spass daraus andere Menschen zu verwirren. :lol:

  • Das stimmt man muss es selber tun. Auf der anderen Seite es wird einem auch viel geholfen es wird also getan. Aber gehen muss man selbst. Oh nein es geht nicht um Spass wie will man jemanden wachrütteln? Es kommt auf die Person drauf an. Aber manchmal sind da auch unorthodoxe Methoden nötig.. natürlich keine Gewalt und doch - ich meine da gibt es genug Geschichten.

    Und verwirrt zu sein ist gut - wenn du verwirrt bist bewegt sich etwas! ;)

  • Nein. Dieses Wissen kann man sich in 10 Minuten aneignen.

    Ich finde das echt anstrengend, was du zwischendurch für Sachen raushaust. Das zieht die streckenweise interessante Unterhaltung immer wieder auf weniger erbauliche Ebenen.


  • Auch der dualistische Glaube kann zur Befreiung führen. Auch wenn er viel anfälliger ist für Irrwege ..


    Natürlich. Ich habe auch z.b. nirgendwo geschrieben, was "besser" ist, sondern es gibt viele Wege - die führen aber auch zu verschiedenen Zielen. Da sollte halt auch klar sein, was man erreichen möchte.


    Möchte man mit Krishna auf seinem Planeten leben? Möchte man im Paradies Jungfrauen genießen? Möchte man selbst ein Gott werden? Möchte man erwachen und aus dem Kreislauf der Geburten aussteigen? Möchte man mit Brahman verschmelzen? Möchte man im Himmel mit Jesus Christus leben?


    Je nach Zielsetzung muss die passende Tradition und Lehre ausgewählt werden - daher sind die Wege nicht gleich und die Zielsetzungen auch nicht, das ist modernes New Age Gefasel.


    Dann gibt es Dvaita und Advaita Lehren usw.


    Alle haben ihre Berechtigung, die Frage ist halt: Was will ich?

  • So ist es! Das ist ja grade eine Stärke des Buddhismus- so schön undogmatisch- deshalb ist es ja auch möglich in Allem die Wahrheit zu sehen.


    Wenn jemand aber an den Himmel glauben mag und sein Leben in Liebe lebt - wer könnte es ihm verdenken-


    An den Himmel zu glauben kann aber auch problematisch sein. - nur nicht immer…

  • Nein. Dieses Wissen kann man sich in 10 Minuten aneignen.

    Ich finde das echt anstrengend, was du zwischendurch für Sachen raushaust. Das zieht die streckenweise interessante Unterhaltung immer wieder auf weniger erbauliche Ebenen.


    Ich liefere hier mitunter die meisten Inhalte, also sei ruhig. Du machst in letzter Zeit immer wieder dumme Bemerkungen, stell mich einfach auf Blockiert und dann hat sich die Sache.