"Mehr" Klarheit ?

  • accinca:


    Ganz genau, vorher war Leiden bzw. Samsaro, Begehren, Daseinsdurst,
    Nichtwissen usw. ..


    Wenn wir den Samsara ganz konventionell betrachten, gibt es auch sehr viel Glück, wenn es auch vergänglich ist.



    accinca:


    Also wer das "Nichts" nennst, der stellst sich dann aber
    außerhalb jeder Gesprächsfähigkeit. Ein solches "Nichts"
    kenne ich nicht. Formen. Gefühle, Wahrnehmungen werden
    nirgendwo als "Nichts" bezeichnet. Jedenfalls auch nicht in der
    Lehre des Buddha.


    Doch. Die vergangenen Gefühle etc. (ab jetzt hier Skhanda genannt) existieren nicht mehr und die zukünftigen sind noch nicht erschienen.
    Wir habe es also mit den "momentanen" Skhandas zu tun. Aber auch ein "Moment" ist etwas Theroretisches, ein Zeitraum, den man weiter unterteilen könnte.
    Zum Beispiel in Anfang, Mitte und Ende. Für diesen mittleren Moment gilt wieder dasselbe. Auch hier wären die Skhandas nicht wirklich existent.
    Weitere Unterteilungen können wir bis in die Unendlichkeit fortsetzen und wir kommen so zum Konzept des Daseinsstroms, wo nichts wirklich existiert (da ist), sondern es nur eine Art bedingende Bewegung "gibt". Dasein erscheint nur durch den normale Denkart des Geistes.


    Deshalb wird natürlich im Mahayana und Theravada nicht "Nichts" gesagt, sondern: "Alle Phänomen sind leer!" und so kommt der Mahayana zur Leerheit hinter den Phänomenen als eine Art Konstante.


    Auch rede ich hier nicht von einer Lehre des Buddhas, sondern von unterschiedlichen buddhistischen Schulen mit unterschiedlichen durchaus interssanten Ansichten.


    Gruß
    Sven

  • Sven:
    accinca:


    Ganz genau, vorher war Leiden bzw. Samsaro, Begehren, Daseinsdurst,
    Nichtwissen usw. ..


    Wenn wir den Samsara ganz konventionell betrachten, gibt es auch sehr viel Glück,
    wenn es auch vergänglich ist.


    Vom Begehren aus betrachtet gibt es natürlich das Glück
    der momentanen Befriedigung und das Elend der Unbefriedigung.



    Falsch. Ich hatte ja nur von vorhandenen Gefühle gesprochen.
    Entschuldigung wenn ich es oben nicht ausdrücklich hervorgehoben hatte.


    Sven:


    Deshalb wird natürlich im Mahayana und Theravada nicht "Nichts" gesagt,
    sondern: "Alle Phänomen sind leer!" und so kommt der Mahayana zur
    Leerheit hinter den Phänomenen als eine Art Konstante.


    Ich hatte auch niemals behauptet, daß die dukkhakkhandas Nichts seien.
    Vielmehr hatte ich dich so verstanden, das die Mahayanas das glauben würden.


    Sven:


    Auch rede ich hier nicht von einer Lehre des Buddhas, sondern
    von unterschiedlichen buddhistischen Schulen mit unterschiedlichen
    durchaus interssanten Ansichten. Gruß Sven


    Das es sowohl Parallelen wie auch Unterschiede gibt zwischen
    der Lehre des Buddha und anderen Schulen, ist mir klar.

  • Hallo liebe Menschen aus dem Internet :D
    Bei dem enorm schnellen Zuwachs an Posts der an einem Tag zu einem Thread entsteht, kommt man kaum noch zum Antworten wenn man nicht auf der 7. Seite landen will.
    Ich habe mir bereits ein dutzend Themen angesehen und bin größten Teils positiv überrascht wie viele gute Antworten man doch in so einem Forum findet :)


    Um mich kurz zu halten, möchte ich doch etwas zu "Mehr" Klarheit beitragen. Auch wenn das Thema wohl stellenweise leicht entartet ist ;)


    Ich studiere Mathematik in Bonn (reine Mathematik, kein Lehramt).
    In diesem Studiengang ist das Wissen im Verhältnis zur Auffassungsgabe fast schon irrelevant.
    Meditation hat mir dabei geholfen einen Zustand von Klarheit aufzubauen den ich während Vorlesungen und beim Arbeiten abrufen kann, der enorm zu meiner Leistungsfähigkeit beigetragen hat.


    Aber das war nur deswegen möglich, weil mein Geist etwas hatte woran er seine Krallen schärfen konnte. Eine Herrausforderung die als "für mich Machbar" definiert ist, aber immer extrem schwer zu bewältigen. Unsere Aufgaben bestehen fast immer aus einem Problem für das man (je nach Professor) 2 bis 6 Stunden investieren muss um auf die Lösung ( in der Regel eine halbe A4 Seite Text ) zu kommen. Diese Zeit verbringt man tatsächlich mit denken ( Mathematiker rechnen nicht, das machen PCs ^^).


    Ich denke, wenn ich mich nicht solchen Herrausforderungen stelle, würde ich auch wesentlich weniger geistige Klarheit erfahren.
    Es stellt sich außerdem nach der Lösung des Problems eine Extaseartige Klarheit ein die den Frust wärend der Arbeit mehr als wieder gut macht.
    Auch jetzt kann ich mich nur schwer gegen dieses beteubende Glücksgefühl wehren. Aber um die geht es garnicht^^
    Es geht darum dass man vielleicht eine geistige Herrausvorderung gebrauchen kann wenn die Klarheit nicht von selber kommen will :D


    Vor dem Studium habe ich dazu Schach gespielt ^^


    Ich denke dass man Klarheit wirklich mit einem Teil von der Vorstellung von Leere vergleichen kann. Leere deutet hier bloß auf die Abwesenheit von störgefühlen hin. Die hindern deinen Geist also nicht mehr seinen Sprint zu beginnen um Geistige Akkrobatik betreiben zu dürfen.


    Liebe Grüße
    Sunlfower

  • Guten Morgen Sunlfower (Sunflower?),
    und ein herzliches Willkommen
    viel Erfolg wünsche ich Dir
    _()_ Monika

  • Eigentlich Sunflower, aber ich habe mich bei der Registrierung vertippt. Jetzt finde ich aber auch gefallen an Sunlfower. Außerdem hat der liebe Administrator gesagt Sunflower sei schon vergeben ;)

  • crazy-dragon:
    Onyx9:


    Woran macht sich echte Klarheit bemerkbar ?


    _()_Onyx9-san:
    An der Leere.


    _()_ c.d.



    stimmt !

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler


  • ich möchte J´un Ken aus meiner, nicht-buddhistischen, Perspektive, zustimmen.
    Zuerst ist "Klarheit", oder was ich darunter verstehe, nur von/für sich,
    wenn es in Berührung mit alltäglichem, diesem unbekanntem kommt,
    äußert es sich mglw. derart, daß


    Stärke nicht überlegen ist,


    nicht Dominanz, in solchen Zusammenhängen, sondern Präsenz ist.



    Demut ist keine Waffe.


    Gruß

  • Onyx9:

    Woran macht sich echte Klarheit bemerkbar ?


    Keine Fragen.


    Onyx9:

    Auch an friedlich und zuversichtlich ?


    Keine Antwort.


    Onyx9:

    Was kann Klarheit noch behindern ?


    Fragen und Antworten.


    Onyx9:

    Bitte keine Kinderantworten. 8)


  • Warum habt ihr das denn wieder rausgekramt? ( siehe Datum )
    Ich für meinen Teil bin mit den gegebenen Antworten zufrieden;
    es waren sehr gute ! Und ich bin mir dauerhaft - für diesen Teil - klar geworden.
    ;)

  • Onyx9:

    Warum habt ihr das denn wieder rausgekramt? ( siehe Datum )
    Ich für meinen Teil bin mit den gegebenen Antworten zufrieden;
    es waren sehr gute ! Und ich bin mir dauerhaft - für diesen Teil - klar geworden.
    ;)


    Klarheit über die Klarheit :lol:

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha


  • Das ist der Grund, warum ich Grund so sehr vermisse.


    Ich hoffe, es geht Dir wirklich gut, lieber Grund!

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Sven:
    accinca:

    Andererseits kann man natürlich
    (in anderem Sinn) zu Nibbana "Nichts" sagen.


    Das war natürlich klar, dass ich dich damit auf den Plan rufe. ;)
    Mir gefällt Aufhören besser. Ein Nichts impliziert indirekt, dass vorher etwas da gewesen wäre.
    Wir haben aber nur ein Fließen, eine ständige Veränderung, die kein innewohnendes Sein/Etwas hat. Dieses Nichts nennt sich dann aber Anatta. Also das Nichts ist schon die ganze Zeit um uns herum, es wird nur durch die geistigen Konzepte verfestigt zum Sein geformt und so verdeckt.


    Für dich impliziert vielleicht etwas.
    Das gilt aber nicht für alle.
    Die Wahrheit ist, es paßt dir nicht ins Konzept.
    Und wieso sollte man "nichts" anatta nennen?
    Und wieso könnte Nichts um einem herum sein?
    Wir reden hier doch nicht über ein physikalische "Nichts",
    das um etwas herum sein könnte. Wir reden bei anatta doch
    von etwas das es nicht gibt, nämlich ein atta.
    Nichts ist nicht zu Stein geformt. Da brauchst du dir keine
    Sorgen machen das dir "Nichts" auf den Kopf fällt wenn die Decke
    runter kommt.

  • Da ich im Moment gerade nicht zu Hause bin, auch mal ein Kommentar an meine Doris. (Es wird uns ja gerade wieder vorgeworfen, eine Art siamesisch-batcheloresque Verschwörung gegen Buddhaland zu sein... :grinsen: ):


    Auch in diesem Fall sehe ich keinen Grund (lol), einen sechs Jahre alten thread hervorzukramen. Wir können uns (hoffentlich) alle mit der Zeit ändern. Und (ohne den ganzen thread jetzt nachzulesen) die Kommentare von Grund empfinde ich als das, was ich öfter kritisiere: rotzlöffelhaft, aber Hauptsache 'zennig' klingen...


    (Oh Gott, vielleicht bleibe ich noch etwas länger bei meiner Mutter,,, :lol: )

  • Axel:

    (Oh Gott, vielleicht bleibe ich noch etwas länger bei meiner Mutter,,, :lol: )


    Das kann ich Dir nur empfehlen …


    Ich habe halt ein bisschen gestöbert und da ist mir dieser kleine Dialog ins Auge gefallen. Den finde ich einfach prima. Trifft den Nagel auf den Kopf. Wird ein Klassiker für mich.


    Ja, ist zennig. Aber ist auch für alle anderen verständlich. Und der Dialogpartner macht auch Zen. Also passt es. :P Denk an Deinen Spruch über der Couch …
    Und ich fand ihn prima. Und humorvoll. Und überhaupt nicht böse.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.