Wieviel Zeit noch bis zur Erleuchtung ?

  • Es gibt zwei Arten von Verstehen:


    1. Mithilfe des Intellekts, also des auf Konzepten und Ideen beruhenden Verstandes
    2. Mithilfe der Intuition, ein über den Intellekt hinausgehendes Verstehen, das eigentlich ein unmittelbares Erkennen ist


    Wenn etwas realisiert wurde, dann wurde es auf einer sehr tiefen Ebene erfahren und es bestehen keinerlei Zweifel mehr bez. der gewussten/realisierten Sache.
    Nehmen wir das Verstehen der Vergänglichkeit:
    Man kann mittels des Verstandes ergründen, dass die Dinge vergänglich sind, durch logisches Schlussfolgern und Beobachten. Wenn man es realisiert wird dieses Verstehen zur unmittelbaren Erfahrung, geht Tief in den Geist und man handelt dementsprechend ohne weiter darüber nachdenken zu müssen.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Intuition


    Was ist Intuition? Außer ein schnelles, unbewusstes Wiedergeben von aus früheren Gedanken und Wahrnehmungen gewachsener Erfahrung? Im Grunde also "automatisierte" Gedanken?


    Von daher erkenne ich nicht den qualitativen Unterschied zwischen den von Dir genannten Punkt 1 und Punkt 2.

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Intuition ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen.


    aus Wiki

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Bambus:

    Was ist Intuition? Außer ein schnelles, unbewusstes Wiedergeben von aus früheren Gedanken und Wahrnehmungen gewachsener Erfahrung?


    nicht das ich dieser "definition" zustimme aber sie unterscheidet sich entschieden von:

    Simo:

    Mithilfe des Intellekts, also des auf Konzepten und Ideen beruhenden Verstandes


    alleine schon das es sich nicht um konzepte sondern um erfahrung handelt :)
    Was intuition ist lässt sich nicht definieren :) das benennen ist genau so konvention wie "Apfel" oder Zorita wenn du sie aber erfährst weisst du es!
    LG
    .


  • Daumen hoch

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • nur so ein hinweis....
    das folgende Zitat stammt nicht von einem "Buddhist", aber wer will ihm wiedersprechen :) ?

    Zitat

    12. Intuition


    [205] Es war einmal ein Künstler, der konnte Geräte runden, daß sie genau mit dem Zirkel übereinstimmten. Es lag ihm in den Fingern, so daß er sich gar nicht darüber zu besinnen brauchte. Darum blieb seine seelische Natur einheitlich, so daß ihr kein Widerstand entgegentrat.


    Wenn man die richtigen Schuhe hat, so vergißt man seine Füße; wenn man den richtigen Gürtel hat, vergißt man die Hüften. Wenn man in seiner Erkenntnis alles Für und Wider vergißt, dann hat man das richtige Herz; wenn man in seinem Innern nicht mehr schwankt und sich nicht nach andern richtet, dann hat man die Fähigkeit, richtig mit den Dingen umzugehen. Wenn man erst einmal so weit ist, daß man das Richtige trifft und niemals das Richtige verfehlt, dann hat man das richtige Vergessen dessen, was richtig ist.


    Quelle

  • Intuition
    von manchen unbewußten Entscheidungen bekommen wir doch gar nichts mit.
    Man könnte es vergleichen mit der Erde 500 m unter uns.Sie trägt uns aber streng genommen ist sie fremd genau wie das Unbewußte :D


  • Liebe Doris,


    vielleicht ist es ein Mißverständnis. Ich hatte Grund gefragt: "Bist du niemals unzufrieden, kein Dukkha mehr?" und die Antwort erhalten: "Dukkha oder nicht Dukkha ist gleich. Vorstellung, nichts weiter, Bewußtsein."
    Vielleicht war die Frage nicht konkret beantwortet, aber egal, darum ging es eigentlich gar nicht, und ich sehe auch keinen Zusammenprall. Es ging um die Frage ob in den Dingen dukkha sei, und ich habe sinngemäß dazu geschrieben, dass so lange dukkha durch die Dinge erfahren wird, so lange man an den Dingen anhaftet. Vielleicht habe ich mich ja nicht klar genug ausgedrückt.


    Gruß, mukti

  • Bambus:

    Etwas verstanden zu haben bedeutet nicht es auch realisiert zu haben. Wobei mich eine einfach zu verstehende Antwort interessiert was denn genau den Schritt von verstehen zu realisieren ausmacht.


    Die Praxis würde ich sagen. Man kann die Buddhalehre verstehen, aber realisieren wird man sie erst wenn man den achtfachen Pfad geht.

  • mukti:
    mukti:


    Um auf deine Frage einzugehen: Hätte ich vollständig erkannt, dass es nichts für sich Bestehendes gibt, dann würde ich nichts mehr anstreben, nichts brauchen, nichts wollen, höchstens die bloße Erhaltung des Körpers, vielleicht nicht mal das. Ich halte aber an meinen Lebensumständen fest, einer Wohnung, Heizung, Geld, und so viele Dinge die dazu dienen sollen, Leid zu verhindern. Also gibt es die Illusion von "dies" und "jenes", und ein Ich, und mein Erkennen ist theoretisch.


    Wenn jemand sagt dass Glück und Leid, Annehmen und Ablehnen keinen Unterschied für ihn machen, wieso hält er dann fest an so vielen Dingen? Alle die sowas sagen, und es eifrig den Mitmenschen verkünden, halten fest an Dingen, die Sicherheit für ihre Existenz ermöglichen sollen, und sehr viele davon halten fest an allem Möglichen, das über die bloße Existenz hinausgeht. In Indien habe ich welche getroffen, die nur sehr wenig besitzen und verlangen, aber einen Menschen, der allem gegenüber in Wahrheit gleichgültig ist, habe ich noch nie getroffen, aber viele, die inmitten ihrer Annehmlichkeiten behaupten, all dies gelte ihnen tatsächlich nichts. Es gibt aber keinen Grund, ihnen das zu glauben.


    Es macht keinen Unterschied, gegen welche Vorstellungen du andere Vorstellungen vergleichst. Du glaubst in Vorstellungen vorwegnehmen zu können, was du in eine Zukunft projizierst (vorstellst) und du glaubst gültige Vorstellungen über das hinaus zu haben, was doch nur Vorstellung ist. 8)


    Versteh mich nicht falsch. Ich behaupte nichts außer Vorstellungen. Ich bestätige hiermit deine Vorstellungen als bloße Vorstellungen und würde dir nochmals an Herz legen wollen, nicht alles zu glauben was du denkst. 8)

  • Grund:


    Es macht keinen Unterschied, gegen welche Vorstellungen du andere Vorstellungen vergleichst. Du glaubst in Vorstellungen vorwegnehmen zu können, was du in eine Zukunft projizierst (vorstellst) und du glaubst gültige Vorstellungen über das hinaus zu haben, was doch nur Vorstellung ist. 8)


    Versteh mich nicht falsch. Ich behaupte nichts außer Vorstellungen. Ich bestätige hiermit deine Vorstellungen als bloße Vorstellungen und würde dir nochmals an Herz legen wollen, nicht alles zu glauben was du denkst. 8)


    Na meinetwegen, lege mir deine Vorstellungen ans Herz.

  • Nach 111 Beiträgen in zwei Tagen würde ich sagen, dass viele gerne noch mehr Zeit hätten. Oder gibt es jemanden der keine Zeit mehr hat oder braucht?

  • mukti:
    Grund:


    Es macht keinen Unterschied, gegen welche Vorstellungen du andere Vorstellungen vergleichst. Du glaubst in Vorstellungen vorwegnehmen zu können, was du in eine Zukunft projizierst (vorstellst) und du glaubst gültige Vorstellungen über das hinaus zu haben, was doch nur Vorstellung ist. 8)


    Versteh mich nicht falsch. Ich behaupte nichts außer Vorstellungen. Ich bestätige hiermit deine Vorstellungen als bloße Vorstellungen und würde dir nochmals an Herz legen wollen, nicht alles zu glauben was du denkst. 8)


    Na meinetwegen, lege mir deine Vorstellungen ans Herz.


    Nein. Das eben ist nicht der Sinn meiner Worte an dich. Glaub nichts, bezweifle alles.


    Ich sehe nun ein, dass ich wieder einen schwerwiegenden Fehler gemacht habe, einen Fehler, den ich eigentlich nicht mehr machen wollte: Ich habe Ausdrücke/Worte verwendet, die beim auf Palikanon/Sutten vorkonditionierten Leser den Eindruck erwecken als würde ich die Lehre der Sutten bestätigen und auf dieser Basis meine Aussage machen. Ein solcherart vorkonditionierter Leser wird unweigerlich all seine Vorstellungen mit denen er sich bisher konditioniert hat, bei der Interpretation dieser meiner Worte wachrufen und meine Worte werden ihn deswegen nur noch fester in der Falle, in der er sich befindet, festbinden. Tut mir leid. Ich nehme hiermit alles zurück und sage die Wahrheit: In den Sutten stehen nur Lügen und weil darin nur Lügen stehen, ist es ein versteckter Hinweis auf die Wahrheit. Der Buddha hat seine gesamte Lehre nur erstunken und erlogen, aber er macht keinen Hehl draus, und das muss man ihm hoch anrechnen. 8)

  • karmahain:

    Oder gibt es jemanden der keine Zeit mehr hat oder braucht?


    Ich habe fertig. 8)



    Betreff: Wieviel Zeit noch bis zur Erleuchtung ?


    Grund:
    karmahain:

    Buddha betonte immer, dass es nicht notwendig ist zu sterben um erleuchtet zu werden. Doch wenn man sich so umschaut scheint kein Buddhist da zu sein der über sich sagt jetzt bin ich erleuchtet.
    Ist Erleuchtung für euch ein Ziel in der Zukunft?


    Das Schlagwort "Erleuchtung" eignet sich vorzüglich, um sich damit die kurze Zeit zwischen Geburt und Tod zu vertreiben. 8)

  • Hallo,


    Maha Ghosananda schreibt in 'Wenn der Buddha lächelt':


    Zitat

    Dauert es lange, vom Leiden erlöst zu werden?


    Nein, Erleuchtung findet immer hier und jetzt statt. Aber dies zu begreifen, kann manches Leben dauern!


    Ich würde sagen, die meisten Laienbuddhisten - im Westen oder Osten, Norden oder Süden - streben gar nicht nach Erleuchtung in diesem Leben. Sonst wären sie wohl kaum noch Laienbuddhisten. Und die Bhikkhus - zumindest die Theravadin - dürfen nach dem Patimokkha darüber nicht sprechen:


    Zitat

    Welcher Mönch auch immer eine nicht-hochordinierte Person über {seinen} übermenschlichen Zustand in Kenntnis setzt, muß, wenn es der Wirklichkeit entspricht, dafür sühnen.


    In Meditationszentren in Asien, gerade der Satipatthana Vipassana-Schule, wird bezüglich Erleuchtung schon ein weit höheres Tempo vorgelegt. Dort wird kaum bezweifelt, dass es heutzutage noch Erleuchtete gibt.


    Gruß
    Florian

  • Grund:
    mukti:

    Na meinetwegen, lege mir deine Vorstellungen ans Herz.


    Nein. Das eben ist nicht der Sinn meiner Worte an dich. Glaub nichts, bezweifle alles.


    Ich sehe nun ein, dass ich wieder einen schwerwiegenden Fehler gemacht habe, einen Fehler, den ich eigentlich nicht mehr machen wollte: Ich habe Ausdrücke/Worte verwendet, die beim auf Palikanon/Sutten vorkonditionierten Leser den Eindruck erwecken als würde ich die Lehre der Sutten bestätigen und auf dieser Basis meine Aussage machen. Ein solcherart vorkonditionierter Leser wird unweigerlich all seine Vorstellungen mit denen er sich bisher konditioniert hat, bei der Interpretation dieser meiner Worte wachrufen und meine Worte werden ihn deswegen nur noch fester in der Falle, in der er sich befindet, festbinden. Tut mir leid. Ich nehme hiermit alles zurück und sage die Wahrheit: In den Sutten stehen nur Lügen und weil darin nur Lügen stehen, ist es ein versteckter Hinweis auf die Wahrheit. Der Buddha hat seine gesamte Lehre nur erstunken und erlogen, aber er macht keinen Hehl draus, und das muss man ihm hoch anrechnen. 8)


    Es ist schon so, dass du dir von mir eine Vorstellung machst - ich sei ein auf Sutten vorkonditionierter Leser, der deine Aussagen mit den Gedanken vergleicht, die er sich über die Sutten gemacht hat. Dann richtest du Apelle an mich, diesen Gedanken nicht zu glauben. Erwäge doch mal, dass du dich irren könntest, und alles was ich sage durch die Brille dieser Vorstellung siehst, die du dir von mir gemacht hast.


    Sutten sind für mich nicht der Prüfstein für Wahrheit, ich bin kein Dogmatiker. Ich halte auch nicht unumstößlich an irgendeinem Glauben fest. Glaube bedeutet für mich, etwas das man nicht erkannt hat, für wahrscheinlich zu halten, etwa was die Reinkarnation betrifft oder Nibbana, da deutet alles darauf hin dass es das gibt, aber erkannt habe ich es nicht. Es sind brauchbare Arbeitshypothesen, Modelle, nach denen man sich ausrichtet, solange man keine brauchbareren gefunden hat. Und ich habe mir viele dieser Modelle angesehen, mich an mehreren ausgerichtet, und ein brauchbareres als das, was in den Kernaussagen des Theravada hervortritt, habe ich bis jetzt nicht gefunden. Es ist aber möglich dass ich einmal eines finde, das mehr Sinn macht.


    Nun kann man alles anzweifeln, wie du sagst - glaube nichts, bezweifle alles. Gleichzeitig sagst du, es gäbe Wahrheit, und die sogenannten Lügen des Buddha wären ein versteckter Hinweis auf die Wahrheit. Wenn es nun Wahrheit gibt, dann gibt es über sie keinen Zweifel. Was ist Wahrheit? Da gibt es keine andere Grundlage als die des menschlichen Bewusstseins. Ich habe keine andere Basis, etwas als wahr zu erkennen, als mein Bewusstsein, das im Prinzip dasselbe ist wie in allen Menschen. Daher gilt Wahrheit nicht nur für mich, im Sinne des Existentialismus, sondern es gibt niemand, der sie anzweifeln kann. Jeder hat die Erkenntnis in seinem Bewusstsein - verborgen oder offenbar. Wenn Ausssagen des Buddha als wahr erkannt werden, dann sind sie nicht verborgen oder versteckt, wie er auch sagt - "Ich lehre nicht mit einer geschlossenen Faust" - sondern in mir waren sie verborgen. Also sehe ich keinen Grund, Aussagen des Buddha als erstunken und erlogen zu bezeichnen. Und dass er das selber behaupten würde wie du sagst, (er mache keinen Hehl daraus), da weiß ich nicht wie du das meinst, welche Bedeutung der Begriff "Lüge" in diesem Zusammenhang für dich hat.


    Vielleicht habe ich jetzt auch einen Fehler gemacht, den ich eigentlich nicht mehr machen wollte, nämlich ausführlich über diese Dinge in einer Diskussion zu schreiben. Man wird da schwerlich verstanden, das kann oft sehr lange dauern, bis all die verschiedenen Assoziationen geklärt sind, die unterschiedliche Menschen mit derselben Sache verbinden.

  • tsurezuregusa:
    Zitat

    Welcher Mönch auch immer eine nicht-hochordinierte Person über {seinen} übermenschlichen Zustand in Kenntnis setzt, muß, wenn es der Wirklichkeit entspricht, dafür sühnen.


    In Meditationszentren in Asien, gerade der Satipatthana Vipassana-Schule, wird bezüglich Erleuchtung schon ein weit höheres Tempo vorgelegt. Dort wird kaum bezweifelt, dass es heutzutage noch Erleuchtete gibt.


    Wenn nicht darüber gesprochen werden darf, woher weißt du dann, dass "dort kaum bezweifelt wird, dass es heutzutage noch Erleuchtete gibt"?

  • Grund:

    zurück und sage die Wahrheit: In den Sutten stehen nur Lügen und weil darin nur Lügen stehen, ist es ein versteckter Hinweis auf die Wahrheit. Der Buddha hat seine gesamte Lehre nur erstunken und erlogen, aber er macht keinen Hehl draus, und das muss man ihm hoch anrechnen. 8)


    Ein Gleichnis oder eine Parabel ist eine Erzählung die als "Eselsbrücke" dient.


    Daraufhin gleich von Lügen zu sprechen ist etwas zu weit gegangen.Ob sich der Sachverhalt nun so zugetragen hat oder nicht.Eine Erkenntnis die aus der Gleichung hervorgeht dient der Geistesschulung.

  • :) Diese beiden Karten hab ich noch nie mit "Erleuchtung" in Verbindung gebracht. Eher mit guten Zeiten einfach nur, in einem Kreislauf von Zeiten jeder Couleur.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    :) Diese beiden Karten hab ich noch nie mit "Erleuchtung" in Verbindung gebracht. Eher mit guten Zeiten einfach nur, in einem Kreislauf von Zeiten jeder Couleur.


    Würfelspiele, Zeichendeuten.
    War Buddha ein Freund davon.Das wäre mir neu bzw das wird sehr von mir bezweifelt.


    Nehmen wir mal aus M38 längere Lehrrede über die Vernichtung des Begehrens


    - "Nachdem ihr auf diese Weise erkennt und seht, würdet ihr zu den Gebräuchen, tumulthaften Debatten und glücksverheißenden Zeichen gewöhnlicher Mönche und Brahmanen zurückkehren, weil ihr sie für die Essenz haltet?" - "Nein, ehrwürdiger Herr." - "Sprecht ihr nur von dem, was ihr für euch selbst wißt, gesehen und verstanden habt?" - "Ja, ehrwürdiger Herr."

  • Grund:
    mukti:

    Na meinetwegen, lege mir deine Vorstellungen ans Herz.


    Nein. Das eben ist nicht der Sinn meiner Worte an dich. Glaub nichts, bezweifle alles.


    Ich sehe nun ein, dass ich wieder einen schwerwiegenden Fehler gemacht habe, einen Fehler, den ich eigentlich nicht mehr machen wollte: Ich habe Ausdrücke/Worte verwendet, die beim auf Palikanon/Sutten vorkonditionierten Leser den Eindruck erwecken als würde ich die Lehre der Sutten bestätigen und auf dieser Basis meine Aussage machen. Ein solcherart vorkonditionierter Leser wird unweigerlich all seine Vorstellungen mit denen er sich bisher konditioniert hat, bei der Interpretation dieser meiner Worte wachrufen und meine Worte werden ihn deswegen nur noch fester in der Falle, in der er sich befindet, festbinden. Tut mir leid. Ich nehme hiermit alles zurück und sage die Wahrheit: In den Sutten stehen nur Lügen und weil darin nur Lügen stehen, ist es ein versteckter Hinweis auf die Wahrheit. Der Buddha hat seine gesamte Lehre nur erstunken und erlogen, aber er macht keinen Hehl draus, und das muss man ihm hoch anrechnen. 8)


    mukti:

    Es ist schon so, dass du dir von mir eine Vorstellung machst - ich sei ein auf Sutten vorkonditionierter Leser, der deine Aussagen mit den Gedanken vergleicht, die er sich über die Sutten gemacht hat. Dann richtest du Apelle an mich, diesen Gedanken nicht zu glauben. Erwäge doch mal, dass du dich irren könntest, und alles was ich sage durch die Brille dieser Vorstellung siehst, die du dir von mir gemacht hast.


    Wenn du kein vorkonditionierter Leser bist, dann ist's doch gut. Aber irgendwie geistert in deinem Gehirn doch die Vorstellung von einer "Erlangung" herum. Oder nicht? Dass da etwas ist, dass erlangt werden könne und wenn es erlangt wird, dann ist irgend was anders. Also so habe ich deine Worte oben verstanden. Und solang das der Fall ist, dass du diese Vorstellung hast, und weil diese Vorstellung die Erzählung der Sutten ist, ist das das "auf Sutten vorkonditioniert sein". Man könnte dies auch als mentalen buddhistischen Tumor bezeichnen, ein mentales Krebsgeschwür, das sich überall hineinfrisst und die gesamte Wahrnehmung durchzieht und Metastasen streut die überall wuchern.



    mukti:


    Gleichzeitig sagst du, es gäbe Wahrheit, ...


    Die kann auch die sein, dass es keine gibt. 8)

  • Hallo Takumi,


    Takumi:
    tsurezuregusa:

    In Meditationszentren in Asien, gerade der Satipatthana Vipassana-Schule, wird bezüglich Erleuchtung schon ein weit höheres Tempo vorgelegt. Dort wird kaum bezweifelt, dass es heutzutage noch Erleuchtete gibt.


    Wenn nicht darüber gesprochen werden darf, woher weißt du dann, dass "dort kaum bezweifelt wird, dass es heutzutage noch Erleuchtete gibt"?


    grundsätzlich besteht ein Unterschied, ob ein Mönch sagt: "Ich bin erleuchtet" oder ob er die Aussage trifft "Es gibt heutzuge noch Erleuchtete". Außerdem habe ich ein vassa als bhikkhu im Mahasi Sasana Yeiktha verbracht. Von daher konnte ich mich dort auch freier austauschen.


    Gruß
    Florian


  • schön das es wenigstens einige hier im forum gibt, die keine Zeit mehr brauchen... 8)


    Das die Erleuchtung immer nur im hier und jetzt stattfinden kann, ist für den Verstand, der sich immer nur durch Gedakenformen mit Vergangenheit und Zukunft auseinandersetzen kann einfach zu hart. Die vielen Diskussionen hier zeigen sehr schön wie viele glauben durch mehr Wissen der Erleuchtung näher zu kommen. Tatsächlich hält es viele eher davon zu erkennen, dass es nur das jetzt gibt. Es geht also gar nicht um die Frage wie wir lernen können im jetzt zu leben. denn wir leben nur im jetzt. Es geht um die Frage wie wir erkennen können dass es nur das jetzt gibt. Wenn Meditation dazu führt ist es ein gutes Werkzeug. wenn Worte dazu führen dies zu erkennen sind auch diese Sinnvoll.


    Es gibt sicherlich viele Menschen die voll im jetzt leben. Das ist auch gar nichts besonderes. Im Gegenteil, es ist unser natürlich Zustand. Das was Buddhanatur genannt wird oder Erleuchtung ist nichts anderes als das zu erkennen. eine Erleuchtungserfahrung bedeutet dies kurz zu erkennen und dann wieder einzuschlafen. Wie in einem Traum indem man kurz erkennt, dass man träumt.Da sich die meisten Menschen fast vollständig mit ihrem Denken und ihren Emotionen Identifizieren, bleiben sie gefangene dieser Formen und Leiden darunter, dass sie einer Illusion unterworfen sind, die zu einem Bild eines unvergänglichen Ich führt.
    Aber es ist kein Luxus mehr aufzuwachen, sondern eine notwendigkeit wenn wir als Menschheit überleben wollen. Wie die Menschen aufwachen spielt gar keine Rolle. Buddhisten die arrogant glauben ihr Weg sei der einzige und schnellste halten sich nur an einer weiteren Egoform fest. Wir können der Buddhanatur nichts hinzufügen oder wegnehmen. Mit welchem Putzmittel wir die Schleier entfernen spielt letzlich auch keine Rolle, wobei viele eher die biologisch verträglichen akzeptieren. Leider scheint das Leiden und die Zeit für viele das einzige Mittel zu sein aufzuwachen...