Gefühle und die Problematik des absichtslosen Strebens

  • Zorița Câmpeanu:
    Grund:


    Ja und die Selbst-Verarsche eignet sich doch sehr schön für Achtsamkeit ... dabei kann mans auch einfach so lassen und nur hinsehen, nichts weiter ... denn man muss es nicht an einem Ideal messen oder damit vergleichen, weil man Selbst-Verarsche nicht mit Selbst-Verarsche aufheben kann und weil es gar nicht ums Aufheben geht, sondern nur ums Hinsehen 8)


    darf ich lachen wenn ich mich ertappe? :D


    Humor ist wenn man trotzdem lacht 8)


    Zorița Câmpeanu:


    hast du noch immer nicht kapiert das ich nichts von idealen und vollkommenheits streben halte!!!!! merk es dir, ich schreibs nicht noch mal :D


    Was ist das jetzt? empfindest du dein Selbst-Bildnis nicht angemessen gewürdigt? 8)
    Wenn ich mich mit deinen Vorstellungen auch noch beschäftigen müsste .... dann guten Tag :lol:

  • Grund:

    Was ist das jetzt? empfindest du dein Selbst-Bildnis nicht angemessen gewürdigt? 8)


    mein Selbst-Bildnis ist alleine mein!
    ob es gewürdigt wird oder nicht, kümmert mich schon lange nicht mehr.
    du sollst blos aufhören mich als projektionsfläche zu benutzen, sonnst verlange ich miete....orientiere mich an den mieten in ...München, oder Zürich...
    also.... :D8):D
    .

  • Zitat

    Nomad hat geschrieben:»Was einstmals Selbst diszipliniert Absicht gewesen ist und war,
    wird einstmals selbstloser absichts- loser spontaner Reflex (werden).«
    hm :idea:


    Zitat

    Zorița Câmpeanu: Hi Dorje,
    hast du mir ein konkretes Beispiel?


    Zuerst sitzt du angefüllt mit Vorstellungen ZielenTat Absichten und Erwartungen (hoffnungsvoll).
    Dann sitzt du und es verwirklicht sich ganz ohne unter Zuhilfenahme.
    Was einstmals Absichtsvoll geplant wird nun absichtslos vollkommen verwirklicht.
    U.U. : Ist es wichtig hierbei denn Begriff bzw. die Vokabel VOLLKOMMEN oder VOLLKOMMENHEIT als was es meint in`s rechte Lichte zu rücken. :idea:


    Ein weiteres Beispiel :


    Ein Karateka lernt die Technik seines ersten Kata.
    Er übt und übt und übt, lernt und lernt und lernt, trainiert, trainiert und trainiert
    Bis dieser Karateka die erlernte Technik des Kata frei und ganz spontan umsetzen kann braucht es viel Fleiß Verständnis und Selbstdisziplin. Bis dieser dann den Geist jenseits der Begriffe spontan versteht, ›geht ne` Menge Wasser den Bach runter‹ :idea:


    Zitat

    Zorița Câmpeanu: wie ich deinen beitrag verstanden habe würde ich es "konditionierung" nennen.
    danke.


    Was einst ("Konditionierung") Konzept war ist dann erst befreit von "Konditionen und Konditionierungen" Konzepten (Ideen, Vorstellungen).
    Mittels Vorstellung wie in etwa, von frei von Konzepten sein täuscht einem lediglich der ›Dämon‹ der Konzepte Ideen und Vorstellungen vor.
    Es gibt nicht so etwas Vorgestelltes wie in etwa, frei von Vorstellung/en sein :idea:
    Das ist als machte jemand ein Konzept über ein Konzept und behauptete dann er hätte sich aller Konzepte, Ideen und Vorstellungen entleert.


    „Kann ja mal vorkommen“ :lol:


    Lebe lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Ich sehe hier tatsächlich auch eine Problematik.


    Niedere Lebensformen (man sollte diesen Begriff eigentlich nicht verwenden, ich finde aber grad keinen besseren) lassen sich von ihren Gefühlen leiten ohne damit Probleme zu bekommen. Ganz einfach: Lust suchen, Schmerz ausweichen.


    Der Mensch hat nun ein Bewusstsein/Denken entwickelt, welches ihm komplexes Handeln ermöglicht.
    Er hat dadurch (durch komplexes Handeln) Fähigkeiten entwickelt, welche ihm selber gefährllich werden können, wenn sie allein von Gefühlen gesteuert werden (Hass: Waffen, Gier: Umweltverschmutzung, etc).


    Mit Denken allein fehlt uns aber die Motivation(Absicht) um überhaupt zu handeln wir brauchen Gefühle als Antrieb. Beide sind wichtig, das Denken und das Gefühl.


    IMHO entsteht das ganze spirituelle Dilemma des Menschen in der Schwierigkeit diese beiden inneren Kräfte stets im richtigen Gleichgewicht zu halten.


    Promi

  • Grund:
    nibbuti:


    Wenn kein klares Ziel im Leben vorhanden ist, ist scheitern vorprogrammiert.


    Scheitern ... davor fürchtest du dich, ne? 8)


    nein, Grund/TMingur, es ging mir um den Edlen Achtfachen Pfad, den soll der Buddha mal erwähnt haben


    der Weg (magga) kann erfolgreich verlaufen und in den zwei Früchten (phala) münden oder eben scheitern, je nach Umständen


    die Ziele sind auch klar definiert: Stromeintritt, Einmalwiederkehr, Nichtwiederkehr, Verwirklichung, vielleicht hast du mal davon gehört


    psychologische Vermutungen und Anspielungen (papanca) sind Kindergarten


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • mukti:

    Nibbana ist nichts Konkretes, oder Positives, worunter man sich etwas vorstellen kann, und das führt bei Gottgläubigen oft zu Unverständnis, als wisse ein Buddhist gar nicht, was er eigentlich anstrebt. Ja selbst die Freiheit ist ja nicht das Ziel, am Ende ist ja niemand mehr da, der sich frei fühlen könnte.


    Ganz so ist es ja auch nicht:


    Zitat

    ... Er formt keinerlei Bedingung und erzeugt keinerlei Willensregung in Richtung Dasein oder Daseinsmöglichkeit. Weil er keinerlei Bedingung formt und keinerlei Willensregung in Richtung Dasein oder Daseinsmöglichkeit erzeugt, haftet er an nichts in der Welt an. Wenn er nicht anhaftet, ist er nicht aufgeregt. Wenn er nicht aufgeregt ist, erlangt er persönlich Nibbāna. Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"


    "Wenn er ein angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Es ist vergänglich, es gibt kein Festhalten daran; darin ist nichts Ergötzliches zu finden.' Wenn er ein schmerzhaftes Gefühl fühlt, versteht er: 'Es ist vergänglich, es gibt kein Festhalten daran; darin ist nichts Ergötzliches zu finden.' Wenn er ein weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, versteht er: 'Es ist vergänglich, es gibt kein Festhalten daran; darin ist nichts Ergötzliches zu finden.'"

    "Wenn er ein angenehmes Gefühl fühlt, fühlt er es als Losgelöster; wenn er ein schmerzhaftes Gefühl fühlt, fühlt er es als Losgelöster; wenn er ein weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl fühlt, fühlt er es als Losgelöster. Wenn er ein Gefühl fühlt, das zusammen mit dem Körper aufhört, versteht er: 'Ich empfinde ein Gefühl, das zusammen mit dem Körper aufhört.' Wenn er ein Gefühl fühlt, das zusammen mit dem Leben aufhört, versteht er: 'Ich empfinde ein Gefühl, das zusammen mit dem Leben aufhört.'... (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m140z.html)


    mukti:

    Deshalb scheuen sich buddhistisch orientierte Menschen manchmal davor, überhaupt von einem Streben zu sprechen, ein Ideal zu haben, etwas zu entwickeln. Für mich ergibt sich dabei immer das Dilemma, dass Streben mit dem Dasein untrennbar verbunden ist, und dass ich es nicht einfach aufgeben kann, solange ich existiere, oder so tun kann, als wäre ich bereits am Ziel, während es de facto nicht so ist.


    Anstrengung und Absichtlosigkeit müssen sich nicht ausschliessen:


    Zitat

    "Und wo hören diese heilsamen Absichten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da tritt ein Bhikkhu mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Hier geschieht es, daß heilsame Absichten ohne Überbleibsel aufhören [6]."

    "Und wie praktiziert er, um sich im Weg zum Aufhören von heilsamen Absichten zu üben? Da erweckt ein Bhikkhu Eifer um das Nichtentstehen noch nicht entstandener übler, unheilsamer Geisteszustände, und er bemüht sich, bringt Energie hervor, strengt seinen Geist an und setzt sich ein. Er erweckt Eifer um das Überwinden bereits entstandener übler, unheilsamer Geisteszustände, und er bemüht sich, bringt Energie hervor, strengt seinen Geist an und setzt sich ein. Er erweckt Eifer um das Entstehen noch nicht entstandener heilsamer Geisteszustände, und er bemüht sich, bringt Energie hervor, strengt seinen Geist an und setzt sich ein. Er erweckt Eifer um das Beibehalten, das Nicht-Verschwinden, die Stärkung, das Anwachsen, die Entfaltung und Vervollkommnung bereits entstandener heilsamer Geisteszustände, und er bemüht sich, bringt Energie hervor, strengt seinen Geist an und setzt sich ein. Einer, der so praktiziert, übt sich im Weg zum Aufhören von heilsamen Absichten." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m078z.html)


    "Dies, Brahmane, ist meine Anweisung an jene Bhikkhus, die sich in der höheren Schulung befinden, deren Geist das Ziel noch nicht erreicht hat, die nach der höchsten Sicherheit vor dem Gefesseltsein trachten. Aber diese Dinge tragen sowohl zu einem angenehmen Verweilen hier und jetzt, als auch zu Achtsamkeit und Wissensklarheit bei, bei jenen Bhikkhus, die Arahants sind [2], mit vernichteten Trieben, die das heilige Leben gelebt haben, getan haben, was getan werden mußte, die Bürde abgelegt haben, das wahre Ziel erreicht haben, die Fesseln des Werdens zerstört haben und durch letztendliche Erkenntnis vollständig befreit sind." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m107z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Kam mir mal so in den Sinn :?:


    Zorița,


    Also: die vier edlen Wahrheiten sind auch (bloß) ein Konzept, eine Idee, eine Vorstellung.
    Jeder hat oder hätte die Möglichkeit innerhalb der Definition von was versteht wer wie landläufig als Leid & leiden nachvollziehbar nach zu vollziehen. Nicht wahr ?
    Nimmt sich nun einmal jemand angenommen vor dieses Leid (unter Berücksichtigung von Glück)
    zu überwinden, dann muss dieser jemand einen Algorithmus (Ideen) entwickeln, und mittels dieses Algorithmus wird derjenige diverse das jeweilige betreffende Leid/en als verhält sich zum Glück wie, dynamische entsprechende individuelle Unter- Algorithmen entwickeln müssen.
    Will man dann den "Weg" bzw. Leid zugunsten von Glück restlos aufheben dann bleibt einem nichts anderes übrig als Selbst diszipliniert den bereits entwickelten Algorithmen sowie jeweiligen Unter Algorithmen entsprechend des jeweiligem Verständnis selbst diszipliniert folge zu leisten.
    Im besten Fall entsteht dann ein Abdruck durch Übung, Training, ›eins zu eins‹.
    Im schlechtesten Fall ... :?::idea:


    Lebe lange gesund & in Frieden


    _()_ Nomad


  • lieber Dorje,


    vielen lieben Dank für deinen Beitrag.
    Ich habe verstanden und ich respektiere es, nur ist es nicht mein Weg.


    Lebe lang, gesund und in frieden


    _()_


    .

  • Hallo beisammen,


    bin eben dabei alle Beiträge zu lesen. Einige befürworten das Streben, andere nicht. Nichts verändern, alles lassen wie es ist, das wäre die Befreiung, ist die eine Meinung, wenn man auf rechte Weise übt, gelangt man ans Ziel, die Andere. Meine Wenigkeit hängt wie gesagt der zweiten Ansicht an. Man kann nicht jede Bemühung auf einmal fallenlassen, es ist eine allmählicher Vorgang der Loslösung. Wie weit man darin bereits gekommen ist ersieht man an seinen Bedürfnissen. Die innere Loslösung und die Lebensführung müssen schon zusammenpassen. Wenn man vor dem Computer darüber philosophiert, dass alles ist wie es ist, dann sollte man genauso einverstanden mit der Situation sein, wenn einem mit einer Säge Glied für Glied abgetrennt wird.


    Elliot:

    Anstrengung und Absichtlosigkeit müssen sich nicht ausschliessen:


    Zitat

    ....Und wie praktiziert er, um sich im Weg zum Aufhören von heilsamen Absichten zu üben?.....
    (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m078z.html)


    Ja, rechte Anstrengung führt zu Absichtslosigkeit. Da ist ein Weg und ein Ziel, und wer hier ist diesen Weg zu Ende gegangen?

  • nibbuti:
    Grund:


    Scheitern ... davor fürchtest du dich, ne? 8)


    nein, Grund/TMingur, es ging mir um den Edlen Achtfachen Pfad, den soll der Buddha mal erwähnt haben


    Kein Problem wenn du dich fürchtest, kein Problem wenn du dich nicht fürchtest. Ob das was ist oder nicht ist mit deinem Ideal deckungsgleich ist oder du es deckungsleich machen willst, auch das ist kein Problem. Alles ist in Ordnung.
    Mir ging es nur darum, dass Furcht und Hoffnung Hand in Hand gehen und darum, warum man an religiösen Vorstellungen, sei es eine Vorstellung von "Edlen Achtfachen Pfad" oder sonst was festhält


    Das war der Kontext:
    Betreff: Gefühle und die Problematik des absichtslosen Strebens


    Grund:
    mukti:

    Ich weiß nicht wie es zu verstehen ist, wenn im Palikanon öfter davon die Rede ist dass der Buddha das Glück der Loslösung genießt.


    Ich weiß das schon.


    mukti:


    Aber dass dieses Glück von höchstem Wert ist, so hoch, dass man sein Leben daraufhin ausrichten kann, davon kann man schon eine Ahnung bekommen.


    Eben, genau so ist es zu verstehen wie du schreibst: Hoffnung ... oder sollte ich sagen "ein Ziel im Leben"? 8)


    Betreff: Gefühle und die Problematik des absichtslosen Strebens




    Betreff: Gefühle und die Problematik des absichtslosen Strebens



    Grund:

    Mich überkam da so eine Ahnung als ich laß "Glück von höchstem Wert, so hoch, dass man sein Leben daraufhin ausrichten kann, ... " 8)



    nibbuti:


    Wenn kein klares Ziel im Leben vorhanden ist, ist scheitern vorprogrammiert.


    Grund:

    Scheitern ... davor fürchtest du dich, ne? 8)



    8)

  • mukti:

    Nichts verändern, alles lassen wie es ist, das wäre die Befreiung, ist die eine Meinung, wenn man auf rechte Weise übt, gelangt man ans Ziel, die Andere. Meine Wenigkeit hängt wie gesagt der zweiten Ansicht an. Man kann nicht jede Bemühung auf einmal fallenlassen, es ist eine allmählicher Vorgang der Loslösung.


    Weder geht es darum was fallenzulassen, noch sich loszulösen 8)


    mukti:


    Die innere Loslösung und die Lebensführung müssen schon zusammenpassen.


    Was muss denn zusammenpassen und warum? Eine konditionierte Vorstellung, die Empfindung enhält, von dir mit einer anderen Vorstellung von dir, dir Empfindung enthält, von denen willst du, dass sie zusammenpassen, ne? Aber wer bringt denn diese Vorstellungen und Empfindungen hervor, an wem liegt es denn?


    mukti:


    Wenn man vor dem Computer darüber philosophiert, dass alles ist wie es ist, dann sollte man genauso einverstanden mit der Situation sein, wenn einem mit einer Säge Glied für Glied abgetrennt wird.


    Warum sollte man das? Und warum sollte man sich überhaupt derartige Vorstellungen machen? Man kann natürlich, aber was ändert das, außer dass da eine Vorstellung ist wo zuvor keine war? 8)

  • Warum denn leicht, wenn es auch schwer gehen kann?


    Manche mögen´s halt kompliziert ^^

    "Zufriedenheit bedeutet, aufzuhören nach ihr zu jagen" "Alles was sich Beobachten lässt, bist nicht du"

  • Ich habe den Eindruck es gibt einen schwierigen und einen mühelosen Weg.
    Der schwierige Weg ist das bewusste Loslassen. Sich also vorzunehmen etwas nicht mehr zu tun.
    Der einfachere Weg ist das Erkennen, dass alles Bewegungen des Geistes sind und substanzlos. Dann löst sich einiges von alleine auf.
    Es muss nichts mehr losgelassen werden, nichts mehr angenommen oder abgelehnt werden. Der Zug fährt einfach weiter …


    Der schwierige Weg ist vielleicht sehr wichtig am Anfang. Ohne den, würden wir womöglich nicht "zur Ruhe kommen". Ich habe den Eindruck, dass dies so eine Art Erste Hilfe darstellt.
    Irgendwie empfinde ich den ersten Weg als sehr plakativ und geschäftig. Der zweite ist gar nicht aufregend, möchte fast sagen: wie wenn man beiläufig eine Fliege verscheucht …


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Zitat

    wie wenn man beiläufig eine Fliege verscheucht …



    Hallo Doris, das wäre doch eine super gleichung für das wirken von wu wei, oder ? ( anfängerfrage), aber so stell ich es mir vor.....

  • Ich lese immer loslassen. Was meint ihr damit ? Was soll losgelassen werden ?


    Ich habe Hunger, dann esse ich. Soll ich Hunger loslassen ? Soll ich nicht essen ?
    Ich bin müde, dann schlafei ich. Soll ich Müdigkeit loslassen ? Soll ich nicht schlafen ?
    Ich bin traurig dann weine ich. Soll ich Trauer loslassen ? Soll ich nicht weinen ?
    Ich bin froh, dann lache ich. Soll ich Frohsein loslasssen ? Soll ich nicht lachen ?


    Ich lebe, soll ich leben loslassen ?


    Promi

  • Nein, ich finde es ist ein schlechtes Bild, aber mir ist es spontan eingefallen.
    Ich habe für mich noch kein passendes Bild gefunden und versuche nur auszudrücken, was nicht auszudrücken ist.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Zitat

    Ich lese immer loslassen. Was meint ihr damit ? Was soll losgelassen werden ?



    oder anders formuliert, vielleicht, einfach geschehen lassen.



    Zitat

    versuche nur auszudrücken, was nicht auszudrücken ist.


    dann könnte man das als definition benützen , doris ?

  • Prometheus:

    Ich lese immer loslassen. Was meint ihr damit ? Was soll losgelassen werden ?


    Ich habe Hunger, dann esse ich. Soll ich Hunger loslassen ? Soll ich nicht essen ?
    Ich bin müde, dann schlafei ich. Soll ich Müdigkeit loslassen ? Soll ich nicht schlafen ?
    Ich bin traurig dann weine ich. Soll ich Trauer loslassen ? Soll ich nicht weinen ?
    Ich bin froh, dann lache ich. Soll ich Frohsein loslasssen ? Soll ich nicht lachen ?


    Loslassen heißt, es so sein lassen, wie es ist, ohne sich gedanklich und gefühlsmäßig sich weiter darin zu verheddern, meiner Meinung nach.
    Hunger - essen - aber nicht schwelgen.
    Müdigkeit - schlafen - soviel wie nötig.
    Traurigkeit - weinen - aber sich nicht hineinsteigern,
    Freude - lachen - aber kein Überschwang.
    Man bleibt dichter an der Wahrnehmung, dadurch kriegt man insgesamt mehr mit, mMn, das Leben wird dadurch nicht blasser.
    (sorry, ich habe nicht den ganzen Thread vorher gelesen...)
    _()_ ekkhi

  • Zitat

    dann könnte man das als definition benützen , doris ?


    Bitte nicht!
    Ich bin nicht maßgeblich, das ist nur mein momentaner Erkundungsstand und ich erhebe keine Allgemeingültigkeit. Schon morgen kann ich was anderes sagen. :D

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Prometheus:

    Ich lese immer loslassen. Was meint ihr damit ? Was soll losgelassen werden ?


    Hi Prometheus


    In der Lehre des Buddha werden sinnliche Verstrickungen losgelassen, der Geist (citta) wird aus sinnlichen Verstrickungen heraus ent-wickelt, nachdem der geringe Vorteil und große Nachteil in ihnen erkannt wurde.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Grund:
    mukti:

    Nichts verändern, alles lassen wie es ist, das wäre die Befreiung, ist die eine Meinung, wenn man auf rechte Weise übt, gelangt man ans Ziel, die Andere. Meine Wenigkeit hängt wie gesagt der zweiten Ansicht an. Man kann nicht jede Bemühung auf einmal fallenlassen, es ist eine allmählicher Vorgang der Loslösung.


    Weder geht es darum was fallenzulassen, noch sich loszulösen 8)


    Das meine ich mit "Problematik absichtslosen Strebens". Wenn es nicht um Loslösung geht, worum geht es dann? Du versuchst oft deutlich zu machen, dass es um gar nichts geht, nichts anstreben, nichts ändern, nichts wollen. Mit anderen Worten, du hast keine Motivation für deine Handlungen. Warum handelst du dann?


    Grund:
    mukti:


    Die innere Loslösung und die Lebensführung müssen schon zusammenpassen.


    Was muss denn zusammenpassen und warum? Eine konditionierte Vorstellung, die Empfindung enhält, von dir mit einer anderen Vorstellung von dir, dir Empfindung enthält, von denen willst du, dass sie zusammenpassen, ne? Aber wer bringt denn diese Vorstellungen und Empfindungen hervor, an wem liegt es denn?


    Zusammenpassen muss die Aussage dass es nichts zu erreichen gibt, und die praktischen Handlungen. Wenn es nichts zu erreichen gibt, wieso steht man morgens auf und vollbringt all die unzähligen täglichen Handlungen? Einmal hast du geschrieben, es gibt nichts zu tun, als auf den Tod zu warten. Wieso tust du dann so vieles um ihn zu vermeiden? Passt das zusammen? Wenn nichts und niemand etwas tut, wieso findet es dann statt?


    Grund:
    mukti:


    Wenn man vor dem Computer darüber philosophiert, dass alles ist wie es ist, dann sollte man genauso einverstanden mit der Situation sein, wenn einem mit einer Säge Glied für Glied abgetrennt wird.


    Warum sollte man das? Und warum sollte man sich überhaupt derartige Vorstellungen machen? Man kann natürlich, aber was ändert das, außer dass da eine Vorstellung ist wo zuvor keine war? 8)


    Man sollte das weil man sonst nicht wahrhaftig und nicht glaubwürdig ist. Wenn es nichts zu verändern gibt, dann kann in keiner Situation ein Wunsch nach Veränderung entstehen.
    Man sollte sich solche Vorstellungen machen, weil etwas in der Art jederzeit eintreten kann. Wenn man darüber bewusst ist, dass angenehme Empfindungen mit Sicherheit von unangenehmen abgelöst werden, dann löst man sich vom Hängen am Angenehmen, und das ist die Veränderung, die Befreiung.


  • Anderes Wort, gleiche Bedeutung -> Identifikation


    Hunger ist da, ich kann nicht der Hunger sein. Essen geschehen lassen oder eben nicht.
    Müdigkeit ist da, ich kann nicht die Müdigkeit sein. Schlaf geschehen lassen oder eben nicht.
    Trauer ist da, ich kann nicht die Trauer sein. Weinen geschehen lassen oder eben nicht.
    Freude ist da, ich kann nicht die Freude sein. Lachen geschehen lassen oder eben nicht.


    Dieser Organismus ist da, ich kann nicht dieser Organismus sein. Leben geschehen lassen oder eben nicht.

    "Zufriedenheit bedeutet, aufzuhören nach ihr zu jagen" "Alles was sich Beobachten lässt, bist nicht du"

  • Zitat

    Wenn es nichts zu erreichen gibt, wieso steht man morgens auf und vollbringt all die unzähligen täglichen Handlungen? Einmal hast du geschrieben, es gibt nichts zu tun, als auf den Tod zu warten. Wieso tust du dann so vieles um ihn zu vermeiden? Passt das zusammen? Wenn nichts und niemand etwas tut, wieso findet es dann statt?


    Vieles wird getan, weil es getan werden muss. Lebenserhaltung. Das ist naturbedingt und gehört zu unserem Wesen. Sehr vieles wird getan, weil mehr gewollt wird.
    In der Tat wird immer mehr unterlassen. (kleines Wortspiel :D )

    Zitat

    Man sollte sich solche Vorstellungen machen, weil etwas in der Art jederzeit eintreten kann. Wenn man darüber bewusst ist, dass angenehme Empfindungen mit Sicherheit von unangenehmen abgelöst werden, dann löst man sich vom Hängen am Angenehmen, und das ist die Veränderung, die Befreiung.


    Das ist in meinen Augen magisches Denken und Vermeidungsstrategie. "Bloß nicht zu früh freuen!". Auf diese Art verweilt man nicht im Augenblick, sondern ist schon wieder in einer Zukunft, die es gar nicht gibt. Wenn ich atme, dann atme ich, wenn ich lache dann lache ich …



    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Zitat

    Vieles wird getan, weil es getan werden muss. Lebenserhaltung. Das ist naturbedingt und gehört zu unserem Wesen. Sehr vieles wird getan, weil mehr gewollt wird.
    In der Tat wird immer mehr unterlassen. (kleines Wortspiel )



    * Bow* :)