Ajahn Thanissaro und Wiedergeburt

  • Onyx9:

    Was ist leer von was ? Das geht eben nicht so auszudrücken.


    Die kürzere Lehrrede über Leerheit


    Beispiele:


    'Dieses Feld der Wahrnehmung ist leer von der Wahrnehmung (Einfügung: z.B.>Erde<); dieses Feld der Wahrnehmung ist leer von der Wahrnehmung des Gebiets der Raumunendlichkeit. Es ist nur diese Nicht-Leerheit gegenwärtig, nämlich die Singularität, die von der Wahrnehmung des Gebiets der Bewußtseinsunendlichkeit abhängt.' Somit betrachtet er es als leer von dem, was nicht vorhanden ist, was aber das Restliche anbelangt, so versteht er das, was gegenwärtig ist, folgendermaßen: 'Dies ist gegenwärtig.' Somit, Ānanda, ist auch dies sein echtes, unverzerrtes, reines Hinabsteigen in die Leerheit."


    Er versteht: 'Dieses Feld der Wahrnehmung ist leer vom Sinnestrieb; dieses Feld der Wahrnehmung ist leer vom Werdenstrieb; dieses Feld der Wahrnehmung ist leer vom Unwissenheitstrieb. Es ist nur diese Nicht-Leerheit gegenwärtig, nämlich die mit den sechs Sinnesgrundlagen verbundene, die von diesem Körper abhängen und durch das Leben bedingt sind.' Somit betrachtet er es als leer von dem, was nicht vorhanden ist, was aber das Restliche anbelangt, so versteht er das, was gegenwärtig ist, folgendermaßen: 'Dies ist gegenwärtig.' Somit, Ānanda, ist auch dies sein echtes, unverzerrtes, reines Hinabsteigen in die Leerheit, vollendet und unübertrefflich ."


    Fußnote dazu: "Unübertreffliche Leerheit" heißt, daß hier das begriffliche Ausufern an der Wurzel abgeschnitten wurde.


    ()

  • O.K.gewonnen :D
    Rezidieren lässt sich das aber nicht;
    Ich werde trotzdem künftig darauf bestehen, daß das mahaprajnaparamita-sutra geändert wird
    auch wenn alle Kopfschmerzen kriegen ;)


    obwohl sich das wohl hierauf bezieht ( u.ä. ) : Vis. XXI. 7a. Leerheitsbetrachtung
    http://www.palikanon.com/visuddhi/vis21.html#v21_7a :grinsen:


    und nicht hierauf: Fußnote dazu: "Unübertreffliche Leerheit" heißt, daß hier das begriffliche Ausufern an der Wurzel abgeschnitten wurde.

  • Onyx9:


    "Als leer
    (suñña nicht suññatā)
    betrachte diese Welt,
    O Mogharāja, stets bewußt.
    Ist Ich-Verblendung ausgerottet,
    So magst entrinnen du dem Tod.


    "Ja den, der so die Welt anschaut,
    Der Todesfürst nicht mehr entdeckt.



    Aber lassen wir das, Hab keine Lust auf "Leerheitsdiskussion" :D


    ()

  • Die zitierte Passage von TNH stammt aus dem Kapitel 68 "Die Drei wunderbaren Tore" (aus "Wie Siddharta zum Buddha wurde"). Im Anhang des Buches werden zu jedem Kapitel ausführlich die Quellen angegeben. Bei dieser Belehrung handelt es sich um einen Ausschnitt aus dem chinesischen Kanon: Taisho 104. Der "Sprecher" im Zitat ist der Buddha selbst.


    Das interessanteste Kapitel aus "Wie Siddharta zum Buddha wurde" über Leerheit ist Nr. 65 "Weder voll noch leer".
    TNH verwendet den Begriff der "Leerheit" weitgehend im Sinne von "Bedingtem Entstehen" - "Kausale Prozesse ohne Wesenskern".


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Stopp.Stopp. Stopp. Die Fußnote stimmt nicht ! Die Fußnote ist falsch ! Die Erklärung der Fußnote ist falsch.
    Die Texte gehen zusammen. :)

  • Onda:

    Die zitierte Passage von TNH stammt aus dem Kapitel 68 "Die Drei wunderbaren Tore" (aus "Wie Siddharta zum Buddha wurde"). Im Anhang des Buches werden zu jedem Kapitel ausführlich die Quellen angegeben. Bei dieser Belehrung handelt es sich um einen Ausschnitt aus dem chinesischen Kanon: Taisho 104. Der "Sprecher" im Zitat ist der Buddha selbst.


    Danke. Die "Drei Tore zur Befreiung" ist ein Konzept eher aus den Mahayana-Schulen, hier etwas mehr dazu, leider nur auf Englisch: http://www.fudenji.it/it/testi…ays%20to%20Liberation.pdf


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Du wirst dein Vorhaben aufgeben wenn Du nach Der Meditation erkennst das der Text wahr ist.
    Is mir so passiert.

  • Mit sunnata hat die Frage "Wiedergeburt: Ja/Nein?" eigentlich nur insoweit zu tun, als dass Onda mit einigen seiner Sekundär- und Kommentarliteraten offenbar das Missverständnis der brahmanischen Zeitgenossen den Buddha teilt, ein unveränderlicher Wesenskern (Atman) sei erforderlich für ein Wiedererscheinen im Sinne eines erneuten Werdens. Das ist aber schlichtweg nicht der Fall:



    Das Wesentliche ist das Versiegen der drei Triebe:


    Zitat

    "Gut, gut, Anuruddha. Der Tathāgata hat die Triebe überwunden, die beflecken, neues Dasein bringen, Schwierigkeiten bereiten, in Leiden heranreifen und zu künftiger Geburt, Altern und Tod führen; er hat sie an der Wurzel abgeschnitten, hat sie einem Palmenstrunk gleich gemacht, sie beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen sind. So wie eine Palme mit abgeschnittener Krone nicht weiterwachsen kann, so hat der Tathāgata die Triebe überwunden, die beflecken, neues Dasein bringen, Schwierigkeiten bereiten, in Leiden heranreifen und zu künftiger Geburt, Altern und Tod führen, er hat sie an der Wurzel abgeschnitten, hat sie einem Palmenstrunk gleich gemacht, sie beseitigt, so daß sie künftigem Entstehen nicht mehr unterworfen sind."


    (Majjhima Nikāya 68: Bei Naḷakapāna - Naḷakapāna Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Mit sunnata hat die Frage "Wiedergeburt: Ja/Nein?" eigentlich nur insoweit zu tun, als dass Onda mit einigen seiner Sekundär- und Kommentarliteraten offenbar das Missverständnis der brahmanischen Zeitgenossen den Buddha teilt, ein unveränderlicher Wesenskern (Atman) sei erforderlich für ein Wiedererscheinen im Sinne eines erneuten Werdens.


    Ja das ist der Punkt. Bei Werden in diesem Leben gibt es keinen unveränderlichen Wesenskern, wenn das Werden einen weiteren Körper entstehen lässt, dann muss es einen geben. Ich werde aufgrund von Begehren, aber mein Werden durch die Geburt liegt nicht an meinem Begehren. Mein Zustand wird durch mein Kamma selber geschaffen, aber dass ich in einem bestimmten Zustand geboren wurde liegt nicht an meinem Kamma. Da passt nichts zusammen.


  • Du verstehst auch null Humor, Ellviral. ;)


    Zum "Realisieren der Vergänglichkeit" ist prajna nötig , bzw. pañña.
    Ergo die 5 Kräfte: indriya ( " die durchdringende Einsicht in das Entstehen und Hinschwinden aller Phänomene" )
    Nun ist Einsicht und Wissen auch das "Kennzeichen" eines Buddha- oder "zumindest" eines Stromeingetretenen,
    darum heißt es pāramitā.


    Wieso sollte ich ein "Erlösungssutra" ändern wollen ( und können :lol: )
    nur weil das Wort Leerheit ein deutsches Behelfssubstantiv ist ( obwohl es auch auf die Buddhanatur hindeuten könnte... :roll: )
    Das japanische Wort " kú " das im Herzsutra gefühlte 1000x vorkommt bedeutet jedenfalls "leer ( von ) " und gleichzeitig "prajna".


    Wenn du also die "Lehrheit, die Bedingtheit der Phänomene " durchdrungen hast, müsste das gleichzeitig eine Erlösungserfahrung sein.
    Es sei denn, man weiß, das Zen sagt, daß Einsicht ohne Freude ( piti )- auch eine kleine Einsicht-oder eine stufenweise- einen
    Zustand des Wahnsinns auslöst.

  • mukti:
    Elliot:

    Mit sunnata hat die Frage "Wiedergeburt: Ja/Nein?" eigentlich nur insoweit zu tun, als dass Onda mit einigen seiner Sekundär- und Kommentarliteraten offenbar das Missverständnis der brahmanischen Zeitgenossen den Buddha teilt, ein unveränderlicher Wesenskern (Atman) sei erforderlich für ein Wiedererscheinen im Sinne eines erneuten Werdens.


    Ja das ist der Punkt. Bei Werden in diesem Leben gibt es keinen unveränderlichen Wesenskern, wenn das Werden einen weiteren Körper entstehen lässt, dann muss es einen geben. Ich werde aufgrund von Begehren, aber mein Werden durch die Geburt liegt nicht an meinem Begehren. Mein Zustand wird durch mein Kamma selber geschaffen, aber dass ich in einem bestimmten Zustand geboren wurde liegt nicht an meinem Kamma. Da passt nichts zusammen.


    Naja, deswegen sagt Mahayana: Trägersubstanz, "Träger der Handlungen", eine "Restanhaftung"; ist aber trotzdem "frei von einem unveränderlichen Wesenskern".
    Wobei Zen sich aus gutem Grund nicht darüber auslässt; es warnt aber vor der Kultivierung von Hass, Gier und Unwissenheit ( "mache", "verursache" kein schlechtes Karma ) und ansonsten:" Unser Karma hat keine Selbst-Natur, sondern ist durch unseren Geist erschaffen. Wenn unser Geist ausgelöscht ist, wird unser Karma ausgelöscht sein."

  • Elliot:

    Mit sunnata hat die Frage "Wiedergeburt: Ja/Nein?" eigentlich nur insoweit zu tun, als dass Onda mit einigen seiner Sekundär- und Kommentarliteraten offenbar das Missverständnis der brahmanischen Zeitgenossen den Buddha teilt, ein unveränderlicher Wesenskern (Atman) sei erforderlich für ein Wiedererscheinen im Sinne eines erneuten Werdens. Das ist aber schlichtweg nicht der Fall.


    "ein Wiedererscheinen im Sinne eines erneuten Werdens" - ohne personelle Kontinuität kann nicht von "Wiedergeburt" gesprochen werden. Wiedergeburt setzt Kontinuität voraus (andernfalls kann nicht von "wieder" gesprochen werden). Und darüber hinaus "Identität" von Person A und Person B (die angebliche Wiedergeburt von Person A). Derlei personelle Prozesse widersprechen fundamental dem anatta-Konzept. Aber auch wenn ich das noch 80 000 Mal wiederhole - wer partout an Wiedergeburt glauben will, wird sich von seinem Glauben nicht abbringen lassen.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • He Onda, ich hab dich schonmal gebeten, ein anderes Wort zu erfinden, um deinem Dilemma abzubehelfen ( an Vorgänge zu glauben, die das Wort impliziert inkl. Gegentheorie ) :D

  • Onyx9:
    mukti:

    Ja das ist der Punkt. Bei Werden in diesem Leben gibt es keinen unveränderlichen Wesenskern, wenn das Werden einen weiteren Körper entstehen lässt, dann muss es einen geben. Ich werde aufgrund von Begehren, aber mein Werden durch die Geburt liegt nicht an meinem Begehren. Mein Zustand wird durch mein Kamma selber geschaffen, aber dass ich in einem bestimmten Zustand geboren wurde liegt nicht an meinem Kamma. Da passt nichts zusammen.


    Naja, deswegen sagt Mahayana: Trägersubstanz, "Träger der Handlungen", eine "Restanhaftung"; ist aber trotzdem "frei von einem unveränderlichen Wesenskern".
    Wobei Zen sich aus gutem Grund nicht darüber auslässt; es warnt aber vor der Kultivierung von Hass, Gier und Unwissenheit ( "mache", "verursache" kein schlechtes Karma ) und ansonsten:" Unser Karma hat keine Selbst-Natur, sondern ist durch unseren Geist erschaffen. Wenn unser Geist ausgelöscht ist, wird unser Karma ausgelöscht sein."


    Aufschlussreich, was Mahayana da sagt. Ansonsten gäbe es ein erstes Bewusstwerden das mit der Geburt beginnt, aus dem Nichts in einen bedingten Zustand hinein, und nach dem Tod wäre wieder nichts, ewige Bewusstlosigkeit, obwohl nicht alle Handlungen zur Auswirkung gekommen sind und noch Begehren besteht.

  • Onda:

    "ein Wiedererscheinen im Sinne eines erneuten Werdens" - ohne personelle Kontinuität kann nicht von "Wiedergeburt" gesprochen werden. ...


    Das haben wir doch jetzt schon gefühlte 80000mal festgestellt: Dein mechanistisch-rationaler Ansatz, der solche Begriffe wie "personelle Identität und Kontinuität" konstruiert, ist für das Verständnis oder gar das Beschreiben des Vorgangs unbrauchbar. Darauf wird doch explizit hingewiesen:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Dein mechanistisch-rationaler Ansatz, der solche Begriffe wie "personelle Identität und Kontinuität" konstruiert, ist für das Verständnis oder gar das Beschreiben des Vorgangs [Wiedergeburt] unbrauchbar.


    Ja, ich glaube auch, dass für das "Verständnis" dieses Vorganges ein mechanistisch-rationaler Ansatz ungeeignet ist. Ein esoterisch-irrationaler Ansatz taugt da wohl besser. Möchtest du dich mal an einer Definition versuchen? (Unter Berücksichtigung der zentralen Frage: "Was wird wiedergeboren").


    Onda


    Gedanken über Wiedergeburt führen nur zu spekulativem Abdriften und zur Annahme eines konstanten Selbst, wie auch der PK weiß:


    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:
    Elliot:

    Dein mechanistisch-rationaler Ansatz, der solche Begriffe wie "personelle Identität und Kontinuität" konstruiert, ist für das Verständnis oder gar das Beschreiben des Vorgangs [Wiedergeburt] unbrauchbar.


    Ja, ich glaube auch, dass für das "Verständnis" dieses Vorganges ein mechanistisch-rationaler Ansatz ungeeignet ist. Ein esoterisch-irrationaler Ansatz taugt da wohl besser. Möchtest du dich mal an einer Definition versuchen? (Unter Berücksichtigung der zentralen Frage: "Was wird wiedergeboren").


    Da macht natürlich keinen Sinn, Onda, denn wenn ein mechanistisch-rationaler Ansatz oder ein esoterisch-irrationaler Ansatz die Frage "Was wird wiedergeboren" beantworten würde, dann würde er ja auch gleich die Frage "Was ist Ich" mit beantworten und damit zwangsläufig wieder in dem von Dir zitierten Papanca landen.


    Der vernünftige Ansatz zur Gewinnung von wirklicher Einsicht und echtem Verständnis in dieser Frage ist der praktisch-pragamatische "komm-und-sieh-selbst"-Ansatz, der auch vom Buddha unter der Bezeichnung "Edler achtfacher Pfad" vorgeschlagen wurde:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Da macht natürlich keinen Sinn, Onda, denn wenn ein mechanistisch-rationaler Ansatz oder ein esoterisch-irrationaler Ansatz die Frage "Was wird wiedergeboren" beantworten würde, dann würde er ja auch gleich die Frage "Was ist Ich" mit beantworten und damit zwangsläufig wieder in dem von Dir zitierten Papanca landen.


    Mal abgesehen davon, dass der 'mechanistisch-rationale' Ansatz (wieso eigentlich mechanistisch?) ziemlich weit dabei gekommen ist, was das 'Ich' ist, scheinen bestimmte Leute ohne das Wort 'papanca' nicht mehr auskommen zu können. Meistens ist es nichts weiter als die mit buddhistischer Terminologie verkleidete Aussage: 'Du redest Unsinn!'

  • Elliot:


    Da macht natürlich keinen Sinn, Onda, denn wenn ein mechanistisch-rationaler Ansatz oder ein esoterisch-irrationaler Ansatz die Frage "Was wird wiedergeboren" beantworten würde, dann würde er ja auch gleich die Frage "Was ist Ich" mit beantworten und damit zwangsläufig wieder in dem von Dir zitierten Papanca landen.


    Wie wär's mal zwischendurch mit einer kleinen Definition von "Wiedergeburt"? Ich gehe davon aus, dass du definieren kanst, was du verfichst.
    Wer von Wiedergeburt spricht und nicht erklären kann, was wiedergeboren wird, sollte sich von einem Wort trennen. Loslassen.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Axel Benz:

    Mal abgesehen davon, dass der 'mechanistisch-rationale' Ansatz (wieso eigentlich mechanistisch?)


    "Mechanistisch", weil dabei meistens "Substanzen", "Träger", "Speicher" usw. vorkommen, die einer intersubjektiv verbindlichen empirischen Nachweisbarkeit unterliegen müssen.


    Axel Benz:

    ...ziemlich weit dabei gekommen ist, was das 'Ich' ist, scheinen bestimmte Leute ohne das Wort 'papanca' nicht mehr auskommen zu können. Meistens ist es nichts weiter als die mit buddhistischer Terminologie verkleidete Aussage: 'Du redest Unsinn!'


    Nein, das wäre zu plump. Gemeint ist begriffliches Ausufern, das Einführen von abstrakten vorgestellten Entitäten usw:


    Zitat

    "Bedingt durch Geist und Geistesobjekten entsteht Geistbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Geistesobjekte, die mit dem Geist erfahrbar sind, beziehen."


    (Majjhima Nikāya 18: Der Honigkuchen - Madhupiṇḍika Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Onda:

    Wie wär's mal zwischendurch mit einer kleinen Definition von "Wiedergeburt"? Ich gehe davon aus, dass du definieren kanst, was du verfichst.


    Zunächst wäre festzustellen, dass es Geburt gibt:


    Zitat

    "Und was ist Geburt, was ist der Ursprung von Geburt, was ist das Aufhören von Geburt, was ist der Weg, der zum Aufhören von Geburt führt? Die Geburt der Wesen in die verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Geborenwerden, Herausstürzen aus dem Schoß, Erzeugung, die Manifestation der Daseinsgruppen, das Erlangen der Sinnesgrundlagen - dies wird Geburt genannt. ...


    (Majjhima Nikāya 9: Richtige Ansicht - Sammādiṭṭhi Sutta)


    Dann wäre festzustellen, dass es verschiedene Geburten verschiedener Wesen zu verschiedenen Zeiten gibt:


    Zitat

    Da saß eine Anzahl von Bhikkhus in der Versammlungshalle, wo sie bei der Rückkehr von ihrer Almosenrunde, nach ihrem Mahl, zusammengekommen waren, als diese Erörterung unter ihnen auftauchte: "Es ist wunderbar, Freunde, es ist erstaunlich, wie mächtig und machtvoll der Tathāgata ist. Denn er ist in der Lage, über die Buddhas der Vergangenheit Bescheid zu wissen - die das endgültige Nibbāna erlangten, das begriffliche Ausufern durchschnitten, den Kreislauf durchbrachen, die Runde beendeten, und allem Dukkha entkamen - wie die Geburt jener Erhabenen war, wie ihre Namen, ihre Familien waren, wie ihre Sittlichkeit, ihr Wesen [1], ihre Weisheit war, ihr Verweilen, ihre Befreiung."


    (Majjhima Nikāya 123: Wunderbar und erstaunlich - Acchariya-abbhuta Sutta)


    Dann wäre festzustellen, dass verschiedene Geburten auf eine bestimmte Weise miteinander verbunden sein können:


    Zitat

    „Man erinnert sich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten ...


    (Majjhima Nikāya 119: Achtsamkeit auf den Körper - Kāyagatāsati Sutta)


    Diese Geburten sollen als "Wiedergeburten" verstanden (definiert) werden.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • "Wie wär's mal zwischendurch mit einer kleinen Definition von "Wiedergeburt"? Ich gehe davon aus, dass du definieren kanst, was du verfichst. :lol:

  • Elliot:


    Dann wäre festzustellen, dass verschiedene Geburten auf eine bestimmte Weise miteinander verbunden sein können: (...)
    Diese Geburten sollen als "Wiedergeburten" verstanden (definiert) werden.


    Viele Grüße
    Elliot


    Auf welche Weise sind diese Geburten miteinander verbunden?
    SInd es Geburten verschiedener Wesen oder verschiedene Geburten ein und des gleichen Wesens?
    Bitte in eigenen Worten.


    Zitat

    „Man erinnert sich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten ...
    (Majjhima Nikāya 119: Achtsamkeit auf den Körper - Kāyagatāsati Sutta)


    Da erinnert sich jemand ("man"). Erinnert er sich an "seine" früheren Leben oder einfach an frühere Leben "anderer" Wesen?


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Offensichtlich ist der Dhamma-Geist so gnädig dem Praktizierenden nur vergangene Existenzen anderer Wesen zu offenbahren
    um die Anatta-Theorie des Praktizierenden nicht zu erschüttern :lol: