"Kein Selbst" oder "Nicht-Selbst"?

  • Sumedhâ:
    Tsultrim Dorje:

    es gibt noch nicht einmal ein Gehen, denn ein gehen ist nicht zu finden, ebenso wie es keinen Geher zu finden gibt. Nagarjuna lässt Grüßen.


    wie? es gibt zwar kein "gehen" weil kein "gehen" zu finden ist, aber "Nagarjuna lässt Grüßen"....den gibt es also heute noch?....seltsam.... :D
    _()_
    .



    :D

  • Tsultrim Dorje:

    Zeige mir einen Text in dem genau steht, es gibt kein Selbst.
    Er sprach nur davon dass diese und jenes Nicht Selbst ist.


    Nicht nur dieses und jenes sondern alles was auch nur da ist, das
    ist vergänglich, leidhaft und ohne Selbst.
    Über ein Selbst das nicht da ist, braucht man ja auch nicht reden.
    Das ist ja nicht da und damit ohne Selbst. Ein Selbst das nicht da
    ist, das ist anatta.
    Aber solange noch Begehren nach einem Selbst ist, solange geht
    Dasein auch weiter mit allen seinen Erscheinungen.


  • Er sagt doch nur dass alles was vergänglich, leidhaft ist nicht das Selbst ist. 3.-7. "Die Körperlichkeit, ihr Mönche, ist vergänglich - leidvoll - Nicht-Ich. Das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein sind vergänglich - leidvoll - Nicht-Ich.
    Kannst Du mir bitte eine Stelle aufzeigen in der er klar sagt es gibt kein Selbst. Also einen Satz wie, es gibt kein Selbst. Also ich finde immer nur Aufzählungen über vergängliches das nicht das Selbst ist, aber nirgendwo die Aussage es gibt kein Selbst, er spricht nur von Nicht Selbst. Wobei ich Selbst jetzt nicht als ein Ich verstehe. Ich würde es eher als Geist benennen, dieser ist ja ohne Größe, Farbe, Gewicht usw. unzerstörbar, ungeboren. Es ist dann also keine Trennung zu finden und was nicht zu trennen ist kann nicht als Ich bezeichnen, aber Nicht Selbst wäre eine passende Bezeichnung. Und da ich nicht an Worten hänge würde ich auch die Bezeichnung Selbst gelten lassen, sofern dieses nicht als Ich gemeint ist. Bei uns bezeichnet man es als Geist, in anderen Richtungen als Nicht Geist, obwohl das Selbe gemeint ist.
    Über einen entsprechenden Text würde ich mich freuen um deine Aussage verstehen zu können. Danke.


  • Vielleicht hilft dieser Abschnitt weiter.

  • ♥ Jiun Ken hats gefunden ! :D
    Jetzt werden schon die Zennis genötigt im PK zu blättern, um dem Spuk ein - vorläufiges Ende - zu machen , wo sie eh wissen : alles Ansichtenwahn ! :)



    :)


    Was nun, ihr Mönche, ist das Zerstörbare? Die Körperlichkeit, ihr Mönche, ist das Zerstörbare. Was ihre Aufebung, Stillung, Endigung ist, das ist das Unzerstörbare.


    Das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein sind das Zerstörbare. Was deren Aufhebung, Stillung, Endigung ist, das ist das Unzerstörbare .



    Mit freundlichen Grüßen !


    Ach ja :


    Für einen der Lehre getreu [82] lebenden Mönch, ihr Mönche, ist dies der Lehre gemäß, daß er häufig die Abwendung vollzieht [83] von der Körperlichkeit, dem Gefühl, der Wahrnehmung, den Gestaltungen und vom Bewußtsein; daß er bei der Körperlichkeit, beim Gefühl, der Wahrnehmung, bei den Gestaltungen und beim Bewußtsein die Vergänglichkeit betrachtet - das Leiden betrachtet - die Ichlosigkeit betrachtet.

  • Tsultrim Dorje:

    Er sagt doch nur dass alles was vergänglich,
    leidhaft ist nicht das Selbst ist. 3.-7. "Die Körperlichkeit, ihr Mönche,
    ist vergänglich - leidvoll - Nicht-Ich. Das Gefühl - die Wahrnehmung -
    die Gestaltungen - das Bewußtsein sind vergänglich - leidvoll - Nicht-Ich.
    Kannst Du mir bitte eine Stelle aufzeigen in der er klar sagt es gibt kein Selbst.


    Da gibt es soviel Stellen, die kann ich gar nicht alle aufzählen.

    Tsultrim Dorje:


    Also einen Satz wie, es gibt kein Selbst. Also ich finde immer nur Aufzählungen
    über vergängliches das nicht das Selbst ist, aber nirgendwo die Aussage es gibt kein Selbst,
    er spricht nur von Nicht Selbst. Wobei ich Selbst jetzt nicht als ein Ich verstehe. usw. usw.


    Kann das sein, das dich das alles total verwirrt? Du mußt viel ruhiger an die Sache herangehen.
    Auch wenn ich es nicht extra gesagt habe, wir reden hier nur nur über eine Selbstvorstellung.
    Ein Selbst, nämlich etwas kernhaftes unveränderliches immer gleich bleibendes als Selbst.
    Das ist nicht vorhanden sagt der Buddha: in keiner einzigen Daseinskomponente. Das heißt:
    Alles was da ist, ist ohne Selbst. Und obwohl der Buddha das sagt und in allen Einzelheiten
    darlegt behauptest du er habe nicht gesagt es wäre alles ohne Selbst. Das kann ich bei dir
    nicht verstehen bzw. das muß deine Verwirrung sein. Wäre gut wenn du darüber nachdenken
    würdest. Anatta ="ohne Selbst" oder "kein Selbst".


  • Alles was vergänglich und leidvoll ist ist nicht Selbst, dazugehört auch die Selbstvorstellung um die es hier geht. Vorstellungen sind vergänglich und leidvoll. Also bis dahin bin ich nicht verwirrt. Man könnte dem Selbst so wie es im allgemeinen Gebrauch verstanden wir einen Kern unterstellen. Also bis dahin bin ich auch nicht verwirrt. So nun kommt die Stelle wo Du, so glaube ich, glaubst ich sei verwirrt. Ich sagte man kann das Selbst bzw. Das Nicht Selbst auch als Geist bzw. Nicht Geist verstehen, wenn man nich an den Worten hängt wie ein Affe am Baum. Hier sehe ich nun auch keine Verwirrung, aber eventuell ruft es Verwirrung bei dir hervor, weil ich hier das Wort Selbst verwende, auch wenn ich auf die Auslegung als Geist Verweise. Also nicht glauben ich wolle dich damit angreifen, ich dage nur es könnte an meiner Wortwahl liegen, das Du hier verwirrt bist. Nochmal zur Aussage von Buddha, ich kanns nur sehen dass er vergänglichem, Leid zuschreibt und alles was vergänglich ist ist Nicht Selbst. Geist ist aber nicht vergänglich und somit nicht leidvoll. Da brauch ich nun nicht über Selbstvorstellung zu reden bevor nicht klar ist was Selbst ist. Man darf dieses Selbst halt nicht so eng wie das Ich auslegen, denn diese ist Allumfassend oder auch Nicht Allumfassend, den es ist Geist bzw. Nicht Geist. Nun fehlt mir aber immer noch die Stelle and der der Buddha sagt es gibt kein Selbst, ohne sich dabei auf vergängliches zu berufen.
    Danke

  • Tsultrim Dorje:

    Geist ist aber nicht vergänglich und somit nicht leidvoll.


    Was verstehst Du unter "Geist" und wieso soll "Geist" 'nicht vergänglich' sein?


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Tsultrim Dorje:

    Ich sagte man kann das Selbst bzw. Das Nicht Selbst auch als Geist bzw. Nicht Geist verstehen, wenn man nich an den Worten hängt wie ein Affe am Baum.


    Hallo Tsultrim, da ist -finde ich- schon ein Unterschied ob man vom "Selbst" oder vom "Geist" (für mich ist Geist = Bewusstsein) spricht. Der Begriff "Selbst" ist belastet mit Vorstellungen über ein festes, unveränderliches Ego. Das erklärt der Buddha, dass es das nicht gibt.


    Der Begriff Geist hat für mich etwas mit Bewusstsein zu tun. Allerdings ist auch das Bewusstsein ein Skandha, das keinen festen Kern hat (siehe z.B. Herzutra, steht sicherlich auch im Palikanon),
    es ändert sich permanent. Also gibt es weder ein festes, unveränderliches "Selbst" noch einen festen, unveränderlichen "Geist".

  • Tsultrim Dorje:

    Nun fehlt mir aber immer noch die Stelle and der der Buddha sagt es gibt kein Selbst, ohne sich dabei auf vergängliches zu berufen.Danke


    Wäre ja auch aberwitzig wo doch alles vergänglich ist und es etwas kernhaft ewiges nicht gibt.
    Nirgends gibt es daher ein unvergängliches Ich. Wie ich sehe ist die Verwirrung noch nicht
    vorüber bzw. die Sache noch nicht geklärt. Ein beharrendes ewiges Ich gibt es im ganzen
    Dasein nicht lehrte der Buddha. Alle Dinge sind ohne Ich. Da macht der Geist keine Ausnahme.
    Auch er ist vergänglich, leidhaft und daher ohne ewigen Ich lehrte der Buddha:


    "Und was da gesehen, gehört, gedacht, erkannt, erreicht, erforscht,
    im Geiste untersucht wird, auch davon hält er:
    'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst'.


    "Und auch den Glaubenssatz, (ditthitthānam) welcher da lehrt:
    'Das ist die Welt, das ist das Ich, (so loko so attā)
    das werde ich nach meinem Tode werden,
    unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar,
    ewig gleich, ja, werde ich so verbleiben', auch davon hält er:
    'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst.' " M 22


  • Hallo,
    klar was gedacht, erkannt usw. wird das bin nicht ich, diese Dinge sind ja auch vergänglich. Es ist aber auch nicht der Geist den es geschieht im Geist. Hätte Buddha nicht sagen sollen? Das gehört mir nicht, das bin nicht Ich, das ist nicht mein Selbst, es gibt kein Selbst. Er sagt aber nur das diese Dinge nicht das Selbst sind. Ich Sage auch nicht dass es ein ewiges unveränderliches Ich gibt. Kannst Du mir eine Stelle nennen wo der Buddha sagt dass der Geist vergänglich ist? Also nicht was der Geist sich so alles einbilden oder erkennen kann. Danke

  • Tsultrim Dorje:

    Kannst Du mir eine Stelle nennen wo der Buddha sagt dass der Geist vergänglich ist?


    Zitat

    Gerade so, ihr Bhikkhus, wie ein Affe, der in der Wildnis, im Walde sich ergeht, einen Zweig ergreift, und wenn er ihn losgelassen, ergreift er einen anderen (Zweig). Ebenso (ist es mit dem) was da, ihr Bhikkhus, Denken heißt und Geist und Bewußtsein: da entsteht bei Nacht und bei Tag eines und ein anderes wird aufgehoben.


    SN 12.61


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Tsultrim Dorje:

    Hallo,
    klar was gedacht, erkannt usw. wird das bin nicht ich, diese Dinge sind ja auch vergänglich. Es ist aber auch nicht der Geist den es geschieht im Geist. Hätte Buddha nicht sagen sollen? Das gehört mir nicht, das bin nicht Ich, das ist nicht mein Selbst, es gibt kein Selbst. Er sagt aber nur das diese Dinge nicht das Selbst sind. Ich Sage auch nicht dass es ein ewiges unveränderliches Ich gibt. Kannst Du mir eine Stelle nennen wo der Buddha sagt dass der Geist vergänglich ist? Also nicht was der Geist sich so alles einbilden oder erkennen kann. Danke


    Ja, das kann ich dir sagen. Allerdings wird das was du jetzt unter Geist
    unabhängig von seinen vergänglichen Inhalten nennst, in der Lehre
    "Bewußtsein" genannt und ist eins der fünf vergänglichen Daseinskomponenten.
    Auch noch mal erklärt wird das in der Lehrrede Nandako M 146 an die Nonnen.
    Wie es heißt haben nach dem wiederholten Vortagen dieser Lehre
    alle dortigen Nonnen mindestens den Stromeintritt erlangt.

  • An dieser Stelle möchte ich mich bedanken für die Bestätigung was ich schon wusste. Und danke für die Bestätigung aus dem Pali Kanon. Ich habe hier nur noch einmal Alte Argumente und Sichtweisen herangezogen um sie nochmals von Anderen widerlegen zu lassen. Somit wurde mein jetziges Wissen betätig. Und Budha hatte recht. Nur wenn wir erkennen das all diese Gedanken und Gefühle die wir für unser Selbst halten oder durch ein Selbst hervorgebracht verstehen, nicht anderes sind wie Schall und Rauch, können wir Befreiung Erlangen. Nur so wird alles klar, ohne Anhaften und Sorgen. Danke

  • Mehr zum Thema:

    <woltlab-metacode-marker data-name=:

    Majjhima Nikāya 148 - Die sechs Sechsergruppen - Chachakka Sutta" data-link="">

    15. (VI) "Wenn jemand sagt, 'Der Geist ist Selbst', so ist das nicht haltbar.
    Das Entstehen und Vergehen des Geistes wird deutlich,
    und da sein Entstehen und Vergehen deutlich wird,
    würde daraus folgen: 'Mein Selbst entsteht und vergeht.'
    Deshalb ist es nicht haltbar, wenn jemand sagt, 'Der Geist ist Selbst.'
    Daher ist der Geist nicht Selbst."


    "Wenn jemand sagt, 'Geistesobjekte sind Selbst', so ist das nicht haltbar.
    Das Entstehen und Vergehen von Geistesobjekten wird deutlich,
    und da ihr Entstehen und Vergehen deutlich wird,
    würde daraus folgen: 'Mein Selbst entsteht und vergeht.'
    Deshalb ist es nicht haltbar, wenn jemand sagt, 'Geistesobjekte sind Selbst.'
    Daher ist der Geist nicht Selbst,
    Geistesobjekte sind nicht Selbst."


    "Wenn jemand sagt, 'Geistbewußtsein ist Selbst', so ist das nicht haltbar.
    Das Entstehen und Vergehen von Geistbewußtsein wird deutlich,
    und da sein Entstehen und Vergehen deutlich wird,
    würde daraus folgen: 'Mein Selbst entsteht und vergeht.'
    Deshalb ist es nicht haltbar, wenn jemand sagt, 'Geistbewußtsein ist Selbst.'
    Daher ist der Geist nicht Selbst,
    Geistesobjekte sind nicht Selbst,
    Geistbewußtsein ist nicht Selbst."


    "Wenn jemand sagt, 'Geistkontakt ist Selbst', so ist das nicht haltbar.
    Das Entstehen und Vergehen von Geistkontakt wird deutlich,
    und da sein Entstehen und Vergehen deutlich wird,
    würde daraus folgen: 'Mein Selbst entsteht und vergeht.'
    Deshalb ist es nicht haltbar, wenn jemand sagt, 'Geistkontakt ist Selbst.'
    Daher ist der Geist nicht Selbst,
    Geistesobjekte sind nicht Selbst,
    Geistbewußtsein ist nicht Selbst,
    Geistkontakt ist nicht Selbst."


    "Wenn jemand sagt, 'Empfindung ist Selbst', so ist das nicht haltbar.
    Das Entstehen und Vergehen von Empfindung wird deutlich,
    und da sein Entstehen und Vergehen deutlich wird,
    würde daraus folgen: 'Mein Selbst entsteht und vergeht.'
    Deshalb ist es nicht haltbar, wenn jemand sagt, 'Empfindung ist Selbst.'
    Daher ist der Geist nicht Selbst,
    Geistesobjekte sind nicht Selbst,
    Geistbewußtsein ist nicht Selbst,
    Geistkontakt ist nicht Selbst,
    Empfindung ist nicht Selbst."


    "Wenn jemand sagt, 'Begehren ist Selbst', so ist das nicht haltbar.
    Das Entstehen und Vergehen von Begehren wird deutlich,
    und da sein Entstehen und Vergehen deutlich wird,
    würde daraus folgen: 'Mein Selbst entsteht und vergeht.'
    Deshalb ist es nicht haltbar, wenn jemand sagt, 'Begehren ist Selbst.'
    Daher ist der Geist nicht Selbst,
    Geistesobjekte sind nicht Selbst,
    Geistbewußtsein ist nicht Selbst,
    Geistkontakt ist nicht Selbst,
    Empfindung ist nicht Selbst,
    Begehren ist nicht Selbst."


    Möge es gut sein!