Wozu Buddhistische Praxis..

  • Zitat

    Egos können dennoch "zerstört" werden ala die Dämonen füttern oder die Übel an der Wurzel mit allem Beiwerk rausreissen, so dass von aussen kein antriggern mehr möglich ist.
    Stimmt schon : einfach sehen, wie mensch funktioniert. Das als einer der ersten Schritte. Ja. Und dann hinsehen, was unheilsam für einen selber und somit auch für Andere ist. Und dann ändern, zerstören, ausrotten, was nicht heilsamer Natur ist. Eben den Garten kultivieren.


    Eben nicht.
    Das Ego ist wichtig.
    Wenn Du glaubst, es "ausrotten" zu können (igitt, allein schon der Ausdruck!), dann fütterst Du die Illusion und die Dämonen auch.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Egos können dennoch "zerstört" werden ala die Dämonen füttern oder die Übel an der Wurzel mit allem Beiwerk rausreissen, so dass von aussen kein antriggern mehr möglich ist.
    Stimmt schon : einfach sehen, wie mensch funktioniert. Das als einer der ersten Schritte. Ja. Und dann hinsehen, was unheilsam für einen selber und somit auch für Andere ist. Und dann ändern, zerstören, ausrotten, was nicht heilsamer Natur ist. Eben den Garten kultivieren.


    Eben nicht.
    Das Ego ist wichtig.
    Wenn Du glaubst, es "ausrotten" zu können (igitt, allein schon der Ausdruck!), dann fütterst Du die Illusion und die Dämonen auch.


    Das du über das Wort "ausrotten" stolperst ist schon eine Form von Ego. Echt!
    Sag mal. Du kennst doch auch Gartenarbeit. Was machst du mit Pflanzen, die wirklich stören? Ausrotten...ausreissen...jäten.
    Sagte Buddha nicht auch, dass wir das Übel an der Wurzel ausreissen sollen ? Vernichten sozusagen.
    OK. Das sind Herangehensweisen und Wortwahl, die nicht Jedem/r liegen.
    Du kannst auch deine unheilsamen Dinge kategorisieren und abheften. (Panzerschrank-mäßig).


    Ego ist Ich-Wahn, oder ?
    Solange das Ego der Verblendung und Unwissenheit unterliegt ist es mitnichten heilsam.
    Ein gutes Ego als Ausgangspunkt, als Fundament ist schon wichtig.
    Nur irgendwann ist es nur noch Wahrnehmung und zwar ohne Klassifizierung (seitens des Ego .. denn Ego ist Unwissenheit).
    Individualität. JA. Ego im Sinne von Ackerboden. JA.


    Wir sollten niemals weitergehen, als wir momentan können. Dann wieder zurücksehen, reflektieren und dann den oder die nächsten Schritte tun.
    _

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • Da echt viel geschrieben wurde antworte ich jetzt einfach mal auf das wo ich am besten anknüpfen kann.
    mukti
    Tolle Antwort*
    Alles verständlich auch so wie ich es selber schon gedacht habe nur bleibt genau an dem Punkt deiner letzten Aussage die entscheidende für mich Kopfzerbrechende Frage. Für wem macht es Sinn zu praktizieren? (Dem Ego welches Genuss ohne leid begehrt?)
    Wer begehrt ungetrübtes Glück?(das Ego welches mit dieser "heilsamen" Begierde falsche Erwartungen und wieder den Samen des Leides verstäut)
    Ich denke ich bin nicht der erste der sich diese Fragen stellt und keine Antwort findet


    Es ist wohl ein Paradoxon unseres Paradoxen Seins.


  • Ein Paradoxon ?
    Hör einfach mal auf zu denken. Hör einfach mal auf, Gedanken zu nähren meine ich.
    Gedanken einfach das lassen, was sie sind. Eben Gedanken und in keinster Weise (ein wahrer) Teil deines (wahren) Daseins im JETZT.
    Da haben solcherlei Fragen keinen Platz mehr. Irgendwann mal ;).
    Tja.. wer begehrt wohl ungetrübtes Glück und Harmonie (mit dir selber). Eben das Ego, das will und wünscht. Oder ist es das Erkennen ,.. und zwar einfach NUR das Erkennen, das es eben möglich ist, aus dem "Leiden" auszusteigen ?
    Leiden gibt es nur aufgrund der Unwissenheit.


    _

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    Meister Seng Ts'an


  • Es mag Paradox erscheinen - je weniger Ego desto mehr Glück. Wenn der Genießer immer weniger wird, wie kann er dann immer mehr genießen? Und doch ist es nachvollziehbar und erfahrbar. Zunächst mal, weil es verschiedene Arten von Genuss oder Freude gibt. Z.B. der Genuss einer teuren üppigen Mahlzeit und die Freude die man fühlt wenn man darauf verzichtet um stattdessen etwa für ein hungriges Kind zu spenden. Je mehr Selbstlosigkeit desto mehr Zufriedenheit und innere Ruhe.
    Und wenn es überhaupt kein Ego mehr gäbe, dann wäre das Glück perfekt. Die Individualität geht wohl nicht verloren, nur dass kein Interesse mehr da ist dafür mehr als nur das Notwendigste zu tun, man will nichts für sich selber und braucht dann ja auch nichts mehr. Man hat durchschaut das alles Entstandene wieder vergehen muss, ist frei von allen Ängsten und Begierden.


    Nur kurz und ungefähr, ist auch noch viel Theorie bei mir. Ich glaube auch nicht dass sich der Erlösungszustand mit dem dualistischen Verstand ganz begreifen lässt. Da bilden sich höchstens verschiedene Meinungen über ein Selbst, wie es in M. 102 sehr schön beschrieben ist. Nach den Erklärungen der verschiedenen Ansichten endet die lesenswerte Lehrrede dann so:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, das ist der höchste Zustand erhabenen Friedens, der vom Tathāgata entdeckt worden, nämlich Befreiung durch Nicht-Anhaften, indem man den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der sechs Grundlagen für Kontakt der Wirklichkeit entsprechend versteht."


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m102z.html


  • Es ist der Glanz des Ungeborenen, der Buddha Geist in dir, der den Zweifel an deiner Selbstsicht, dem Ego, der Verstrickung mit vergänglichen, elementaren Dharmas weckt; der Buddha-Geist "praktiziert" und fragt und sucht nach der Wahrheit und der Erlösung, denn er ist nicht gleichgültig.
    Ok ?

  • Das ist OK !


    Bei vielen alten Patriarchen/innen war es so, dass da Fragen über den Sinn und Zweck des Lebens aufkamen.
    Und diesem Sehen nach Antworten gaben und gingen sie nach.
    So wurden sie wach. Sie gingen und suchten . und fanden und gingen weiter, wenn es nicht reichte, was sie an Antworten bekamen.


    buddha-nature .. das wahre wirkliche Sein .. nicht hinterhechelnd irgendwelchen Dingen, die nicht wirklich aus der eigenen Buddha-Natur kommen. Ergo: natürliches und freies Handeln aus der eigenen Natur und kein Re-agieren auf das, was im Aussen geschieht.


    warum ist buddha-GEIST nicht gleichgültig ? Weil er/es aufzeigt und hinweist ?
    weil er eingreift, wenn er darf ..
    lass es wirken .. bis es sich zeigt in aller Deutlichkeit .

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    Meister Seng Ts'an

  • Beim Buddhismus gehts doch um die Überwindung von Anhaftungen. Das heisst, in letzte Konsequenz muss man auch die Anhaftung zum Buddhismus selbst überwinden. Man braucht also erst gar nicht damit anzufangen :D

  • hi, hi - sehr gut.
    Bloß, wie höre ich mit dem anhaften am Buddhismus auf, ohne angefangen zu haben ?
    Liebe Grüße und erfolgreiches Bemühen beim Loslassen :lol:

  • -Christian-:

    Beim Buddhismus gehts doch um die Überwindung von Anhaftungen. Das heisst, in letzte Konsequenz muss man auch die Anhaftung zum Buddhismus selbst überwinden. Man braucht also erst gar nicht damit anzufangen :D



    JaJa
    Was ist denn Anhaftung .. deiner geehrten Meinung nach ?
    Es ist nirgends die Rede vom Loslassen vom "Buddhismus". Was ist denn Buddhismus Andres als eine Anhäufung von Worten, Ritualen, Anleitungen . etc ..
    Es geht ums Dharma. Um das Eindringen und damit Erkennen der Vorgänge des Daseins, des Dharmas.


    Klar hast du irgendwann all die Worte und Lehrsätze verstanden. Du hast Worten gelauscht und Bücher gewälzt. Du hast ebenso praktiziert und geübt und beobachtet. Du hast immer mehr und mehr abgespeckt. Du bist dünner geworden im Sinne von leichter und freier. All die EGO,s .. die belastenden Leiden-schaften, Hemnisse und Fesseln hast du überwunden.
    Du hast erkannt und bist erwacht .. nirgendwo mehr hälst du dich fest.
    Denn ... du hast die Buddha-Natur (wieder)erlangt.
    Welch ein kleiner Schritt dahin und Du redest/schreibst von so schweren Dingen wie vom Loslassen von -ismen ?


    namaste

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • Anhaftungen sind allgemein alle Dinge, die mir, oder meinem "Ego" wichtig sind. Wenn ich Buddhismus praktiziere, dann ist der Buddhismus und seine Lehren offensichtlich wichtig für mich. Ich sehe einen SInn in den buddhistischen Lehren, lasse mich von ihnen leiten und identifiziere mich mit ihnen. Mein Ego ist dann offensichtlich auch von den buddhistischen Lehren abhängig. Ich sehe mich als guten Buddhisten oder schlechten Buddhisten, je nachdem, wie gut ich die buddhistischen Regeln einhalte, wie viel ich meditiere, etc.


    Also bedeutet das Praktizieren von Buddhismus eine starke Anhaftung an diesen, genau so wie jede andere Religion große Anhaftung schafft. Die Religion bestimmt mein Weltbild und ich mache mich von meiner Religion abhängig. Also muss man in letzter Instanz auch seine Anhaftung zum Buddhismus überwinden.

  • -Christian-:

    Beim Buddhismus gehts doch um die Überwindung von Anhaftungen. Das heisst, in letzte Konsequenz muss man auch die Anhaftung zum Buddhismus selbst überwinden. Man braucht also erst gar nicht damit anzufangen :D


    Wenn die Lehre ihren Zweck erfüllt hat, muss man sie loslassen:


    Zitat

    Ein Wanderer sieht auf seinem Wege vor sich eine große Wasserflut, das diesseitige Ufer unsicher und gefährlich, das jenseitige Ufer sicher und gefahrlos. Es ist aber kein Schiff zum Übersetzen da und keine Brücke zum anderen Ufer. Da denkt er: Vielleicht könnte ich mir Schilfrohr und Holzstämme, Zweige und Blätter sammeln, mir daraus ein Floß bauen und auf diesem Floß, mit Händen und Füßen arbeitend, heil an das andere Ufer gelangen. Diesen Plan führt er aus und kommt heil an das andere Ufer. Dort angelangt, denkt er: Dieses Floß ist mir von großem Nutzen gewesen, ich will es mir auf den Kopf und auf die Schultern laden und mitnehmen, wohin ich gehen will.


    Meint ihr, meine Bhikkhus, daß dieser Mann mit dem Floß richtig handelt?» - «Nein, Herr!» - «Wie aber würde er richtig handeln! Er würde denken: Dieses Floß ist mir zwar von großem Nutzen gewesen, jetzt aber will ich es auf trockenen Boden setzen oder ins Wasser versenken und (unbelastet) gehen, wohin ich will. So würde er mit dem Floß richtig handeln. So habe ich euch mit dem Gleichnis vom Floß, das zum Hinüberkommen, aber nicht zum Aufbewahren da ist, eine Lehre gegeben. Versteht ihr das Gleichnis vom Floß, dann gebt (ans Ziel gelangt) sogar die rechten Lehren auf, noch mehr aber die unrechten. (M.22)

  • -Christian-:

    Anhaftungen sind allgemein alle Dinge, die mir, oder meinem "Ego" wichtig sind. Wenn ich Buddhismus praktiziere, dann ist der Buddhismus und seine Lehren offensichtlich wichtig für mich. Ich sehe einen SInn in den buddhistischen Lehren, lasse mich von ihnen leiten und identifiziere mich mit ihnen. Mein Ego ist dann offensichtlich auch von den buddhistischen Lehren abhängig. Ich sehe mich als guten Buddhisten oder schlechten Buddhisten, je nachdem, wie gut ich die buddhistischen Regeln einhalte, wie viel ich meditiere, etc.


    Also bedeutet das Praktizieren von Buddhismus eine starke Anhaftung an diesen, genau so wie jede andere Religion große Anhaftung schafft. Die Religion bestimmt mein Weltbild und ich mache mich von meiner Religion abhängig. Also muss man in letzter Instanz auch seine Anhaftung zum Buddhismus überwinden.


    soso


    Anhaftungen, sind Dinge, die du für wichtig empfindest. ""wichtig"" mit all den Gänsefüsschen. Anhaftungen sind allerdings auch oft subtil und unterschwellig und erst bei genauerem Hinsehen zu "entdecken".
    Anhaften ist mehr als wie du es definierst. Es sind nicht nur die "wichtigen" Dinge. Wir haften an Erfahrungen, an Erinnerungen, an übernommenen Dingen, an manipulierten und aufgesetztem "Wissen" und so fort. Es ist immens. Es ist ein Pool, ein Drecktümpel. Und das ist aufgrund des Ich-Wahns. Wir meinen, Dinge müssten so sein, wie wir es wollen, wie wir es wünschen, wie es am besten für uns ist.
    Und das Alles aus Unwissenheit. Weil es nicht so arg einfach ist, zu erkennen, dass da nicht wirklich so arg viel bis garnichts ist, an das anzuhaften sich lohnt.
    Sicherlich gibt es Dinge, die sich lohnen, festgehalten zu werden. Dinge wie Blumen, die täglich gepflegt und umhegt werden. Wie das Zazen oder andere Meditationen. Das ist ja auch heilsam, weil es doch weiterführt.


    Du siehst einen Sinn in den Lehren? Im "Buddhismus" ? Welchen ? Denk scharf nach. Grübel nicht. Lass einfach Antworten kommen, OHNE vorher deinem Denken eine Richtung zugeben. Dann bekommst du eine Antwort, die ohne jedwedes Anhaften (an bestimmte Arten von Antworten) und ohne jegliche richtungsweisende Erwartungen ist.


    Gut oder schlecht gibt es nicht. Es ist Definiton aufgrund vorherrschender Ethik und Moral.
    Wobei ich nicht sage, dass es Dinge gibt, die sich "nicht gehören", die unheilsam für Andere und sich selber sind.


    Zu deinem letzten Satz: vergiss ihn mal komplett oder lass die Finger ganz vom "Buddhismus".
    Es ist nämlich nicht der "Buddhismus" um den es geht. Es geht ums Dharma. Und um dich selber. Es ist eine Art Wissenschaft des Geistes. Es geht darum, Dich und dein Erleben bei dir und in Interaktion mit Anderen zu erfahren.
    Wie es sich wirklich anfühlt, wie es funktioniert und wieviel du davon wirklich gewahr wirst. Auf der Basis des nicht Bewertens.
    Auch gibt es ja eine "buddhistische" Moral und Ethik.


    Es ist das Dharma. Es ist die Buddha-Natur, um die es geht. Es geht um Dich. Es geht um Mich. Es geht um Alles. Es geht nicht um sowas klitzekleines wie einen - ismus. Auch wenn der Vielen hilft.


    Die Anhaftung zum "Buddhismus" musste am besten von vornherein loslassen, denn solange du haftest und klebst, ist es entweder zwanghaft, was du machst oder du kommst nicht davon los wie von einer Speise, die du am liebsten ständig isst und das, ohne sie zu verdauen.


    Lebe und praktiziere das Buddha-Dahrma. Lass das Juwel, das Licht, die Freiheit in Dir sich entfalten....


    Viele Patriarchen haben nach ihrer Erkenntis der Dinge ihre Bücher weggeschmissen. Warum ? Weil sie die nicht mehr nötig hatten. Ebenso ist es mit dem Floss, das nur Vehikel und Werkzeug ist, um woanders hinzugelangen.
    Das andere Ufer .. hmm . ich find die Metapher mittlerweile nicht mehr so gut. Es ist (einfach) ein anderes Erleben des Leben und evtl näher an der "Wirklichkeit". Allerdings dauert es und es geht nur etappenweise hin zu diesem "anderen" Erleben, was an und für sich das natürlichere ist, da ungeboren = nicht beeinflusst von ... , sondern aus dem JETZT entstehend..


    alles nur worte ............ lass dich nicht verwirren
    entwirre dich selber, wenn nötig .. oder find Jemanden, der,die,das hilfreich zur Seite steht.


    :

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • Jon:

    Du siehst einen Sinn in den Lehren? Im "Buddhismus" ? Welchen ? Denk scharf nach. Grübel nicht. Lass einfach Antworten kommen, OHNE vorher deinem Denken eine Richtung zugeben. Dann bekommst du eine Antwort, die ohne jedwedes Anhaften (an bestimmte Arten von Antworten) und ohne jegliche richtungsweisende Erwartungen ist.


    Ich sehe keinen Sinn im Buddhismus. Deshalb habe ich ja weiter oben geschrieben, dass es sich gar nicht lohnt, damit erst anzufangen.


    Und das ganze Gerede über Anhaftung halte ich für ebenfalls sinnlos, da es, bewusst oder unbewusst, immer Anhaftung geben wird und es gar nicht möglich ist, sich davon zu befreien. Es ist jedoch gut, wenn man sich seiner Anhaftung bewusst wird. Da gebe ich dir recht.

  • -Christian-:


    Ich sehe keinen Sinn im Buddhismus. Deshalb habe ich ja weiter oben geschrieben, dass es sich gar nicht lohnt, damit erst anzufangen.


    Darf man fragen was dich dazu bewogen hat in einem buddhistischen Forum teilzunehmen?

  • -Christian-:
    Jon:

    Du siehst einen Sinn in den Lehren? Im "Buddhismus" ? Welchen ? Denk scharf nach. Grübel nicht. Lass einfach Antworten kommen, OHNE vorher deinem Denken eine Richtung zugeben. Dann bekommst du eine Antwort, die ohne jedwedes Anhaften (an bestimmte Arten von Antworten) und ohne jegliche richtungsweisende Erwartungen ist.


    Ich sehe keinen Sinn im Buddhismus. Deshalb habe ich ja weiter oben geschrieben, dass es sich gar nicht lohnt, damit erst anzufangen.


    Und das ganze Gerede über Anhaftung halte ich für ebenfalls sinnlos, da es, bewusst oder unbewusst, immer Anhaftung geben wird und es gar nicht möglich ist, sich davon zu befreien. Es ist jedoch gut, wenn man sich seiner Anhaftung bewusst wird. Da gebe ich dir recht.


    Tja. du/ich . wir sind uns unserer Anhaftungen teils bewusst. Einiges werden wir erst später erfahren oder herausfinden.
    Ein Leben ohne Ego ist ein feines und freies Leben. Das heisst nicht, das es da "Blumen und Wiesen und Sonne" gibt, die ich wirklich mag und schätze und woran ich mich erfreue.
    Dieser Frühling ist ein wunderbarer Frühling in seinem Wachstum. Ein sattes Grün, dass einfach satt und grün ist, bevor es ins dunklere Grün hineinwächst.
    Der Regen, der grad in Schnüren vom Himmel fällt ist ein Regen, der dem Boden Feuchtigkeit und Nahrung spendet. Heilsamer Kreislauf der Natur.
    Und die Natur haftet nicht an. Sie nimmt und bekommt auf ihre ur-natürliche Art und Weise.
    So sollte der Mensch auch sein. Ur-natürlich. Harmonisch. Lieben, wenn Liebe da ist. Freude, wenn Freude da ist.
    Wozu sich ärgern, wozu wütend sein (können). OK, es ist menschlich (wirklich?). Ein Tiger reisst die Beute und beisst, jedoch ist da keine Wut oder Ärger bei ihm. Ein Tiger mag schnurren, wenn er bei seiner Katze liegt. Ruhig und geborgen.


    Es wird eben nicht immer Anhaftung geben. Red mal mit alten Menschen. Du wirst dich wundern, wie wenig bei denen noch Anhaftung an irgendwas ist. Wie losgelöst sie sind (leider erst jetzt, nichtsdestotrotz), obwohl sie wissen, dass alles bald ein Ende haben wird.
    .

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    Meister Seng Ts'an

  • mukti:
    -Christian-:


    Ich sehe keinen Sinn im Buddhismus. Deshalb habe ich ja weiter oben geschrieben, dass es sich gar nicht lohnt, damit erst anzufangen.


    Darf man fragen was dich dazu bewogen hat in einem buddhistischen Forum teilzunehmen?


    Als ich mich angemeldet habe, dachte ich noch, der Buddhismus sei die Erlösung. Aber das Forum hier hat meine Meinung grundlegend geändert.


    Jon:


    Ein Leben ohne Ego ist ein feines und freies Leben. Das heisst nicht, das es da "Blumen und Wiesen und Sonne" gibt, die ich wirklich mag und schätze und woran ich mich erfreue.
    Dieser Frühling ist ein wunderbarer Frühling in seinem Wachstum. Ein sattes Grün, dass einfach satt und grün ist, bevor es ins dunklere Grün hineinwächst.
    Der Regen, der grad in Schnüren vom Himmel fällt ist ein Regen, der dem Boden Feuchtigkeit und Nahrung spendet. Heilsamer Kreislauf der Natur.


    Ääääääähhhhmmmm,genau. (Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.)


    Jon:


    Es wird eben nicht immer Anhaftung geben. Red mal mit alten Menschen. Du wirst dich wundern, wie wenig bei denen noch Anhaftung an irgendwas ist. Wie losgelöst sie sind (leider erst jetzt, nichtsdestotrotz), obwohl sie wissen, dass alles bald ein Ende haben wird.


    Anhaftung gehört einfach zum Leben und lässt sich nicht überwinden. Den Fall, dass ich bereits mit einem Bein im Grab stehe, klammere ich mal aus. Das ist ein Sonderfall.

  • -Christian-:
    mukti:


    Darf man fragen was dich dazu bewogen hat in einem buddhistischen Forum teilzunehmen?


    Als ich mich angemeldet habe, dachte ich noch, der Buddhismus sei die Erlösung. Aber das Forum hier hat meine Meinung grundlegend geändert.


    Dann war das wohl keine sehr tiefe Überzeugung.

  • -Christian-:

    ...Als ich mich angemeldet habe, dachte ich noch, der Buddhismus sei die Erlösung. Aber das Forum hier hat meine Meinung grundlegend geändert...


    Schön zu lesen, dass das Forum bei dir etwas bewirkt hat.


  • Anhaftung gehört also dazu ? na denn !na uuuuuuuuuuuunnd . Sich davon befreien zu wollen gehört auch (einfach) dazu, falls dich diese Anhaftungen stören. Ansonsten lass sie was sie sind und geh einfach weiter.
    Weisst, wir sagen immer, das und das ist so, weil es so ist und immer schon so war. Das und Dieses gehört dazu, weil wir es nicht anders kennen.
    Ja. Die Sonne geht jeden Morgen auf. Das allerdings auch nicht sein Anbeginn dieser Galaxie.
    Es gab es auch, dass sie nicht die Lebensspenderin der Erde war.
    Ebenso kann es doch sein, dass dieses Anhaften nicht wirklich Teil des Menschseins ist.
    In frühen Tagen des Menschen .. in der Steinzeit (?) . wo mag der Mensch da anhaftend gewesen sein ?


    Red doch mal mit alten Menschen und sieh wie wenig Anhaftung da noch ist.
    hey..du selber stehst mit einem Bein im Grab. Du kannst jeden Augenblick mit dem anderen Bein hinterherfallen .. du kannst dich auch so hinstellen, dass du nicht so ohne weiteres fällst oder es dir egal ist .. weil es geschieht so oder so ..


    Der Buddh-ismus ist nicht die Erlösung und wenn, dann geht das nicht übers Internet.
    Das Dharma, in dem wir leben, ist wie es ist. Nur wir sehen es eben mit verschleierten, verhangenen Augen.
    Wir handeln oft so, dass wir eher den Dorn im Auge des Anderen als den Balken im eigenen Auge sehen.


    Es geht auch nicht um einen -ismus, sondern wie ich schon schrieb um das Dharma. Um die Dinge um uns und in uns.
    Es geht um ein sich wiederfinden. Back to the roots. Es geht um Leichtigkeit im Sein. Es geht um Transparenz. Es geht um Ausgeglichenheit. Es geht um einen Weg, der weder Dualität "billigt" noch Wertungen.


    @Ju .. toller Witz .. zum Muttertag :) gräusslich .. :)
    -

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    Meister Seng Ts'an

  • WER bin ich ?
    WAS bin ich ?
    WIE bin ich ?


    Fragen in Richtung Psychologie ..
    Die Psychologie und Analyse deiner selbst (nicht das Selbst) mag dir fiele Einblicke schaffen in das Funktionieren als menschliches Wesen. Als eine Einheit. Die wir ja schlussenlich sind, wenn auch zusammen"gesetzt" aus unzählbaren Komponenten, die sich ja auch ständig ändern. Von Gedanke zu Gedanke. Von Gefühl zu Gefühl, wobei es lohnt, dass einige Gefühle/Gedanken dann doch angehalten und genutzt/ausgenutzt werden.
    Das ist ja auch alles weiter nicht schwer zu verstehen. Erstmal rein intelektuell. Intuitiv zu begreifen, was heilsam ist, was nicht so gut ist auf dem Weg zum Erkennen der innersten und inneren Vorgänge im Dasein mag schon schwieriger sein.
    Empathie soll ja sogar eine Kunst sein.
    Buddhistische Praxis ist was ? Meditieren nennt sich praktizieren. Leben ist auch praktizieren.
    Alles ist Praxis wird im Zen gesagt. Und nicht nur dort.
    Sich selbst ehrlich !! beobachten ist eines der Knackpunkte im Dasein und das Wissen ums Dharma kann schon hilfreich sein, weil es dir Werkzeuge und Hinweise an die Hand gibt.


    Wie bin ich .. warum bin ich, wie ich bin ?


    _

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    Meister Seng Ts'an

  • Der höchste Pfad ist der Achtfache Pfad,
    Die höchste Wahrheit ist die vierfache Wahrheit,
    Das höchste Ding ist die Loslösung,
    Und der höchste Mensch ist der Weise, der erkennt.


    Es gibt keinen anderen Weg,
    Der zu Reinheit und Verstehen führt.
    Folge diesem Weg,
    Und du wirst Mara entrinnen.


    Folge diesem Weg,
    Und beende so alles Leiden.
    Ich habe das Erlöschen des Leidens erkannt,
    Und diesen Weg habe ich gelehrt.


    Du selbst musst dich voller Energie bemühen,
    Denn die Tathagatas verkünden nur den Weg.
    Folge diesem Weg, vertiefe deine Meditation,
    Und befreie dich so von den Fesseln Maras.


    Wenn du nur der Suche nach Schönem lebst,
    Und deine Sinnestore nicht bewachst,
    Wenn du beim Essen das rechte Maß nicht kennst
    Und träge bist und ohne rechtes Bemühen,
    Dann wirst du von Mara entwurzelt werden,
    So, wie der Wind einen schwachen Baum überwältigt.


    Doch wenn du auch das Nicht-Schöne betrachtest,
    Und deine Sinnestore recht bewachst,
    Wenn du beim Essen das rechte Maß kennst
    Und zuversichtlich bist und voll rechten Bemühens,
    Dann wird dich Mara niemals mehr bezwingen,
    So, wie der Wind einen Felsenberg nicht überwältigt.


    Aus dem Dhammapada

  • Mara ist:
    Sehnsucht
    Wollen
    Wünschen
    und Vieles mehr


    Jedoch nur, wenn wir diesen unheilsamen Bewusstseinszuständen nachgeben. Oder weiter ernähren. Oder wenn wir nicht bemerken, was da Unheilsames im Inneren passiert.


    Sich sehnen, etwas wollen, etwas wünschen (mettameditation) ist ja nicht per se unheilsam.


    Es ist also wie Yin und Yang. Wie die 2 Seiten einer Medaille.


    Einfach ist Alles hinter sich zu lassen. Jedoch ist dann Einsamkeit, da null Bindung an Dinge.


    mushotoku : nichts erwarten (und dennoch bereit sein, was der Tag so bringt).
    Achtsam und wach, jedoch ohne eine Haltung von Erwartung, denn das ist dann Zwang und Krampf.


    ---
    Zeig mir die Leichtigkeit des Seins und ich zeig dir, wie du von innen eine Kartoffel schälen kannst.
    obwohl ........ :)
    ich dacht grad vorhin, wie viel graue Theorie das doch noch Alles ist, wenngleich es eben nicht mehr alles so grau und vage und diffus ist. Jedoch sind Unterscheidungen wichtig, denn lange nicht Alles sollte losgelassen werden. Auch wenn das das Einfachste wäre = der Welt entsagen, den Kopf in den Sand stecken und die Wärme der Erde spüren.
    Nur wozu ? Warum nicht leben und tanzen. Warum nicht lachen und Tränen der Freude rinnen lassen ?


    Nirwana ist das herutergebrannte Feuer der Leidenschaften.
    Verbrennen wir die Unwissenheit und steigen als flugfähiger und freier Phoenix aus der Asche.
    --

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an