Praxis mit der Sangha

  • Wir sind alle zur Perversion, zur Ablehnung des Anderen, erzogen - wir können nicht anders sein (so wie der Bauer den Städter nie verstehen wird, und jeder von diesen iin sich selbst unterschieden ist). Jeder klopft an das Holz - aber letztlich ist jeder Ton im Widerhall hohl.
    Der Wunsch nach "Liebe" ist nur der Wunsch nach einer Wahrhaftigkeit, der nicht erfüllt werden kann, weil ... - wir keine Affen mehr sind. Weil wir sowas wie Internet erfunden haben, nur, um nicht unter unser Selbst die Notdurft zu verrichten [denn sowas macht man nicht :roll: ] haben tun sollte müssen.

  • Jojo:

    Inzwischen hat sich alles beruhigt. Die Themen des letzten Jahres haben sich erledigt.
    Heute kam ein für mich neues Problem auf, hatte ich so noch nie.
    Manchmal kommen Leute in die Sangha, die suchen Freunde.
    Meine Erfahrung ist, wenn man lange zusammen praktiziert, wird man fast zwangsläufig Freunde.
    Wenn da aber jemand kommt, der von mir erwartet, dass ich jetzt besonders nah oder lieb bin, dann krieg ich Pickel.


    Das hängt vielleicht damit zusammen, was man unter Freundschaft versteht.
    Freundschaft ist eine Sache, Dharmafreundschaft ist eine völlig andere. Freunde wollen weltlich unterhalten werden, Dharmafreunde sollen bei der Praxis helfen. Bei einer Dharmafreundschaft geht es also nicht um Nähe oder Austausch von Nettigkeiten, sondern um konkrete Unterstützung. Ich würde mit einem Dharmafreund auch nicht unbedingt ins Kino gehen wollen, um gemeinsam "Eddie Eagle" anzuschauen.

  • Vielleicht bin ich "bei uns" nicht oft genug da, um Konflikte herauf beschwören zu können.
    Ich sehe diese meine "Sangha" mehr als so ein Kunstwerk aus Einzelpersonen, die nur bedingt etwas miteinander zu tun haben. Man freut sich total, einander zu treffen, führt in den Pausen TOLLE Gespräche - aber letztendlich hängt man nicht zusammen. Man ist allein, einfach im Realistischen Sinne, ohne dass das ein Mangel wäre.
    Der Depp bin ich meistens selber am Schlimmsten (zu laut, zu wichtig, zu unpassend) deshalb kann ich mir über die anderen kein Urteil erlauben. Es gibt schwierige Einzelpersonen, manchmal, aber die Athmosphäre ist so, dass man sich nicht drüber aufregt. Oder wenn doch, dann muss ich es sofort bei mir selber sezieren: Warum stört mich diese Person? Was ist es genau? Meistens wird dann ziemlich zeitnah klar: sie geht mir auf den Wecker, weil sie etwas tut, was auch meine eigene Schwäche ist. Z.B. sich wichtig zu tun, zu meinen etwas Wichtigeres als die anderen zu sagen zu haben. Widerlich! Wie ich diese Spiegel verabscheue! 8)
    Also, das ruft dann sogleich Mitleid bei mir hervor, zu sehen, wie diese Person den ein oder anderen nervt. Das könnte ich genauso sein. Und es ist ein Superstudienobjekt zu beobachten, wie die anderen damit umgehen. Da kann man was lernen. Es laufen in unserer Sangha überdurchschnittlich viele wunderbare Menschen herum, die einem zeigen, wie echtes Mitgefühl und Gelassenheit geht.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo,
    ichhabe eure Beiträge verfolgt und natürlich auch mit meiner Praxos verglichen.
    Wer ist eigentlich auf den Gedanken gekommen, dass mehrere Personen zusammen meditieren.
    Für andere wäre es sicher unangenehm, wie ich mich in der Vertiefung verhalte.
    Widerspricht eine Meditationsgemeinschaft nicht der Lehre, dass das jeder für sich machen solte?


    sakko

  • Elke:
    Jojo:


    Wenn da aber jemand kommt, der von mir erwartet, dass ich jetzt besonders nah oder lieb bin, dann krieg ich Pickel.


    Warum?


    Weiß nicht :(
    Bin offenbar etwas unausgeglichen.
    Will die Situationen auch nicht so gerne im Detail schildern.

  • sakko:

    Wer ist eigentlich auf den Gedanken gekommen, dass mehrere Personen zusammen meditieren.
    Für andere wäre es sicher unangenehm, wie ich mich in der Vertiefung verhalte.
    Widerspricht eine Meditationsgemeinschaft nicht der Lehre, dass das jeder für sich machen solte?


    sakko


    Ich glaube, das war der Buddha. Jedenfalls steht doch überall, dass die sich während der Regenzeit immer zusammengehockt haben, oder?
    Wie verhältst du dich denn in der Vertiefung? Ich dachte, da sitzt man ganz still und ist ein überaus angenehmer Zeitgenosse :shock:


  • Wenn man versteht wessen Geist die Sangha ist, mag man sich dort gut aufgehoben fühlen, weil man auf etwas zustrebt. Man achtet nicht auf die Form sondern auf das Ziel. So kann man selbst auch anderen ein stückweit helfen und hat nicht immer die Forderung das andere mir helfen. Ich lerne zu beobachten und zuzuhören, zu reflektieren und zu agieren.
    Hat man das aber vielleicht nicht und jemand kommt daher für den alles in Ordnung zu sein "scheint", so fühlt man sich von dieser Person alleine gelassen. Das führt dann zum Zugzwang und der ganze Gewohnheitsraport läuft ab, nämlich dem anderen das Gefühl zu geben mitzuleiden, obwohl man vielleicht eine Problemlösung gefunden hat, die der andere nicht erkennen kann.
    Leiden am Leiden ist etwas das ein Buddhist ablegen möchte. Das heißt nicht das der andere kein Mitgefühl empfindet, man geht nur nicht in die Energie des Leidens hinein. Das Ziel ist ja nicht ins Leiden hinein sondern heraus. Dies mit geschickten Mitteln anzuwenden ist eine Übung und ein Ziel, das muss man auch erst mal austesten und ausprobieren und das mag auch mal in Fehlversuchen enden. Nur wenn man etwas ausprobiert indem man es ANFÜHLT weiß man ob es richtig oder falsch ist. Die Sangha sollte da schon ein wenig Raum bieten diese Möglichkeit bereit zu stellen. Das sollte man dann nicht nur für sich selbst erwarten, sondern auch anderen ermöglichen.


    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Unser Sangha ist so...wir Laien habe Respekt vor unseren Ordinierten und versuchen so gut es geht der Pagode und den Sangha allen zu helfen. Klar gibt es lockere und strengere...und verschiedene Meinungen aber ich bleib da bei mir und gehe auf Konflikte nicht ein oder mische mich ein. Die Welt ist nur ein Spiegelbild...


    Ich finde jeder muss seinen eigenen Weg gehen und da hab ich nichts zu bewerten oder zu bemängeln. Bei uns ist ein starker Zusammenhalt.


    Ich tu dort mein bestes und versuche heilsam zu handeln und hilfreich zu sein...was andere machen ist deren Karma

  • Namaste Dieu Phap


    wo du Pagode erwähnst...
    ...kommt mir der Gedanke das es bestimmt auch anderes ist ob ein Theravada Buddhist ein Zen Buddhist oder ein Tibetisch Buddhist in eine Sangha geht.
    Da wo es viele Regeln gibt und strenge Abläufe mit Verhaltensriten ist es vielleicht auch ein wenig schwieriger, als dort wo es ganz locker zugeht.
    Vielleicht stellt man sich da eher mal die Frage, was tu ich eigentlich hier, muss das jetzt sein ? Und in einem schwachen Moment in dem man sich gerade mal nicht ganz so wohl fühlt tendiert man dann dazu das aufzugeben und macht für sich weiter.


    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Elkke:

    Man trifft überall auf die gleichen Deppen. Sorry, aber: Kann ich dann nicht genauso gut in einen Kegelclub gehen?


    ;)


    Manche hoffen noch immer, dass sie alle Neune treffen!