Unterschied mit und ohne Enthaltsamkeit?

  • Andreas:
    nibbuti:

    es gibt erhabenere Glückszustände im Körper & Losgelöstheit des Geists die darüber hinausgehen


    Sprich für Dich selbst, nibbuti. :)


    klar


    aber es war zuvor nicht die Rede von 'jemand' oder 'selbst' oder 'Person' oder 'keiner Person'


    die Rede war von Zuständen die direkt erfahrbar sind


    Andreas:

    Sex als "Anhaften am Sinnenwohl" ist sicher nicht die Lösung.


    Sex ist stets mit Anhaften am SInnewohl verbunden


    Sex in EInvernehmlichkeit ist für Eheleute & 'gewöhnliche' Menschen schon eine Lösung


    wäre Sex für Eheleute nicht eine (vorübergehende) Lösung, würden sie auf Dauer am Verlangen verbrennen


    Andreas:

    Aber Hausleuten zu erzählen, dass ihr Leben im Ehebett bitteschön auszutrocknen hat, damit's was wird mit der Erleuchtung, ist einfach Unsinn.


    das ist ein Strohmann-Argument


    niemand weder hier noch sonstwo (auch nicht Buddha) erwartet von einem Haushälter auf Sex zu verzichten


    hier wurde bloß von Vorteilen der Enthaltsamkeit & Nachteilen der Nichtenthaltsamkeit für Meditation gesprochen, die eindeutig vorhanden sind


    da muss man sich nichts vormachen


    Andreas:

    Die eigene Trieblosigkeit "spirituell" zu rechtfertigen, ist auch nicht besser.


    entspann dich Andreas


    Sanshin hat eine Frage zu Meditation (die für gewöhnlich als 'spirituell' betrachtet wird) gestellt


    nibbuti hat mit Bezug auf Zustände mit & ohne Enthaltsamkeit aus direkter Erfahrung geantwortet


    niemand hier will Dir, 'diamant' oder irgendeinem 'anderen' hier etwas wegnehmen


    alles easy


    :lol:

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • diamant:

    Ich zum Beispiel würde die Vorstellung von dauerhafter sexueller Abstinenz als "ekelhafte Abartigkeit" ansehen.


    ...bloß eine weitere Vorstellung



    diamant:

    [..] Der Körper würde keine Ei- und Samenzellen produzieren, wenn's anders wäre.


    der obige Text ist reine Spekulation (papanca)


    der Körper eines Manns produziert vermehrt Samenzellen, wenn sexuellen Fantasien Aufmerksamkeit geschenkt wird


    bei einer Frau sind die Eizellen als Keimzellen vorhanden & werden ausgebildet ab einem gewissen Alter bis das Repertoire erschöpft ist


    hingegen bei einem Kind unter 7 Jahren, das keinerlei sexuellen Vorstellungen (geschweige denn Fatansien) hat, werden weder Ei- noch Samenzellen produziert bzw. ausgebildet


    wenn es nach den von 'diamant' verbreiteten Vorstellungen ginge, müsste jeder Mensch unter 7 Jahren krank sein




    diamant:


    "Bei den Männern entstehen in erster Linie physiologische Probleme, bei den Frauen dagegen psychologische."


    'krank' oder ungesund scheint hier eher 'diamant's Besessenheit mit körperlichen Ausscheidungen & Sexdogma


    diamant:

    Bullshit.

    diamant:

    drinnen der Porno auf DVD zu hören war

    diamant:

    Penis, der sich in den Körper zurückzog

    diamant:

    Ob nun durch die Lust selbst oder durch ihr Verdrängen, sie verschafft sich auf diverse Arten ein Ventil.

  • Hallo Alle,


    Der Eröffner des Themas schrieb ja:

    Sanshin:

    Wie sind eure Erfahrungen, ist es ratsam Sexuell enthaltsam zu sein oder vermerkt ihr da keinen Unterschied?


    wie wäre es denn, wenn noch mal jemand von seinen direkten persönlichen Erfahrungen berichtet.


    Herzliche Grüße

  • nibbuti:

    hier wurde bloß von Vorteilen der Enthaltsamkeit & Nachteilen der Nichtenthaltsamkeit für Meditation gesprochen, die eindeutig vorhanden sind


    da muss man sich nichts vormachen


    Sogar du solltest einsehen können, dass solche Aussagen bar jeder Überprüfbarkeit liegen.
    Absolut alles was du dazu von dir gibst ist deine Meinung und dein Glaube; was ja okay ist.
    Darüber zu diskutieren ist allerdings weitgehend sinnfrei, und das ganze in einen echten Begründungszusammenhang (geschweige denn empirischen Kontext) zu stellen, wäre so verallgemeinernd gar nicht möglich.


    Wenn du glaubst dass dir die Enthaltsamkeit gut tut und sie für deinen Weg als unverzichtbar ansiehst, fein.
    Umso besser :badgrin:

  • Meine Meinung:


    In diesen Posts trieft es an Arroganz, Rechthaberei und Dünkel. Was soll dieses verhalten? Wem bringt das was? Worte, Worte, Worte. Anstatt einfach klar auf den Punkt zu kommen und seine Meinung kurz zu fassen, ohne irgend jemanden anzugreifen. Ich war schon lang nicht mehr hier. Und diese Unterhaltungen schockieren mich zutiefst.


    Sex und Masturbation ist für mich persönlich eine Sinnesbefriedigung, die ich schon sehr lange nicht mehr ausführe.
    Wer das andere extrem bereits gelebt hat und diesen Sinnesreizen unachtsam nachgerannt ist, der freut sich, dass es heute nicht mehr so ist. So meine Beobachtung.


    Wer Sklave dieser Reize oder auch anderer Eindrücke sein möchte, bitte.
    Wer jedoch tatsächliche Freiheit von Leid und letztlich auch von hedonistischen Charakterzügen sucht, der wird sie finden.


    Ich bin im übrigen auch der Meinung, dass Dhamma langsam verloren geht. Die Leute diskutieren lieber und hängen sich an Worten auf, mit welchen sie nur allzu gern Karusell fahren.
    Darum bevorzuge ich es, den Weg allein zu gehen und solche Diskussionen zu meiden.


    Furchtbar.

  • Zitat

    In diesen Posts trieft es an Arroganz, Rechthaberei und Dünkel. Was soll dieses verhalten? Wem bringt das was? Worte, Worte, Worte. Anstatt einfach klar auf den Punkt zu kommen und seine Meinung kurz zu fassen, ohne irgend jemanden anzugreifen. Ich war schon lang nicht mehr hier. Und diese Unterhaltungen schockieren mich zutiefst.


    Nur gut, dass Du ohne Dünkel bist!


    Zitat

    Sex und Masturbation ist für mich persönlich eine Sinnesbefriedigung, die ich schon sehr lange nicht mehr ausführe.
    Wer das andere extrem bereits gelebt hat und diesen Sinnesreizen unachtsam nachgerannt ist, der freut sich, dass es heute nicht mehr so ist. So meine Beobachtung.


    Da Du das wohl in extremer Form gemacht hast, also sexsüchtig warst, kann ich gut verstehen, dass Du Dich ohne besser fühlst.
    Aber nicht jeder ist halt so ein Sexmaniac wie Du, der nur mit völligem Entzug klarkommt.


    Zitat

    Wer Sklave dieser Reize oder auch anderer Eindrücke sein möchte, bitte.
    Wer jedoch tatsächliche Freiheit von Leid und letztlich auch von hedonistischen Charakterzügen sucht, der wird sie finden.


    Ist das nicht hedonistisch, wenn Du Deiner Lust nachgibst Dich so über andere Menschen zu erheben?


    Zitat

    Ich bin im übrigen auch der Meinung, dass Dhamma langsam verloren geht. Die Leute diskutieren lieber und hängen sich an Worten auf, mit welchen sie nur allzu gern Karusell fahren.
    Darum bevorzuge ich es, den Weg allein zu gehen und solche Diskussionen zu meiden.


    Um uns das zu sagen, beteiligst Du Dich an der Diskussion? :D

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo Sôhei,


    Sôhei:
    nibbuti:

    hier wurde bloß von Vorteilen der Enthaltsamkeit & Nachteilen der Nichtenthaltsamkeit für Meditation gesprochen, die eindeutig vorhanden sind - da muss man sich nichts vormachen


    Sogar du solltest einsehen können, dass solche Aussagen bar jeder Überprüfbarkeit liegen.


    sind das Deine Vermutungen oder gesicherte Erkenntnisse?


    Herzliche Grüße

  • Danke Doris für deine Meinung.
    Worte wirken auf jeden anders. So hast du eben dieses Bild von ihnen.
    Beteiligt habe ich mich, weil ich meine Meinung dazu äußern wollte und weil ich bestürzt war.
    Sollte die Schreibe von oben herab gewirkt haben, so entschuldige ich mich.


    Vielleicht sollte ich mich das nächste Mal einfach kürzer fassen.


  • Hallo Mirco,


    das ist der status quo, wie er von der Wissenschaftstheorie oder innerhalb anderer Disziplinen, welche sich mit Fragen von Begründung/Wahrheit befassen, von der überwältigenden Mehrheit derjenigen akzeptiert wird, die in diesen Feldern tätig sind (natürlich nicht alle zu 100% einer Meinung, aber eben im großen und ganzen).
    Ich vermute, du hast dich noch nicht/nie mit Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie, Logik, empirischer Sozialforschung, psychologischen Forschungsdesigns, Syllogistik etc. beschäftigt?

  • mukti:

    Enthaltsamkeit wirkt sich sehr positiv aus. Durch ständiges Üben klärt sich das Bewusstsein, es entsteht Glück und Losgelöstheit, es geht einem dann nichts ab. Wer was anderes behauptet, hat keine Erfahrung damit. Nicht umsonst wird bei ernsthafter Praxis der Mönche und Nonnen auf Enthaltsamkeit wert gelegt.


    Sorry, auch hier, mukti: Solange du von deiner Erfahrung sprichst, wunderbar. Aber wie kommst du auf die absurde Vorstellung, dass es sich dabei um so eine Art Gesetzmäßigkeit oder Notwendigkeit handelt???


    Am ehesten sind zu dem Thema doch wohl noch Befragungen christlicher Priester zugänglich, und da zeichnet sich klar ab, dass der Zölibat eher als unbefriedigend empfunden wird (und jetzt bitte nicht mit: "die folgen ja auch dem falschen Glauben", "meditieren ja nicht wie Buddhisten" etc. kommen). Von Mönchen und Nonnen weiß ich nicht ob es Befragungen gibt.


    Zwei Möglichkeiten:
    1) Ich sehe Enthaltsamkeit als erstrebenswert für mich persönlich an, und glaube dass sie auf meinem Weg zu dem, was ich mir unter Befreiung vorstelle, förderlich ist.


    Null Problem, eine tolerante Aussage.


    2) Enthaltsamkeit ist eine Notwendigkeit auf dem Weg der Befreiung.


    Null Toleranz, null Beweiskraft.


    (Was alles nichts damit zu tun hat, dass mann/frau sich natürlich auch viel Kummer mit der Sexualität bereiten können.)

  • Liebe Leute!


    Es tut mir leid, ich habe mich auch zu Verallgemeinerung hinreißen lassen, dumm von mir. Sorry.
    Dabei ist es eigentlich genau das, wogegen ich mich zu wehren versuche: mach' a, dann folgt b. Immer.
    Und das stimmt eben nicht.
    Wer mit Enthaltsamkeit besser lebt, schön.
    Wer ohne Enthaltsamkeit besser lebt, schön.
    Und was ist überhaupt "Enthaltsamkeit"?
    nibbuti brachte hier ein paar Tage bis zwei Wochen ins Spiel.
    Das ist für mich keine Enthaltsamkeit, sondern, als Vater von vier Kindern, mit Elternabenden, kotzenden Kindern, Übernachtungsparties und überfälligen Steuererklärungen der normale Alltag.
    Was soll die Unterscheiderei?


    Und ich habe Leute kennengelernt, die an diesen "Regeln" gescheitert sind, den Buddhismus als "überregelte, freudlose, alles erduldende Spießerreligion" in die Ecke geschmissen haben. Da war nix mit "höherer spiritueller Erfahrung", denen stand der Saft einfach bis Oberkante Unterlippe. Denen hilft niemand, der mit "ja, aber ich habe...!" argumentiert.
    Der Buddha hat uns eingeladen, alle seine Anleitungen zu prüfen.
    Was soll also dieses "meine-Praxis-ist-besser-als-Deine"-Gehabe, das hier und da durchscheint?


    Wer den Weg geht, wird ihn finden. Und mit 30 Jahren geht man ihn anders als mit 60. Und mit der nibbuti-Erfahrung geht man ihn anders als mit der Andreas-Erfahrung.
    Nur anders.
    Nicht besser, nicht schlechter.
    Wer Enthaltsamkeit für sich probieren möchte, der soll es probieren.
    Und wem's gefällt, der soll es so halten.
    Aber mit zusammengebissenen Zähnen auf dem Kissen sitzen ist auch nicht der Weg und da muss man sich auch nicht von anderen erzählen lassen, es wäre ja besser wenn...


    LG
    Andreas

  • Hallo Sôhei,


    nibbuti:

    hier wurde bloß von Vorteilen der Enthaltsamkeit & Nachteilen der Nichtenthaltsamkeit für Meditation gesprochen, die eindeutig vorhanden sind

    Sôhei:

    solche Aussagen [liegen] bar jeder Überprüfbarkeit

    Mirco:

    sind das Deine Vermutungen oder gesicherte Erkenntnisse?


    Sôhei:

    das ist der Status Quo, wie er von der Wissenschaftstheorie oder innerhalb anderer Disziplinen, welche sich mit Fragen von Begründung/Wahrheit befassen, von der überwältigenden Mehrheit derjenigen akzeptiert wird, die in diesen Feldern tätig sind (natürlich nicht alle zu 100% einer Meinung, aber eben im großen und ganzen).
    Ich vermute, du hast dich noch nicht/nie mit Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie, Logik, empirischer Sozialforschung, psychologischen Forschungsdesigns, Syllogistik etc. beschäftigt?


    heute schenke ich dem Buddha und seiner Lehre Vertrauen und probiere es aus. Ich lernte und lerne aus Erfahrung am eigenen Körper und Geist.


    Mit den von Dir o.g. Disziplinen habe ich mich nicht beschäftigt. Ich lasse mich aber gerne ausführlich von Dir über die konkreten wissenschaftlich gesicherten Forschungsergebnisse belehren.


    Nun noch die direkte Frage an Dich: Wie sind Deine direkten Erfahrungen mit der Wirkung von sexueller Enthaltsamkeit und Nicht-Enthaltsamkeit auf Meditation?


    Herzliche Grüße

    • Offizieller Beitrag
    Andreas:

    Das ist für mich keine Enthaltsamkeit, sondern, als Vater von vier Kindern, mit Elternabenden, kotzenden Kindern, Übernachtungsparties und überfälligen Steuererklärungen der normale Alltag.
    Was soll die Unterscheiderei?


    Und ich habe Leute kennengelernt, die an diesen "Regeln" gescheitert sind, den Buddhismus als "überregelte, freudlose, alles erduldende Spießerreligion" in die Ecke geschmissen haben. Da war nix mit "höherer spiritueller Erfahrung", denen stand der Saft einfach bis Oberkante Unterlippe. Denen hilft niemand, der mit "ja, aber ich habe...!" argumentiert


    Ich kann mich erinenrn, dass Entsagung mal mit einem Schwimmen gegen den Strom verglichen wurde. Schwimmt man zu langsam, dann treibt einem die Strömung ab. Aber auch wenn man sich selber uberschätzt und mit einer Geschwindigkeit schwimmt, die über die eignen Kräfte geht, erlahmt man und die Strömung nimmt einen mit.


    Und weil man an so unterscheidlchen Situationen steckt, kann man da wenig Verallegemeinern.

  • void:

    Ich kann mich erinenrn, dass Entsagung mal mit einem Schwimmen gegen den Strom verglichen wurde. Schwimmt man zu langsam, dann treibt einem die Strömung ab. Aber auch wenn man sich selber uberschätzt und mit einer Geschwindigkeit schwimmt, die über die eignen Kräfte geht, erlahmt man und die Strömung nimmt einen mit.


    Das ist ein schönes Bild. :)
    Und es trifft ja nicht nur auf sexuelle Enthaltsamkeit zu, sondern auf die gesamte Praxis, insofern auch auf's ganze Leben. Sitzen, bis Dir die Beine abfaulen? Oder aufstehen, wenn's mal kurz zwackt? Genau dazwischen, der mittlere Pfad, eben.


    LG
    Andreas

  • nibbuti:

    Zitat

    der Körper eines Manns produziert vermehrt Samenzellen, wenn sexuellen Fantasien Aufmerksamkeit geschenkt wird


    Was für ein Unsinn. Du haust einen Kalauer nach dem anderen raus, willst aber ernst genommen werden.
    Wie ich schon sagte, habe ich lange enthaltsam gelebt. Das Ejakulat "verklebt" dann schon mal, wenn es wieder rauskommt. Der Körper hat seine eigenen Gesetze. Und wenn ich heute fünf Mal mit einer Frau will, weil ich sie so geil finde, macht er da auch nicht mit, egal, wie stark ich an Sex denke, und irgendwann ist der Orgasmus, wenn er überhaupt kommt, einfach "trocken". Meine Sammenzellenproduktion ist in meiner Jugend durch eine simple Krampfader am Hoden eingeschränkt gewesen. Körper besiegt Geist. Eine alte These meinerseits.


    An einer sonstigen Logik erkenne ich, dass sie inzwischen von der Buchstabengläubigkeit beeinflusst ist. Niemand ist krank, dessen Körper noch nicht oder nicht mehr geschlechtsreif ist, wenn dies auf einer natürlichen Entwicklung beruht. Aber der, der seiner natürichen körperlichen Entwicklung durch geistigen Irrsinn begegnen will, der ist es. Das ist ja auch verboten im Dhamma - Lügen. Auch sich selbst zu belügen. Über seinen Körper.

  • Mirco:

    Mit den von Dir o.g. Disziplinen habe ich mich nicht beschäftigt. Ich lasse mich aber gerne ausführlich von Dir über die konkreten wissenschaftlich gesicherten Forschungsergebnisse belehren.


    Nun noch die direkte Frage an Dich: Wie sind Deine direkten Erfahrungen mit der Wirkung von sexueller Enthaltsamkeit und Nicht-Enthaltsamkeit auf Meditation?


    Herzliche Grüße


    Da du, wie du selbst sagst, keinerlei Ahnung von Logik, psychologischen Forschungsdesigns, Wahrheitstheorien, epmirischer Forschung etc. hast, würde das wohl den Rahmen hier sprengen (und ist mir auch definitiv zu aufwendig). Es gibt viele gute Bücher dazu, wenn es dich wirklich interessiert nenne ich dir gerne ein paar Titel die auch für Beginner geeignet sind.
    Wie gesagt geht es mir nicht darum, deine Erfahrungen und deine Meinung zum Verhältnis Enthaltsamkeit-Meditation zu kritisieren; du kannst ja schließlich glauben was du willst. Wenn aber allgemeingültige Aussagen getroffen werden, bedarf es der Begründung.


    Zu deiner Frage: Meine persönliche Erfahrung und Meinung ist die, dass mich akute sexuelle Gedanken natürlich mehr oder weniger von der Beschäftigung mit etwas anderem ablenken können. In der Betrachtung über einen Zeitraum der letzten sagen wir 25 Jahre hinweg mit mal mehr mal weniger enthaltsamen Phasen kann ich jedoch keinen direkten Zusammenhang zwischen (m)einer grundsätzlichen geistigen Ruhe/Ausgeglichenheit und Enthaltsamkeit erkennen.


    Vielleicht noch so viel: hier fängt es ja schon an: Von was reden wir eigentlich, wenn wir von Enthaltsamkeit und Meditation sprechen? Was genau wird dabei wie beobachtet? Welche Zusammenhänge werden postuliert?

  • Hallo Sanshin
    Ob es ratsam ist sexuell enthaltsam zu sein weiß ich nicht, weil ich es nicht bin.
    Das aber der Gedanke an Sex eine Ablenkung und ein Störfaktor sein kann (zB. für die Meditation),
    da bin ich sicher- es ist meine Erfahrung. Vermutlich ist Abstinenz hilfreich, weil ja die Ablenkung
    mit der Zeit vermutlich weniger wird.


    Der einzig abstinent-lebende Mann den ich persönlich kenne (und fragen konnte) sagte, daß die Enthaltsamkeit
    seinem Weg förderlich und hilfreich ist.


    LG Rolf

  • diamant:


    Was für ein Unsinn. Du haust einen Kalauer nach dem anderen raus, willst aber ernst genommen werden.
    Wie ich schon sagte, habe ich lange enthaltsam gelebt. Das Ejakulat "verklebt" dann schon mal, wenn es wieder rauskommt. Der Körper hat seine eigenen Gesetze. Und wenn ich heute fünf Mal mit einer Frau will, weil ich sie so geil finde, macht er da auch nicht mit, egal, wie stark ich an Sex denke, und irgendwann ist der Orgasmus, wenn er überhaupt kommt, einfach "trocken". Meine Sammenzellenproduktion ist in meiner Jugend durch eine simple Krampfader am Hoden eingeschränkt gewesen. Körper besiegt Geist. Eine alte These meinerseits.


    An einer sonstigen Logik erkenne ich, dass sie inzwischen von der Buchstabengläubigkeit beeinflusst ist. Niemand ist krank, dessen Körper noch nicht oder nicht mehr geschlechtsreif ist, wenn dies auf einer natürlichen Entwicklung beruht. Aber der, der seiner natürichen körperlichen Entwicklung durch geistigen Irrsinn begegnen will, der ist es. Das ist ja auch verboten im Dhamma - Lügen. Auch sich selbst zu belügen. Über seinen Körper.


    wie gesagt, besser nicht so viel auf 'andere' projizieren



    diamant:

    Körper besiegt Geist


    im oben Geschriebenen scheint tatsächlich der Drang des Körpers über den Geist gesiegt zu haben


    Zitat


    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
    Kommt aus (von Verlangen) getrübtem Geist dein Wort & dein Betragen.
    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“


    Dhammapada 1


    allen sonstigen Anwesenden, die ihre Meditation vertiefen wollen, statt bloß 'rein & raus' zu meditieren, wird das Studium von paticcasamuppada (bedingtem Entstehen & Vergehen) empfohlen, sowie das Richten der Aufmerksamkeit auf die 4 satipatthanas


    Liebe Grüße
    n.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Andreas:


    Und was ist überhaupt "Enthaltsamkeit"?
    nibbuti brachte hier ein paar Tage bis zwei Wochen ins Spiel.
    Das ist für mich keine Enthaltsamkeit, sondern, als Vater von vier Kindern, mit Elternabenden, kotzenden Kindern, Übernachtungsparties und überfälligen Steuererklärungen der normale Alltag.
    Was soll die Unterscheiderei?


    dem OP geht es um Enthaltsamkeit im Zusammenhang mit Meditation


    kotzende Kinder ist nicht Enthaltsamkeit, wenn auch ernüchternd :lol:



    Andreas:

    Es tut mir leid, ich habe mich auch zu Verallgemeinerung hinreißen lassen, dumm von mir. Sorry.

    Andreas:

    Was soll die Unterscheiderei?


    das Gegenstück von Unterscheidungskraft ist Einseitigkeit


    das Dhamma des Buddha ist nicht einseitig


    Andreas:

    Und ich habe Leute kennengelernt, die an diesen "Regeln" gescheitert sind, den Buddhismus als "überregelte, freudlose, alles erduldende Spießerreligion" in die Ecke geschmissen haben.


    das passierte erwartungsgemäß einigen


    aber dafür kann das Dhamma des Buddha nichts


    nicht wenige Ordinierte verlieben sich, werfen ihre Roben gemeinsam hin, bauen ein Nest, zeugen Nachwuchs, weil sie keine Freude & Frieden in der Meditation finden, und suchen anschließend den Grund für das Scheitern im Dhamma, im 'außen'


    nur wenige bei sich selber


    jeder hat eben nicht die gleichen Bestrebungen oder Fähigkeiten, aber die Mittel sind für alle die gleichen (siehe oben)


    Liebe Grüße
    n.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Sôhei:
    mukti:

    Enthaltsamkeit wirkt sich sehr positiv aus. Durch ständiges Üben klärt sich das Bewusstsein, es entsteht Glück und Losgelöstheit, es geht einem dann nichts ab. Wer was anderes behauptet, hat keine Erfahrung damit. Nicht umsonst wird bei ernsthafter Praxis der Mönche und Nonnen auf Enthaltsamkeit wert gelegt.


    Sorry, auch hier, mukti: Solange du von deiner Erfahrung sprichst, wunderbar. Aber wie kommst du auf die absurde Vorstellung, dass es sich dabei um so eine Art Gesetzmäßigkeit oder Notwendigkeit handelt???


    Falls du Notwendigkeit in Bezug zur Befreiung meinst - oder nenne es Erwachen, Erlösung, Erleuchtung - dann ist es natürlich nicht absurd, jede Art von Trieb, oder Sinnesbefriedigung, nicht zu ergreifen. Andernfalls versteht man überhaupt nicht worum es dabei geht. Das funktioniert halt nur mit gleichzeitiger intensiver Praxis, weil es dann zu einem höheren Glück und Erkennen kommt, das Sinnesbefriedigung uninteressant werden lässt. Verdrängung ist nicht anzuraten, und diese Art Enthaltsamkeit ist z.B. als Laie auch nicht gefordert.

  • mukti:

    Falls du Notwendigkeit in Bezug zur Befreiung meinst - oder nenne es Erwachen, Erlösung, Erleuchtung - dann ist es natürlich nicht absurd, jede Art von Trieb, oder Sinnesbefriedigung, nicht zu ergreifen. Andernfalls versteht man überhaupt nicht worum es dabei geht. Das funktioniert halt nur mit gleichzeitiger intensiver Praxis, weil es dann zu einem höheren Glück und Erkennen kommt, das Sinnesbefriedigung uninteressant werden lässt. Verdrängung ist nicht anzuraten, und diese Art Enthaltsamkeit ist z.B. als Laie auch nicht gefordert.


    Schon wieder, "man". Du magst ja eine Vorstellung von Erwachen etc. zu haben, für die das zutrifft. Richtig müsste dein Satz dann aber lauten: "Dann versteht man überhaupt nicht, worum es mir bei meiner Vorstellung von Erwachen etc." geht.
    Nimmst du noch Nahrung zu dir? Dann wird das aber nix mit deinem Erwachen. Denn Hunger ist ein Trieb, den darf man dann wohl nicht ergreifen...
    Auch hier finde ich wieder deine Rigorosheit beängstigend: "jede Art von Trieb, Sinnesbefriedigung, nicht zu ergreifen." Sollte nicht weises Erwägen auch ein Teil des Dhamma sein? Warum immer dieses totalitären Aussagen? Verweigerst du dir und Menschen die dir nahestehen ärztliche Hilfe? Weil, ist ja ein Trieb der dahintersteckt... Warum nicht gleich Schluss machen? Ach so ja, dann kommt ja die böse Wiedergeburt.

  • Da ein ich (lateinisch ego) nicht auffindbar ist, wie sollte ein ich befreit werden können ? Im Erkennen, dass es Jetzt, Moment, Zeit und Ich nicht gibt liegt schon die Befreiung. Im Jetzt kann keiner leben da es das Jetzt nicht gibt, es ist in immer wieder viele kleinere Jetzte unterteilbar. Zeit gibt es nur im Vergleich zu einem Objekt wobei ein Objekt auch ein Sinnesobjekt sein kann, ohne Objekt mit dem man Zeit vergleichen kann ist sie nicht vorhanden und wenn man auf die Uhr schaut ist Zeit auch nicht erkennbar, nur Zeiger die sich drehen. Damit wird Erwachen zum Erkennen, dass alles Täuschung ist und eine Ablehnung von allem. Man kann dennoch weiteressen wenn man weiss, dass da eigentlich niemand ist der etwas isst und man kann weiter Sex haben wenn man sich über die Täuschung im klaren ist. Allerdings wird dann vieles uninteressant und hin und wieder lacht man über dieses komische Verwirrspiel. Wiedergeburt und Nirvana werden uninteressant wie vieles andere auch denn wo noch nie was passiert ist muss man sich keine Gedanken um irgendwas machen.

  • Sôhei:

    Am ehesten sind zu dem Thema doch wohl noch Befragungen christlicher Priester zugänglich, und da zeichnet sich klar ab, dass der Zölibat eher als unbefriedigend empfunden wird (und jetzt bitte nicht mit: "die folgen ja auch dem falschen Glauben", "meditieren ja nicht wie Buddhisten" etc. kommen).


    Doch, genau deshalb dienen die Erfahrungen christlicher Priester, die im Zölibat leben, aber die angenehmen Verweilungen hier und jetzt nicht kennen, nicht zum Vergleich.



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    Sôhei:


    Doch, genau deshalb dienen die Erfahrungen christlicher Priester, die im Zölibat leben, aber die angenehmen Verweilungen hier und jetzt nicht kennen, nicht zum Vergleich.
    Elliot


    Aha. Und was willst du mit diesem ominösen Satz und dem Zitat sagen?
    Sorry, muss spekulieren, da du ja nicht schreibst worum es dir geht: Können christliche Priester/Mönche an und für sich nicht diese von dir angeführten Verweilungen erreichen? Oder hat jeder enthaltsam Lebende, egal ob Christ oder Buddhist, der unzufrieden mit der Enthaltsamkeit ist, diese Verweilungen nicht erfahren? Oder endet mit einer Erfahrung dieser Verweilungen jegliches sexuelle Verlangen ein für allemal? Oder oder oder? Was willst du sagen?