So viel Wut in mir

  • DerLogikBuddha:
    Mirco:


    nur so nebenbei: Wut ist kein Gedanke. Wut ist ein Gefühl. Aber auch dass kann man beobachten, ohne es auszuleben oder zu unterdrücken.


    Der Verstand ist nicht nur produktionsstätte der Gedanken. Der Verstand als ganzes produziert auch Gefühle. ;)


    Empfindungen - Spalt1 - Wahrnehmen der Empfindung, Gefühl = Einordnen was wie wo warum Wahrscheinlich Empfunden wird - Spalt2 - Nachdenken über das Gefühl erzeugt Emotionen - Spalt3- Emotionen werden in handeln umgesetzt, gezeigt.


    Spalt1 Es kann nur Empfunden werden oder ein Empfinden bewertet werden, ein Gefühl erscheint.
    Spalt2 Das Gefühl kann losgelassen werden, es kann mit Werten aufgefüllt werde, eine Emotion erscheint.
    Spalt3 Die Vorstellungen über ein Gefühl, des Verstandes, zeigen Wirkung im Ganzen Körper und zwingt zum handeln.
    Bei Spalt1 beginnt Absicht, Begehren, Drang zum handeln. Noch nicht erfahren.
    Bei Spalt2 beginnt Wollen, Verlangen, tun wollen. Erinnerungen, Erfahrenes.
    Bei Spalt3 beging GierHassGlaubenwollen. Das will ich nicht wieder, das mach ich immer so, so bin ich nun mal.


    Den Begriff "Spalt" verwende ich hier weil er mich als Ausdruck passend scheint. Das ist ein "Raum" der "Leere". Es ist schwierig diesen so breit zu machen, durch Betrachtung, das es eine Brücke geben muss um zum nächsten Spalt zu kommen. Das erkennen das da ein Spalt ist macht es möglich die Sinnestore zu bewachen. http://www.buddhaland.de/viewt…&t=15031&p=304436#p304189
    Aṅguttara Nikāya Buch3. 16

  • Es wundert mich ein wenig, wie die Wut hier zum Objekt gemacht wird: Die Wut, ein unerwünschter Fremdkörper, der plötzlich "in uns auftaucht", "uns beherrscht". Als wären es nicht schlicht wir selbst, die so oder so reagieren. Klar, dass wir diesen als "unheilsam" erkannten Fremdkörper loswerden wollen. Klar, dass Bewegungsmangel und Hormonschwankungen die Ursache sein müssen und keineswegs, dass wir bis zum Hals voll stecken mit willkürlichen Bewertungen und Besetzungen.

    • Offizieller Beitrag

    Für mich ist das ganz stark mit "Wille" und "Unwille" zu tun. Damit nur dort durch die Wand zu gehen , wo ein Tür ist und nicht darauf zu beharren, mit dem Kopf dagegen zu knallen. Falsch eingesetzter Wille (wie Wut) ist Energie, die man benutzt, um sich selber im Weg zu stehen. Von daher verfielfacht der Versuch, jetzt Willen einzusetzten, um der Wut im Weg zu stehen das Problem eher.


    Gerade wenn man ein paar Tage meditiert, kann man ja an einen Tiefpunkt gelangen, wo man voller Wut ist. Ich bin da zu einer Logik des Energiessparens gekommen: Also den Willen runterfahren, damit man ihn nicht immer wie einen Bumerang in die Fresse kriegt. Und da ist mir das ein wenig aufgegangen: Das Wut gebundene, verschwendete Energie ist, die einem zufliesst, wenn man sie auflöst.


    Von daher ist ja Geduld kein Verzicht, bei dem man auf Energie und Lebndigkeit verzichtet und mit angezogener Handbremse druchs Leben geht, sondern etwas was zu wahnsinnig viel Energie führt.


    Mir gefallen immer die Bodhidharma-Darstellungen, wo diese wüste Wildheit in der Geduld rüberkommt. Auch bei den Ochsenbildern geht es ja nicht um ein mageres Rindviech sondern um einen Wasserbüffel. Und das sind ja gewaltige Tiere- die die Arbeitskraft von Dutzenden Menschen aufwiegen.

  • Dieses Forum ist mir ein Quell der Inspiration. :D


    Geduld = Energie. cool. :P


    Der Planet braucht keine erfolgreichen Menschen mehr.
    Der Planet braucht dringend Friedensstifter, Heiler, Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Arten.
    Dalai Lama

  • spirit8008:

    Der Planet braucht keine erfolgreichen Menschen mehr.
    Der Planet braucht dringend Friedensstifter, Heiler, Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Arten.
    Dalai Lama


    Naja, der Planet braucht gar nichts.
    Die Menschen denken aber sie brauchen alles mögliche.

  • Das Magma innerhalb wohl nicht.
    Die Pflanzen und Tiere benötigen wohl eine intelligente Menscheit und die Menschen Abwesenheit von störender Wut.


    und Intelligenz messe ich schon daran, ob man zum Beispiel Neutronenbomben den Politikern zur Verfügung stellt oder nicht.

  • Hallo Slopa,


    ich finde es toll, dass du darüber sprichst. Es ist doch ein gutes Zeichen, dass die Probleme ans Licht kommen. Vielleicht war die Wut schon immer da und sie war nur verdeckt.
    Hatte auch mal Probleme auf dem Weg und hab mir dann einen Therapeutin gesucht. Das war im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung. Sie konnte mir wirklich helfen.
    Auf den Retreats hat man ja einfach nicht die Zeit. Manche Dinge müssen auch langsam aufgearbeitet werden und haben oft ihre Wurzeln in unserer Geschichte.


    Wünsche dir viel Erfolg.

  • Raum der Leerheit ist gut denn dort können sich Gefühle entfalten ohne jemanden zu stören, sowohl die positiven als auch die negativen Gefühle.
    Nur das 'Spalten' gibt es im Zen-Buddhismus nicht denn da geht es eher darum die getrennten Dinge zusammen zu führen zu einem Ganzen.
    Natürlich hat jedes Gefühl einen Ursprung und verändert die Hormone, jedoch ist es meist müssig zu forschen denn es kann vieles sein.
    Wichtig ist die Gefühle nicht zu unterdrücken sondern sie leben zu lassen z.B. im Raum der Leerheit und dann mit ihnen zu arbeiten,
    sie ausleben wenn es positive Dinge sind oder sie umzuwandeln wenn es negative Dinge sind. Wut ist sicherlich negativ denn es hat
    zerstörerische Energie und Ängste die damit einhergehen wirken sich destruktiv aus. Deshalb würde es Sinn machen diese Kraft der Wut
    durch Zazen in eine das Leben bestärkende Kraft umzuwandeln nach innen und dies dann praktisch nach außen auszuleben bei der Gestaltung
    des eigenen Lebens. Die Kommunikation und der Kontakt mit anderen Menschen ist sehr wichtig um das Leben zu gestalten und mit den
    Gefühlen richtig haushalten zu können, ein Theaterbesuch wäre so eine praktische Aktivität mit authentischen Gefühlen im Spiel,
    das ist beim Kino, Fernsehen, Video, Internet oder Handy weniger der Fall. Nicht die virtuelle Form Gefühle darzustellen ist heilsam,
    sondern diese Gefühle selbst in einem Prozess zu entwickeln und die Veränderung in der Entwicklung mitzuerleben.
    Der echte zwischenmenschliche Kontakt wirkt Wunder, auch bei Wut und anderen Gefühlen, nicht das Konsumieren der virtuellen Darstellung.
    Deshalb ist der Raum der Leerheit so förderlich, da gibt es zunächst nichts, außer ich tue etwas hinein und er füllt sich aus meinem Inneren.