Buddhismus Aktuell 1/2016: einige weitere Anmerkungen

  • Morpho:

    Bel:

    Zitat

    auseinander gesetzt

    :roll:


    ja, du bist gemeint :lol:


  • Ich denke, dass es Politik gibt und dass Poiltik das ist, worauf entweder Macht gründen kann oder nicht.


    Sunu:


    Das zeigt allerdings, dass die " messerscharfe Analysenmethode" die du anwendest, bestenfalls dafür gut ist, alles zu Konfetti zu zerschnippseln.... Zusammenhänge lassen sich damit scheinbar gar nicht erfassen.... Oder?


    ich denke, dass Analyse die Basis für Politik ist, und dass auf letzterer Macht gründen kann oder nicht.

  • bel: Warum sollte ich mich 'aus einander setzen' ? Purer Dualismus.

  • Morpho:

    bel: Warum sollte ich mich 'aus einander setzen' ? Purer Dualismus.


    Hast du doch eben - und bemerkst es nicht.

  • nein, hab ich nicht. ich les nur 'über'. auseinandersetzen hieße es studieren. ist mir aber eben nur gerade ( neu ) zugeflogen, in einer minute, und passte mir...und hier... hin. aber ich denke mittlerweile, das ist eben karma.

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  • Echt, ich hatte vergessen, auf welches Niveau das hier runter geht.


    Da bekennt einer freimütig, es interessiere ihn überhaupt nicht, um was es hier gehe (Buddhismus aktuell 1/2016) und trotzdem gibt er seinen Senf dazu ab. Wie behandelt man solche Leute im wirklichen Leben? Man gibt ihnen freundlich aber bestimmt zu verstehen, dass sie entweder die Klappe halten oder sich verdünnisieren. Nicht so hier. Hier ist es ein Geschnatter und gedankliches Herumgeeiere, dass es einen erbarmt – und das nennt sich dann Buddhist, Kenner der Materie, Palikanonleser oder was auch immer.


    Oder die Pransangika-Knalltüte. Ebenfalls des Lesens wohl kaum kundig – jedenfalls wenn es darum geht, einen anderen Gedanken als den eigenen Murks zu erfassen – aber trotzdem frisch und fröhlich dabei zu qualifizieren, abzuqualifizieren, zu unterstellen was der eigene Narzissmus nur hergibt, ohne Hemmung und Verstand... eben, das Internet macht's möglich.


    Das ist weit unter dem Niveau von Buddhismus aktuell. Dort bekommt man – wenigstens – ein Gefühl dafür, dass man sich mehr mit Buddhismus-Rezeption und den Umständen in denen diese stattfindet auseinandersetzen muss, auch wenn das noch nicht sehr weit reicht. Hier hingegen befinden wie uns auf dem Niveau eines Chatrooms, der von sich selbst glaubt eine Enklave der Erweckung zu sein. Dabei ist es egal, ob diese Erweckung eine christliche ist, eine moslimische oder eine buddhistische. Immer ist sie charakterisiert durch Überheblichkeit, Buchstabenglaube, Arroganz, strikter Nichtzurkenntnisnahme anderer Standpunkte, mit einem Satz: Es ist ein autoritätsgläubiges und autoritätsabhängiges Verhalten. Eines, in dem die Basis für das Reaktionäre derart angelegt ist, dass wenn der richtige Verführer nur auftauchte, schnell eine Haltung entstünde, die den Andersdenkenden nicht mehr nur diffamiert, sondern ihn auch gleich abschiesst. Das kann man aus der unverhohlenen, vorerst 'nur' verbalen, Aggression, die hier entgegen aller heuchlerischer buddhistischer Beteuerungen bei manchen sofort gegen jede kritische Auseinandersetzung hochschiesst schliessen. BuddhismusPegida könnte man das, ganz zeitgemäß, nennen.


    Ok, es gibt auch eine paar die andere. Void z.B. Danke für deine Zusammenfassung:


    void:

    Der Unbuddhist lehnt nicht so sehr die Transzendenz um ihrer selbst Willen ab, sondern jeden Diskurs, der sich auf Transzendenz stützt. Weil Transzendenz das menschliche Mass übersteigt, kann man sich, wenn man sich vor niemanden verantworten will, auf Transzendenz stützten. Wenn das ,was ich sage nicht einfach eine menschliche Meinung ist, sondern sich darin die transzendenten Ebene ausdrückt, dann bin ich damit in eine Machtposition gehieft, die traditionellerweise missbraucht wird.


    Die grosse Frage ist die, ob man einen Buddhismus formulieren kann, der gegen diese Transzendenzfalle gewappnet ist?


    Diese Definition, inklusive der abschliessenden Frage, gibt genau das wieder, um was es geht.

  • void:

    Zitat

    Diese Definition, inklusive der abschliessenden Frage, gibt genau das wieder, um was es geht.


    ... ungefähr genau das wieder, was du dir denkst. Ja.

  • Der Ausdruck "Pegida-Buddhismus" gefällt mir. Ansonsten ist es wie üblich mit den Threads hier, irgendwann versuchen immer die gleichen Leute persönliche Aversionen in Zehnwort-Pingpong-Beiträgen einzuflechten und dem Kern der Themen eher auszuweichen. Dazwischen gehen sie aufs Kissen zurück, um sich die nächsten Aversionen auszudenken. Das nennen sie dann Meditation oder Zazen.


    In Hinsicht auf die "Transzendenzfalle" ist doch Folgendes zu fragen: Hältst du, Unbuddhist, eine transzendente, richtungsweisende Erfahrung (selbst wenn sie vielleicht nur einer Einbildung entspricht bzw. irgendwann genau hirnphysiologisch erklärbar wird) überhaupt für möglich?


    Verstehst du darunter im Wesentlichen ein Machtproblem, dann gibt es ja längst viele Ansätze, dieses zu umgehen. Dazu gehören der Verzicht auf klösterlichen und hierarchischen Buddhismus, teils - aber eben nur bedingt - natürlich auch die Ansätze gemeinschaftlichen Lebens, bei dem die Hierarchien eher flach gehalten werden. Das setzt aber auch Schüler/innen voraus, die nicht nach Rang und Karriere im Buddhismus streben, denn dann geht es wieder los mit Urkunden, Bestätigungen, Ernennungen. Im Zen wäre das eine Revolution, da es sich ja auf - akademisch längst falsifizierte - "Linienhalter" und Linientreue verließ. Es gibt jedoch überall immer Leute, die Karriere machen und ihrer Papiere dann auch haben wollen. Und selbst wenn nicht, wirst du hier z.B. nur wenige Zenübende finden, die überhaupt in ihren Kopp reinbekämen, dass man wirklich nichts von dem, was sie an Rituellem für wichtig halten, benötigt, um den Zenweg zu gehen oder ggf. auch eine transzendenete Erfahrung zu machen, die im Kontext dieses Zenweges anzusiedeln ist und dort Gültigkeit hat.


    Mit anderen Worten - und wie man hier im Forum immer wieder sieht - verlangt es einen mündigen und selbständigen Menschen, den man aber selten in der buddhistischen Szene antrifft. Aus vielerlei biographisch-psychologischen Gründen - und nicht bloßer Tradition - neigen zahlreiche Menschen dazu, sich unterzuordnen, zu Lehrern oder Meistern aufzuschauen und sich von ihnen Heil zu versprechen. Das stützt die Hierarchien und die Transzendenzfalle. Die Menschen sind im Großen und Ganzen nicht reif genug, sie zu umschiffen, und darum wird es immer solche geben, die für die Nachfrage dankbar ein Angebot schaffen. Der Buddhismus zieht in meinen Augen sozusagen den Typ "Untertan" magisch an.

  • itune:

    Zitat

    neigen zahlreiche Menschen dazu, sich unterzuordnen, zu Lehrern oder Meistern aufzuschauen und sich von ihnen Heil zu versprechen. Das stützt die Hierarchien und die Transzendenzfalle. Die Menschen sind im Großen und Ganzen nicht reif genug, sie zu umschiffen, und darum wird es immer solche geben, die für die Nachfrage dankbar ein Angebot schaffen. Der Buddhismus zieht in meinen Augen sozusagen den Typ "Untertan" magisch an.


    Woher sollst du auch wissen, dass im Zen B. die "Obrigkeit" lediglich von funktionalem Schlag ist (von missbräuchlichen Geschichten und Duckern und Speichelleckern, die es tatsächlich gibt, - überall allerdings, mal abgesehen. Es gibt immer wieder Leute, die nach Gründen suchen, ihre sagen-hafte Autonomie, "Intelligenz" und Widerstandsfähigkeit zu behaupten. Das hat sowas "Arisches". Das sind alles Pseudo-Erklärer und Schisser, wenn du mich fragst. Gott, wie die mich annerven :)

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  • morpho:

    Zitat

    Woher sollst du auch wissen, dass im Zen B. die "Obrigkeit" lediglich von funktionalem Schlag ist


    Das ist schon klar. Für mich haben sie nie eine besondere Funktion erfüllen können. Ich kann dir aber garantieren, dass selbst die als besser angesehenen und populären Lehrer sehr häufig der Meinung waren, es wäre ein feiner Zug von ihnen, mich z.B. zu sich einzuladen (also in ihre eigenen Tempelbetriebe). Von vornherein steckt doch da nicht nur Freundlichkeit hinter, sondern auch: Mach du dich mal auf den Weg zu MIR. Das ist die Falle, in die fast alle Äbte, Roshis etc. irgendwann zu tappen scheinen.


    Zitat

    Es gibt immer wieder Leute, die nach Gründen suchen, ihre sagen-hafte Autonomie, "Intelligenz" und Widerstandsfähigkeit zu behaupten.


    Finde ich eher selbstverständlich, da braucht man doch keine Worte verlieren. Nicht selbstverständlich finde ich dagegen Unterordnung oder der bloße Umstand einer Kleiderordnung (das "Körperliche"), wenn ich nach spiritueller Erkenntnis und "Befreiung" trachte.

  • Der Unbuddhist:
    void:

    Der Unbuddhist lehnt nicht so sehr die Transzendenz um ihrer selbst Willen ab, sondern jeden Diskurs, der sich auf Transzendenz stützt. Weil Transzendenz das menschliche Mass übersteigt, kann man sich, wenn man sich vor niemanden verantworten will, auf Transzendenz stützten. Wenn das ,was ich sage nicht einfach eine menschliche Meinung ist, sondern sich darin die transzendenten Ebene ausdrückt, dann bin ich damit in eine Machtposition gehieft, die traditionellerweise missbraucht wird.


    Die grosse Frage ist die, ob man einen Buddhismus formulieren kann, der gegen diese Transzendenzfalle gewappnet ist?


    Diese Definition, inklusive der abschliessenden Frage, gibt genau das wieder, um was es geht.


    Es geht um eine Machtposition, die es erlaubt über andere negative Urteile zu erstellen. Mich wundert, warum jenes eine größere Daseinsberechtigung im buddhistischen Forum finden sollte als Beiträge anderer, dann das ist ein erhebliches Problem, das in der Psychotherapie zu lösen wäre. Das Transzendente kann keine vor-Herr-schende Ebene sein, und wenn man so sieht, hat man den Begriff 'Leid' fehltransformiert.


    Grüße

  • itune:

    Der Ausdruck "Pegida-Buddhismus" gefällt mir. Ansonsten ist es wie üblich mit den Threads hier, irgendwann versuchen immer die gleichen Leute persönliche Aversionen in Zehnwort-Pingpong-Beiträgen einzuflechten und dem Kern der Themen eher auszuweichen. Dazwischen gehen sie aufs Kissen zurück, um sich die nächsten Aversionen auszudenken. Das nennen sie dann Meditation oder Zazen.


    Das ist doch nur eine Spekulation - ein Bild von anderen, das eigene negative Emotionen externalisiert wobei es keinen Bezug zum subjektiven Erleben anderer haben kann. Wie im Glashaus. Im Sinne der Lehre sollen wir genau jenes vermeiden.

  • Yofi, ich möchte vermeiden, das zu tun, was ich gerade kritisierte, nämlich vom Thema abzuweichen. Ich glaube, dass sich das genau zeigt, wie einer Meditation oder Zazen betreibt. Wenn er sich dabei gedanklich um sich selbst dreht und die Gedanken nährt, statt ziehen zu lassen, also z.B. Aversionen pflegt, dann treten die immer wieder außerhalb der Meditation zutage. Skeptischer könnte ich zumindest sagen, dass ich oft beobachtet habe, wie Menschen ihre Macken hartnäckig beibehielten, trotz Meditation. Selbst wenn sie sich dabei gedanklich also anders verhalten hätten, wäre die Quintessenz die Gleiche: Meditation hat sie im ethischen Sinn kein bisschen verbessert.

  • Der Unbuddhist:

    Oder die Pransangika-Knalltüte. Ebenfalls des Lesens wohl kaum kundig – jedenfalls wenn es darum geht, einen anderen Gedanken als den eigenen Murks zu erfassen – aber trotzdem frisch und fröhlich dabei zu qualifizieren, abzuqualifizieren, zu unterstellen was der eigene Narzissmus nur hergibt, ohne Hemmung und Verstand... eben, das Internet macht's möglich.


    :lol: Na siehste, geht doch!


    Wenn du mir jetzt noch sagst, welche meiner Worte dich besonders erregen, dann sind wir schon einen Schritt weiter ... ich warte :)



    Der Unbuddhist:
    void:

    Der Unbuddhist lehnt nicht so sehr die Transzendenz um ihrer selbst Willen ab, sondern jeden Diskurs, der sich auf Transzendenz stützt. Weil Transzendenz das menschliche Mass übersteigt, kann man sich, wenn man sich vor niemanden verantworten will, auf Transzendenz stützten. Wenn das ,was ich sage nicht einfach eine menschliche Meinung ist, sondern sich darin die transzendenten Ebene ausdrückt, dann bin ich damit in eine Machtposition gehieft, die traditionellerweise missbraucht wird.


    Die grosse Frage ist die, ob man einen Buddhismus formulieren kann, der gegen diese Transzendenzfalle gewappnet ist?


    Diese Definition, inklusive der abschliessenden Frage, gibt genau das wieder, um was es geht.


    Also bist du doch ein Möchte-gern-Reformator, denn du willst ja Buddhismus neu formulieren, damit die "Transzendenzfalle" umschifft wird. Dazu passt dann auch, dass du für ein "uns" sprichst, andere also für deine Zwecke gewinnen willst und deine Masche verkaufen musst.
    Aber lass dich fragen: warum? Warum brauchst du Buddhismus und warum brauchst du andere, die mit dir deinen Buddhismus nach deinen Vorstellungen gestalten?
    Leidest du unter dem Batchelor-Syndrom? ;)
    Schau der Batchelor hätte doch all seine Bücher nicht schreiben müssen und einfach seinen vermeintlich ungläubigen Buddhismus praktizieren und ausleben können. Was hätte ihm gefehlt? Er hätte nicht der Guru von anderen sein können. ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Stero ()

  • Itune, ich sehe das so: Wenn in meiner geistigen Welt Menschen defilieren, die Unheilsames verrichten, bezieht sich das auf frühere Ursachen, die in 'meinem' Geistkontinuum entstanden sind. Es ist wichtig, diese Phönomene anzunehmen, anstatt auf das Entstehen gemeinschaftlicher Feindbilder abzuzielen.


    Grüße

  • Unbuddhist:

    ..Hier hingegen befinden wie uns auf dem Niveau eines Chatrooms..


    Natürlich. Erwartest du mehr von einem öffentlichen Internetforum ?

    Unbuddhist:

    .. glaubt eine Enklave der Erweckung zu sein..


    Ja es geht den meisten um "Erweckung", "Buddhismus" verspricht dies auch: "Nur eins verkünde ich heute wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."

    Unbuddhist:

    Das ist weit unter dem Niveau von Buddhismus aktuell. Dort bekommt man – wenigstens – ein Gefühl dafür, dass man sich mehr mit Buddhismus-Rezeption und den Umständen in denen diese stattfindet...


    Hier im Buddhaland interessieren sich die Wenigsten für praxisferne akademische Themen wie "Buddhismus-Rezeption und den Umständen in denen diese stattfindet... ".

    Unbuddhist:

    ..ob diese Erweckung eine christliche ist, eine moslimische oder eine buddhistische...


    Wir leben in einer orientierungslosen Zeit. Die pluralistische Gesellschaft mit ihren verschiedenen Religionen auf engstem Raum und unbegrenzte Kommunikationsmittel führen zwangsläufig zu Synkretismen.

  • Zitat

    Wenn in meiner geistigen Welt Menschen defilieren, die Unheilsames verrichten, bezieht sich das auf frühere Ursachen, die in 'meinem' Geistkontinuum entstanden sind.


    Das ist schon richtig. Aber ich kann ja nicht so viel für das Geistkontinuum von anderen. Das müssen sie schon selbst klären. Ich kann hier nur etwas zum Verbalkontinuum, der Diskussion, beitragen. Gelegentlich natürlich schweigen, um das Geistkontinuum der anderen nicht noch anzuregen. Um beim Thema zu bleiben - wenn du da sonst Bedarf hast, kannst du ja eine PN senden -: Mit dem Ton, den der Unbuddhist anschlägt, geschieht ebenfalls ein solches Anregen. Aber es muss sich doch keiner über ihn aufregen, solange er/sie sich über sich selbst - und seine Reaktion darauf - zuerst aufregen müsste. Die Frage, die der Unbuddhist stellt, ist doch auch die: Wieso lasst Ihr Euch von so vielen dahergelaufenen Buddhisten verarschen und das Geld aus der Tasche ziehen? Eine Frage, die ich selbst zwischen den Zeilen immer wieder stelle. Und wieso fallt ihr auf die Konzepte des "Dharma" rein und presst zwanghaft euer Leben da rein, anstatt allen Ballast fortzuwerfen und zu schauen, was da tatsächlich euch und der Zukunft der Menschheit dienen kann?

    Einmal editiert, zuletzt von itune ()

  • Yofi:

    Itune, ich sehe das so: Wenn in meiner geistigen Welt Menschen defilieren, die Unheilsames verrichten, bezieht sich das auf frühere Ursachen, die in 'meinem' Geistkontinuum entstanden sind. Es ist wichtig, diese Phönomene anzunehmen, anstatt auf das Entstehen gemeinschaftlicher Feindbilder abzuzielen.


    Jain.annehmen kann man nur, was schon vorhanden ist. Unerwünschte Kammaergebnisse (vipaka)
    die noch nicht da sind kann man aber noch verhindern bzw. versuchen zu verhindern.
    Kamma ist eben kein Schicksal. Wenn genug gutes kamma geschaffen wird, kann das
    altes schlechtes Kamma verhindern oder abmildern.

  • stero:

    ich denke, dass Analyse die Basis für Politik ist, und dass auf letzterer Macht gründen kann oder nicht


    Ich sehe den Sinn der Politik darin, die Gesellschaft zu pflegen und nicht darin sie zu zerspalten. Analyse ermöglicht lediglich die Erkenntnis, dass das Wohl einer Gesellschaft vom Wohl aller abhängt, die sie bilden.
    Die Frage ist dann nur, wo werden die Grenzen gesteckt? ...Wer oder was befindet sich innerhalb der Gesellschaftlichen Grenzen, deren Wohl es zu pflegen gilt und wer steht außerhalb? Wessen Interessen sollen vertreten werden? Und welche überhaupt?


    Wer nimmt sich das Recht, diese Grenzen zu bestimmen? Und mit welcher Begründung?

  • accinca:
    Yofi:

    Itune, ich sehe das so: Wenn in meiner geistigen Welt Menschen defilieren, die Unheilsames verrichten, bezieht sich das auf frühere Ursachen, die in 'meinem' Geistkontinuum entstanden sind. Es ist wichtig, diese Phönomene anzunehmen, anstatt auf das Entstehen gemeinschaftlicher Feindbilder abzuzielen.


    Jain.annehmen kann man nur, was schon vorhanden ist. Unerwünschte Kammaergebnisse (vipaka)
    die noch nicht da sind kann man aber noch verhindern bzw. versuchen zu verhindern.
    Kamma ist eben kein Schicksal. Wenn genug gutes kamma geschaffen wird, kann das
    altes schlechtes Kamma verhindern oder abmildern.


    Anders ausgedrückt: Begriffsbildung ist kein Schicksal, sondern ankonditioniert und alles existiert nur abhängig von begrifflicher Zuschreibung bzw. Benennung. ;)

  • Sunu:
    stero:

    ich denke, dass Analyse die Basis für Politik ist, und dass auf letzterer Macht gründen kann oder nicht


    Ich sehe den Sinn der Politik darin, die Gesellschaft zu pflegen und nicht darin sie zu zerspalten.


    Um beim Thema zu bleiben: die Gesellschaft ist bereits gespalten, in viele Lager von Meinungen und Interessen und der Unbuddhist glaubt, dass er da noch ein weiteres Lager hinzufügen muss oder - im optimistischen Falle - ein Lager erobern kann.


    Sunu:


    Analyse ermöglicht lediglich die Erkenntnis, dass das Wohl einer Gesellschaft vom Wohl aller abhängt, die sie bilden.


    Das ist natürlich wieder dein üblicher Unsinn von "alles ist eins". Hier sogar ein besonder gefährlicher Unsinn. Es gibt nur das Wohl jedes einzelnen Individuums, weil die Gesellschaft sich nicht wohl oder unwohl fühlen kann.
    Aber die Buddhisten könnten natürlich, ermächtigt durch ihr Mitgefühl und ihre Weisheit ;) , den Individuen schon einheizen a la "Du bist nichts, die Sangha ist alles." ;)

  • accinca:
    Yofi:

    Itune, ich sehe das so: Wenn in meiner geistigen Welt Menschen defilieren, die Unheilsames verrichten, bezieht sich das auf frühere Ursachen, die in 'meinem' Geistkontinuum entstanden sind. Es ist wichtig, diese Phönomene anzunehmen, anstatt auf das Entstehen gemeinschaftlicher Feindbilder abzuzielen.


    Jain.annehmen kann man nur, was schon vorhanden ist. Unerwünschte Kammaergebnisse (vipaka)
    die noch nicht da sind kann man aber noch verhindern bzw. versuchen zu verhindern.
    Kamma ist eben kein Schicksal. Wenn genug gutes kamma geschaffen wird, kann das
    altes schlechtes Kamma verhindern oder abmildern.


    Ja, richtig, das ist von mir nicht als eine Ermutigung dazu gedacht gewesen, sich eine phlegmatische Einstellung anzueignen. Wie du schreibst, wenn die Folge bereits eingetreten ist (und man sich dem Gesetz fügt ohne Gegenwehr durch Abneigung, Verleugnung oder Angriffe ins zu leisten), wird man in dem Sinne aktiv, der selbst dann, wenn man das karmische Gesetz nicht akzeptieren würde, nur logisch wäre. Einmal gelernte Gelassenheit wird den künftigen Umgang mit Hürden leichter machen. Das bedeutet aber nicht, dass wir mit dem derzeit in Kreisen der Menschen, die sich als Reformatoren des System erweisen möchten, oft benutzem Terminus 'Schlafschaf' in Verbindung gegracht werden müssten. Jeder, der im Sinne der Lehre handelt, verändert anhand der zweckdienlich gestalteten interaktiven Vorgänge automatisch seine nähere Umgebung. Das ist eine buddhistische 'Unterwanderung', wie man sie im besten Sinne verstehen kann. Trotz der Multi-Kulti-Bestrebungen oder Synkretismen - sie ist auch deshalb einmalig, weil nicht mal das geringste Lebewesen ausgeschlossen und ihm Leid zugefügt werden darf. So zu sehen leben wir hier in einer Gesellschaft mit komplett falschen Werten, und das ist aus meiner Erfahrung und Sicht eine sehr große Herausforderung.