Selbstmord im Buddhismus

  • keks:

    Das hat so auszusehen, dass man sich an Vereinbarungen haelt und nicht im Nachhinein eigene Regeln aufstellt und damit daNn Menschen vor den Kopf stoesst ;)


    Das würde ich als Minimalanforderung einschätzen.

    keks:

    Solltest du ein Selbst finden dann sag Bescheid damit ich es auch endlich mal sehen kann :) Man muss das nicht verkomplizieren.


    Sicher nicht. Wenn das Selbst aber nur Resultat von Fehlwahrnehmung* bzw. der Auswertung von Fehlwahrnehmungen ist, besteht kein Grund, ein solches Selbst anderen solchen Selbsten vorzuziehen. Das geht dann über die Minimalanforderung schon etwas hinaus.


    ()


    * man kann hier statt "Fehlwahrnehmung" problemlos "Wahrnehmung in einem leidhaften Modus" setzen

    OM MONEY PAYME HUNG

  • keks:

    Zitat

    Das hat so auszusehen, dass man sich an Vereinbarungen haelt und nicht im Nachhinein eigene Regeln aufstellt und damit daNn Menschen vor den Kopf stoesst


    Hm. Selbstlose hängen nicht an Versprechen, Riten und Regeln, und brauchen auch kein Mitgefühl :) - sie kommen einfach mit jeder Situation 'klar'. :)
    Weißt du, alle Thera "Klöster" halten sich einen "Vor den Kopf Stoß Zennie" - er prüft die Hörnchen- und übermittelt dann die Score Daten, - weltweit. 8)

  • das thema war aber ein anderes. ich kopier das hier rein:


    keks:

    Zitat

    Da ich nicht erkennen kann, dass irgendjemand einen eigenen Willen haben kann ist niemand in der Lage uber seinen eigenen Tod zu entscheiden. Ohne ich mein mich, gibt es diesen Willen nicht. Das waere das grundlegende, das man bei Suizid genauer unter die Lupe nehmen sollte. Das was passiert das passiert eben ohne dass sich jemand fuer irgendwas entscheiden koennte. Ein Straftaeter kann auch nichts fuer seine Tat, alerdings muessten wir dahingehend, dann das ganze Strafgesetz ueber den Haufen werfen

  • keks:

    Da ich nicht erkennen kann, dass irgendjemand einen eigenen Willen haben kann ist niemand in der Lage uber seinen eigenen Tod zu entscheiden. Ohne ich mein mich, gibt es diesen Willen nicht. Das waere das grundlegende, das man bei Suizid genauer unter die Lupe nehmen sollte. Das was passiert das passiert eben ohne dass sich jemand fuer irgendwas entscheiden koennte. Ein Straftaeter kann auch nichts fuer seine Tat..


    Nur diese "Logik" hat einen heftigen Knacks,
    weswegen sie schon vom Buddha abgelegt wurde, denn
    konsequent zu Ende gedacht ist es dann ja auch so.


    Nicht verstanden?
    Also, wenn keiner einen eigenen Willen hat, dann bringt niemand jemand um.
    Einen Straftäter gibt es dann auch schon jetzt ganz und gar nicht, noch jemand
    der Bestraft wird oder im Gefängnis sitzt. Und ohne eigen Willen
    tut sich darüber auch niemand beschweren, noch gibt es dann jemand
    der keinen eigenen Willen erkennen würde.

  • Hey Leute erstmal danke für die Rege beiteiligung an der Diskussion auch wenn ich sagen muss das hier im Forum die Beitrage etwas ausufernd sind .


    Zusammenfassend kann man zumindest aus dieser Diskussion erkennen das die Meinungen dahin gehen das Selbstmord ebenfalls im Buddhismus nur beiläufig toleriert wird und keine wirkliche Option darstellt.


    Ich will hier nochmal darauf hinweisen das der von mir Beschriebenen Fall / Person eine Schwere Psychische Erkrankung hatte (Schiziophrenie) und ich tatsächlich das Gefühl hatte das er sehr leidet .
    Ich frag mich auch was der Unterschied ist zwischen Schizophrenie und der alten Definition des Wahnsinns wie es z.b. Schopenhauer beschrieben hat.


    Zitat:Erreicht hingegen, in einem einzelnen Fall, das Widerstreben und Sträuben des Willens wider die Aufnahme einer Erkenntniß den Grad, daß jene Operation nicht rein durchgeführt wird; werden demnach dem Intellekt gewisse Vorfälle oder Umstände völlig unterschlagen, weil der Wille ihren Anblick nicht ertragen kann; wird alsdann, des nothwendigen Zusammenhangs wegen, die dadurch entstandene Lücke beliebig ausgefüllt; – so ist der Wahnsinn da. Denn der Intellekt hat seine Natur aufgegeben, dem Willen zu gefallen: der Mensch bildet sich jetzt ein was nicht ist. Jedoch wird der so entstandene Wahnsinn jetzt der Lethe unerträglicher Leiden: er war das letzte Hülfsmittel der geängstigten Natur, d.i. des Willens.


    Hier wird der Wahnsinn als was entgültiges angesehen und ist in seiner letzten Ausprägung nicht mehr Heilbar. Insofern die Person sich jetzt einbildet was nicht ist und daraufhin unverhältnissmäßig leidet . Was würdet Ihr zu diesem Fall sagen.


    Viele Grüße Fred.

  • Hallo Fred,
    ich bin kein Experte auf dem Gebiet, aber ich bezweifle, dass es eine genau definierbare Grenze zwischen "Wahnsinn" und "Normalität" gibt. Krank sind wir irgendwie fast alle, wobei es kaum Geheilte gibt, sonst nur mehr oder weniger schwere Fälle. Es leuchtet allerdings auch ein, dass der schwerere Fall stärker leidet.


    Ich möchte noch einmal einen Punkt hervorheben, der vielleicht etwas untergegangen war: buddhistische Ethik ist Situationsethik. Die Entscheidung, die wir handelnd treffen, ist immer auch eine ethische Entscheidung - optimalerweise eine spontan getroffene, mit der wir hinterher auch zurecht kommen. Abstrakte Ideale - wenn man denn nicht glauben mag, dass uns ein hilfreicher Gott eine Liste davon als Orientierungshilfe mit auf den Weg gegeben hat - sind da wenig hilfreich. Weil es sinnvoller ist, sein Handeln auf die konkrete, sich uns präsentierende Situation zu richten als auf abstrakte Ideale - Hirngespinste. Eher das handeln lassen, was Schopenhauer als Quelle des Mitgefühls - und damit Quelle jeder Ethik - identifiziert hat.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • accinca:


    Nur diese "Logik" hat einen heftigen Knacks,


    Den Pfad gibt es doch keinen Wanderer sieht man da. Das sagte Buddha und wenn der das sagt wirds schon stimmen ;) Es gibt die Tat aber ohne einen Taeter. Waere dem nicht so, dan waere anatta hinfaellig.

  • keks:
    accinca:


    Nur diese "Logik" hat einen heftigen Knacks,


    Den Pfad gibt es doch keinen Wanderer sieht man da. Das sagte Buddha und wenn der das sagt wirds schon stimmen ;) Es gibt die Tat aber ohne einen Taeter. Waere dem nicht so, dan waere anatta hinfaellig.


    Das trifft nur zu wenn das von Buddha aus gesehen wird. Dann ist tatsächlich kein Täter mehr. Sobald GierHassVerblenden als Egoich, Absicht/Wollen erscheint ist da ein Täter, auch wenn der eine Illusion ist, wie Buddha weiß, ist da doch ein Täter wenn dieser überzeugt ist das er ein stabiles Ich ist. Eine Fata Morgana verschwindet nicht wenn gewusst wird das da kein Wasser ist, es verschwindet nur die Illusion doch die Fata Morgana ist keine Illusion nur der Glaube das da wirklich das ist was die Kinoleinwand zeigt ist die Illusion.

  • Ellviral:


    Das trifft nur zu wenn das von Buddha aus gesehen wird.


    Nein,nein :) Das trifft immer zu da sich die Weltordnung durch eine wie auch immer geartete Erkenntniss nicht aendert.

  • keks:
    accinca:


    Nur diese "Logik" hat einen heftigen Knacks


    Den Pfad gibt es doch keinen Wanderer sieht man da. Das sagte Buddha und wenn der das sagt wirds schon stimmen ;) Es gibt die Tat aber ohne einen Taeter. Waere dem nicht so, dan waere anatta hinfaellig.


    Und was hat das mit falscher Logik zu tun? bzw. mit Verbrechern und Gefängnissen?
    Die Krux scheinst du nicht erfasst zu haben.

  • keks:
    Ellviral:


    Das trifft nur zu wenn das von Buddha aus gesehen wird.


    Nein,nein :) Das trifft immer zu da sich die Weltordnung durch eine wie auch immer geartete Erkenntniss nicht aendert.

    Die Weltordnung unterscheidet sich von der Menschenordnung um Haaresbreite und Himmel und Erde sind ohne Fundament getrennt.

  • Es gibt nur den einen Geist der sich staendig wandelt. Wozu ihn in Menschenordnung und Weltordnung unterteilen und ihn hier besser machen und dort schlechter wenn es sich um genau den selben durch bedingtes entstehen erscheinenden Geist handelt?

  • keks:

    Es gibt nur den einen Geist der sich staendig wandelt. Wozu ihn in Menschenordnung und Weltordnung unterteilen und ihn hier besser machen und dort schlechter wenn es sich um genau den selben durch bedingtes entstehen erscheinenden Geist handelt?

    Wozu? Damit das hier möglich ist diese Welt der Menschen. Damit es Verblendete, Hassende, Gierende gibt. Worüber sollte sich sonst der Heilige, Erleuchtete, Befreite, Wissende erheben, woran lässt er sich Messen vergleichen seine Höhe des anderen Tiefe messen? Solange hier keiner totgeschlagen wird, wie sollte auch, was macht das schon.

  • Man kann auch alem zustimen ohne sich tagelang um irgendein Konzept zu streiten :) Ramana hatte jeden nach 7 Tagen rausgeworfen der es nicht kapierte.

  • Zitat

    Wozu ihn


    Ist das eine Sinnfrage ? Vernünftig :) Du könntest dich auch fragen: Was ist das, was denkt ? Was ist das, was jetzt x y z fühlt ? Da brauchst du aber "nebenher" Sitzfleisch zu, sonst könntest du "spinnert" werden.
    Tolle und Co haben sich nie gefragt: Wer ist dieser Meister, der sich berufen fühlt ? Nicht mal: Warum, zum Mara, fühle ich mich berufen ?!
    Mich jetzt aber zu fragen, warum sich x y z genügen, wär mir (selber) zu ausufernd.


    Ps: Die Sufis haben nicht mal jemanden ein gelassen, unabhängig davon, ob "kapiert" oder nicht, der 'Anfängergeist' vermissen ließ.

  • Ellviral:

    Worüber sollte sich sonst der Heilige, Erleuchtete, Befreite, Wissende erheben, woran lässt er sich Messen vergleichen seine Höhe des anderen Tiefe messen?


    Messen will nur derjenige, der sich (noch) nicht traut, den Hüpfer vom heiligen Pfosten zu wagen.

  • Holzklotz:
    Ellviral:

    Worüber sollte sich sonst der Heilige, Erleuchtete, Befreite, Wissende erheben, woran lässt er sich Messen vergleichen seine Höhe des anderen Tiefe messen?


    Messen will nur derjenige, der sich (noch) nicht traut, den Hüpfer vom heiligen Pfosten zu wagen.

    -()-

  • Die Mohrrübe des Verzichts auf "Selbstmord" führt jeder vor sich/dir her, der/das deine "Erlösung" in der Hand hat - wenn du westlicher "Buddhist" bist, wirst du das Schellen der Glocken hören, damit das Selbst rein bleibt bei der Wiederkunft

  • keks:

    Man kann auch alem zustimen ohne sich tagelang um irgendein Konzept zu streiten :) Ramana hatte jeden nach 7 Tagen rausgeworfen der es nicht kapierte.


    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass noch weitere Beiträge zum Thema erscheinen.
    Andererseits - was ich gerne haben möchten, sollte ich wohl selber einbringen ;-).


    Gruß

  • Jetzt mal ganz abgesehen vom Buddhismus habe ich ja noch einen
    ganz anderen Verdacht warum der Selbstmord hierzulande so verpönt
    und verachtet wird. Es kommt wohl einfach daher, das wenn in einem
    Land bzw. einer Bevölkerung die Selbstmordrate besonders hoch ist,
    es als eine Schande der Politik und Bevölkerung empfunden wird und das zu recht.

  • Die Hinterbliebenen sind die, die die Reste seines Lebens, sein hinterlassenes seiner Handlungen (Karma) aufarbeiten müssen.
    Einer der sich aus Feigheit dem Feind entzogen hat, Feigheit vor dem Feind und sein Feind war das Leben das er so nicht wollte,
    einfach weg, und seine Hinterlassenschaft bleibt der Arbeit der Lebenden überlassen, die die nicht flüchten.
    Die vergessen ganz wie groß ihr Anteil an seiner Flucht war, sie können ja nicht Schuld sein, sie räumen ja auf.
    Der Selbstmörder ist ganz allein Schuld und macht sich von seinem Scherbenhaufen davon.
    Ein Selbstmörder ist vorher und nachher von allen Verlassen.


    Blöde ist das nur wenn der Selbstmörder wirklich sein Selbst ermordet dann kann er sich befreien das den "Hinterbliebenen" ganz und garnicht gefällt. :)

  • ellivral:

    Zitat

    Die Hinterbliebenen sind die, die die Reste seines Lebens, sein hinterlassenes seiner Handlungen (Karma) aufarbeiten müssen.


    Na, da hat dir ja jemand einen Flo ins Ohr gesetzt und das soll dann Gutes Tun sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()