Rationalität und Gefühl

  • bel:

    Zitat

    In meinem Bezugsrahmen schon (und nach Dogen).


    Hm. Dogen war auch nicht durchweg unter einem günstigen Stern und er ist ja sogar unter den Chinesen ( Caodon ) erwacht.


    Zitat

    Aber ich kann - i.G zu anderen Leuten - dort nicht ständig präsent sein - und was das ausmacht, kann man sehr klar sehen - dauert bei mir allet 10x länger.


    Aber da ist ja noch die Möglichkeit, um "am Ball" zu bleiben, wenigstens halbwegs, einen relativ anderen Umstand zu akzeptieren. Und wer weiß schon wozu das noch gut ist.


    Zitat

    Ich weiß nicht, was du unter "persönlich im Sinn" verstehen möchtest - aber zwingend ist der von dir konstruierte Zusammengang zwischen "persönlich" und "benutzen" sicher nicht.


    Stimmt :)

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  • Morpho:

    bel:

    Zitat

    In meinem Bezugsrahmen schon (und nach Dogen).


    Hm. Dogen war auch nicht durchweg unter einem günstigen Stern und er ist ja sogar unter den Chinesen ( Caodon ) erwacht.


    Versteh den Einwand nicht.


    Zitat

    Aber ich kann - i.G zu anderen Leuten - dort nicht ständig präsent sein - und was das ausmacht, kann man sehr klar sehen - dauert bei mir allet 10x länger.

    Morpho:

    Aber da ist ja noch die Möglichkeit, um auf Linie zu bleiben, wenigstens halbwegs, einen relativ etwas anderen Umstand zu akzeptieren.


    Ich akzeptiere ja diesen momentanen Umstand - was anderes bleibt mir ja nicht übrig.

  • bel:

    Zitat

    Versteh den Einwand nicht.

    Nicht ? Dogen war nur jeweils ne relativ kurze Zeit mit Lehrern, Meistern und in Klöstern.


    Zitat

    Ich akzeptiere ja diesen momentanen Umstand - was anderes bleibt mir ja nicht übrig.


    Mann oh Mann, du musst auch hier in eine Zendo, eine Halle, oder "bau" dir eine und tue so, als ob du "dort" wärst (bisserl 'Esoterik' ist nicht verkehrt) Ich "kenn" jemanden wo skypd mit dem Mutterkloster und lebt/praktiziert hier so "nach Vorlage".

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Morpho:

    bel:

    Zitat

    Versteh den Einwand nicht.

    Nicht ? Dogen war nur jeweils ne relativ kurze Zeit mit Lehrern, Meistern und in Klöstern.


    Ach? Mit seinem japanischen Meister Myōzen 8 Jahre, und als der starb, 2 Jahre bei Tendō Nyojō in China.

  • Morpho:

    Mann oh Mann, du musst auch hier in eine Zendo, eine Halle, oder "bau" dir eine und tue so, als ob du "dort" wärst (bisserl 'Esoterik' ist nicht verkehrt) Ich "kenn" jemanden wo skypd mit dem Mutterkloster und lebt/praktiziert hier so "nach Vorlage".


    Und ich kenn den Unterschied :lol:

  • Ja, und vergleichst, und das ist ein rechter Hemmschuh.
    Glaube kaum, dass du alternative Sachen ( für "zwischendurch") ausreichend auf Kompatibilität geprüft hast. Übrigens: Gefühl und Rationalität haben dabei ausnahmsweise gleichzeitig ne sinnvolle Funktion.


    Zitat

    Myōzen 8 Jahre


    umher gezogen, ja.

  • Sudhana:

    'Sich' mit einem 'Meister' in Vergleich zu setzen, ist der einzige Weg, den Dharma zu übertragen.


    Nicht immer eine angenehme Aufgabe.


    :lol: na denn...


    Sudhana:

    Wenn Du Dich nicht mit Deinem Meister in Vergleich setzen willst, dann hast Du wohl Deinen Meister noch nicht gefunden. Das kommt schon noch, so lange Du mit dem Suchen nicht aufhörst.


    In der richtigen Gegend bist Du schon einmal.


    Dann ist doch sehr zu empfehlen auf die Schönheit der Gegend zu achten anstatt sich fern aller Rationalität auf 'Meister' einzulassen.


    :lol:


    Eine Übertragung ist nicht der einzige Weg zum Dharma. Diese Behauptung würde alle allein Praktizierende diskreditieren, und das ist weder sinnvoll noch steht das in irgendeinem Bezug zur Lehre.


    Yofi

  • Yofi:
    Sudhana:

    In der richtigen Gegend bist Du schon einmal.


    Dann ist doch sehr zu empfehlen auf die Schönheit der Gegend zu achten anstatt sich fern aller Rationalität auf 'Meister' einzulassen.


    Bei der 'richtigen Gegend' geht nicht um irgendwelche touristische Attraktionen, sondern um die Bewohner. Und - einen Dharma-Meister "fern aller Rationalität" auszusuchen, ist genauso wenig empfehlenswert wie bei einem Handwerksmeister. Wie kommst Du auf so eine bescheuerte Idee? Aber ich will die Metapher vom 'Meister' nicht überstrapazieren - anders als Morphos weisst Du nicht, worum es dabei geht. Sagt Dir kalyāṇa-mittatā etwas?


    Zitat

    Wenn einen weisen Freund man findet,
    Als Weg-Gefährten, edel lebend, kraftvoll,
    Jedwede Widrigkeiten überwindend,
    Mag wandern man mit ihm, beglückt und achtsam.



    Yofi:

    Eine Übertragung ist nicht der einzige Weg zum Dharma.


    Wenn man nicht gerade ein samyak sambuddha ist und aus eigener Kraft den Weg zur Befreiung entdeckt hat und ihn gegangen ist, dann schon. Alle Anderen sind wohl oder übel darauf angewiesen, zum Dharma über eine Übertragung zu finden. Es fragt sich nur, ob eine Übertragung durch Worte, die vor zwei Jahrtausenden erstmals niedergeschrieben wurden und mehr oder weniger gelungene Übersetzungen davon in der Kombination mit persönlichen Verständnissen und Missverständnissen dazu ausreichen.Selbst K. E. Neumann überträgt den Dharma. Dass er das nicht sonderlich meisterlich tut, ist eine andere Sache ...

    Yofi:

    Diese Behauptung würde alle allein Praktizierende diskreditieren


    Wer tatsächlich glaubt, er würde "allein" praktizieren, der diskreditiert sich selbst bzw. seine Praxis - der hat den Dharma noch nicht einmal von weitem gesehen. Das wäre in der Tat

    Yofi:

    weder sinnvoll noch steht das in irgendeinem Bezug zur Lehre.


    Den 'Nashörnern' ins Stammbuch geschrieben:



    ()

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  • Sudhana:

    Sagt Dir kalyāṇa-mittatā etwas?


    Hakuna matata.

  • In nem Forum ist aber nix mit kalyāṇa-mittatā auch wenn manche sich so bedenken. Ganz pfui : Dieser sau-dumme Sarkasmus, Amusement und Voyeurismus.

  • Morpho:

    In nem Forum ist aber nix mit kalyāṇa-mittatā


    Gewiss nicht. Voraussetzung ist, dass man sich persönlich (d.h. in 'real life') gut kennt. Und der Austausch ist emotional und intellektuell intim - offen, aber nicht öffentlich.


    ()

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  • Sudhana:
    Morpho:

    In nem Forum ist aber nix mit kalyāṇa-mittatā


    Gewiss nicht. Voraussetzung ist, dass man sich persönlich (d.h. in 'real life') gut kennt. Und der Austausch ist emotional und intellektuell intim - offen, aber nicht öffentlich.


    ()


    Das sind deine Ansichten von Freundschaft.


    Es gibt natürlich auch echte Freundschaft ohne sich "persönlich" zu kennen oder zu treffen. Das belegen ja die vielen Brieffreundschaften aus früherer Zeit. Und der Austausch kann auch öffentlich sein, also vor aller Augen ohne irgendwelche Intimität. Denn Intimität gehört nicht notwendigerweise zur Freundschaft.

  • Monday:

    Das sind deine Ansichten von Freundschaft.


    Nein. Das ist nur meine Ansicht von zen chishiki. Zwischen zen chishiki und einer facebook-Freundschaft ist eine ziemliche Spannweite.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • @ Monday:
    Außer von soziophoben Einzelgängern höre ich sowas nie, und das kommt ja i wo her, weil angeboren ist das ja nicht, und so ne sind auch auffällig nicht hilfreich. Zen jedenfalls fordert dich auf, dich stets zu fragen, wie kann ich helfen, was nicht bedeutet womit oder wodurch, oder dabei wählerisch zu sein. Non- kalyāṇa-mittatā ist auf jeden Fall schlechter Umgang :

    Zitat

    Keine andere äußere Ursache, ihr Mönche, führt zu so großem Unsegen, wie schlechter Umgang.

    Dutiyapamādādi Vagga

  • Morpho:

    Non- kalyāṇa-mittatā ist auf jeden Fall schlechter Umgang


    Wenn ich das nächstens meinen Nur-Freunden erzähle, gibts wieder ne Menge Anlaß für "Sarkasmus" und "Amusement", möglicherweise sogar "Voyeurismus", denn vllt. guckt hier mal jemand von denen rein, weil sie das nicht glauben wollen.

  • Sudhana:
    Monday:

    Das sind deine Ansichten von Freundschaft.


    Zwischen zen chishiki und einer facebook-Freundschaft ist eine ziemliche Spannweite.


    ()


    Kommt drauf an, wo man den Dharma sieht. Wenn du da Unteschiede pflegst, dann pflegst du deinen Dünkel [atimāna]. :grinsen:

  • Monday:
    Sudhana:


    Zwischen zen chishiki und einer facebook-Freundschaft ist eine ziemliche Spannweite.


    ()


    Kommt drauf an, wo man den Dharma sieht. Wenn du da Unteschiede pflegst, dann pflegst du deinen Dünkel [atimāna]. :grinsen:

    Tu ich auch, mit ein paar Facebookfreunden möchte ich auf keinen Fall zusammentreffen.

  • Sudhana:

    'Sich' mit einem 'Meister' in Vergleich zu setzen, ist der einzige Weg, den Dharma zu übertragen.


    Sudhana:

    Wenn Du Dich nicht mit Deinem Meister in Vergleich setzen willst, dann hast Du wohl Deinen Meister noch nicht gefunden. Das kommt schon noch, so lange Du mit dem Suchen nicht aufhörst.


    Ich sehe daraus keinen Bezug zur edlen Freundschaft. Der 'Meister' ist im Zen-Buddhsismus i. d. R. kein Freund, sondern jemand, der eine Machtstellung einnimmt.


    Yofi:

    Eine Übertragung ist nicht der einzige Weg zum Dharma.


    Ich bleibe dabei. Was sollte übertragen werden, was man selbst nicht 'hat'?


    Yofi

  • Monday:
    Sudhana:


    Zwischen zen chishiki und einer facebook-Freundschaft ist eine ziemliche Spannweite.


    ()


    Kommt drauf an, wo man den Dharma sieht. Wenn du da Unteschiede pflegst, dann pflegst du deinen Dünkel [atimāna]. :grinsen:


    Kommt drauf an, wo man den Dharma nicht sieht. Wieauchimmer ... Jedenfalls habe ich nicht von "Unterschieden" geschrieben, sondern von einer "Spannweite". Das drückt keinen Unterschied aus, sondern ist ein schlichtes Streuungsmaß.


    Bekanntlich äußerte Joshu, als er mit 57 Jahren auf Tournee ging, er wolle sich von einem siebenjährigen Kind belehren lassen, wenn dieses ihn im Verständnis des Dharma übertreffe und er wolle einen hundertjährigen Greis belehren, wenn er seinerseits diesen im Verständnis des Dharma übertreffe. Man darf ihm wohl unterstellen, dass er auch bereit war, Siebenjährige zu unterrichten und sich von Hundertjährigen belehren zu lassen, so weit dies sinnvoll war. Bemerkenswerte Spannweite. Bemerkenswert aber auch, dass Joshu sich anscheinend durchaus zugetraut hat, zu unterscheiden, wer wen im Verständnis des Dharma übertrifft. Dass er erst auf diese Idee verfiel, als sein zen chishiki verstorben war, legt nahe, dass Joshu durchaus auch zwischen Hundert- und Siebenjährigen einerseits und Nansen Fugan andererseits zu unterscheiden wusste. Wobei es da natürlich auch noch eine andere Möglichkeit gäbe ... 不一不二


    Wer von Nicht-Unterscheidung spricht und dabei Unterscheidung von Nicht-Unterscheidung unterscheidet, sollte vielleicht nicht auch noch von 'Dünkel pflegen' reden.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • bel:


    Wenn ich das nächstens meinen Nur-Freunden erzähle, gibts wieder ne Menge Anlaß für "Sarkasmus" und "Amusement", möglicherweise sogar "Voyeurismus", denn vllt. guckt hier mal jemand von denen rein, weil sie das nicht glauben wollen.


    :) Ja, sag ich doch:

    Zitat

    Mürrisch, widerspenstig und trotzig sein, wenn etwas Begründetes gesagt wird, sich widersetzen, spitzfindig sein, keine Achtung, Ehrfurcht, Ehrerbietung und Rücksicht zeigen: das nennt man Widersetzlichkeit. Bei wem aber diese Widersetzlichkeit anzutreffen ist, dieser Mensch gilt als widersetzlich.


    Zitat

    Sich solchen Menschen zugesellen, ... das nennt man schlechten Umgang. Wer aber solch schlechtem Umgang zugetan ist, der gilt als ein Mensch mit schlechtem Umgang.


    Dukapuggalapaññatti 61-62. Widersetzlichkeit und schlechter Umgang


    Du sprichst doch nicht etwa von denen die 10 x weiter sind ? Falls doch, was ich mir kaum vorstellen kann, zeig ihnen doch folgendes:


    Zitat

    Erblickt da einer mit dem Auge eine Form, so haftet er weder am Ganzen, noch an den Einzelheiten. Und woraus ihm, bei unbewachtem Auge, Begehren und Kummer, üble, unheilsame Dinge entstehen möchten, dem bemüht er sich abzuwehren; er bewacht das Auge, hält das Auge im Zaume.


    Ein kalyāna mitta widersetzte sich nicht (wesentlich), im Gegenteil, ihm fiele womöglich eine adäquat Zen Zeile dazu ein.
    Ist doch "nett" 8)

  • Sudhana:


    Wer von Nicht-Unterscheidung spricht und dabei Unterscheidung von Nicht-Unterscheidung unterscheidet, sollte vielleicht nicht auch noch von 'Dünkel pflegen' reden.


    Sophisticated, as usual.

  • Zitat

    Yofi hat geschrieben:
    Eine Übertragung ist nicht der einzige Weg zum Dharma.


    I wo zuviel Tibeter studiert. Mal entscheiden für ne Basis.

  • Morpho:
    bel:


    Wenn ich das nächstens meinen Nur-Freunden erzähle, gibts wieder ne Menge Anlaß für "Sarkasmus" und "Amusement", möglicherweise sogar "Voyeurismus", denn vllt. guckt hier mal jemand von denen rein, weil sie das nicht glauben wollen.


    :) Ja, sag ich doch ....


    ... es kann ja auch unmöglich an meiner komischen Schreibe liegen.