Rationalität und Gefühl

  • sudhana:

    Zitat

    Ein rezitierfähiger Text stellt etwas andere Anforderungen als ein nur zitierfähiger


    Das meinte ich gar nicht, ist aber wurst.


    Zitat

    mit unserem Thema bzw. dem Verhältnis Laien / Mönche zu tun?


    Wer hat das Thema jetzt angefangen ? Egal.


    Mir scheint du legst gern ne Fährte vor, um zu einem Thema zu kommen, das eher für einen Diskurs geeignet wäre. Was soll dabei raus kommen - "Ich sehe was, was du nicht siehst" ? Du hast es mit Information und Bel mit Andeutungen (hier mag er gar seine Art Kai-Zen den Tibetern an die Stirn nageln) was aber in Peilrichtung "weltliche Beschäftigung" ausartet und von euch als "nüchterne Analyse" definiert wird, dabei ist Analyse, bemüht man schon diesen Begriff, im BuddhaDharma eine in die umgekehrte Richtung. Das ist auch so wat merkwürdiges: von Ordinierten zu verlangen sie mögen sich gefälligst weltlich be(s)tätigen, was ja aber nur eine neumodische Erfindung ist, - wenn die nicht gar noch auf ( Forderung nach ) "aufgeklärter" Selbstverwirklichung abzielte. Also da hört s bei mir auf.

  • Morpho:

    hier mag er gar seine Art Kai-Zen den Tibetern an die Stirn nageln


    Bist du neuerdings Tibeter? Das waren alles nur Anfragen, die ausschließlich an dich persönlich gerichtet waren.

  • Sudhana:

    Keine Sorge, das wird schon nicht vergessen - nur ist es hier, in diesem Forum, wohl doch eher offtopic.


    Wer fragt, sollte mit einer Antwort rechnen können. Eine Antwort bezieht sich in vielen Fällen auch auf die gestellte Frage bzw. den angemeldeten Bedarf an Aufklärung, und diesen Umstand sollte man als Fragesteller nicht als ein vemeindlbares Übel bezeichnen. Umgekehrt - deine Ausführungen über die Geschichte Tibets, über den Dalailama, über deine Haustiere, Übersetzungen der Zen-Schriften sowie deine persönliche Beurteilung Kompetenzen anderer sind für mich nicht hilfreich gewesen.


    Egal wie stark man dazu tendiert, Vergleiche mit Denkweisen anderer anzustellen - das eigene Verhalten zu beurteilen ist immer der rationale, mit vergleichsweise weniger Emotionen beladener Weg. Warum das so ist, kann man einer allgemein sehr starken Tendenz, innere Konflikte zu verdrängen und in scheinbare Außenbereiche auszulagern, entnehmen. Der Begriff 'Rational' hat auch einen Bezug zur Effektivität. Diese Relation stellt auch die Bemühungen, aus einer, nehme ich an, doch eher unbedeutenden gesellschaftlichen Position heraus (sonst wäre unser Aktionsradius in anderen gesellschaftlichen Bereichen bemerkbar) anhand tendenzieller Denkrichtungen in einem kleinen Forum auf Entscheidung zu spekulieren, die die "Einführung des Buddhismus in die westliche Gesellschaft" betreffen, in einen irrationalen Kontext. So viel meinerseits zum gemeinschaftlichen "offtopic".


    Das letzte Thema ist die Bedeutung der Nahrung in der buddhistischen Praxis. Eine Beschreibung der Situation, dass im Land, aus dem wir viele buddhistische Überlieferungen beziehen, eine Nahrungsmittelknappheit besteht und die Verhältnisse sich im Vergleich zu früheren Zeiten nicht in einer positiven Art entwickelt haben, lassen wir also außen vor und beziehen uns am besten auf Beschreibungen, die wir den Lehrreden entnehmen können. Demnach bestand ursprünglich eine Tendenz dazu, den eigenen Körper zwar als Werkzeug zu betrachten, sich aber - durch Almosengang - möglichst vor einer Anhaftung auf die Herstellung und Auswahl der benötigten Mittel zu schützen.


    Und damit bin ich auch schon mit dem Thema durch. Viel Freude weiterhin.


    ;)


    Yofi

  • Wenn der Mönch sich beliefern lässt ist er nicht mehr auf dem Weg den Buddha seinem Orden gegeben hat.
    Wenn der Mönch nicht mehr auf Almosengang geht sieht er nicht mehr des Leiden der Menschen und vergisst das es eine Aufgabe an seinen Orden war vom Leiden zu befreien.
    Wenn ein Mönch Menschen für sich arbeiten lässt um das herzustellen was er sich wünscht ist er nicht mehr auf dem Weg das Buddha.
    Wenn ein Mönch zu Verehrung von Altären, Gebäuden, Heiligen auffordert oder gar verlangt ist er nicht mehr auf dem Weg des Buddha.
    Alles was ich bisher aus Tibet erfahren habe ist ein perfektes System Menschen dazu zu bringen den Mönch von Buddhas Weg zu befreien.

  • bel:


    Bist du neuerdings Tibeter? Das waren alles nur Anfragen, die ausschließlich an dich persönlich gerichtet waren.


    Welche Anfragen ?


    Diese hier ?

    Zitat

    was war das grad noch mal fürn kai?

    Bitte schlag das selber nach.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Morpho:
    bel:


    Bist du neuerdings Tibeter? Das waren alles nur Anfragen, die ausschließlich an dich persönlich gerichtet waren.


    Welche Anfragen ?


    :roll:

  • Und diese:

    Zitat

    und die ersten beiden Zeilen schneidest du weg?

    Offensichtlich hab hier einmal was weg gelassen, wie du bei " Shuzenbugyo ! "


    PS: Nicht-verletzen kann doch nicht darin bestehen, entweder den Mund zu halten oder zuzustimmen, weil alles andere wen kränken könnte. Oder doch ? Wenn doch, dann handelt es sich nur um verletzte Ehre. Warum sollen es eigentlich immer die Weibchen sein, die die Wunden pflegen sollen, die sich die Herren in diversen Kämpfen zuziehen ? - Liebreizend, nachgiebig, schweigend. Da pfeif ich doch drauf ! Ich bin es doch nicht, die hier was zu bereuen hätte. Aber das was ich zu bereuen habe, bereue ich auch.
    Klingt jetzt vielleicht merkwürdig, aber wenn du dich erst mal mit "der Lehre" beschäftigt hast, theoretisch, hoffentlich eher praktisch, dann, ob es dir bewusst ist oder nicht, erzeugt es Schuldigkeit, wenn du beispielsweise Buddha Dharma Sangha missbrauchst. Es gibt massig Leute die schicken Steine, die sie haben mitgehen lassen, zum Dingensberg in Australien zurück. Habe ich heute gelesen.
    Das bedeutet nicht ich darf nicht Umstände kritisieren ( alles darf, nix muss ) nur Verallgemeinerungen was Menschen betrifft ( hier tibetische Mönche ) diskriminieren eben. Wieso sollten tibetische Mönche vom Gebot des Nicht Verletzens ausgenommen sein ? Sowas versteh ich dann nicht.

  • Bassui sagte:
    Wenn ein Übender Lehrer unterscheiden will, muss er zuerst sorgfältig die wahre Natur seines eigenen Geistes schauen und dann seine Erkenntniskraft nutzen, um diese Unterscheidung zwischen den zwei Arten von Lehrern machen zu können. [...] Wer mittels seiner Gefühle einen falschen von einem wahren Lehrer unterscheiden will, ist wie einer, der den Himmel mit Glühwürmchen erleuchten will. Wie könnte so jemand je zu angemessener Unterscheidungskraft gelangen?


    Bassui Zenji, Den Menschen befreien, S.33

  • Morpho:

    Und diese:

    Zitat

    und die ersten beiden Zeilen schneidest du weg?

    Offensichtlich hab hier einmal was weg gelassen, wie du bei " Shuzenbugyo ! "


    Auch nur wieder ein Hinweis auf deine Weglassung


    Zitat

    PS: Nicht-verletzen kann doch nicht darin bestehen, entweder den Mund zu halten oder zuzustimmen, weil alles andere wen kränken könnte. Oder doch ?


    Nein.


    Zitat

    Wenn doch, dann handelt es sich nur um verletzte Ehre. Warum sollen es eigentlich immer die Weibchen sein, die die Wunden pflegen sollen, die sich die Herren in diversen Kämpfen zuziehen ? - Liebreizend, nachgiebig, schweigend. Da pfeif ich doch drauf ! Ich bin es doch nicht, die hier was zu bereuen hätte. Aber das was ich zu bereuen habe, bereue ich auch.


    Zusammenhang ist mir nicht ersichtlich.


    Zitat

    Klingt jetzt vielleicht merkwürdig, aber wenn du dich erst mal mit "der Lehre" beschäftigt hast, theoretisch, hoffentlich eher praktisch, dann, ob es dir bewusst ist oder nicht, erzeugt es Schuldigkeit, wenn du beispielsweise Buddha Dharma Sangha missbrauchst.


    Zusammenhang?


    Zitat

    Das bedeutet nicht ich darf nicht Umstände kritisieren ( alles darf, nix muss ) nur Verallgemeinerungen was Menschen betrifft ( hier tibetische Mönche ) diskriminieren eben. Wieso sollten tibetische Mönche vom Gebot des Nicht Verletzens ausgenommen sein ? Sowas versteh ich dann nicht.


    Ich versteh nicht, wovon du redest.

  • bel:

    Zitat

    Ich versteh nicht, wovon du redest.


    Dann drück dich klarer aus, ist die halbe Miete. :)

  • Morpho:

    Mir scheint du legst gern ne Fährte vor, um zu einem Thema zu kommen, das eher für einen Diskurs geeignet wäre.


    Da ist was dran ... Wobei ich ja recht frühzeitig in diesem Thread offengelegt habe, in welche Richtung der Diskurs gelenkt werden sollte, um das doch recht abstrakte Thema "Rationalität und Gefühl" auf etwas herunterzubrechen, womit man etwas anfangen kann. Auf unsere Praxis nämlich. Denn die Dichotomie "Rationalität und Gefühl" spiegelt sich ja vor allem in der Praxis. Es gibt verschiedene Arten von Praxis, die die jeweiligen Anteile von "Rationalität" und "Gefühl" unterschiedlich gewichten. Das ist dann eine Praxis, die aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das hat seinen Wert - für Praktizierende, die aus dem Gleichgewicht geraten sind und dies mit einer ungleichgewichtigen, im Extrem sogar einseitigen Praxis kompensieren. Die Frage ist dann, ob man sich mit einer Praxis bescheidet, die Ungleichgewichte kompensiert oder ob man eine - vielleicht etwas mühsamere - Praxis wählt, die das Ungleichgewicht auch korrigiert und zu Gleichgewicht von Praxis und Praktizierendem führt.


    Morpho:

    was aber in Peilrichtung "weltliche Beschäftigung" ausartet und von euch als "nüchterne Analyse" definiert wird, dabei ist Analyse, bemüht man schon diesen Begriff, im BuddhaDharma eine in die umgekehrte Richtung.


    Über Ausrichtung der Praxis hatte ich ja in diesem Thread schon etwas geschrieben - bei Bedarf lässt es sich sicher finden. Was die "weltliche Beschäftigung" angeht, weise ich (zum wiederholten Mal) darauf hin, dass auch "Beschäftigung" (shuzenbugyo) Praxis ist - nicht nur "Nicht-Beschäftigung" (shoakumakusa). Da gerät dann auch die Praxis nicht so schnell in die Gefahr einer Ausrichtung. Vielleicht konzedierst Du mir zumindest, dass das, was Du "weltliche Beschäftigung" nennst, meine "weltliche Praxis" ist. Wobei ich sie nun nicht "weltliche Praxis" nennen würde. Wenn ich ihr einen Namen geben sollte, dann "Haushälter-Praxis". Die Praxis Vimalakirtis. Mir ist bewusst, dass sie von außen, je nach dem durch den Standpunkt des Wahrnehmenden bestimmten Blickwinkel, als "weltliche Praxis", als "überweltliche Praxis" oder als "unterweltliche Praxis" erscheint. Aber "hier in diesem Klumpen roten Fleisches" (um noch einmal Rinzai zu bemühen) ist das Zentrum dieser Praxis - und da gibt es keine begrenzten Blickwinkel auf die Praxis und damit auch keine abgrenzenden Bezeichnungen. Der Mensch ohne Rang, der beständig durch die Sinnestore ein- und ausgeht, tut dies ohne Hindernis im Geiste. Ohne Hindernis und daher ohne Furcht (Yongjias 'Doktrin der Nicht-Angst') - aber entscheidender als "ohne Furcht" scheint mir doch "ohne Hindernis" zu sein. Praxis in "weltlich", "überweltlich" und "unterweltlich" einzuteilen, heisst Hindernisse zu setzen. Wer braucht sowas?


    ()

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  • Yofi:
    Sudhana:

    Keine Sorge, das wird schon nicht vergessen - nur ist es hier, in diesem Forum, wohl doch eher offtopic.


    Wer fragt, sollte mit einer Antwort rechnen können.


    Dann finde ein geeignetes Forum und stelle Deine Frage. Oder formuliere sie so, dass sie hier in den Bereich "Allgemeines zum Buddhismus" passt. Wenn Du besonderen Wert auf eine Antwort von mir legst, schicke mir einfach einen kurzen Hinweis auf das Thema per PN, dann antworte ich bestimmt.

    Yofi:

    Umgekehrt - deine Ausführungen über die Geschichte Tibets, über den Dalailama, über deine Haustiere, Übersetzungen der Zen-Schriften sowie deine persönliche Beurteilung Kompetenzen anderer sind für mich nicht hilfreich gewesen.


    Das ist bedauerlich, aber wohl nicht zu ändern. Ob das nun an meinen oder an Deinen Bemühungen lag, spielt dann auch keine Rolle mehr.

    Yofi:

    Demnach bestand ursprünglich eine Tendenz dazu, den eigenen Körper zwar als Werkzeug zu betrachten, sich aber - durch Almosengang - möglichst vor einer Anhaftung auf die Herstellung und Auswahl der benötigten Mittel zu schützen.


    Nunja. Zumindest führst Du jetzt nicht die tibetische Klerikokratie als Muster für diese "Tendenz" an. Das lässt hoffen, dass meine Hinweise zumindest nicht komplett un-hilfreich waren.


    ;)


    ()

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  • Yofi:


    Gegenfrage: Warum meinst du, bauen Mönche keine Nutzpflanzen an, sondern gehen auf Bettelgang?


    Hallo Yofi,


    Das ist eine gute Frage.. Ich denke es gibt einige Faktoren die da eine Rolle spielen, Ellviral schon einige davon genannt und Du selbst auch .
    Ausserdem ist für mich ist Buddhismus auch immer ein Weg zur Ursprünglichkeit, zur Natürlichkeit... Und so ist mir die Idee gekommen, dass "sammeln" einfach besser zu dieser menschlichen Ursprünglichkeit passt als Ackerbau der vlt. zudem auch ein "Produkt" einer Art menschlicher Gier ist. Betteln setzt hingegen auf das Mitgefühl.... Vlt. ähnlich wie es die " Jäger und Sammler" taten, die sich insgesamt wohl eher als Teil Ihrer Umwelt wahrgenommen haben, als es die Ackerbauern taten. Formen der Ansicht des bedingten Entstehens, gab es ja auch schon vor Buddha. Er fand aber so zu sagen, einen Weg diese ursprüngliche Ansicht zu reanimieren in Mitten der sogenannten " Zivilisation", die ihren Anfang nicht zuletzt im Ackerbau nahm. Betteln ist dann ein an die " zivilisierte Umwelt" angepasstes Sammeln. Irgendwie :D

  • Sudhana:

    Zitat

    Praxis in "weltlich", "überweltlich" und "unterweltlich" einzuteilen, heisst Hindernisse zu setzen. Wer braucht sowas?


    Keine Ahnung. Ich sprach ja von weltlicher Beschäftigung und die kann natürlich keine Zen Übung sein. Du redest immer zu von Praxis hier und Praxis da. Nicht ich. In den Zen Texten ist ja nicht umsonst so gut wie nie von einer Art Praxis die Rede. Das steht immer nur in 'westlicher ' Kommentaren. Wenn schon dann heißt es 'die Zen Übung' oder 'die Zen Praxis'. Punkt. Aber selbst Lin Chi antwortete auf die Nachfragen eines Gönners: Hier ( in der Halle ) wird weder meditiert, noch debattiert, noch studiert. Also hat er sehr wohl unterschieden. Zwischen denen die praktizierten und denen, die die Dinge sein ließen. Shuzenbugyo bedeutet: Sich selbst aufgeben und Klarheit erlangen, also alles was das Ego dir einflüstert in die Tonne zu kloppen. Ansonsten kann man alles mögliche unter Gutem Tun verstehen. Und das ist nicht gut.

    Zitat

    aber entscheidender als "ohne Furcht" scheint mir doch "ohne Hindernis" zu sein.

    Ohne Hindernis ist ohne Hindernis wenn ohne Hindernis. Vertrauen ist entscheidender. Auch ein relatives. Ich hab übrigens keine Ahnung von Rationalität. Ich könnte nicht mal ne Maus sezieren.

  • Morpho:

    Sudhana:

    Zitat

    Praxis in "weltlich", "überweltlich" und "unterweltlich" einzuteilen, heisst Hindernisse zu setzen. Wer braucht sowas?


    Keine Ahnung. Ich sprach ja von weltlicher Beschäftigung und die kann natürlich keine Zen Übung sein.


    Ich verstehe Dein Problem. Du machst einen Unterschied zwischen Praxis und Nicht-Praxis. Und ich verstehe auch, wo Du die Grenzen Deiner Praxis - siehst? setzt? Die Sicht einer begrenzten Praxis - ist das Rechte Sicht? Das Setzen von Grenzen - ist das nicht das Setzen von Hindernissen?


    Morpho:

    Lin Chi antwortete auf die Nachfragen eines Gönners: Hier ( in der Halle ) wird weder meditiert, noch debattiert, noch studiert. Also hat er sehr wohl unterschieden. Zwischen denen die praktizierten und denen, die die Dinge sein ließen.


    Ja - und an der Stelle ist viel rumgerätselt worden, ob man sich denn bei Linji nicht mal in den Pausen von der Feldarbeit auch mal hingesetzt hat "zum Meditieren" oder wozu auch immer. Ein Rätsel ist das eigentlich nicht. Bei Linji hat man eine ungeteilte und vereinheitlichte Praxis gemacht. Meinst Du denn allen Ernstes, in Linjis Sangha hätte es Leute gegeben, die nur in der Halle herumsaßen um dort weder zu meditieren noch zu debattieren noch zu studieren während die Anderen draußen schufteten? Ohne wenigstens ab und zu selbst mal Hacke und Schaufel in die Hand zu nehmen wie der alte Linji? Ein Tag ohne Arbeit, ein Tag ohne Essen. Ist nicht von Lenin, ist von Rinzais Lehrer Hyakujo.


    Morpho:

    Shuzenbugyo bedeutet: Sich selbst aufgeben und Klarheit erlangen, also alles was das Ego dir einflüstert in die Tonne zu kloppen.


    Ist mahakaruna eine Einflüsterung des Egos? Das bezweifle ich.

    Morpho:

    Ansonsten kann man alles mögliche unter Gutem Tun verstehen. Und das ist nicht gut.


    "Alles Mögliche" unter gutem Tun zu verstehen ist gewiss nicht gut. Die Frage dabei ist, wovon man sich da leiten lässt. Wenn man sich da von "Rationalität" leiten lässt, dann kann das bei besten Absichten verdammt schief gehen. Die Geschichte der Ideologien und ihrer gebrochenen Versprechen zeigt es überdeutlich. Wenn man sich vom "Gefühl", vom 'Großen Mitgefühl' leiten lässt - was kann da eigentlich schiefgehen?


    Avalokitesvara bedeutet das Schreien der Welt zu hören. Jede einzelne Stimme, und jeder Stimme zuzuhören. Das ist Avalokitesvaras Praxis des Zuhörens, wie das Surangama Sutra lehrt. Und wie es auch Hakuin gelehrt hat. Der Klang der Hand ist kein Klatschen. Weder Beifallklatschen noch Ohrfeige. Es ist der Klang eines beruhigenden, liebevollen Streichelns. Und weil das so schön ist, hat Avalokitesvara 1.000 Hände. Mindestens :oops: .


    Fühl Dich gestreichelt :P


    ()

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  • cinnamon:

    OT: kunterbunter Gesprächsverlauf :D


    Vielleicht hast Du ja nur Probleme, dem Gesprächsverlauf zu folgen. Das mag zum Teil daran liegen, dass das Gespräch z.B. zwischen Morpho und mir sich teilweise einer Sprache bzw. eines 'Zeigens' bedient, die / das unserer gemeinsamen Tradition geschuldet ist und Anderen möglicherweise hermetisch erscheint. Es geht die ganze Zeit um nichts als "Rationalität und Gefühl" und darum, was diese scheinbar widersprüchlichen Dinge mit unserer Praxis zu tun haben - mit der Art und Weise, wie Ich als Quelle von "Rationalität und Gefühl" mit Nicht-Ich umgeht.


    ()

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  • Sudhana:
    cinnamon:

    OT: kunterbunter Gesprächsverlauf :D


    Vielleicht hast Du ja nur Probleme, dem Gesprächsverlauf zu folgen. Das mag zum Teil daran liegen, dass das Gespräch z.B. zwischen Morpho und mir sich teilweise einer Sprache bzw. eines 'Zeigens' bedient, die / das unserer gemeinsamen Tradition geschuldet ist und Anderen möglicherweise hermetisch erscheint. Es geht die ganze Zeit um nichts als "Rationalität und Gefühl" und darum, was diese scheinbar widersprüchlichen Dinge mit unserer Praxis zu tun haben - mit der Art und Weise, wie Ich als Quelle von "Rationalität und Gefühl" mit Nicht-Ich umgeht.


    ()


    Es ist ganz einfach: es ist einfach nur meine Wahrnehmung.

  • Zitat

    Es ist der Klang eines beruhigenden, liebevollen Streichelns.


    Ich bin doch kein Hund. :|


    Zitat

    Wenn man sich vom "Gefühl", vom 'Großen Mitgefühl' leiten lässt - was kann da eigentlich schiefgehen?


    'Großes Mitgefühl' ist verdammt uneigennützig. Und deswegen so bescheiden, bemerken viele gar nicht. Es ist zum Beispiel in einem unbewegten Gleichmut, der es dem Menschen, der ihm begegnet erlaubt, was kommt und vergeht zu akzeptieren, ganz zu entspannen und sich Vertrauen zu gewähren.
    Dann ist es ihm möglich sich seinem Leiden zu öffnen, ein Leiden, das ihn mit allen Wesen verbindet, die erste edle Wahrheit zu erfahren und Karuna entfalten zu lassen. Schlägt er die Glocke an, ist der Ton stark, weit und sanft, selbst wenn er daneben trifft. Und wenn er umarmt umarmt er ohne Zutun. Ein Spiegel der nichts festhält. "Profan". ;)

    3 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Morpho:
    Zitat

    Es ist der Klang eines beruhigenden, liebevollen Streichelns.


    Ich bin doch kein Hund. :|


    Hat der Hund Buddhanatur? Wären Dir 30 Stockschläge lieber? Vergiss es, ist nicht mein Stil. 8)


    Morpho:
    Zitat

    Wenn man sich vom "Gefühl", vom 'Großen Mitgefühl' leiten lässt - was kann da eigentlich schiefgehen?


    'Großes Mitgefühl' ist verdammt uneigennützig. Und deswegen so bescheiden, bemerken viele gar nicht. Es ist zum Beispiel in einem unbewegt-freundlichen Gleichmut, der es dem Menschen, der ihm begegnet erlaubt, was kommt und vergeht zu akzeptieren, ganz zu entspannen und sich Vertrauen zu gewähren.


    Ja.


    ()

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  • @ sudhana:

    Zitat

    ... Linji nicht mal in den Pausen von der Feldarbeit auch mal hingesetzt hat "zum Meditieren" oder wozu auch immer. Ein Rätsel ist das eigentlich nicht.


    Sagen wir nicht sonderlich rätselhaft.


    (zu) Arbeiten selber ist keine "Praxis", (zu) meditieren (zu) studieren, (zu)debattieren, (zu)analysieren ebenfalls nicht ( beliebig erweiterbar) Lin Chi spricht nicht über Praxis oder Nicht-Praxis der Mönche; der großzügigste Unterstützer des Klosters fragt nicht danach, ob auch recht gut praktiziert wird, aber etwas sagt ihm - Gefühl ? Vernunft ?- er möge sich vergewissern (ob seine Spenden den Richtigen zugute kommen, würde ich sagen ) Als solcher ist er geeignet für eine Unterweisung, -die Antwort von Lin Chi irritiert ihn nicht-, welche die noch ein Mü selbst bezogene Ansicht(Dana-Verdienst) 'transformiert'.


    Ist doch klasse.