• In gewisser Weise ist die Idee, das "Individuen in Not" zu helfen etwas, was die Augen vor dem strukturellen Problem verschliesst und es zu einem zwischenmenschlichen Problem macht. So als denkt man, die Armut innerhalb einer Gesellschaft zu lösen, indem man Bettlern mehr Geld zusteckt. Und das ganze druch die Karma-Brille zu sehen ist ebenfalls einer Verkennung indem es das strukturelle Problem auf ein spirituelles Problem verkürzt.

    Ich frage mich, ob es für jeden Einzelnen so einen Schmerzpunkt gibt, bis zu dem er Gutmenschentum als gangbar sieht und ab dem er dann zu schreien anfängt und sich überdordert, bedrängt und überfremdet fühlt? So dass dann der erste oprimistisch ist 100000 Leute zu integrieren, beim nächsten eine halbe Million beim dritten 2 Millionen machbar sind. Aber villeicht fängt der dann bei 10 Millionen an nach Mauern zu schreien und um seine Kultur zu jammern. Und bei 50 Millionen sind wir dann alle AfD Wähler, oder? Aber 50 Millionen sind im Bezug auf 1,3 Milliarden total wenig. Unterscheiden wir uns also von den AfD Wählern nur quantitaiv über die Lage unsererer "inneren Höchstgrenze" oder gibt es wirklich einen grundsätzlichen Unterschied?

    Das wäre in der Tat eine Verkürzung.

    Die wenigsten von uns sind erleuchtet. Wir müssen aber trotzdem täglich handeln. Wäre ich erleuchtet, dann würde das dem Kind in einem Lager in Somalia auch nicht helfen. Auch Predigten würden nichts ändern. Zu warten bis alle Leute so weit wären, ist meiner Meinung nach eine faule Ausrede. Der religiöse Weg kann auch ein Weg der Bequemlichkeit sein, der den Status Quo erhält.
    Das alles durch die Karma-Brille zu sehen entbehrt dem Wesentlichen: der Mitmenschlichkeit, dem Mitgefühl. Und ist zudem in höchstem Maße arrogant und Ich-zentriert.

    Zuletzt sollte eines nicht vergessen werden: Wer Hunger hat oder auf der Flucht ist, hat weder Zeit noch Muße für irgendwelche spirituellen Sperenzien. Daher ist die Hilfe auf der strukturellen Ebene auch immer das beste Mittel, anderen den Raum zur spirituellen Entwicklung zu ermöglichen (Kann man sogar im P-Kanon nachlesen.). Abgesehen davon ist es die beste Übung für Selbstlosigkeit.


    Was unterscheidet den Gutmenschen vom AfDler?

    Die Grundhaltung.

    Wenn 10 Millionen vor unseren Grenzen stünden, dann wäre das im Verhältnis immer noch weniger als die meisten Länder vor Ort an Flüchtlingen aufnehmen. Das wird gerne vergessen. Es sind arme bis ärmste Länder, die Millionen Flüchtlinge bei sich aufnehmen. Bemerkenswert.

    Wie erbärmlich unser Gejammer!
    Das zu sehen unterscheidet den Gutmenschen vom AfDler.


    Während bei 10 Millionen der Gutmensch an die Verwerfungen denkt, die eine solch großen Anzahl von Flüchtlingen mit sich bringt und nach Lösungen sucht, entflammt der AfDler in Hass und sieht seine Pfründe schwinden. Er sucht nicht nach Lösungen eines Problems, sondern will das Problem lösen, indem er es abwehrt.

    Der AfDler ist froh, endlich eine Projektionsfläche für seine destruktiven Emotionen gefunden zu haben, weshalb seine "Bedenken" über die Flüchtlingsfrage hinausgehen. Sie umfassen sofort LGTBs, FeministInnen, Muslime, Ökologen, Juden, Linke, Merkel, die freie Presse usw. Der AfDler ist antiintellektuell, weshalb ihn auch keine Fakten interessieren. Er ist paranoid, weshalb er alles, was seiner gefühlte Welterkenntnis widerspricht, als Teil eines großen Komplotts betrachtet. … Das ganze AfD-Projekt ist eine einzige Abwehrmaßnahme. Daher ist die politische Agenda auch Abwehr. Daher ist die Agenda sprunghaft, unberechenbar, willkürlich, inkonsequent und sehr laut. Sie ist Gegenzauber, mit einem Hang zur Magie, weshalb sich dort auch viele Verschwörungstheoretiker und Esos tummeln.

    Probleme lösen ist nicht in deren Interesse.


    Ich könnte noch weitermachen, aber dazu habe ich gerade keine Zeit.
    Klar, ich verallgemeinere. Aber das ist die Tendenz, – mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt –, die ich sehe.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Ich glaube nicht, dass man die Situation der Nachbarländer der Krisengebiete, die so viele Menschen aufnehmen, mit der Situation in Europa vergleichen kann. Abgesehen davon, dass es da auch oft grosse Probleme gibt, sind die kulturellen Unterschiede meist nicht so gross. Die Art, mit dem Leben umzugehen, ist ähnlich. Und: meist kommen die Menschen dort in riesigen Zeltlagern unter und sind weitestgehend sich selbst überlassen. Ihre Rückkehr sobald möglich ist da im Grunde selbstverständlich. Ohne Hilfsmittel aus dem "Westen" ginge da auch nicht viel. Ansonsten bauen sich kleine Infrastrukturen auf. All das wäre hier in der Form gar nicht möglich und nicht erlaubt. Die Ansprüche, wie man mit den Menschen umgeht, sind erheblich höher. Es gibt diesen Willen, die Menschen zu integrieren. Wer hierher kommt, und als Flüchtling angenommen wird, wird in der Regel auf Dauer bleiben und mit einer ganz anderen Kultur integriert werden müssen.


    Die Bedingungen in den verschiedensten Herkunftsländern sind zudem noch sehr unterschiedlich. Eine Konstante sind allerdings islamistische Gruppierungen, die in bereits dysfunktionalen Staaten Fuss fassen und diese Staaten dann komplett durch Krieg und Terror in die Knie zwingen. Das Muster zieht sich von Afghanistan bis Marokko einmal komplett durch.


    Die ganze Art der Verbreitung hat etwas von einem metastasierenden Krebsgeschwür. Man kann durchaus aus der Medizin ein paar Ideen ableiten, wie man diese Ausbreitung verhindern kann. Ein gesundes Land als Grundstruktur ist die beste Vorbeugung. Ist das Geschwür einmal da, kommt man meist um eine Operation nicht herum. usw.


    Das also auch zu dem angeblichen "Problem Afrika". Auch da muss man sehr unterscheiden, aber man wird wohl feststellen. dass abgesehen von alten Stammesfehden und korrupten Diktatoren, die das Volk hungern lassen, der Hauptgrund für Fluchtbewegungen Richtung Europa auch in Afrika der Islamistische Terror ist. Die anderen Konflikte führen sehr oft zu Binnenfluchtbewegungen. Es gibt sicherlich einen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Not und all den anderen Konfliktursachen. Wirtschaftliche Not allein aber kannte der afrikanische Kontintent schon lange, die Schlauboote und lebensgefährlichen Mittelmehrrouten sind aber in dem Ausmaß ein eher neues Phänomen.

  • Ich glaube nicht, dass man die Situation der Nachbarländer der Krisengebiete, die so viele Menschen aufnehmen, mit der Situation in Europa vergleichen kann. Abgesehen davon, dass es da auch oft grosse Probleme gibt, sind die kulturellen Unterschiede meist nicht so gross. Die Art, mit dem Leben umzugehen, ist ähnlich. Und: meist kommen die Menschen dort in riesigen Zeltlagern unter und sind weitestgehend sich selbst überlassen. Ihre Rückkehr sobald möglich ist da im Grunde selbstverständlich. Ohne Hilfsmittel aus dem "Westen" ginge da auch nicht viel. Ansonsten bauen sich kleine Infrastrukturen auf. All das wäre hier in der Form gar nicht möglich und nicht erlaubt. Die Ansprüche, wie man mit den Menschen umgeht, sind erheblich höher. Es gibt diesen Willen, die Menschen zu integrieren. Wer hierher kommt, und als Flüchtling angenommen wird, wird in der Regel auf Dauer bleiben und mit einer ganz anderen Kultur integriert werden müssen.

    Einige der Flüchtlingslager gibt es schon seit Jahrzehnten. Allein schon die der Palästinenser. Am Horn von Afrika ist es ebenso.


    Wir im Westen haben halt andere Vorstellungen wie das laufen muss.


    Ein paar Zahlen und Fakten von UNHCR:

    Statistiken - UNHCR DACH

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    • Offizieller Beitrag

    Die ganze Art der Verbreitung hat etwas von einem metastasierenden Krebsgeschwür. Man kann durchaus aus der Medizin ein paar Ideen ableiten, wie man diese Ausbreitung verhindern kann. Ein gesundes Land als Grundstruktur ist die beste Vorbeugung. Ist das Geschwür einmal da, kommt man meist um eine Operation nicht herum. usw.

    Ich empfinde es als hochproblematisch Menschen und ihre Ideen - so sehr man mit diesen nicht überinstimmen mag - mit Krebsgeschwüren zu vergleichen. Auch für Putin ist vielleicht die Ausbreitung westlicher humanitärer Organisationen mit Krebs vergelichbar und für Erdogan ist es die Gülenbewegung die sich heimtückisch durch Organsiationen und Regionen frisst. Auch sie empfinden die Krebsmetapher als etwas angemessenes, weil sie da das was sie für Ordnung und gesund halten untergraben wird. Die Krebsmetapher ist etwas aus dem "Wörterbuch des Unmenschen" und man sollte sie auf jeden Fall vermeiden, auch wenn man es nicht böse meint und nur eine strukturelle Ähnlichkeiten betonen will.

  • Im Fall des sog. Islamischen Staats und anderer islamistischer Terrororganisationen ist die strukturelle Übereinstimmung derart offensichtlich, dass ich in dem Fall von diesem Vergleich nicht Abstand nehmen werde. Es geht weniger um "Menschen und ihre Ideen" sondern um die Art und Weise wie diese Organisationen instabile Länder "befallen", sich dort auf Kosten der Umgebung vermehren und bereichern und dann bei jedem Versuch der Zerschlagung in Richtung anderer instabiler Länder ausschwärmen ("metastasieren"). Dort beginnt dann das Spiel erneut.


    Es gibt ja auch gutartige Geschwüre, die sich einfach nur ausbreiten und ihren Wirt ansonsten nicht weiter belasten. Aber der IS und Co. sind von ihrer Grundstruktur her zerstörerisch und daran ist nichts gutartig. Es geht definitif den Menschen schlechter, die in den von ihnen besetzten Gebieten leben und drumherum, als auch denen, die gewissermaßen "eingegliedert" sind. Jeder wird nur ausgesaugt und für irgendwelche Zwecke missbraucht, die letztlich nicht mal erreichbar sind. Da ist "Krebsgeschwür" noch der freundlichste Begriff, der mir einfällt.

  • @kilaya nach allem, was ich von Dir weiß, ist das sicher nicht Deine Intention, aber: Die Entmenschlichung von Individuen ist immer der erste Schritt zu Unmenschlicheit und Terror.


    Deine Metapher würde ja bedeuten, dass jeder einzelne IS-Kämpfer und -Anhänger als Mensch ausgerottet werden muss, denn das ist es, was man mit Krebszellen macht.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Man sollte Bilder nicht überstrapazieren. Wenn man einen IS-Kämpfer überzeugen kann, und das passiert ja durchaus mit einigen desillusionierten Rückkehrern, die gesehen haben, was von der Propaganda vor Ort übrig bleibt, dann ist das natürlich besser. Aber es gibt ja auch bei Krebs das Prinzip der Vorbeugung: wenn man dafür sorgt, dass die betreffenden Staaten gesund und stabil bleiben, kann sich der IS auch nicht einnisten. Und man muss nicht den Menschen als Krebszelle hernehmen, sondern das krankhafte Gedankenmuster, das ihn dazu bringt, sich so einer Bewegung anzuschliessen. Wenn man das Gedankenmuster ausrotten kann, kann man vielleicht den Menschen retten. Für mich ist nie der Mensch per se das Problem, sondern ein Gedankenmuster, letztlich: sein Verhalten. Ändert sich das Verhalten, habe ich mit dem Menschen kein Problem. Also: wenn ich das so sage, meine ich das Prinzip, die Struktur, nicht den einzelnen Menschen!

  • Ich habe das Bild mit dem Krebsgeschwür auch auf das Phänomen bezogen, nicht auf die Personen.

    Aber natürlich ist es von aus nur ein kleiner Schritt, es auf die Menschen selbst zu beziehen.

    Ich selbst benutze den Ausdruck "Krankheit" für den faschistischen Islam, weil die Ideologie wie ein Seuche von den Menschen Besitz ergreift. Aber das kann sicher auch zu Missverständnissen führen.

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  • sagmal doris, du weißt schon, dass die leute, die hier nach europa kommen nicht die ärmsten der armen sind? die haben geld, weil sonst hätten sie die schlepper nie bezahlen können.

    die meisten flüchtlinge sind mittlerweile wirtschaftsmigranten. die kommen, weil sie zuhause keinen job haben, weil sie dort immer mehr werden, ohne dass die wirtschaft in der exponentiellen geschwindigkeit wächst. (und ja sie wächst auch in afrika..)

    deshalb werden die meisten asylanträge auch abgelehnt.


    und nun rate bitte einmal, warum wiederum die meisten dieser leute nach deutschland kommen? weil es hier am meisten geld gibt!


    also in echt (weisheitsaspekt) sieht es so aus, dass dort junge männer mit geld ausgestattet werden, damit sie sich auf die große überfahrt nach europa machen sollen. manchmal werden sie auch gewungen durch kriminalität an die geeigneten mengen geld zu gelangen.

    hier angekommen ist dann das ziel möglichst große summen an die heimat zu überweisen. die paar hundert euro sind dort massiv viel geld.


    wie passen solche fakten in dein weltbild?

    und stellt das für dich mitfühlende weisheit dar, solche prozesse zu unterstützen? die jungen männer werden niemals in ihrem leben zu irgendwas mehr bringen und sollen den rest des lebens hier alimentiert werden? und da wunderst du dich, dass das manche menschen in deutschland ablehnen? (weil ihr herz so eng ist? ^^ )


    den wirklich armen schweinen wird doch weiterhin nicht wirklich geholfen.

  • ich halte übrigens das limit der aufnahmefähigkeit der europäischen völker schon für überreizt. das deswegen schon überall rechte nationale regierungen an die Macht kommen, ist kein zufall. das ist die konsequenz aus der bedingungslosen hilfe (ohne weisheit).

    ich erwarte auch in deutschland bald schon eine sehr rechte regierung.

    möglicherweise geht daran sogar dann die EU zugrunde und / oder der euro. das hätte wirtschaftliche konsequenzen, die nochmal bedeutender sind als nur die milliarden in asylsuchende zu pumpen.


    damit muss dann auch jeder leben.


    also auf die frage wieviel eine gesellschaft aushält: 1,5 millionen sind schon grezwertig für deutschland anscheinend.

  • Wo eine Gesellschaft anfängt herumzunölen, und was eine Gesellschaft wirklich aushält, sind zwei verschiedene Dinge. Wie ich schon sagte, die Leute, die Angst haben und etwas gegen Fremde haben, sind insofern eine feste Größe, als dass man sich damit auseinandersetzen muss im Integrationsprozess. Damit auseinandersetzen, sie angemessen mitzunehmen. Aber das heisst noch lange nicht, dass die Kapazität auch wirklich überreizt ist, blos weil ein Haufen in der Vergangenheit stecken gebliebener Leute mit einer kollektiven "Angststörung" - die oft noch nie einen Flüchtling im echten Leben gesehen haben - auf einmal meinen, das Abendland würde zum Teufel gehen.


    Solange die Gefahr in Deutschland einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen signifikant geringer ist, als die bei einem Flugzeugabsturz zu sterben, leben wir hier glaube ich ziemlich sicher. Abgesehen davon ist Deutschland nach wie vor eine der größten und stabilsten Wirtschaftsmächte der Welt mit einem funktionierenden Sozialsystem. Das Problem sind also wirklich nicht schlechte Grundbedingungen, sondern lediglich eine falsche Einstellung bei einigen Leuten. Und die Gründe warum die AfD gewählt wird sind mannigfaltig. Die Flüchtlinge dienen dieser Partei offensichtlich nur als Köder für das Fussvolk.

  • ich halte übrigens das limit der aufnahmefähigkeit der europäischen völker schon für überreizt. das deswegen schon überall rechte nationale regierungen an die Macht kommen, ist kein zufall. das ist die konsequenz aus der bedingungslosen hilfe (ohne weisheit).

    Das ist doch Quark!

    In all den Ländern, die gerade auf stramm rechts sind, gibt es so gut wie keine Flüchtlinge. Und die waren schon vorher auf dem Kurs.
    Z.B. Ungarn: Dort werden schon seit vielen Jahren die Roma marginalisiert und verfolgt. Erinnert sich denn niemand an die willkürlichen, rassistisch motivierten Morde an den Roma? Ich war vor 2015 in Ungarn und das Land hat nur so gestunken vor Rassissmus, Fremdenfeindlichkeit und Chauvinismus. Und ebenso ist es mit Polen und den anderen osteuropäischen Ländern.


    Es ist echt perfide, den flüchtenden Menschen die Schuld an alles zu geben. Widerliches Nach-unten-treten!

    Und genauso doof ist "Merkel ist schuld."


    Schuld an der Scheiße sind die Leute, die rechts wählen. Sie haben eine Wahl und entscheiden sich genauso. Zu behaupten, sie müssten das tun, wegen der Ausländer, ist genauso feige und realitätsfern wie die Behauptung nach 1945 "Wir hatten keine Wahl.".

    Genauso gut kann man dann sagen, die Juden seien schuld am Holocaust. Leider tun das viele Menschen, darunter auch Buddhisten, die dann was von Karma faseln.

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  • Abgesehen davon ist Deutschland nach wie vor eine der größten und stabilsten Wirtschaftsmächte der Welt mit einem funktionierenden Sozialsystem.

    Warum schlafen dann in Berlin immer mehr Menschen auf der Straße? Ist das in Köln nicht so? Ich habe grade life miterlebt wie eine sozialunfäige Nachbarin auszog und es war klar, dass sie keine neue Wohnung hat. Für mich ist grenzwertig inwiefern sie ihr Verhalten ändern könnte, also ob sie krank ist oder verantwortungsfähig. Wir wussten aber alle, dass das "geschützte Marktsegment" wo solche Leute früher noch wohnen konnten ( macht "nur" Nachts Lärm und sowas, fakelt nicht die Bude ab), voll ist mit Flüchtlingen. Sie also im Nichts landen wird. Keiner ist zuständig.


    Es sind sogar Mittelschichtsfamilien obdachlos, nur weil einer arbeitslos geworden ist. Miete war zu teuer und was Billigeres gibt es nicht, schon gar nicht auf die Schnelle. Sowieso total unmöglich, dass eine Person vier Personen durchbekommen kann. Was vor Jahrzehnten noch die Normalität war.

    Wir haben nicht nur kein funktionierendes Sozialsystem, welches Menschen vor der Strasse schützt, sondern auch die Mittelschicht wird ausgeblutet. Oder kannst du dein Arbeitszimmer noch abschreiben? Mit sowas macht man die Mittelschicht fertig. So dass es dann eben sein kann, dass es für die Miete nicht mehr reicht und man auf der Strasse steht.


    Ich weiß dass ich geschützt bin auf der Strasse zu landen, weil meine reiche Familie mir in diesem Fall helfen würde. Wenn man in so einer Lage ist, dass die Familie sogar selbst Immobilien besitzt, wo sie was freimachen würden, wenn man auf der Strasse wär, sollte man aber nicht den Blick verlieren was abgeht. Aus dem Elfenbeiturm die Gesellschaft beurteilen ist nicht so der Hit. Kann schon sein, dass hier bei den Forumsmitgliedern auch ein hohes Mass an sozialer Sicherheit herrscht, was nicht dem Durchschnitt in Deutschland entspricht. Sonst könnte man sich nämlich gar nicht streiten, ob Nagarjuna widerlegt werden kann. Wie gesagt auch der Mittelstand kämpft so, dass auch sie keine Zeit zum Philosophieren hätten. Nur die Oberschicht ist vor Obdachlosigkeit noch sicher, und Angehörige von Mitgliedern der Oberschicht. Zumindest in Berlin ist das so und ich denke, das betrifft viele Großstädte.

    "Deutschland geht es gut" ist wirklich ein Witz. Merkel hat total versagt. Ich kenne mich eigentlich nicht aus, lese kaum Nachrichten. Es reicht aber das, was man jetzt life in Berlin mitbekommt. Dazu dann mal ein paar Videos schaut.

  • Die Bürger haben genau diese Politik gewählt. Nicht erst seit Merkel. Das war schon mit Kohl so. Und leider hat auch die SPD unter Schröder zur Erosion des Sozialstaates beigetragen.

    Die Mehrheit der Bürger wollte das aber. Seit Jahrzehnten wird über die "Sozialschmarotzer" hergezogen. Das kenne ich schon aus den 70ern. Dieses Thema war den Leuten immer wichtiger als alles andere, damit ließen sie sich immer gut ködern. Das ist die wahre Neiddebatte: Die Mittelschicht gegen die Unterschicht. Nicht die Armen gegen die Reichen, was uns immer gerne suggeriert wird: Mit dieser Argumentation werden die Forderungen nach sozialem Ausgleich ausgehebelt. Denn die meisten Leute schämen sich, wenn man ihnen Neid vorwirft. Aber die Bedürfnisse bleiben und wollen irgendwie raus, und so projiziert man das nach unten.


    Und nun ist dies das Ergebnis des ewigen Nach-unten-tretens.
    Die Asyldebatte ist aus dem gleichen Garn gestrickt.


    Es sind nicht die Flüchtlinge, die anderen die Wohnungen wegnehmen. Der Staat hat die Wohnungen aus ihrer Sozialbindung entlassen. Unser neuen bayerische Ministerpräsident Söder hat in den vergangenen Jahren mehr als 30 000 Wohnungen an die Patrizia verscherbelt. Damit wurde der Haushalt saniert. Jetzt fehlen diese Wohnungen. Aber die Flüchtlingen sind schuld! Darüberhinaus sind viele andere Dinge vom Staat versilbert worden und Luxuswohnungen entstanden, z.B. die Alte Burg im Zentrum von München. Und Bayern rühmt sich voller Kassen, Seehofer kann kaum gehen vor Kraft, und Söder verspricht dem Volk ein paar neue Wohnungen.

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  • Der Staat hat die Wohnungen aus ihrer Sozialbindung entlassen. Unser neuen bayerische Ministerpräsident Söder hat in den vergangenen Jahren mehr als 30 000 Wohnungen an die Patrizia verscherbelt.

    In Berlin auch so. Die meisten Sozialwohnungen verkauft an eine Aktiengesellschaft. Halb Berlin gehört jetzt internationalen Aktionären. Ich wohne ich sowas. Zur Zeit wird das Haus saniert und modernisiert. Ein "Entmietungsinstrument". Danach werden die Wohnungen zu hohen Preisen als top-saniert neu vermietet. Aber angeblich war der Verkauf von halb Berlin notwendig, weil die Kassen leer waren. Und an dem Punkt steige ich nicht mehr durch ob das stimmt. Berlin ist ja echt immer klamm.

    Ansonsten: Ich kenne mich wie gesagt mit Politik nicht aus aber ich habe das Gefühl die SPD muss weg, komplett verschwinden wegen Schröder. Sowas geht als linke Partei nicht und wir brauchen eine neue linke Partei der dann auch klar ist dass sowas nicht geht. Die Linke ist für viele auch nicht wählbar wegen SED-Vergangenheit.

    2 Mal editiert, zuletzt von Adrenaline ()

  • klar ungarn war schon vorher rechts und haben deshalb keine flüchtlinge, das stimmt. ob das ein voteil oder ein nachteil ist, wird die geschichte zeigen ;)

    interessant sind ja die länder, die erst rechts wurden seit merkels eigenmächtige grenzöffnung: england, holland, polen (mehr oder weniger), tschechien, österreich und nun auch italien.

    und ja es ist nicht nur die flüchtlingspolitik von frau merkel, aber diese ist einer der hauptgrund dafür.


    schuld sind nicht die leute die sowas wählen, sondern die einfach keine nordafrikaner in ihren ländern haben wollen und diese durch füttern wollen. das hängt wohl damit zusammen, dass sie erstens nicht solche hypermoralisten mit einem schuldkult sind und deshalb erstmal auf die bedürfnisse der eignenen volksgruppe gucken - aber auch natürlich weil xenophobie natürlich weit verbreitet ist.


    und das ist eben nicht mitfühlend, wenn man diese faktoren einfach gerne die augen verschließt. dann kann man natürlich noch zig millionen weiterer ausländer nach europa bringen, und wenn es dann im extremfall zu bürgerkrieg und progromen kommt, waren natürlich immer die anderen die schuldigen.

    für mich ist das auch widerlich, wenn man keinen respekt vor der meinung von anderen menschen hat, selbst wenn es xenophob ist.


    und für mich sind die ankömmlinge aus nordafrika keine echten flüchtlinge, aber das erwähnte ich ja schon - denn denen geht es nicht um flucht, sondern um geld.

  • raterz. Wenn Du schon den Begriff einführst: Xenophobie ist keine zu respektierende Meinung, sondern eine Krankheit. Wikipedia:

    Zitat
    Phobien/Angststörungen ist ein Sammelbegriff für mit Angst verbundene psychische Störungen. Ihr gemeinsames Merkmal sind exzessive, übertriebene Angstreaktionen beim Fehlen einer wirklichen äußeren Bedrohung



    Seit wann meint eigentlich jeder, wenn man seine Meinung ernst nimmt, muss man ihr auch zustimmen???


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Warum ist sie ausgezogen? Wolltet ihr Nachbarn, dass sie bleibt? Wenn nicht, warum erst das Problem wegschieben und hinterher maulen? Kommt nicht ein Mensch spirituell kein viertelschrittchen weiter, wenn er alles auf die anderen schiebt (hab ich mal von jemandem hier gelesen)? Hattet ihr den sozialpsychiatrischen Dienst mit im Boot?

    Sie hatte Mietschulden. Es hatte also mit uns am Ende nichts mehr zu tun. Ich konnte mich mit dem sozialpsychiatrischen Dienst nicht beschäftigen, da ich genug zu tun hatte mit der Frage, wie oft ich das Jugendamt kontaktiere. Das Kind wurde dann ohne mein Zutun herausgenommen, weil es an den Drogen der Nachbarin genascht hatte, für Zucker gehalten und in dem Zustand im Krankenhaus gelandet ist.

    Du entschuldigst, wenn ich nicht weiter auf dich eingehe, es ist mir zuviel, dass du von so einer Lage, wo ich neben meinen eigenen Lebensproblemen getan habe was ich konnte, herausziehst mich ermahnen zu müssen, dass ich alles auf andere schieben würde und spirituell kein viertelschrittchen weiter kommen würde. Das ist mir zu persönlich und zu wenig am Thema.

    Mir ging es alleine um den Tatbestand, dass es vor Jahren die Wohnungen des sogenannen "geschützten Marktsegment" gab für solche Menschen die eine Wohnung nicht halten können. Und diese jetzt wegen der Flüchtlinge nicht mehr zur Verfügung stehen für Leute wie meine Nachbarin. Doris und @mkha' haben schon sachlich darauf geantwortet was die Hintergründe sind von dieser Angelegenheit. Ich habe diese Posts geliked da mir das eingeleuchtet hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Adrenaline ()

    • Offizieller Beitrag

    Da verwechselt du was. Xenophobie ist nur griechisches Wort, dass man sich für den Begriff "Fremdenfeindlichkeit" gesucht hat, und das wörtlich "Fremdenangst" bedeutet. Ohne dass es eine "Phobie" im medizinischen Sinne wäre. Es ist etwas unglücklich gewählt weil bestimmt Leute gibt, die eine tiefe Fremdenangst fühlen, ohne dass das mit Fremdenfeindlichkeit einhergeht.

  • Mann void, natürlich schreibe ich zu diesem Thema rethorisch und politisch, nicht nur wissenschaftlich exakt.


    Und die Beschreibung mit "Ihr gemeinsames Merkmal sind exzessive, übertriebene Angstreaktionen beim Fehlen einer wirklichen äußeren Bedrohung" stimmt in beiden Fällen.


    Stay tuned, Aravind.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es nicht sinnvoll, Haltungen von Leuten auf psychische Defizite zurückzuführen. Fremdenfeindlichkeit ist nicht sowas wie Spinnenphobie nur halt mit Fremden statt mit Spinnen. Das wird der Problematik nicht gerecht.

  • Ich finde es nicht sinnvoll, Haltungen von Leuten auf psychische Defizite zurückzuführen. Fremdenfeindlichkeit ist nicht sowas wie Spinnenphobie nur halt mit Fremden statt mit Spinnen. Das wird der Problematik nicht gerecht.

    Vielleicht liegt die Wahrheit in der Mitte.

    Wer eine Spinnenphobie hat (und ich weiß das, weil ich selber an einer litt), lähmt und behindert sich in erster Linie selbst.
    Jemand der fremdenfeindlich ist, behindert in erster Linie andere (Ich schreibe nicht von Menschen mit einer Soziophobie. Denn die behindern sich ja auch selber).

    Jemand der an einer Phobie leidet, der will das eigentlich gar nicht, weil es unerträglich ist. Er möchte davon frei sein, kann aber seine Angst nicht überwinden, die in der Tat das Ausmaß von Todesangst hat.

    Jemand der fremdenfeindlich ist, der will das so, weil es ihm ein gutes Gefühl für sich selbst vermittelt. Er sucht sich diese Aversion, die eigentlich eine Lust ist, aus und benennt sie in Angst um, um die Irrationalität zu rechtfertigen.


    Heilbar ist beides durch Konfrontation mit der Realität.

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  • Ich finde es nicht sinnvoll, Haltungen von Leuten auf psychische Defizite zurückzuführen. Fremdenfeindlichkeit ist nicht sowas wie Spinnenphobie nur halt mit Fremden statt mit Spinnen. Das wird der Problematik nicht gerecht.

    Jetzt habe ich endlich verstanden, wo Du das Problem siehst, hat etwas gedauert.

    Ich setze Xenophobie und Fremdenfeindlichkeit nicht gleich. Die Angst vor Fremden braucht keinen Grund; das Potential hierfür scheint tatsächlich wie für die Spinnenphobie im Hirn verankert zu sein.

    Ich halte mich für sehr weltoffen, und treibe mich beruflich auf allen Kontinenten rum, und kenne diese Furcht doch auch, je nach körperlicher und seelischer Verfassung, nur eben selten.

    Wie Doris schreibt, "Konfrontation" hilft anscheinend, weil Xenophobie und "wenige Fremde" zumindest in Deutschland recht stark korrelieren.


    Fremdenfeindlich zu agieren geht doch viel weiter. Dafür muss man bewusst oder unbewusst andere Normen übergehen (Gleichheit, christliche Werte, Grundgesetz).


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Die Frau nimmt glaub ich keine Drogen, das Zeug gehörte ihrem Partner und der ist auch nicht total wegehauen, sondern es diente wohl dem dealen.

    Die Aussage die ich gehört habe betraf das sogenannte "geschützte Marktsegment". Das sind Wohnungen in denen Leute wohnen die eine eigene Wohnung nicht halten können. Da sorgen Sozialarbeiter dafür dass das Geld vom Amt geholt wird und das Amt überweist direkt an den Vermieter, also sind stättische Wohungen. Diese Wohnungen sein jetzt mit Flüchtlingen besetzt. Ob es so stimmt, da müsste man halt recherchieren.


    Ich kenne nur zwei Flüchtlinge persönlich, mit wiedererkennen und diese wohnen in Wohnungen, der eine mit Familie. Beide sind normale Leute die man gern als Nachbarn hat im Unterschied zu der besagten Nachbarin.

    Aber lies mal das was Doris sagt. Es könnte auch sein, dass es so stimmt und dass es einfach ein geschickter Schachzug war Flüchtlinge in die Wohnungen des geschützten Marktsegment zu bringen. Statt andere Wohnungen zur Verfügung zu stellen, neue zu bauen. Weil man so die Leute gegeneinander aufhetzen kann. Statt das die Hintergründe öffentlich werden, dass nämlich mal gefragt wird, warum es nicht genug Wohnraum gibt.


    Auch was mkha sagt stimmt. Der eine Flüchtling, den ich kenne hat seine Wohnung über die Kirche vermittet bekommen. Ich kenne die Frau flüchtig, die ihm diese Wohnung vermietet oder zur Verfügung stellt. Ich weiß nicht wie das finanziell läuft. Jedenfalls: Warum sollte sie sich meine ehemalige Nachbarin antun?

  • Ich glaube nicht, dass es von staatlicher Seite aus so eine Aufhetzkampagne gibt.

    Für viele Vermieter ist es so: Sie vermieten ihre Wohnungen an die Sozialbehörden, weil sie dann garantiert das bekommen, was sie wollen.


    Ich glaube nicht, dass es zu wenig Wohnungen gibt. Es gibt an manchen Orten zu wenige. An anderen Orten wird abgerissen, um die Mieten stabil zu halten und weil die Verwaltung des Leerstandes zu viel Geld kostet. Jedenfalls in Bayern ist das so.
    Die gemeinnützigen Wohnungen, die in Bayern an die Patrizia verkauft wurden, sollten die Haushaltskasse aufbessern. Da wurde an nichts anderes gedacht als an die klingenden Kassen.

    Das Aufhetzen geschieht seitens der Politik durch PEGIDA und AfD. Also vom rechten Rand her. Da fischen dann auch gerne andere bei Bedarf.

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