Erleuchtung nicht in diesem Leben.

  • In meiner nun 7 Jährigen Praxis und Kontemplation über die Lehren Buddhas habe ich zwar einen Festen glauben daran dass, soetwas wie Erleuchtung existiert, jedoch habe ich nicht das Vertrauen noch in diesem Leben zur Verwirklichung zu gelangen.


    Auch ertappe ich mich regelmäßig dabei wie ich mir ausmale mittels der Buddha Praxis in einem Höheren Daseinsbereich Wiedergeboren zu werden.

    Nach dem Motto wenn ich diese oder jene Handlung kultiviere wird es zu diesem oder jenem Körper führen.

    Wenn ich dieses oder Jenes Visualisiere und in meinem Geist halte wird es zu dieser oder jenen Geisteskraft führen.

    Wenn ich dieses oder jenes Wort spreche wird es zu diesem oder jenem ansehen führen.

    Dabei male ich mir oft größeren Verdienst durch eine höhere Wiedergeburt aus da diese mir greifbarer erscheint.

    Dem zugrunde liegt natürlich begehren und Anhaftung.


    Kennt ihr solche Fehlleitungen?

    Und welche Bedeutung würdet ihr dem zugestehen?

  • Find ich nicht weiter schlimm, sofern sie nicht zur Obsession werden. Karma und Wiedergeburt durchschauen wir nicht-Erleuchteten sowieso nicht, also wirst Du kein 3-Stufen-Programm zum Deva absolvieren können ;) Insofern denke ich nicht, dass Du direkt darauf hinarbeiten kannst. Aber wenn Dich der Gedanke an eine bessere Wiedergeburt zur Praxis motiviert, ist das ok, meine ich. Irgendwann wirst Du diese Anhaftung loslassen. :)

  • Ich finde es erfrischend, wenn jemand von seinen persönlichen "Fehlleitungen" in diesem Forum spricht mk00

    Natürlich ertappe ich mich auch manchmal dabei, dass ich denke "Buddhaschaft in diesem Leben" könnte nicht klappen. Heilsame Handlungen wie Freigebigkeit u.s.w. versuche ich allerdings schon, ohne das Ego zu füttern, durchzuführen. Zum Beispiel nicht darüber zu prahlen wie "toll" ich in der Situation X gehandelt habe.


    Eine höhere Wiedergeburt im Götterbereich erscheint mir allerdings nicht erstrebenswert. Ich wäre froh wenn ich im nächsten Leben meine Dharma Praxis als Mensch fortsetzen könnte. :)

  • In meiner nun 7 Jährigen Praxis und Kontemplation über die Lehren Buddhas habe ich zwar einen Festen glauben daran dass, so etwas wie Erleuchtung existiert, jedoch habe ich nicht das Vertrauen noch in diesem Leben zur Verwirklichung zu gelangen.

    Liebe mk00,

    7 Jahre ist ja noch nicht lang. Für mich hat die Praxis aber nichts mit Glauben zu tun. Erleuchtung wie der Buddha sie erlebte, werden wir nicht erleben, denn das ist nur Menschen vorbehalten, die ohne jegliche Vorbedingungen, wie wir sie durch Literatur und Lehrer vorfinden, ent-decken/auf-decken worum es geht. Der Buddha fand dabei die vier edlen Wahrheiten und entwickelte den achtfachen Pfad.


    Dass es jedoch hell und heller werden kann, das ist bereits in diesem Leben erfahrbar. Und ich kenne einige, die das bereits erfahren durften. Es geht dabei um plötzliche, spontane Einsichten, so wie wenn man nach jahrelangem Tüfteln unerwartet eine mathematische Formel klar erkennt bzw. durchschaut und möglicherweise auch weiterhin nutzbringend anwenden kann.


    Freiheit beginnt doch schon viel früher, nicht erst, wenn wir schon alles mögliche hinter uns gelassen haben.

    Ich hatte vor zig Jahren einen Traum, in dem ich in einem Zug saß und mein Gepäck vom Schoss nahm und es abstellte. Das war so ein Moment der Ein-Sicht in die stattgefundene Freiheit.


    Gerade diese Ausmalungen halte ich für Hindernisse.

    Du schacherst wie ein Kaufmann um Verdienste, wenn Du Handlungen kultivieren willst, um dafür etwas Besonderes zu bekommen.

    Andererseits bietest du hier im Forum anderen Usern Deine Hilfe an.


    Ein-Sichten kommen, wenn Du über diese Anhaftungen reflektierst und nicht darüber, wie Du am besten ankommst.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Nun das hast du schon richtig erkannt nicht jeder erwachte Buddha ist, wenn ich einen Begriff aus dem Theravada verwenden darf ein Samyaksambuddha. Denn der taucht tasächlich nur einmal als Entdecker der Lehre auf, erst wenn das Dharma verschwunden ist erscheint ein neuer Samyaksambuddha.

    Wo ich meine Zweifel habe ist ob die Erleuchtung des Shakyamuni eine andere Erlebnisqualität hat als die eines erleuchteten der das Dharma nicht entdeckt hat. Das von dir genannte heller werden stelle ich glücklicherweise immer wieder an meiner Veränderten Emotionalität, gerade in belastenden Situationen die mich früher erzürnt haben fest. Die ruhe wird Tief und nicht selten sagen mir die Menschen in meiner Nähe ich wäre für sie ein Ruhepool, was mein Herz vor Freude tanzen lässt.


    Wie du den Bogen zum Thema Freiheit spannst, erschliesst sich mir nicht ganz.


    Den Rest deiner Äußerung nehme ich als Reflektionswürdig dankbar an.

    :hug:

  • Das von dir genannte heller werden stelle ich glücklicherweise immer wieder an meiner Veränderten Emotionalität, gerade in belastenden Situationen die mich früher erzürnt haben fest. Die ruhe wird Tief und nicht selten sagen mir die Menschen in meiner Nähe ich wäre für sie ein Ruhepool, was mein Herz vor Freude tanzen lässt.

    Das ist nicht dasselbe wie das, was ich meine. Die Er-Hellung, die viele auch für Satoris halten oder Erleuchtung, ist so grundsätzlich anders als das Erleben eines vor Freude tanzenden Herzens.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Laut den Buddhas und Arya-Bodhisattvas dauert der Pfad zur Erleuchtung bis zu 3 Perioden zahlloser Äonen. Wer setzt den Leuten nur den Floh ins Ohr, sie könnten irgendwas Signfikantes in ihrem gegenwärtigen Leben erreichen?



    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Wer setzt den Leuten nur den Floh ins Ohr, sie könnten irgendwas Signfikantes in ihrem gegenwärtigen Leben erreichen?

    Weil man auch nach Äonen nicht ankommt, wenn man sich nicht ernsthaft auf den Weg macht. ;)

  • In meiner nun 7 Jährigen Praxis und Kontemplation über die Lehren Buddhas habe ich zwar einen Festen glauben daran dass, soetwas wie Erleuchtung existiert, jedoch habe ich nicht das Vertrauen noch in diesem Leben zur Verwirklichung zu gelangen.

    Der Glaube ist ja schon mal prima.

    Und wenn das mit der Verwirklichung in diesem Leben nicht klappt, dann nimmst du eben das nächste Leben. Immerhin vertraust du ja auf diese Abfolge von Leben.


    Bei mir ist das umgekehrt - ich habe nur dieses eine Leben und will auch keine Wiedergeburt - in keinem Fall. Und daher mache ich mich eben an die Verwirklichung Schritt für Schritt .... Erleuchtung existiert - mehr braucht es nicht an Glaube und Wissen - und wenn du konsequent drauf hin arbeitest triffst du eines Tages bzw. trittst du eines Tages auf sie.

    :zen:

  • Wer in ‚ Resultaten‘ zum Ziel möchte ist weiter auf der weltlichen Pfad unterwegs.🕯❤️🙏

  • Wer setzt den Leuten nur den Floh ins Ohr, sie könnten irgendwas Signfikantes in ihrem gegenwärtigen Leben erreichen?

    Weil man auch nach Äonen nicht ankommt, wenn man sich nicht ernsthaft auf den Weg macht. ;)

    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.


    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Laut den Buddhas und Arya-Bodhisattvas dauert der Pfad zur Erleuchtung bis zu 3 Perioden zahlloser Äonen. Wer setzt den Leuten nur den Floh ins Ohr, sie könnten irgendwas Signfikantes in ihrem gegenwärtigen Leben erreichen?



    _()_

    Das ist ein Glaube, aber keine Gewissheit. Wenn zu Zeiten des Buddha etliche Zuhörer/innen erleuchtet wurden, geschah das sicher in dem Moment und nicht nach Äonen. Selbst wenn Du jetzt behauptest, es wären dann wohl Äonen vorausgegangen. Wer will das beweisen? Da beginnt Glaube und nicht die empfohlene Überprüfung durch Buddha.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ach liebe Monika, du wirst doch nicht kurze lichte Momente mit Erleuchtung verwechseln? Oder doch? Wenn dem so ist, so kann ich dir da nicht helfen.


    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Ach liebe Monika, du wirst doch nicht kurze lichte Momente mit Erleuchtung verwechseln? Oder doch? Wenn dem so ist, so kann ich dir da nicht helfen.

    Monika sprach doch von "den Zeiten des Buddha".

    Es gibt viele Legenden die beschreiben, wie zu dieser Zeit Anhänger des Buddha "erleuchtet" wurden, siehe zum Beispiel Thich Nath Hanh: "Wie Siddartha zum Buddha wurde".

  • Ach liebe Monika, du wirst doch nicht kurze lichte Momente mit Erleuchtung verwechseln?

    Naja, immerhin wurden zum ersten Konzil direkt nach Buddhas Tod nach der Überlieferung nur erleuchtete Mönche zugelassen.

    Wenn dem so ist, so kann ich dir da nicht helfen.

    So wie ich Monikadie4. einschätze, will sie gar nicht geholfen werden, sollte also kein Problem sein.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Der Stand der Dinge lässt bei mir auch nicht viel Hoffnung auf baldige Erleuchtung aufkommen. Immerhin ist nicht vollkommen auszuschließen dass es beim Sterben zum völligen Loslassen kommt, das soll es geben. Ansonsten bewahrt mich der Gedanke der Wiedergenurt immer wieder mal davor, allzuviel Unsinn zu treiben.


    Spezielle Wünsche für das nächste Leben kultiviere ich kaum, vermutlich wird darauf ja auch wenig Rücksicht genommen - "Erbe ihrer Taten sind die Wesen". Es will sich mir aber nicht so ganz klären wie schwer eine Tat wiegt, also welche Reaktionen es für bestimmte Handlungen geben mag. Manches was einem arg vorkommt mag ganz harmlos sein, manches schwerer wiegen als man denkt. Jedenfalls ist jede Form von Gewalt, schädigen oder töten von Lebewesen, bestimmt nicht förderlich, Friedfertigkeit fördert schon jetzt die Herzensruhe und wirkt sich auch auf die Zukunft aus.

    Ansonsten einfach dranbleiben an der Lehre und ihr einen hohen, am Besten den höchsten Wert im Leben geben, dann kann nicht allzuviel schiefgehen.

  • Ach liebe Monika, du wirst doch nicht kurze lichte Momente mit Erleuchtung verwechseln? Oder doch? Wenn dem so ist, so kann ich dir da nicht helfen.

    Eigentlich wollte ich Deinen Beitrag ignorieren und dazu fiel mir dann ein, dass Du wohl ignorant bist, zumindest in letzter Zeit fällt mir das auf.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wenn ich sitze, um irgendwas zu erreichen, dann werde ich schnell frustriert. Wenn ich einfach nur sitze, dann ist das gleich viel entspannter.

    _()_

  • Ach liebe Monika, du wirst doch nicht kurze lichte Momente mit Erleuchtung verwechseln? Oder doch? Wenn dem so ist, so kann ich dir da nicht helfen.

    Eigentlich wollte ich Deinen Beitrag ignorieren und dazu fiel mir dann ein, dass Du wohl ignorant bist, zumindest in letzter Zeit fällt mir das auf.

    _()_

    Schau, das unterscheidet uns. Wenn ich Ignoranz bemerke, da immer nur in der Sphäre meiner Erfahrung. Ich wüßte nicht wie da die Ignoranz von anderen erscheinen könnte, auf dass ich sie identifizieren könnte. Aber vielleicht bist du ja schon erleuchtet und verfügst über entsprechende Kapazitäten.



    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Ach liebe Monika, du wirst doch nicht kurze lichte Momente mit Erleuchtung verwechseln?

    Naja, immerhin wurden zum ersten Konzil direkt nach Buddhas Tod nach der Überlieferung nur erleuchtete Mönche zugelassen.

    Ich denke hier liegt eine Begriffsverwirrung vor. Diese Mönche könnten gar nicht erleuchtet gewesen sein. Es mag sich um Aryas gehandelt haben.


    Nach welchen Kritierien dabei jedoch die Eintrittskarten vergeben wurden, das würde mich schon interessieren.


    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Nach welchen Kritierien dabei jedoch die Eintrittskarten vergeben wurden, das würde mich schon interessieren.

    Im Cullavagga XI ist das erste Konzil beschrieben.

    Einer jener Texte, die meine Geduld aufs Äußerste strapazieren. Natürlich komm ich nicht weit. Aber auch die Zusammenfassung unten lässt mir die Kriterien nicht erscheinen. Denn es waren ja 500 und nicht nur Ananda, Upali,


    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Zitat

    Der Erhabene erwiderte: «Alle diese Theorien sind ein Dickicht, eine Wildnis, ein Hin- und Herwinden von Theorien, eine Balgerei um Theorien, solche Theorien sind verbunden mit Übeln, mit Quälerei, mit Verwirrung, mit fieberhafter Unruhe; sie führen nicht zum Loslassen, nicht zur Abkühlung, nicht zum Aufhören, nicht zur Beruhigung, nicht zu hohem Wissen, nicht zum Erwachen, nicht zum Nirwana. Dies ist das Nachteilige, das ich darin sehe, und deshalb lehne ich diese Theorien insgesamt ab.» - «Herr Gotama, habt Ihr denn überhaupt eine Theorie?» - «Theorien zu haben geziemt sich nicht für einen Vollendeten; denn gesehen hat der Vollendete, was Körperlichkeit ist, wie sie entsteht und wie sie vergeht; was Empfindung ist, wie sie entsteht und wie sie vergeht, was Wahrnehmung ist, wie sie entsteht und wie sie vergeht; was unbewußte Tätigkeiten sind, wie sie entstehen und wie sie vergehen; was Bewußtsein ist, wie es entsteht und wie es vergeht. Darum hat der Vollendete alle Meinungen, alle unsicheren Annahmen, alle Neigungen zu selbstsüchtigem Dünkel aufgegeben und ist durch Wunschlosigkeit, durch endgültiges Aufgeben, durch Entsagen, durch Loslassen frei geworden, sage ich.»

    Majjhima Nikāya 72

    Einmal editiert, zuletzt von mk00 ()

  • Hi mukti,

    ich versehe dich dazu gut, weil es mir genauso ging.

    Das was ich dazu sage ist, die Vertiefung zu pflegen, das Leben zu ändern.

    Prinzipiell sollte man den Kreis der Wiedergeburten in diesem einen Leben beenden.

    Das Hier und Jetzt ist so gemeint. Nicht nur gegenüber sollte man die Einstellungen und Handlungen ändern sondern auch dem Rest der Menschheit die du in Verlauf eines Lebens kennen lernst.

    Auch im Jenseits kann man noch sein Karma verbessern, das ist die Geschichte mit Sakko, dem Gott der dreiunddreißig Götter. 'Bei Erreichen des Zieles, macht sich sogar die Lehre von Gotamo Buddho überflüssig. Beispiel: die Fahrt über den Fluss mit der Fähre, von einem zum anderen Ufer.

    Hat man das andere Ufer erreicht, ist das vorherige Ufer nicht mehr wichtig.