Zitate aus dem Theravada

  • 170. Vers

    Yathä bubbulakarh passe,

    yathä passe maricikarh,

    evarh lokarh avekkhantarh

    maccu-räjä na passati.

    Als ob er bloße Schaumblasen

    Und bloße Spiegelbilder säh':

    Wer so die ganze Welt anschaut,

    Entgeht des Todesfürsten Blick.

    'maricikam' (Luftspiegelung, Fata Morgana) = mayükharh1

    (Lichtstrahl; Abhp. 64)

    1. ßCom liest mäyä (Blendwerk).

    Jene nämlich in Gestalt von Häusern usw. wahrgenommenen

    Dinge sind für die immer näher Herankommenden nie erreichbar,

    sind leer und nichtig. Wer daher die Welt so als leer und

    nichtig usw. erkennt, als Wasserblase, die sofort nach ihrem

    Erscheinen sich wieder auflöst, und so die Welt der Daseinsgruppen

    (Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen,

    Bewußtsein) usw. betrachtet, den bekommt der

    Todesfürst nicht mehr zu sehen.


    Nyanatiloka, Dhammapada.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Triebe, Neigungen bestimmen, gleichviel ob sie gut oder

    schlecht, schädlich oder nützlich sind, was der Mensch erlebt

    und was nicht. Diese Wahrnehmung, von welcher wir leben,

    durch welche wir an Ich und Welt und Dasein glauben, Ich

    und Welt und Dasein wähnen, ist Luftspiegelung, ist nicht so

    vorhanden, wie sie scheint, ist Blendung, Wahn. Von keiner

    Erscheinung „weiß“ der Mensch anders als nur durch die

    Wahrnehmung. Und diese Wahrnehmung ist, weil sie eine

    Eintragung von gefühlsbesetzten Erfahrungen der Triebe in

    den Geist ist, Blendung, Täuschung, Wahn. Durch die Erfahrung

    der Süchte, der Triebe, befinden sich gefühlsbesetzte

    Wahrnehmungen im Geist, und der unbelehrte Mensch hat

    sich so eine Sammlung von Objekten und Begriffen aufgebaut,

    selbst konstruiert, nimmt ein Ich an, das eine Welt erlebt, hat

    die Wahrnehmung als Substanz des Daseins vergessen, aber

    den Inhalt der Wahrnehmung für „an sich bestehend“ genommen.

    Diese täuschende Vorstellung, diese falsche Anschauung

    des unbelehrten Menschen, die den Inhalt der Wahrnehmung

    als Realität nimmt, nennt der Erwachte Wahn, Falschwissen,

    Unrealität-Wissen, d.h. das Betreffende ist in der Wirklichkeit

    so „nicht zu finden“, ist abseits der Wirklichkeit. Und da der

    wahnhafte Geist, der nichts anderes als triebbestimmte Eindrücke

    eingesammelt hat, nie die Aufhebung des Begehrens

    anstreben kann, so ist durch den unbelehrten wahnbefangenen

    Geist die Fortsetzung des Sams~ra mit immer wieder Geborenwerden,

    Altern und Sterben und d.h. mit vorwiegend Wehgefühlen

    vorprogrammiert.


    https://www.buddhistisches-sem…4.pdf?cdp=a&_=186a3a55b46 Seite 3376

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das Welterlebnis ist der Schatten der Seele. So licht oder so dunkel das Herz ist, so auch ist das Welterlebnis. Darum wird die Welt verbessert nicht an der Welt, sondern am eigenen Herzen. Der morgenländische Mensch lebte weitgehend in dem Bewusstsein, dass die Welterscheinungen geistiger Art, Einbildung, maya sind, und er wusste auch weitgehend - und der Buddha bestätigte es ihm - dass Welterscheinungen geschaffen werden von den Trieben des Herzens, der Psyche, die aus dem Geiste je nach seiner Verderbtheit oder Klarheit hervorgehen, und das dass jede Psyche diejenige Welt erlebt, die ihren Qualitäten zwischen licht und dunkel entspricht. Gerade die Psyche aber hat die Naturwissenschaft nicht erforscht.




    So hat also, wie der Buddha lehrt und wie die Geschichte der Naturwissenschaft bestätigt, auch die wissenschaftliche Vorgehensweise, "sich durch gründliche Untersuchung eine Sache zu erschließen", zweierlei Ausgang: Es kommt darauf an, ab man das rechte oder falsche Forschungsobjekt gründlich untersucht. Das Forschungsobjekt, "die Materie", hat sich als "hohl und leer und falsch" erwiesen für das Verständnis des Lebens und der letzten Daseinsfragen, aber alle diejenigen, welche das richtige Forschungsobjekt - die Psyche - je dort untersuchten und je dort untersuchen werden, wo man sie allein unmittelbar untersuchen kann: nämlich bei sich selber, die werden in dem Maße ihres Fortschreitens und Eindringens auch die Lebenswege und Übungswege erkennen, die aus dem Erlebnis von Dunkelheit und Leiden herausführen zu fortschreitendem Wohl bis zum Heil. Damit lösen sie den Widerspruch zwischen Wissenschaft und Religion auf und nähern sich dem Ziel, dem Religion und Wissenschaft zu dienen erklären: Dem Wohl der leidenden Wesen.




    Quellen: Meisterung der Existenz durch die Lehre des Buddha, von Paul Debes. Die ursprüngliche Lehre des Buddha und die moderne Naturwissenschaft, von Heinz Reißmüller.)


    Der Erwachte

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Fritz Schäfer schreibt im Vorwort seines Buches Realität nach der Lehre des Buddha:

    Der Leitspruch aus der alten Verssammlung Dhammapada

    Wen Unreales dünkt real,

    Reales aber unreal,

    kommt niemals zur Realität,

    hat das Gemüt falsch eingestellt.

    Wer echt Realität erkennt,

    und unreal als unreal,

    der kommt an die Realität,

    hat das Gemüt recht eingestellt.

    besagt:

    "Solange der Mensch nicht vom Erwachten über die Realität aufgeklärt ist, hat er das Gemüt falsch eingestellt. Diese falsche, die Realität versperrende Einstellung ist dadurch entstanden, dass der unaufgeklärte Mensch es immer wieder als selbstverständlich annimmt, der Bewusstseinsablauf (vinnana), in welchem das Erleben "Ich in der Welt" abläuft und das daraus folgende, als Erleben wieder zurückkehrende Wirken (kamma), komme nicht von den inneren Vorgängen, die der Mensch bei gründlicher Achtsamkeit bei sich selber beobachten könnte, sondern komme von außen, aus einem "objektiven Sein", einem "Sein an sich", außerhalb des Erlebens. Diese falsche Anschauung bildet sich aus dem gewohnten Denkmuster: "Hier bin ich und dort ist die (materielle oder geistige oder göttliche) Welt. Durch dieses ständig wiederholte falsche Denken wird die fast unwiderstehliche Neigung am Brennen gehalten, es ohne Nachdenken für ganz selbstverständlich zu halten, dass Erleben/Wahrnehmen selber keine Realität sei, sondern nur Verkörperung (kaya) und Darstellung einer dahinterstehenden "eigentlichen" Realität. Diese eigentliche Realität sei ein "objektiv", "an sich" bestehendes "Sein" (sat) außerhalb von Erleben/Wahrnehmen. Damit wäre es prinzipiell dem Erkennen und damit dem gezielten Gestalten verschlossen. Das nimmt der Weltgänger als selbstverständlich hin. Dieses "Sein an sich", so meint er, bestehe unabhängig davon, ob es jemand erleben oder beobachten kann oder nicht, geschweige denn, ob es jemand tatsächlich erlebt und beobachtet."



    Von einem Kalenderblatt des Buddhistischen Seminares habe ich folgendes Zitat von Kalu Rinpoche: "Wenn hundert Menschen schlafen und träumen, erlebt jeder von ihnen im Traum eine andere Welt. Von jedem Traum kann man sagen, er sei wahr; es wäre jedoch falsch, behaupten zu wollen, dass nur der Traum eines Einzelnen Wirklichkeit wäre und alle anderen Trugschlüsse. Jeder Wahrnehmende erlebt seine eigene Realität entsprechend der Triebe, die seine Wahrnehmung bestimmten."


    Von dem Physiker Fritjof Capra stammen folgende bemerkenswerte Sätze: "In der modernen Physik kann der Wissenschaftler nicht mehr als distanzierter Beobachter auftreten, sondern findet sich in die Welt, die er "beobachtet", zutiefst verstrickt. John Wheeler betrachtet dieses Beteiligtsein des Beobachters als den wichtigsten Zug der Quantentheorie und schlägt vor, das Wort "Beobachter" durch das Wort "Teilnehmer" zu ersetzen."


    Der Erwachte

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Haben Sie jemals fließendes Wasser gesehen. Fließendes Wasser. Haben Sie das jemals gesehen? Haben Sie jemals stilles Wasser gesehen? Wenn Ihr Geist in Frieden ist, ist es etwa wie still fließendes Wasser. Haben Sie jemals still fließendes Wasser gesehen? [Lacher] Da! Sie haben nur stilles Wasser und fließendes Wasser gesehen. Sie haben noch nie still fließendes Wasser gesehen. Genau da, genau dort, wo Sie Ihr Denken nicht mitnehmen kann: wo der Geist still ist, aber Einsicht entwickeln kann. Wenn Sie auf Ihren Geist sehen, wird er in der Art von fließendem Wasser sein und doch ist er still, es sieht so aus, als würde er fließen, und so wird er still fließendes Wasser genannt. Das ist, wie er ist. Das ist, wo Einsicht aufkommen kann.


    von

    Ajahn Chah.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Der Buddha sagt, wir sollen das 'Loslassen' praktizieren. Diese 'Praxis des Loslassens' ist nur schwer zu verstehen, nicht wahr? Wenn wir loslassen, dann hören wir auf zu praktizieren, oder? ... Denn wir haben ja losgelassen.


    Nehmt einmal an, wir würden auf dem Markt ein paar Kokosnüsse kaufen, und auf dem Heimweg fragt uns jemand: "Wofür hast Du die Kokosnüsse gekauft?" "Um sie zu essen." "Willst Du die Schalen ebenfalls essen?" "Nein." "Das glaub ich Dir nicht. Wenn Du die Schalen nicht essen willst, warum hast Du sie dann zusätzlich gekauft?"

    Nun, was sagt man darauf? Wie beantwortet man diese Frage? Wir praktizieren mit Verlangen. Hätten wir nicht das Verlangen danach, dann würden wir nicht praktizieren. Praxis mit Verlangen ist tanhä. Durch diese Art der Kontemplation kann Weisheit entstehen. Zum Beispiel diese Kokosnüsse: Werdet Ihr die Schalen ebenfalls essen? Natürlich nicht. Und warum nehmt Ihr sie dann? Weil die Zeit noch nicht gekommen ist, sie wegzuwerfen. Sie sind nützlich um die Kokosnuß darin einzupacken. Wenn Ihr die Schalen wegwerft, nachdem Ihr die Kokosnuß gegessen habt, dann gibt es kein Problem.


    Mit unserer Praxis ist es genauso. Der Buddha sagte: "Handle nicht mit Verlangen, sprich nicht mit Verlangen, iß nicht mit Verlangen." Stehen, Gehen, Sitzen oder Liegen ... was auch immer ... tu es nicht mit Verlangen. Das bedeutet, es mit innerem Abstand zu tun. Es ist genau das gleiche, wenn man Kokosnüsse auf dem Markt kauft. Wir werden die Schalen nicht essen, aber es ist auch noch nicht an der Zeit, sie wegzuwerfen. Zuerst behalten wir sie. So geht das mit der Praxis. Konventionelle Realität und Transzendenz existieren gemeinsam, wie bei einer Kokosnuß. Das Fruchtfleisch, die sie umhüllende Haut und die Schale sind eine Einheit. Wenn wir sie kaufen, dann kaufen wir das ganze Ding. Wenn jemand uns vorwirft, wir würden Kokosnußschalen essen, dann ist das ihre Angelegenheit. Wir sind uns dessen bewußt, was wir tun.


    Ajahn Chah, Erfahrbare Freiheit

  • Visudimagga - Der Weg der Reinheit

    von Buddhaghosa


    Betrachtungen über den Tod


    Wie jedes irdene Gefäß, Gebildet von des Töpfers Hand —

    Ganz einerlei ob klein ob groß,

    Ob schon gebrannt ob ungebrannt —

    Am Ende doch zerbrochen wird,

    So gilt's vom Menschenleben auch.

    Dem Tautropfen vor Sonnenaufgang,

    der an der Grashalmspitze hängt:

    Dem gleicht das Leben aller Menschen.

    Drum halt´mich, liebe Mutter nicht!

    Gleichwie das mächt´ge Felsgebirge,

    Empor sich reckend himmelhoch,

    Das ganze Land durchziehet ringsumher

    Und allerwärts es nieder drückt:

    So drückt das Alter und der Tod

    Die Wesen nieder in der Welt,

    Die Krieger, Priester, Bürger, Knechte, Die Feger, die Verstoßenen.

    Nichts lassen beide unverschont,

    Zermalmen alles was da ist.

    Da helfen keine Elefanten nichts,

    Kein Fußheer, auch kein Wagenheer;

    Ja, selbst durch Zauberkraft und Schätze

    Man nimmer sie besiegen kann.

    Das Leben so wie alles Dasein,

    Wie alle Freude, aller Schmerz,

    hängt bloß an einem Denkmoment —

    Und schnell eilt der Moment dahin.

    Die Daseinsgruppen, die erloschen,

    Bei Lebzeiten oder beim Tod,

    Sind ganz in gleicher Weise nun

    Dahin auf Nimmerwiederkehr.

    Nicht lebt im künftigen Moment man,

    Lebt JETZT in diesem Denkmoment;

    Wenn der erlischt, erlischt die Welt:

    Dies Wort ist wahr im höchsten Sinn.

    Dem Tautropfen vor Sonnenaufgang,

    Der an der Grashalmspitze hängt:

    Dem gleicht das Leben aller Menschen...

    Die Lebensdauer, Krankheit, Zeit,

    Der Sterbeort, der Daseinsweg:

    Das sind fünf Dinge in der Welt,

    Die nimmer man erkennen kann,

    Da ohne Anzeichen sie sind.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Der Buddha sagte, kein Wesen, ob reich oder arm, jung oder alt, Mensch

    oder Tier, könne sich auf dieser Welt lange in einem bestimmten Zustand

    halten. Alles unterliegt Veränderung und Verlust. Dies ist eine Tatsache

    des Lebens, die wir nicht ändern können. Aber der Buddha sagte auch,

    dass wir Körper und Geist kontemplieren können, um ihre Unpersönlichkeit

    zu sehen, um zu sehen, dass sie weder „ich“ noch „mein“ sind.

    Sie haben nur eine vorläufige Realität. Es ist wie dieses Haus, es ist nur

    nominell deins. Du kannst es nirgendwohin mitnehmen. Gleiches gilt für

    dein Vermögen, deinen Besitz und deine Familie – sie gehören dir nur

    nominell. Sie gehören dir nicht wirklich, sie gehören der Natur.

    Nun gilt diese Wahrheit nicht nur für dich, jeder sitzt im selben Boot –

    selbst der Buddha und seine erwachten Nachfolger. Sie unterschieden sich

    nur in einer Hinsicht von uns und das war ihr Akzeptieren der Dinge, wie

    sie sind. Sie haben gesehen, dass es keinen anderen Weg geben kann.

    So lehrte uns der Buddha, den Körper von den Fußsohlen bis zum Scheitel

    zu prüfen und zu untersuchen und dann wieder zurück bis zu den Füßen.

    Schau dir einfach den Körper an. Welche Dinge siehst du? Gibt es da etwas

    an sich Sauberes? Kannst du eine bleibende Essenz finden? Dieser ganze

    Körper verfällt ununterbrochen. Der Buddha hat uns gelehrt, dass er uns

    nicht gehört. Es ist natürlich für den Körper, so zu sein, weil alle bedingten

    Phänomene Änderungen unterliegen. Wie hättest du es sonst gerne? In

    der Tat ist nichts falsch daran, wie der Körper ist. Es ist nicht der Körper,

    der Leiden verursacht, es ist falsches Denken. Wenn du die Dinge falsch

    siehst, gibt es ganz bestimmt Verwirrung.

    Es ist wie mit dem Wasser eines Flusses. Es fließt natürlicherweise bergab,

    es fließt nie bergauf. Das ist seine Natur. Stünde jemand am Flussufer und

    wünschte, das Wasser solle bergauf fließen, wäre er töricht. Wo immer

    er hingehen würde, gäbe sein törichtes Denken seinem Geist keine Ruhe.

    Er würde unter seiner falschen Ansicht leiden, weil er gegen den Strom

    denkt. Mit richtiger Ansicht würde er sehen, dass das Wasser unvermeidlich

    bergab fließen muss, und bis er diese Tatsache erkennen und

    akzeptieren würde, wäre er verwirrt und frustriert.

    157

    Die gesammelten Lehren von Ajahn Chah

    Der Fluss, der dem Gefälle folgen muss, ist wie dein Körper. Du warst

    jung, nun ist dein Körper alt und schlängelt sich in Richtung seines Todes.

    Wünsch dir nicht, es wäre anders, du hast nicht die Macht, es zu ändern.

    Der Buddha riet uns, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, und dann unser

    Anklammern an sie zu beenden. Nimm dieses Gefühl des Loslassens als

    deine Zuflucht.


    von Ajahn Chah.



    Dhamma inhalt – Dhammapala

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Sobald wir geboren werden, sind wir auch schon tot. Geburt und Tod sind

    ein und dasselbe. Es ist wie bei einem Baum: wenn es eine Wurzel gibt,

    müssen auch Zweige da sein. Wenn es Zweige gibt, muss eine Wurzel da

    sein. Man kann eines ohne das andere nicht haben. Es ist ein bisschen komisch

    anzusehen, wie die Leute bei einem Tod so von Kummer getroffen

    und außer sich sind, so traurig und voller Tränen, und bei einer Geburt so

    glücklich und entzückt. Es ist reine Täuschung, keiner hat das je klar betrachtet.

    Ich glaube, wenn man schon weinen möchte, dann sollte man das

    besser tun, wenn jemand geboren wird. Denn in Wirklichkeit ist die Geburt

    schon der Tod, Tod ist Geburt, die Wurzel ist der Zweig, der Zweig ist die

    Wurzel. Wenn ihr schon weinen wollt, dann weint bei der Wurzel, weint bei

    der Geburt. Schau genau hin: wenn es keine Geburt gäbe, gäbe es auch keinen

    Tod. Kannst du das verstehen?


    UNSER WAHRES ZUHAUSE - EINE LEHRREDE GEGEBEN AM STERBEBETT EINER LAIENANHÄNGERIN VON ACHARN CHAH - MeditationThailand.org/de
    (Übersetzt von Brigitte Schrottenbacher & Maria Niemöller) Mach jetzt den Entschluß mit Respekt der Lehre zu lauschen. Während ich spreche, versuche so…
    www.meditationthailand.org

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Der Tod kann zu jedem kommen – überall und jederzeit. Exekutionen werden oft vor Tagesanbruch ausgeführt, doch nicht

    nur Hingerichtete, sondern auch Andere gehen, bevor ein weiteres

    Mal die Sonne aufgeht.

    Zu früher Stunde vor Tagesanbruch wachen Sie auf. Vor Ihnen

    steht der Tod höchstselbst mit seinem Skelettgesicht und in seiner

    Skelettgestalt.

    Er kommt näher und flüstert: „Es ist Zeit zu gehen. . . “

    Sie antworten noch ganz schläfrig: „Gib mir einen Moment.. . “

    Doch er entgegnet: „Es gibt keine Momente. Es gibt nur das Jetzt!“


    von Bhante Sujiva.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Derrick wollte mehr über den Tod wissen, und so lud er ihn vor. Der

    Tod kam und wollte ihm die Hand geben. Derrick schreckte zurück. „Bist

    du ängstlich?“ fragte der Tod. „Na ja. . . “ stammelte Derrick. Der Tod

    sprach : „Wie kannst du etwas über den Tod herausfinden, wenn du ihn

    fürchtest? Du mußt mir vertrauen. Wenn du dem Tod nicht trauen kannst,

    wem dann? Etwa dem Leben?“


    Von Bhante Sujiva.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich kann nur dem Leben trauen, wenn der Tod ist kein Leben und kein Vertrauen mehr.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Durch das Bewusstsein ihrer Sterblichkeit streben Menschen danach, ihre Ansichten und ihr Gefühl der Identität festzuhalten, als Weg, um das Gefühl der Gefahr loszuwerden. Selbst eine flüchtige Erinnerung an den Tod veranlasst Individuen, oberflächlich und voreingenommen zu reagieren, um sich gegen das Bewusstsein ihrer unvermeidlichen Sterblichkeit abzuschirmen. Buddhas eigene Suche nach Befreiung begann mit dem Verständnis der Unvermeidlichkeit seines Todes als wichtigstem Aspekt des Leidens (dukkha) (zusammen mit Krankheit und Alter). In den Anguttara-Nikaya-Erzählungen wird über seine eigenen Überlegungen berichtet, dass andere beim Anblick eines toten Körpers normalerweise wegsehen und ignorieren, dass ihnen dasselbe Schicksal bevorsteht (AN 3.38; Anālayo 2017c: 5ff). Buddha erkannte die Unrichtigkeit einer solchen Reaktion. Er akzeptierte die Wahrheit, dass er selbst Gegenstand desselben Schicksals ist, und durchdachte es gründlich. Infolgedessen verschwand sein ganzer "Rausch" des lebendig Seins.


    Gemäß dem Ariyapariyesanā-Sutta (MN 26; Anālayo 2013: 109f und 2017c: 8ff) motivierte der Faktor Tod zusammen mit den Manifestationen des Leidens dukkha wie Alter und Krankheit den zukünftigen Buddha, seine Suche nach Erwachen zu beginnen. Nachdem er das Erwachen erfolgreich erreicht hatte, verkündete Buddha, dass er die Unsterblichkeit realisiert habe. Es war keine Form ewigen Lebens, denn sein Körper war immer noch dem Tod unterworfen. Er fühlte sich einfach nicht mehr durch den Tod beunruhigt. Mit anderen Worten, gemäß dem frühen buddhistischen Denken kann die Freiheit vom Tod noch zu Lebzeiten realisiert werden.


    Nach Analayo.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Dämlich

    Vergangenheit ist dämlich,

    Zukunft ist dämlich,

    Gegenwart ist Dhamma.

    Vergangenheit ist Trunkenheit

    und Zukunft reine Unvernunft.

    Nur Gegenwart macht aufgeklart.

    Merk dir das, bis du dir sicher bist.

    Schluss mit dem Reden, weil nämlich

    zu viel Gerede nicht Dhamma ist.

    Es ist dämlich.


    LP Wän Sucióóo

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Buddha hat die Samatha Meditation verwendet und festgestellt, dass durch die Entwicklung des subtilen und erweiternden Bewusstseins sich auch die Erkenntnisfähigkeit entwickelt, also dieser Klarblick, dieses nicht duale Sehen. Und in diesem Bewusstsein hat er die Wahrheit gesehen.

    Wenn dein Bewusstsein einmal so vertieft und erweitert wurde, dann wirst du intensiv eines der drei Wesensmerkmale erkennen, so intensiv, dass die Folge dieses Erkennens ein Loslassen ist vom Anhaften an Körper, Geist als ein Ich. Wenn losgelassen ist, kommt alles sowieso zusammen, dann siehst du alles im Ganzen. Aber eines kann den Ausschlag geben.

    ( Bezieht sich auf eines der erkannten Wesensmerkmale )


    Aus : Charlie Pils Vortrag Bodhicitta :verliebt: _()_ _()_

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Einmal editiert, zuletzt von Rigpa ()