Ja, dass ich für andere des Öfteren etwas mache, dass mich selbst vielleicht mehr kostet als es mir etwas bringt und das aus altruistischer Liebe sehe ich auch so. Und dass man tendenziell mehr gibt als nimmt. Die Frage war nur, ob ich an dem Altruismus zu Grunde gehen muss.
Ein "Altruismus an dem man zu Grunde geht" klingt bitter. Und so gar nicht buddhistisch. Im Buddhismus geht es ja darum, möglichst jenseits äußerer Umstände glücklich zu sein ( also nicht zu wünschen das was zusätzlich da sein oder weg sein soll) Von daher das Verlöschen von Gier, Hass und Verblendung.
Woher komtm also so eine "Altruismus an dem man zu Grunde geht"? Für mich steckt im "Altruismus" ,so der "Andere" , dessen Wünsche man erfüllen solllte. Das problematische an eine Ausrichtung am "Anderen" ist, das dieser ja im Allgemeinen genauso verblednet sein kann wie man selber. Der "Anderen" kann zu einem ausgelagerten "Ego" und der Dienst an ihm zu einer Sucht werden.
- Früher wurden ja Kinder so erzogen, dass sie nicht das tun sollen, was sie selber wollen, sondern das was die Eltern wollen. Dahinter steckt so eine implizite Drohung mit Liebesentzug. Wenn man brav und artig ist (und auf das eiegne verzichtet) wird man vom "Anderen" geliebt wenn nicht, dann nicht. Das Kind ist also deswegen brav, weil es Angst hat aus der Liebe durch die großen Anderen rauszufallen. Es ist altruistisch im Sinne von fremdzentriert.
- In vielen Kulturen basieret die Etgik darauf, diesen Kuhhandel auf die Gesellschaft zu erweitern. Der Einzelne verzichtet und erhält dafür dass Wohlwollen und die Achtung der anderen. Während er wenn er Falsches tut, er sein Gesicht verliert, und bei allen unten durch ist.
- Von daher gelangt man dann zu einem Gott - als ganz großem "Anderen". Wer hiernieden auf ein Schokokeks verzichtet bekommt im Himmel eine ganz Packung Manna-Schnitten . Wer brav ist, kriegt Liebe.
- Im Gewissen verinnerlicht sich das dann. Leute verhalten sich gut, weil sie sonst ihre eigenen Wertschätzung und ihre Selbstliebe verlieren.
In allen diesen Fällen steckt hinter dem "Altruismus" also eine Angst vor Liebesverlust, durch Eltern, Gesellschaft und sich selbst. Und das eigentliche Motiv ist die tiefe Sehnsucht nach Liebe und wertschätzung. Natürlich sollte man das nicht abtun. Viele Leute engegieren sich, weil ihnen das das Gefühl gibt Gutes zu tun, wertvolles beizutragen und dadurch selbst wertvoll zu sein und tun dabei Gutes.
Aber es liegt darin eben auch eine Form von Mangel und von Sucht drin . Ein Tauschhandel bei dem man die eigenen Bedürfnisse zurückstellt, um geliebt zu werden.Wobei sich diese erhoffte, imaginierte Liebe vielleicht nie einstellt. Weil es den "Anderen" für den man Opfer gibt gar nicht gibt. Weil er eine Eltern-Erinnerung ist und auch die eigne innere Instanz sich nicht dazu bequem etwas zuzugestehen.
Während man sich ja auch leicht einen Altruismus vorstellen kann, der nicht aus Mangel erwächst. Jemand der sich selber liebt, keine Anerknnung und Wertschätzung von Außen braucht und deswegen weil er sich selber glücklich gemacht hat auch andere glücklich machen kann.