Guten Abend!
Ich möchte mich nicht großartig vorstellen - stattdessen möchte ich zu meinen Anfängen hier im Forum ein bisschen über unsere persönlichen Anfänge im Buddhismus sprechen.
Es ist für mich naheliegend, dass man als Europäer, ohne mit dem buddhistischen Gedankengut aufzuwachsen, einen relativ einschlägigen Grund hat, sich mit der Materie zu befassen. Man macht es dem Gautama gleich, erkennt das Leid im Leben und sucht nach der Befreiung von besagtem Leid. Man strebt nach Veränderung, um das Zwicken im Leben zu lösen.
War das auch bei euch der Grund, wieso ihr euch dem Buddhismus zugewandt habt, unabhängig davon wie viel Wochen, Monate oder Jahre das her sein mag? Was hat euch damals angesprochen? Wieso Buddhismus? Im weiteren Sinne - habt ihr euch für eine bestimmte Schule entschieden und wenn ja, warum?
Last but not least: Habt ihr das Gefunden, was ihr im Buddhismus gesucht habt? Oder seid ihr noch am suchen? Was hat sich in eurem Leben verändert und habt ihr das erreicht, was ihr ursprünglich erreichen wolltet?

Der Weg zum Buddhismus
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xiaojinlong
Hat das Thema freigeschaltet. -
Guten Morgen und herzlich willkommen Shankara,
ich habe mich schon immer für den Sinn des Lebens und für Religion interessiert. 1976 ca. habe ich Siddharta gelesen von Hermann Hesse und sofort hat mich die darin enthaltene Weisheit angesprochen. In der Geo habe ich dann mal einen Artikel mit wundervollen Bildern über das "Dach der Welt" - also Tibet gelesen.
Ich war aber überzeugte Christin und habe bis Mitte der 80er Jahre ernsthaft als Christin "praktiziert".
Dann fing ich an, mich mit östlichen Philosophien zu beschäftigen. Jahrelang - selbst heute noch manchmal - habe ich Jiddu Krishnamurti gelesen - vor allem "Einbruch in die Freiheit". Nach einigen spirituellen Erfahrungen bin ich dann Anfang der 90er zum Buddhismus - zunächst zum tibetischen - gekommen. Aber erst seit ich mich hier im Forum wirklich damit auseinandergesetzt habe, kam die Suche zu einem Ende. Ich gehöre keiner speziellen Schule an, bin aber heute nur am Ursprung interessiert und nicht an kulturellen Ausschmückungen.
Mein Leben hat sich schon vor Aufnahme der buddhistischen Praxis geändert. Es geht mir gut. Ich bin sehr dankbar dafür.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg.
Monika
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Willkommen. Mit dem Buddhismus habe ich die "Antworten" gefunden, die ich auf meiner bisherigen spirituellen Reise vergebens gesucht habe. Dabei geht das Wort "Antworten" weiter als intellektuelle Konzepte. Dennoch haben mMn fast alle Religionen einen Kern, der jenseits der dogmatisch Ideen die selbe Wahrheit offenbart. Die Zugänge dazu sind unterschiedlich und so passte meine "Disposition" zum Zen-Buddhismus sehr gut
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Hallo Shankara,
Ich wollte Leiden beenden und die Wahrheit über das Dasein herausfinden, dabei habe ich mich zur Weisheit Indiens hingezogen gefühlt.
Die Lehre der Wiedergeburt schien mir eine Antwort auf die Frage zu sein wer ich bin, woher ich komme und wohin ich gehen werde, die Lehre von Karma warf ein Licht auf die Entstehung von Leiden. Zuerst entschied ich mich für die Ansicht dass es eine ewige Seele gibt und etwas Göttliches als den Ursprung aller Dinge. Als ich es schließlich unmöglich fand Seele und Gott tatsächlich zu erkennen, habe ich mich allmählich ganz dem Buddhismus zugewandt, Theravada schien mir dem Ursprung der Lehre am Nächsten zu sein.
Ich habe für mich wichtige Wahrheiten gefunden, bin dabei weitere zu finden und durch praktisches Üben immer mehr Illusionen loszuwerden. Ich bin aber erst am Anfang des Weges.
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Guten Morgen!
Ich war als Teenager und junger Mann, in einer sehr schwierigen Situation.
Schulden, Ärger mit der Polizei und den Frauen. Ich habe viel Leiden über mich und andere Menschen gebracht.
Ich habe dann über Selbstmord nachgedacht und wollte aber vorher einmal etwas von der Welt sehen.
Da ich damals ein Fan von Bob Marley war, bin ich ein paar Monate später nach Jamaika geflogen.
Die Lebensfreude der Menschen dort hat mich sehr beeindruckt.
Und die Reiselust hatte mich gepackt.
Ein Jahr später bin ich nach China geflogen. Dort hatte ich dann den ersten intensiveren Kontakt mit dem Buddhismus.
Nach ein paar Monaten in China bin ich komplett pleite nach Österreich geflogen.
Von da an wusste ich, dass der Buddhismus mir helfen könnte.
Ein bis zwei Jahre später bin ich in Thailand gelandet und wollte ein Vipassana-Retreat für 7 bis 10 Tage machen. Es wurden 112 Tage, die mein Leben verändert und gerettet haben.
Danach habe ich unzählige Retreats in verschiedenen traditionen gemacht.
Ich bin nicht glücklicher als damals, aber ich habe Frieden und Freiheit gefunden.
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Guten Morgen,
mich bin zwar noch am Anfang.
Mich hat der Buddhismus das erste mal berührt als ich am Busbahnhof auf dem Weg zur Schule einen freundlichen Japaner der Buddhist war kennengelernt habe. Ein Jahr sahen wir uns immer am Busbahnhof. Als er dann eine andere Arbeitszeit bekommen hatte und wir uns das letzte mal gesehen haben, sagte er: Du wirst irgendwann wieder an mich und an Buddhismus denken. Zudem sagte er: Du hast einen guten Geist, ein gutes Herz! Dann in der Ausbildung habe ich eine Buddha Figur geerbt von einer Buddhistin, die das Ausbildungszentrum verlassen hat nach dem Sie die Prüfung beendet hatte. Dann schaute sich mein Mann Dokumentationen über den Asiatischen Raum an. Japan usw und Buddhismus. Da habe ich mich an all wieder erinnert. Nun bin ich seit 6 Wochen in der Gruppe, meine Buddhistische Richtung: Tibetischer Buddhismus. Lerne, übe, praktiziere Meditationen und wende die 5 Sila und den Dharma auch schon im Leben an. Ich finde den Buddhismus sehr spannend und aufregend. Ich möchte auch bald vom Herzen und vom Geiste die Zuflucht nehmen.
Aber da ist dann auch nicht Schluss. Nein es wird weiter gehen und ich möchte noch viel mehr über den Buddhismus lernen und studieren. Es ist ein wunderbares Leben und Thema aber auch eine Menge Holz was man lernen muss. Buddhismus ist eine Aufgabe für das ganze Leben.Ich hab auch schon gemerkt, das sich mein Leben verbessert hat und das ich glücklicher geworden bin. Es ist auch ein Band zu dem netten Japaner denn ich sehr gern hatte.
Liebe Grüße
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Hallo, zusammen,
ich habe mich früh von der christlichen Kirche abgewendet (bin aber auch nicht so arg religiös erzogen worden). Zuerst - als Jugendlicher - atheisitisch geprägt und sehr in der Punk-Szene aktiv. Später bin ich dann zum nordisch geprägten Heiden- und Schamanentum gekommen. Bin dann - als ich meditation mit einfließen lassen wollte - durch "Zufall" über eine Beschreibung von Buddhas Leben & Lehre gestolpert. Dann bin ich über einen alten Bekannten schnell in Richtung Zen gekommen, habe in einer kleinen Chan Sangha Zuflucht genommen, habe die dann aus diversen Gründen wieder verlassen.
Ich würde es so formulieren: Statt der richtigen Antworten habe ich die richtigen Fragen bekommen. Und es geht erst richtig los...
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Willkommen im Buddhaland
Tee?
Dein Post erinnert mich an "per Anhalter durch die Galaxis"
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Willkommen im Buddhaland
Tee?
Dein Post erinnert mich an "per Anhalter durch die Galaxis"
Bjoern ist bereits länger im Buddhaland als Du, Sili
Hups hab ihn noch nicht gesehen deswegen.
Bitte verzeih
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Willkommen im Buddhaland
Tee?
Dein Post erinnert mich an "per Anhalter durch die Galaxis"
Bjoern ist bereits länger im Buddhaland als Du, Sili
Hups hab ihn noch nicht gesehen deswegen.
Bitte verzeih
Bitte verzeih mir, dass ich mich darüber lustig gemacht habe.
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Bjoern ist bereits länger im Buddhaland als Du, Sili
Hups hab ihn noch nicht gesehen deswegen.
Bitte verzeih
Bitte verzeih mir, dass ich mich darüber lustig gemacht habe.
Ich hab kürzlich in einem Buddhistischen Tet gelesen der einem Fehler erlaubt
Dazu wird man dazu aufgefordert seine Fehler überall zu erzählen das die Leute zu lachen haben
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Gut hast du mich darauf hin gweißen.ich da die wenigen Beiträge und dachte an einen Neuankömmling.
bjoern den Tee kriegst du aber trozdem wenn du wilst
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Mein erster Kontakt war tatsächlich der selbe wie bei Monikadie4. Ich habe bereits als Kind bevor ich in die Schule ging unbedingt lesen wollen und auch später immer gerne und viel gelesen. Meine Oma schenkte mir immer mal wieder verschiedene Bücher. Eines davon war Siddhartha von Hesse, welchen ich auch heute noch zu meinen Lieblingsautoren zähle.
Als Kind habe ich natürlich noch nicht alles darin verstanden, aber ich war trotzdem fasziniert und habe es seit dem unzählige Male gelesen. Von diesem Moment an wollte ich aber auch mehr über den Buddhismus wissen, und gerade in Zeiten in denen es schwer wurde im Leben habe ich mich immer wieder mal zurück gezogen und Bücher dazu verschlungen und versucht mit Buddhisten in Kontakt und ins Gespräch zu kommen. Theistische Religionen waren niemals eine Option für mich, eben weil sie auf Glauben basieren und dort viel mehr Fragen für mich aufgeworfen als beantwortet werden.Irgendwann mal dachte ich mir: Also wenn ich eh nach den Silas lebe und das was im Buddhismus so propagiert wird für mich annehmen kann, Teils durch Erfahrungen die ich auf meinem Weg machte, teils basierend auf Vertrauen in die Lehre... wenn ich eh schon praktiziere, dann kann ich mich wohl auch einen Buddhisten nennen. So sprach ich eines Morgens die Zuflucht um es "für mich offiziell" zu machen.
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Hallo Shankara und willkommen hier,
wie Du ja schon gesehen hast, sind die Wege, die sich zum 'achtfachen Weg' wandeln können, sehr unterschiedlich. Ich glaube, meine Bedingungen waren Deinen zumindest teilweise ähnlich. Ich merkte recht früh, dass mit dieser Welt etwas nicht stimmte. Als Jugendlicher und junger Mann sah ich den Grund dafür in den ökonomischen und sozialen Bedingungen; entsprechend radikalisierte ich mich politisch. Was mich dann schließlich von meinen Gesinnungsgenossen Abstand nehmen ließ, war letztlich die Gewaltfrage. Zwar hielt ich Gewalt lange Zeit nicht nur für ein legitimes, sondern sogar notwendiges Mittel einer Veränderung des Zustandes der Gesellschaft - aber wenn ich mir meine Genossen (insbesondere die 'Häuptlinge' und Wortführer) so näher anschaute, dann konnte ich das Unbehagen, solchen Leuten die Anwendung physischer Gewalt zur Erreichung politischer Ziele zuzugestehen, nicht allzu lange unterdrücken. Zwischenzeitlich hatte ich Freud entdeckt und der lehrte mich, Motivationen (meine und die Anderer) gründlich zu hinterfragen.
Mit dieser Enttäuschung (die glücklicherweise schon recht früh eintrat) begann dann eine Suche. Historische Spurensuche war etwas, was mich schon an Marx fasziniert (und zu eigenen Untersuchungen inspiriert) hatte, aber mein Interesse richtete sich dann zunehmend auf geistesgeschichtliche Zusammenhänge. Dazu gehörte auch die Beschäftigung mit den wichtigsten Religionen bzw. ihren Schriftzeugnissen. Ich las nicht nur Bibel und Q'ran, auch die vedischen Sanhitas und Upanischaden, Zendavesta, Yi Jing, Laozi, Zhuangzi - und auch eine Auswahl von Sutten des Palikanon sowie Herzsutra und Diamantsutra (die ich damals für total wirres, unausgegorenes Zeug hielt). Das alles als beinharter säkularer Atheist und nicht aus religiösem, sondern aus historischem und soziologischem Interesse. Für Sinnsuche war bei mir eher die westliche Philosophie zuständig. Der entscheidende Wendepunkt für mich war dann das Studium Schopenhauers. Unbefriedigt ließ mich da allerdings die Frage, wie eine solche Philosophie ganz konkret zu leben wäre. Anders gesagt: wie das Konzept der Verneinung des Willens in reiner ästhetischer Betrachtung ganz praktisch umzusetzen wäre (womit ich mittlerweile kein mehr Problem habe ...
). Es war also die Suche nach einer leidüberwindenden Praxis, die mich nun erneut nach dem Band mit den Sutten greifen ließ (das war ja der Anspruch, den speziell der Buddhismus erhob) - die ich nun, vor dem geistigen Hintergrund von Schopenhauers 'Leidensphilosophie', mit tieferem Verständnis las. Nicht nur das - es veranlasste mich auch, mit 'Meditation' zu beginnen. Ānāpānasati - das entsprechende Sutta gehörte praktischerweise mit zu "meiner" Sammlung.
Bis ich dann Zuflucht nahm, sollten noch einige Jahre vergehen, in denen ich viele Entdeckungen machte, die meinen Weg dauerhaft prägen sollten. Nicht nur geschichtlich überlieferte Ideen, wobei die für mich wohl wichtigsten 'Weichensteller' der Tradition Nagārjuna, das Biyan Lu und Dōgen Zenji waren. Aber noch wichtiger war die Entdeckung, auf diesem Weg nicht alleine zu sein. Also das Finden von Weggefährten und -gefährtinnen und - last not least - meiner Lehrerin. Anders gesagt: das 'dritte Juwel', über das ich dann irgendwann stolperte; Saṃgha.
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Hallo Shankara (und alle anderen),
was mich schon als Kind fast wahnsinnig gemacht hat, war die Angst vor der eigenen Vergänglichkeit, der unausweichlichen Sterblichkeit und Auslöschung. Mein im engeren Sinne atheistisches und im weiteren Sinne auch evangelisch-christliches Umfeld schien da wenig Antworten zu haben. Am Buddhismus haben mich als Teenager vorerst besonders zwei Dinge fasziniert: Dass der Buddha (und z.B. viele tibetische Lamas und Tulkus) sich angeblich ihrer früheren Leben bewusst geworden waren, sie also 'ihre' Vergänglichkeit in gewissem Sinne transzendiert zu haben schienen. Und zweitens das Buch Die große Befreiung von D.T. Suzuki, das ich mit 16 zu lesen versuchte.
Ich war damals vielleicht sogar noch überheblicher als heute und war fasziniert davon, den Inhalt dieses Buches einfach nicht verstehen zu können. Nach ein paar Jahren versuchte ich es noch einmal. Beim dritten Versuch begann ich dann aus eigenen Stücken mit Koans zu praktizieren. Als ich wieder Jahre später einen koreanischen Zen-Meister traf, der Koanschulung anbot, hatte ich das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein. Ich blieb dort 9 Jahre, nahm an etwa 20 längeren sowie rund 90 Wochenend-Retreats teil und wurde zum Übersetzer meines Lehrers. Die Koan-Praxis ist auch heute mein Zuhause.
Last but not least: Habt ihr das Gefunden, was ihr im Buddhismus gesucht habt? Oder seid ihr noch am suchen? Was hat sich in eurem Leben verändert und habt ihr das erreicht, was ihr ursprünglich erreichen wolltet?
Ich kann nicht behaupten, dass ich mein ursprüngliches Problem gelöst hätte. Gefunden habe ich nichts, das nicht ohnehin schon immer genau jetzt da war. Ich bin definitiv noch am suchen, sehe aber vielleicht die Richtung heute klarer. Nach meinem Verständnis ist Koan-Praxis genau diese Suche, die sich im jeweils jetzigen Gewahrsein auf den Suchenden selbst (und darin zugleich auf alles) richtet.
Tai