Gräßlich diese Erwartungen, die sich nicht an die Menschen halten

Erster Kontakt zu einer Buddhistischen Gemeinschaft
- Bolthvil
- Unerledigt
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Schönen guten Abend zusammen,
als stiller Mitleser fällt mir immer wieder auf, dass mir gewisse Inhalte, Wörter nicht bekannt sind und ich sie mir durch das Forum erschließen muss. Jedoch auch, dass ich täglich auf neue interessante Texte, Medien und Aussagen stoße, die mich zum Nachdenken anregen, dafür auch ein Dank an euch - die Community!
Ich würde mir gerne ein fundamentiertes Wissen aneignen, dazu habe ich ein paar Fragen:
Wann sollte ich damit beginnen, diese Texte zu lesen: Tipitaka, Dreikorb, der Palikanon des Theravada Buddhismus
Der Drei-Korb scheint schon ziemlich schwere Kost zu sein und ich weiß nicht, ob ich mich dazu bereit fühle, muss ich ehrlich eingestehen.
Sind diese Texte mit der Bibel, dem Koran zu vergleichen? Gewiss nicht inhaltlich, aber von ihrem Wert für ihre Anhänger?
Wie lange sollte mein Grundlagenstudium fortgesetzt werden?
Es gibt allerlei Bücher, die mit der Einführung in den Buddhismus werben, als auch Titel, die man wohl gelesen haben sollte.
Eine kleine Auswahl an Büchern liegt bereits hier, als auch Links, die ich aus dem Forum erhalten habe.
Wie sehr sollte ich mich auf die vermittelten Inhalte (insofern ich sie aufnehmen kann) aus dem Tempel beziehen?
Mir ist bewusst, dass dies sehr persönliche Fragen sind und es mit Sicherheit kein Handbuch oder ein How-To dazu gibt, dazu ist die Anzahl der Quellen auch einfach zu überwältigend. Dennoch wäre eine grobe Richtung wirklich toll oder zumindest einen Einblick in eure Werdegänge, wenn es beliebt.
Liebe Grüße und einen tollen Start ins Wochenende
Bolthvil
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Ich antworte erst einmal allgemein mit diesem kurzen Text: Mit Buddhismus beginnen.
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Guten Morgen Boltvil,
ich habe von hinten angefangen, d.h. ich habe jahrelang leichtere Kost zu mir genommen, Erfahrungen mit der Lehre gemacht und dann erst in den Palikanon reingeschaut. Was ich immer wieder mache, um mich zu vergewissern. Dazu lade ich mir dann immer wieder Teile herunter, die hier im Forum zitiert werden.
Ich bin keine Schriftgelehrte, keine Nonne, aber eine Frau mit jahrzehntelanger Erfahrung. Viele, die den Palikanon auswendig können, sind deshalb noch nicht unbedingt Fortgeschrittene.
Vertrau Deinem Gefühl.
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Rauchen, smartphons, alkohol.....
da fält mir eine Zen Geschichte ein.
Zwei mönche verlaufen sich in den Bergen und kommen als es dunkel wird an eine verlassene Hütte. Sie treten ein und finden auf einem Tisch eine noch verschlossene schnaps flasche. Der eine Mönch genemigt sich einen schluck um seinen durst zu stillen.
der zweite Mönch schreit entsetzt:" du sollst doch keinen Alkohol Trinken"
Darauf erwidert der Erste " wer micht trinkt ist kein Mensch"
Der zweit mönch wird wüttend sein" was soll ich den sonst sein? Wenn ich mich an meine gelübte und die ordensregel halte soll ich also kein mensch sein? Was den sonnst?"
Der erste mönch genehmigt sich eine zweiten schluck schnaps und meint dann " kein Mensch, ein stock steifer heilliger "
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Rauchen, smartphons, alkohol.....
da fält mir eine Zen Geschichte ein.
Zwei mönche verlaufen sich in den Bergen und kommen als es dunkel wird an eine verlassene Hütte. Sie treten ein und finden auf einem Tisch eine noch verschlossene schnaps flasche. Der eine Mönch genemigt sich einen schluck um seinen durst zu stillen.
der zweite Mönch schreit entsetzt:" du sollst doch keinen Alkohol Trinken"
Darauf erwidert der Erste " wer micht trinkt ist kein Mensch"
Der zweit mönch wird wüttend sein" was soll ich den sonst sein? Wenn ich mich an meine gelübte und die ordensregel halte soll ich also kein mensch sein? Was den sonnst?"
Der erste mönch genehmigt sich eine zweiten schluck schnaps und meint dann " kein Mensch, ein stock steifer heilliger "
Warum sollte man denn, wenn.man keinen Alkohol trinkt und sich als Mönch an die Gelübte hält kein Mensch sein? Wo hast du die Geschichte her? Was ist deine Quelle?
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Rauchen, smartphons, alkohol.....
da fält mir eine Zen Geschichte ein.
Zwei mönche verlaufen sich in den Bergen und kommen als es dunkel wird an eine verlassene Hütte. Sie treten ein und finden auf einem Tisch eine noch verschlossene schnaps flasche. Der eine Mönch genemigt sich einen schluck um seinen durst zu stillen.
der zweite Mönch schreit entsetzt:" du sollst doch keinen Alkohol Trinken"
Darauf erwidert der Erste " wer micht trinkt ist kein Mensch"
Der zweit mönch wird wüttend sein" was soll ich den sonst sein? Wenn ich mich an meine gelübte und die ordensregel halte soll ich also kein mensch sein? Was den sonnst?"
Der erste mönch genehmigt sich eine zweiten schluck schnaps und meint dann " kein Mensch, ein stock steifer heilliger "
Warum sollte man denn, wenn.man keinen Alkohol trinkt und sich als Mönch an die Gelübte hält kein Mensch sein? Wo hast du die Geschichte her? Was ist deine Quelle?
menschen haben fehler, heillige nicht.
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Da wir Menschen sind, sind wir mit eben solchen Fähigkeiten und Schwächen ausgestattet. Es kann Ausdruck von Irrsinn oder Narzissmus sein, Ausdruck von Stolz und Anhaftung an ein bestimmtes Persönlichkeitsbild, wenn ein Mensch simuliert, er habe alle Schwächen hinter sich gelassen. Im Einklang mit der Wirklichkeit zu leben, bedeutet auch, ich Einklang mit den Bedingungen des Menschseins zu leben. Diese Sichtweise öffnet aber natürlich auch dem Selbstbetrug in entgegengesetzter Hinsicht Tür und Tor, weil mit diesem Argument jede Ausschweifung gerechtfertigt werden kann.
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Schönen guten Tag, liebes Forum,
@HeWhoRemains vielen Dank für deinen Link, diesen habe ich direkt gelesen, verinnerlicht und das Buch: "In den Worten des Buddha" bestellt. Es liegt jetzt hier seit deinem Post auf dem Tisch, zeitlich bin ich leider etwas eingegrenzt. - Eine wirklich gute Empfehlung. Danke.
Monika du hast vollkommen recht, die Weisheit mit einem Löffel zu futtern wird nicht möglich sein. Das Sammeln und Erleben von Erfahrungen ist unabdingbar auf nahezu jedem Weg. Danke für deinen Input - dieser hilft mir sehr nicht zu gierig, zu schnell, zu blind, zu verbissen und stur Inhalte in mich rein zu prügeln.
Ich hoffe, es verstößt nicht gegen die Forenregeln, diesen Thread mehr oder minder als mein persönliches und öffentliches Tagebuch zu nutzen.
Mir gefällt der angesprochene Gedanke des menschlich seins und bleiben. Mit Sicherheit haben wir alle Laster und Probleme, aber muss/darf ich diesen frönen, wenn ich mich auf den Weg der Erleuchtung begebe?
Wie bereits in einem vorigen Post angesprochen befinde ich mich seit sehr kurzer Zeit in der Abstinenz einer Droge, die ich ca. 15 Jahre lang, mit Unterbrechungen konsumiert habe, außerdem habe ich das Rauchen und den Konsum von Alkohol aufgegeben. Nicht um ein guter Buddhist zu werden oder weil ich mich für den Buddhismus interessiere.
Einfach, weil es nicht meine Probleme löst, sondern eher im Gegenteil, weil vor allem der Konsum von Cannabis mich abstumpfen lassen hat und mir sehr viel Lebensfreude genommen hat.
Ich gehe so detailliert darauf ein, weil Thorsten Hallscheidt schrieb, dass ein Mensch simuliert er habe alle Schwächen hinter sich gelassen und dies zu nur neuer Anhaftung führen wird. - Selbstverständlich möchte ich damit nicht sagen, dass ich all meine Schwächen hinter mir gelassen habe, das wäre vermessen und gelogen. Dennoch ist das Aufgeben einiger Schwächen, doch ein guter Schritt, oder?
Ist es denn nun falsch, dass ich meinen Süchten entsage und diese inneren Dämonen bekämpfen möchte? - Ich würde das für mich persönlich mit einem klaren Nein beantworten.
Denn erst seit der kurzen Abstinenz, betreibe ich wieder regelmäßig Sport, besuche den Tempel jeden Sonntag und fühle mich insgesamt etwas besser.
Vergangenen Sonntag wurde Khao Pansa im Tempel gefeiert, dies ist ein buddhistischer Feiertag in Thailand, dieser läutet die Regenzeit ein - ganz grob gesagt. Hier eine etwas deutlichere Erklärung: Khao Pansa
Es waren also wesentlich mehr Leute dort, als ich es von meinen ersten Besuchen gewohnt war. Die letzten Male waren etwa zwei bis fünf Leute anwesend, Nachmittags zum Meditieren nochmal drei. Diesen Sonntag waren es schätzungsweise 60-80 Menschen, es war sehr beeindruckend und berührend.
Ich steche mit meiner Größe und meinem Aussehen natürlich sehr heraus unter all den anwesenden Thailändern. Ich wurde auch oft angesprochen, was mir ein gutes Gefühl gegeben hat. Die Leute sind sehr nett und freundlich - auch wenn manche skeptisch schienen, was für mich vollkommen in Ordnung ist.
Meine absolute Unwissenheit und mein Nichtverstehen der Zeremonien und Gebete hat mir sehr zugesetzt und war mir sehr unangenehm, deshalb war es schön, dass ich immer wieder von den Anwesenden eingebunden wurde.
Ich empfand die Stimmung als sehr spirituell und für mich wohltuend.
Abends, zu Hause angekommen, kam ich immer wieder ins Schluchzen und Weinen, ich kann gar nicht genau sagen wieso, vielleicht hängt es auch noch mit meinem Entzug zusammen.
Seit letztem Sonntag hadere ich mit allem.
Meinen Gedanken, meiner Art mein Leben zu begehen, jeglicher Tätigkeit, die ich ausführe. Außerdem habe ich das Gefühl, dass mir alles misslingt und ich mich schleunigst um meine innere Ruhe kümmern sollte. Wie genau ich das anstellen soll, weiß ich leider noch nicht im Geringsten.
Der Abt des Klosters ist seit Mittwoch von einer Reise zurückgekehrt, Sonntag darf ich die Zeit nutzen, um mit ihm in ein Gespräch zu gehen. Er soll ausreichend gutes Deutsch sprechen, sodass ein Austausch möglich sein wird.
Ich arbeite nach wie vor an meinem thailändisch und es kommen immer mehr Worte und Halbsätze aus mir raus.
Tiefere Einblicke in die Meditation bzw. verschieden Techniken würden mir glaube ich guttun. Autodidaktisch empfinde ich dies aber als sehr anspruchsvoll.
Ich entschuldige mich für meine strukturlosen Gedanken und bedanke mich bereits jetzt für jedes geschriebene Wort hierzu.
Genießt den Rest der Woche,
liebe Grüße Bolthvil.
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Mir scheint das da ein Irtum besteht (meiner oder deinerseits das weis ich noch nicht
)
aber das abstehen fon drogen solte wohl kein Kampf gegen einen Dämo sein
kämpfen fordert kraft und macht irgend wann müde. Sich mit seinen süchten zu versönen und zu sagen:" hallo sucht schön guckst du vorbei, schauen wir mal was du heute wieder auslöst. Was nur so wenig nein das reicht bei weitem noch nicht das ich wieder begine misst in mich auf zu nehmen. Hab dich aber trozdem lieb"
so kannst du dir erlauben die sucht zu fühlen und wahr zu nehmen ohne ihr nachgeben zu müssen und so brauchst du weniger kraft als in einem kampf.
Des weiteren setz dich mal und sag dir :" ich muss ruhiger werden und meine inere mitte finden!" Das kann ja garnicht funktionieren. Setz dich und erlaub dir aufgewühlt und in gedanken zu sein und betrachte den strom ohne etwas dazu zu tun dan merkst du wie schnell gedanken wieder zu luft werden.
mut den kampf den du führst ist es klar das dir alles misslingt und du am boden zerstört bist. Dir fehlt die energie weil du etwas erzwingen willst das einfach zeit und liebe braucht
zu verschiedenen Meditationstechnicken findest du hier sicher einiges aber egl ob die augen offen oder zu sind oder ob du matras zählst oder deine athem beobachtest fiel wichtiger ist die haltung des geistes und des herzens. Für mich war mal die Idee " alles darf in der Meditation sein aber nichts muss es sind einfach xy minuten freiheit egal was da kommt" sehr beruhigend und lies mich einiges neues endeken.
wenn ich mich iree bitte ich jemanden mit meinem zenstock kräftig zu zu langen auf das meine verwirtheit im schmerze verschwinden möge
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Ich gehe so detailliert darauf ein, weil Thorsten Hallscheidt schrieb, dass ein Mensch simuliert er habe alle Schwächen hinter sich gelassen und dies zu nur neuer Anhaftung führen wird. - Selbstverständlich möchte ich damit nicht sagen, dass ich all meine Schwächen hinter mir gelassen habe, das wäre vermessen und gelogen. Dennoch ist das Aufgeben einiger Schwächen, doch ein guter Schritt, oder?
Ja, klar ist das Aufgeben von Abhängigkeiten ein guter Schritt. Das habe ich auch nicht in Zweifel gezogen. Das macht mich aber nicht automatisch zu einem besseren Menschen. Wenn das Aufgeben einer Abhängigkeit dazu führt, dass ich auf andere herabblicke, oder mich für etwas Besonderes halte, oder beginne, ungnädiger auf andere zu schauen, die das nicht geschafft haben, oder ich mich damit zu einer moralischen Instanz für andere machen möchte, wird es problematisch. Sobald ich etwas tue, um mein Ego zu stützen und zu stärken (und sei es auch als Eremit in einer Höhle zu leben), ist das ein gefährlicher Irrweg. Das meinte ich damit. Ich rede aus eigener Erfahrung – und möchte keinesfalls über Dich urteilen. Ich kenne Dich ja auch gar nicht.
Es gab und gibt für mich eine schöne Übung für die buddhistische Praxis im Alltag, mit der ich gut überprüfen kann, ob sich wieder so eine Hybris aufbaut: Sich nicht über andere stellen, sich nicht unter andere stellen, sich nicht auf die gleiche Ebene mit anderen stellen. Das kann ich von den großen Lebensthemen ausgehend bis selbst auf die kleinsten gedanklichen Herabwürdigungen anderer oder Selbsterniedrigungen anwenden, die zum Beispiel im Supermarkt oder in der Straßenbahn quasi im Autopilot vor mich hin denke.
Ich werde immer wieder fündig.
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Wenn du psychische Probleme haben solltest, möchte ich dir raten nicht Rat bei einem Abt zu suchen oder mit Meditation anzufangen. Dafür gibt es Experten, respektive psychologische Psychotherapeuten. Die Liste von Menschen, die sich selber in einem Kloster durch einen Retreat o.Ä. therapieren wollten und sich erhängt haben, ist deutlich länger als man glaubt.
Meditation ist kein feel-good Wellness-Program, keine Therapie. Sie hat auch Nebenwirkungen, z.T. recht deutliche. Bei einem nicht geringen Anteil der Beginnern führt sie zum Beispiel zu Alpträumen und negativen Verstimmungen.
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Wenn du psychische Probleme haben solltest, möchte ich dir raten nicht Rat bei einem Abt zu suchen oder mit Meditation anzufangen. Dafür gibt es Experten, respektive psychologische Psychotherapeuten. Die Liste von Menschen, die sich selber in einem Kloster durch einen Retreat o.Ä. therapieren wollten und sich erhängt haben, ist deutlich länger als man glaubt.
Meditation ist kein feel-good Wellness-Program, keine Therapie. Sie hat auch Nebenwirkungen, z.T. recht deutliche. Bei einem nicht geringen Anteil der Beginnern führt sie zum Beispiel zu Alpträumen und negativen Verstimmungen.
Es gibt zwei Wege aus solcher Art Probleme:
Wenn es irgendwie geht, lernen die Depression an die Leine legen und um den Block gehen, das Monster ausführen.
Die Unruhe durch sich hinsetzen daran hindern, dass sie verletzt oder mich verletzen kann.
Bei neurologischen Störungen ist der Psychiater/Neurologe die richtige Adresse, denn es muss klar sein, ob es ein neurologisches, körperliches Problem ist. Das kann man durch die zwei Wege erkennen, wenn diese nicht wirken.
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Bei neurologischen Störungen ist der Psychiater/Neurologe die richtige Adresse, denn es muss klar sein, ob es ein neurologisches, körperliches Problem ist. Das kann man durch die zwei Wege erkennen, wenn diese nicht wirken.
Eine Depression ist eine neurologische Erkrankung, gekennzeichnet durch eine Ungleichgewicht an Neurotransmittern, respektive Serotonin.
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Bei neurologischen Störungen ist der Psychiater/Neurologe die richtige Adresse, denn es muss klar sein, ob es ein neurologisches, körperliches Problem ist. Das kann man durch die zwei Wege erkennen, wenn diese nicht wirken.
Eine Depression ist eine neurologische Erkrankung, gekennzeichnet durch eine Ungleichgewicht an Neurotransmittern, respektive Serotonin.
Hab ich was anderes behauptet? Aber die Medikamente können nur wirklich wirken, wenn man lernt, die Depression an die Leine zu legen.
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Was soll das heißen, die "Depression an die Leine legen"?
Zwei Wege impliziert ein entweder oder.
Die Depression als schwarzen Hund sehen. Die Niedergeschlagenheit wird man nicht durch "SitZen" los, da muss man sich bewegen.
Bei der Überaktivität hilft SitZen. Denn wer soll was tun, wenn man sich nicht bewegt?
Aber ich erkenne auch, dass es mir nicht möglich ist hier mitzuhalten. Die Meinung von Fachleuten ist maßgeblich., nicht die Erfahrung.
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Schönen guten Abend zusammen,
da mein Geschriebenes anscheinend nicht eindeutig genug war bzw. zu Verwirrung geführt hat, möchte ich es gerne an dieser Stelle weiter ausführen. Um das Gespräch weiter in Gang zu halten, möchte ich mit derselben offenen und ehrlichen Art voranschreiten, wie es meine Vorschreiber bereits getan haben.
Mir eine Depression oder psychische Probleme zu attestieren, finde ich sehr einfach.
Seit Sonntag sind mit heute nicht mal vier ganze Tage vergangen. Vier Tage der Niedergeschlagenheit sind in meinen Augen etwas völlig Normales im menschlichen Leben, korrigiert mich wenn nicht.
Sollte jemand hier sein, der behauptet: "Ich bin jeden Tag vollends zufrieden, glücklich, ausgeglichen und das schon mein Leben lang!", würde ich gerne erfahren, wie und warum das möglich ist - diesen Zustand würde ich gerne, wie oben bereits angedeutet erreichen wollen.
Deshalb möchte ich hinzufügen, dass ich mich tatsächlich ein wenig missverstanden fühle.
Wegen vier Tagen der Nachdenklichkeit/ Niedergeschlagenheit würde ich nicht behaupten, dass ich in einer Depression stecke, geschweige denn...
und sich erhängt haben,
Davon abgesehen finde ich die Anspielung auf suizidale Gedanken, mehr als unangebracht bei einer einfachen Schilderung meiner Gefühlswelt - ich wiederhole mich - seit nicht mal vier Tagen.
Daher wie bereits angesprochen, möchte ich euch weiterhin teilhaben lassen und es weiter ausführen, da es zu Unstimmigkeiten gekommen ist im Verständnis.
Ich hadere mit der Art, wie ich mein Leben lebe. Viel mehr aber, wie wir (fast) alle unsere Leben leben.
Damit meine ich, dass ich infrage stelle, ob es das Richtige ist, jeden Tag acht bis zehn Stunden arbeiten zu gehen. Nur um Rechnungen, Miete etc. zu zahlen, nur damit ich dasselbe im nächsten Monat wieder tun kann... und wieder und wieder und wieder.
Um es etwas greifbarer zu formulieren: Ich frage mich, ob der Kapitalismus und das Mitspielen in diesem System wirklich das ist, was einen zur Erfüllung seines Lebens bringen kann.
Gewiss stecke ich in keiner Depression, aber ggf. in einer kleinen Sinnkrise, das mag sein.
Welcher Mensch war das denn noch nicht und genau deshalb haben sich doch einige hier im Forum versammelt, um Anregungen, Ideen, Leitfäden aus dem Buddhismus für sich und Ihre Leben zu adaptieren.
Wenn ich schrieb, ich hadere mit meinen Gedanken, meinte ich damit, dass ich mich selbst immer wieder erwische, wie ich sehr herabschauend bin und unglaublich schnell über Menschen urteile. Ein Alltagsbeispiel wäre, dass ich einen dicken Menschen sehe und ich direkt denke: "Meine Güte, muss das sein!" - ich möchte das gar nicht, ich habe nichts gegen dicke Menschen und dennoch kommen diese unausstehlichen Gedanken - dass man mit so etwas hadert, erachte ich nicht als depressiv, sondern als selbst reflektierend.
Wenn ich sagte, dass mir alles misslingt, meinte ich damit, dass ich einen Schraubendreher aus der Hand fallen lasse oder nicht direkt den Schraubenkopf perfekt treffe.
Gegebenenfalls haben meine Schilderungen zu viel Interpretationsspielraum gelassen, dafür möchte ich mich entschuldigen und grenze das Gesamtbild hiermit etwas ein.
Seit meinem nicht Kiffen, kommen einfach all die Gedanken, Gefühle hoch die ich so lange unterdrückt habe. Diese versuche ich nun greifbar und verarbeitbar zu machen.
Derweil stelle ich fest, dass einige Konventionen in unser aller Leben (das der meisten), nicht die Werte, Normen und Dinge sind, die für mich erstrebenswert sind. --- Großes Haus mit Vorgarten, dickes Auto, hübsche/r Partner/in, Kinder, Hund und immer die neuesten Elektrogeräte.
Höher, schneller, weiter.
Ich bin ein lebensfroher, lustiger, kontaktfreudiger Mensch, nichtsdestotrotz hinterfrage ich meine Lebensart, meine Gedanken und meine Gefühle. Dabei kritisch mit sich selber zu sein, erachte ich nicht als psychisch krank, sondern als Entwicklungsprozess und einen neuen Weg, den man für sich erschließen möchte.
Danke für euer Geschriebenes, es hilft mir mich selbst zu reflektieren, nochmal meine Texte zu lesen, mich besser kennenzulernen und neu zu verstehen.
Vielleicht war gestern ein schlechterer Tag als heute und es las sich deutlich düsterer als es in Wahrheit ist.
Liebe Grüße
Bolthvil
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Um es etwas greifbarer zu formulieren: Ich frage mich, ob der Kapitalismus und das Mitspielen in diesem System wirklich das ist, was einen zur Erfüllung seines Lebens bringen kann.
Erinnert mich an eine Signatur, die ich in Erinnerung behalten habe: Sie stammt im Original von Jiddu Krishnamurti:
ZitatEs ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.
Sollte jemand hier sein, der behauptet: "Ich bin jeden Tag vollends zufrieden, glücklich, ausgeglichen und das schon mein Leben lang!", würde ich gerne erfahren, wie und warum das möglich ist - diesen Zustand würde ich gerne, wie oben bereits angedeutet erreichen wollen.
Immer nur Sonne, nie Regen fände ich aber auch nicht so ideal.
ZitatEin Mönch fragte Tozan: „Wenn Kälte und Hitze kommen, wie kann man ihnen ausweichen?“
Tozan antwortete: „Warum gehst du nicht an den Ort, wo es weder Kälte noch Hitze gibt?“
Der Mönch sagte: „Was ist das für ein Ort, wo es weder Kälte noch Hitze gibt?“
Tozan entgegnete: „Wenn es kalt ist, töte dich mit der Kälte! Wenn es heiß ist, töte dich mit der
Hitze!"
Ansonsten danke für dein Teilen deiner Situation. -
Lieber Bolthvil,
ich danke Dir für Deine Mühe und berechtigte Richtigstellung Deiner Beiträge.
Du siehst, wie schnell ein Thread in die falsche Richtung geht und sich "Experten" sogleich auf jedes Wort schmeißen, sich weit aus dem Fenster hängen und nicht merken, wie unsensibel sie unterwegs sind.
Ich finde Dich sehr mutig und stark, dass Dich das nicht noch mehr runterzieht. Und ja, ich bin von Natur aus ein positiver Mensch und meistens gut drauf. Meistens, aber eben nicht immer. Und ja, das ist mehr als normal.
Du bist auf einem sehr guten Weg, denn Du reflektierst und bleibst offen.
Ich freue mich, dass es Menschen gibt wie Dich.
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Ich hadere mit der Art, wie ich mein Leben lebe. Viel mehr aber, wie wir (fast) alle unsere Leben leben.
Damit meine ich, dass ich infrage stelle, ob es das Richtige ist, jeden Tag acht bis zehn Stunden arbeiten zu gehen. Nur um Rechnungen, Miete etc. zu zahlen, nur damit ich dasselbe im nächsten Monat wieder tun kann... und wieder und wieder und wieder.
Um es etwas greifbarer zu formulieren: Ich frage mich, ob der Kapitalismus und das Mitspielen in diesem System wirklich das ist, was einen zur Erfüllung seines Lebens bringen kann.
Gewiss stecke ich in keiner Depression, aber ggf. in einer kleinen Sinnkrise, das mag sein.
Welcher Mensch war das denn noch nicht und genau deshalb haben sich doch einige hier im Forum versammelt, um Anregungen, Ideen, Leitfäden aus dem Buddhismus für sich und Ihre Leben zu adaptieren.
Wenn ich schrieb, ich hadere mit meinen Gedanken, meinte ich damit, dass ich mich selbst immer wieder erwische, wie ich sehr herabschauend bin und unglaublich schnell über Menschen urteile. Ein Alltagsbeispiel wäre, dass ich einen dicken Menschen sehe und ich direkt denke: "Meine Güte, muss das sein!" - ich möchte das gar nicht, ich habe nichts gegen dicke Menschen und dennoch kommen diese unausstehlichen Gedanken - dass man mit so etwas hadert, erachte ich nicht als depressiv, sondern als selbst reflektierend.
Wenn ich sagte, dass mir alles misslingt, meinte ich damit, dass ich einen Schraubendreher aus der Hand fallen lasse oder nicht direkt den Schraubenkopf perfekt treffe.
Gegebenenfalls haben meine Schilderungen zu viel Interpretationsspielraum gelassen, dafür möchte ich mich entschuldigen und grenze das Gesamtbild hiermit etwas ein.
Seit meinem nicht Kiffen, kommen einfach all die Gedanken, Gefühle hoch die ich so lange unterdrückt habe. Diese versuche ich nun greifbar und verarbeitbar zu machen.
Derweil stelle ich fest, dass einige Konventionen in unser aller Leben (das der meisten), nicht die Werte, Normen und Dinge sind, die für mich erstrebenswert sind. --- Großes Haus mit Vorgarten, dickes Auto, hübsche/r Partner/in, Kinder, Hund und immer die neuesten Elektrogeräte.
Höher, schneller, weiter.
Ich bin ein lebensfroher, lustiger, kontaktfreudiger Mensch, nichtsdestotrotz hinterfrage ich meine Lebensart, meine Gedanken und meine Gefühle. Dabei kritisch mit sich selber zu sein, erachte ich nicht als psychisch krank, sondern als Entwicklungsprozess und einen neuen Weg, den man für sich erschließen möchte.
Liebe Grüße
Bolthvil
Servus Bolthvil!
Deine Gedanken kenne ich, und viele andere Menschen auch.
Was mir geholfen hat, war neben einer intensiven meditativen Praxis, der Rückzug aus den Sozialen Netzwerken.
Ich lese kaum noch Nachrichten und verfasse nur noch wenige Beiträge im Netz.
Auf der einen Seite wird man mit schlechten Nachrichten (gegen die man meistens nichts tun kann) erschlagen, und auf der anderen Seite wird man in den Foren belogen und beleidigt.
Auch in den buddhistischen Foren ist dieser Hass (bedingt durch Angst) schon angekommen.
In Wirklichkeit interessiert sich niemand für Dich und mich.
Es ist eine weitere scheinbar anonyme Bühne, wo jeder sein darf, was er im Alltag nicht ist (Erleuchtet, Lehrer, Doktor und Politiker).
Als ich mich vor einigen Monaten geweigert hatte, die Russen zu hassen, hinter Corona eine Verschwörung gegen die Menschen zu sehen, wurde ich direkt und indirekt beleidigt, gemobbt und angegriffen (in verschiedenen Foren) .
Man hat mich mit Hass und beleidigungen, Sticheleien überschüttet.
Das passiert derzeit überall.
Du hörst in Deinem Herzen eine Stimme, die Dir sagt, dass irgendetwas nicht stimmt.
Das ist gut so.
Aber für die Welt inkl der Menschen gibt es keine Hoffnung mehr.
Der Hass und die Angst verschwinden nämlich nicht, aber wenn du die buddhistische Lehre zur Herzensangelegenheit machst, dann kommst du aus diesen Kreislauf heraus.
Suche dir einen Lehrer inklusive Sangha und lass diese innere Stimme nicht verstummen.
Meide das Internet wo es dir nur möglich ist, ebenso die Nachrichten.
Dann geht es ziemlich schnell wieder bergauf.
Alles Gute für dich!
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Ich hinterfrage meine Erfahrungen durch Erfahrungen mit anderen Menschen, und zwar mit im Leben stehenden. Das sollte auch eine buddhistische Gemeinschaft sein. Ein Ort, an dem es um eigene Erfahrungen mit der Lehre geht. Aber in dieser „Gemeinschaft“ „Buddhaland“ gibt es das nicht, warum sollte ich den Hinweisen hier folgen eine buddhistische Gemeinschaft aufzusuchen? Hier habe ich alles, was ich in der Wirklichkeit garantiert nicht erleben möchte. In einer Gemeinschaft mit lebenden Menschen sein und nur zu hören, was ich hier lese: Lies dieses Buch, sieh diesen Film, hör den Meister, dafür sind wir nicht da.
Setzen, Klappe halten, Nicht denken.