Anhaftung an Ich bzw. Nicht-Ich
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Hendrik
Hat das Thema freigeschaltet. -
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Von der Idee, es gäbe ein relevantes/ eigenständiges/ anderes/ was auch immer Ich im Gegensatz zu den anderen bzw. von deren Negation überzeugt zu sein. Ich las mal, das Ich zu verneinen richte mehr Schaden an, bin aber selbst mit der Frage noch nicht fertig.
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Ich denke mal, das Nicht-Ich müsste schon konkret gefühlt werden. Es nützt bestimmt nichts, sich bloß einzureden dass das Ich-Gefühl nur Illusion ist. Ich weiß gar nicht, ob die Ichlosigkeit anders als durch einen Sprung vom Ich-Gefühl hin zum Alles/Nichts-Gefühl erlangt werden könnte.
Ich selbst versuche oft, nachdem ich beim Meditieren eine hinreichend tiefe Konzentration (Rechte Sammlung) erlangt habe, mir den Koan(?) zu stellen: "Was bin ich?", bzw. "Was ist dies?" Das geht bei mir nur, wenn ich an diese Frage erst mal mit der Annahme heran trete, dass "Ich bin."
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Am Nicht-ich haftet man nicht mehr an, weil das nicht-ich den anhaftenden “verschwinden“ lässt. In dem wir uns zum Beispiel diese Frage ernsthaft stellen, gehen wir immer noch bewusst oder unbewusst von einem Ich aus, dass irgendwo anhaften können.
Auch das viel erwähnte loslassen ist immer nur ein Resultat von einem Ich-glauben.
Jemand der Einsicht und Befreiung erlangt hat, stellt sich die Frage nicht mehr.
Manche Menschen verstecken dieses Selbst in den Nicht-selbst Erscheinungen.
Man sagt dann : ”Ja ok, da ist kein Ich, weil alles eins ist “.
Man verfrachtet das Selbst, in die Nicht-selbst Elemente.
Speziell wenn man nur Samadhi entwickelt, ohne dass man Samadhi als Werkzeug bzw Ruhepol verwendet, entsteht ziemlich schnell die Idee, dass man zwar kein Selbst hat, aber alles andere ist.
Sozusagen ein Trostpflaster.
Man macht dann aus 0+0 = 1.
Natürlich lebt ein Forum von solchen Diskussionen, aber dadurch entstehen in erster Linie, Gläubige oder Ungläubige.
Man sollte sich dann auch gleich anschauen, was einen von der meditativen Praxis abhält und warum man indirekt immer davon ausgeht, dass dieses Ich vielleicht in einer Zukunft diese Fragen klären wird.
Man erhält diesen Ich-glauben am Leben, in den man sich sagt, dass man noch dieses und jenes Buch lesen muss, um in einer Zukunft, Freiheit zu erlangen.
Der nächste Stolperstein ist das Thema der absoluten und relativen Realität.
Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Wir dürfen heute diese ganzen Bücher und Texte der verwirklichten Meister lesen, und das birgt auch seine Gefahren.
Meistens sind diese Bücher erst dann entstanden, als diese Lehrer schon Befreiung erlangt haben.
Wenn man nämlich eine Erleuchtung hatte (Minimum Stromeintritt), und eben der Pfad in der Frucht endet, dann wird einem klar, dass jeder Pfad der vom Herzen weg führt eine Sackgasse ist.
Man sieht noch den Pfad den man gegangen ist, aber niemanden mehr der diesen Weg gehen könnte.
Im Grunde ist die buddhistische Lehre ganz einfach. Man kümmert sich um Sila,Samadhi und dann kommt der Rest von selbst.
Aber während man locker 5 Stunden am Tag im internet , vor dem Fernseher oder am Strand verbringen kann, sind die 60 bis 120 Minuten am Tag auf dem Kissen fast unmöglich.
Selbst wenn ein Arahat hier einen Account hätte, könnte er uns nicht die Praxis abnehmen.
Wer es also wirklich wissen möchte, muss sein Leben zur Meditation machen.
Hinschauen wenn es wehtut,langweilig ist und nervt.
Hinschauen wenn es schön und aufregend ist.
Lg Martin
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Ich las mal, das Ich zu verneinen richte mehr Schaden an, bin aber selbst mit der Frage noch nicht fertig.
Wie kann das Ich das Ich eigentlich verneinen? Es existiert dann ja als das verneinende Ich.
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Welche Definition meinst Du?
Im Kanon steht:
»Gleichwie bei Anhäufung der Teile
Man da von einem Wagen spricht,
Braucht man, sobald die Gruppen da sind,
Den populären Namen 'Mensch'.«
(S.5.10).Meine Frage an dich, lieber mukti , wer schreibt das?
Ich vertiefe es kurz, bin "ich" nur die "Anhäufung der Teile" oder der Lebendige Mensch, also Igor07 ? Sehr einfach zu verstehen.
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Da sind Gedanken, Muskelbewegungen usw. und die Vorstellung "das bin ich".
Ich kann jetzt keinen wesentlichen Unterschied sehen zwischen "Anhäufung der Teile" und "Lebendiger Mensch".
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Das Anhaften an einem Ich ist ein Prozess. Dieser kann alle möglichen Ich-Vorstellungen beinhalten darunter auch falsch Ideen die man sich von der Abwesenheit eines Ichs macht. Das eine wäre also eine Untermenge des anderen.
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Was ist schädlicher an einem Ich oder am Nicht-Ich anzuhaften?
(Auf dem Weg zum nicht mehr Anhaften )
Ich denke es ist am schädlichen anzuhaften an dem Wunsch alles einteilen zu wollen in so oder so.
Stattdessen einfach alles so lassen wie es ist und den Kontrollwahn abgeben zu gunsten einer echten und direkten Erfahrung der Wirklichkeit..
LG
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Was ist schädlicher an einem Ich oder am Nicht-Ich anzuhaften?
(Auf dem Weg zum nicht mehr Anhaften )
Ich denke es ist am schädlichen anzuhaften an dem Wunsch alles einteilen zu wollen in so oder so.
Stattdessen einfach alles so lassen wie es ist und den Kontrollwahn abgeben zu gunsten einer echten und direkten Erfahrung der Wirklichkeit..
LG
Der Wunsch, alles ("in so oder so") einteilen zu wollen, entspringt einer gewissen Unsicherheit, respektive Suche nach Orientierung und ist m.E. legitim, solange er nicht "ausufert" und zum "Kontrollwahn" wird.
Die Frage ist doch auch berechtigt:
Wer ist es denn, der die "echte und direkte Erfahrung der Wirklichkeit" macht?
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Noch interessanter ist die Frage warum fragt man sich das..
Wozu will ich wissen wer ich bin?
Was erhoffe ich mir durch diese Antwort zu bekommen was ich jetzt nicht habe??
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Noch interessanter ist die Frage warum fragt man sich das..
Wozu will ich wissen wer ich bin?
Was erhoffe ich mir durch diese Antwort zu bekommen was ich jetzt nicht habe??
Die Wahrheit? Das Forschen ist im Menschen angelegt, warum nicht nach so etwas Essentiellen forschen.
Wenn das forschen im Menschen Angelegt ist dann stellt sich die Frage nach dem Warum gar nicht..
Denn dann haben wir ja auch keine Wahl oder sehe ich da was falsch?
Und wenn ich keine Wahl habe dann habe ich die Antwort auf das warum auch schon gefunden - weil ich muss!!
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Wenn das forschen im Menschen Angelegt ist dann stellt sich die Frage nach dem Warum gar nicht..
Denn dann haben wir ja auch keine Wahl oder sehe ich da was falsch?
Und wenn ich keine Wahl habe dann habe ich die Antwort auf das warum auch schon gefunden - weil ich muss!!
So ist es wohl, aber warum will ich ausgerechnet wissen wer ich bin? Es gibt ja so viele andere Forschungsgebiete.
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Wenn das forschen im Menschen Angelegt ist dann stellt sich die Frage nach dem Warum gar nicht..
Denn dann haben wir ja auch keine Wahl oder sehe ich da was falsch?
Und wenn ich keine Wahl habe dann habe ich die Antwort auf das warum auch schon gefunden - weil ich muss!!
So ist es wohl, aber warum will ich ausgerechnet wissen wer ich bin? Es gibt ja so viele andere Forschungsgebiete.
Die Antwort lautet wohl aufgrund deines KARMA 😀
LG
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Ich habe aber nichts getan was dieses Interesse in mir hätte entstehen lassen. Wenn es das Resultat von Karma ist, müsste das in einem vorigen Leben stattgefunden haben. Ist das möglich?
Und so geht das immer weiter mit dem Forschen...
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Ich habe aber nichts getan was dieses Interesse in mir hätte entstehen lassen. Wenn es das Resultat von Karma ist, müsste das in einem vorigen Leben stattgefunden haben. Ist das möglich?
Und so geht das immer weiter mit dem Forschen...
Ich würde sagen das Interesse daran war wohl unvermeidbar..
Und es wird wohl so lange andauern bis du gefunden hast was immer du auch finden sollst..
An frühere Leben zu denken dabei würde wohl bedeuten sich im Netz der Theorien zu verfangen, und das passiert recht schnell wenn man nicht aufpasst..
LG
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So ist es wohl, aber warum will ich ausgerechnet wissen wer ich bin? Es gibt ja so viele andere Forschungsgebiete.
In vielen hängt es mMn mit drin, wenn du nicht nach irgendeiner kontextlosen Essenz suchst, sondern nach Antworten in Kontexten. Wer ist man, wenn Kinder/ Enkelkinder oder andere geliebte Personen einen mit schöner Regelmäßigkeit in Frage stellen und manchmal zielgerichtet jeden wunden Punkt treffen. Wer ist man bzw. wer will man sein, in Kontexten wie Klimawandel, Alltagssituationen mit und ohne Aggressionen, etc. pp.
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Da sind Gedanken, Muskelbewegungen usw. und die Vorstellung "das bin ich".
Ich kann jetzt keinen wesentlichen Unterschied sehen zwischen "Anhäufung der Teile" und "Lebendiger Mensch".
Super, das alles, was hier gechrieben war, ist nichts mehr als die "Anhäufung" der Teile.
Wer hier likes stellt, ich erahne. *lach*.
Und du auch nur die Khandha , die angreifen, süss, mukti .
Dann das rein Menschliche bleibt einfach auf der Strecke, was der Buddha selbst als der lebendige Mensch mit den Gefühlen, mit sehr raffinierten und ausgeklügelten Logik, mit seiner enormen Kraft zur Überzeugung, oder war nur die so eher " Die geistige, also Begriffiche Zu-Schrebung"? ( So Prasangika, wenn ich es richtig erinnere).
Ist das Wasser, was ich trinke, das mir schmeckt, und den Durst stillt, oder nur H2O, aber nichts mehr? Ich bin kein Missionär, aber es wäre für mich kein Lebendiger Buddhismus, aber die vertrockende ( und innerlich tote, sorry) Scholastik.
ZitatDaher sagt Nagarjuna, wie ich damals las,
mir Recht:
"Zweifache Wahrheit gibt es nach des Buddhas Meinung:
Die höchste Wahrheit und die Wahrheit der Erscheinung.
Die diesen Unterschied zutiefst heraus nicht fanden,
die haben auch den Sinn der Lehre nicht verstanden."
Diese doppelte Wahrheit scheint uns nur auf den ersten Blick fremd. In Wirklichkeit benutzen wir
sie dauernd, z. B. wenn wir sagen, dass die Sonne aufgehe, obwohl doch die Erde sich dreht oder
wenn wir im Sinne der klassischen Physik von Materie sprechen, obwohl diese nur als Spannungen
von Atomen besteht.
Hellmuth Hecker "Wegweiser zu den Lehrreden des Buddha"
Beyerlein & Steinschulte 2014
Ich hoffe, das Zitat ist sehr notwendig, denn ich kann es nichts besser, als Nagarjuna oder HH ausdrücken.
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Ich würde sagen das Interesse daran war wohl unvermeidbar..
Es ist also unvermeidbar dass im Menschen ein Interesse entsteht, etwas zu ergründen - er hat die Anlage des Erforschens. Dass er sich für ein bestimmtes Gebiet interessiert geschieht aufgrund seines Karma, sagt Du. Karma bedeutet Handlung, Tat. Aufgrund bestimmter Handlungen entsteht demnach das Interesse an der Frage von der hier die Rede ist (Wer bin ich?).
Was wäre z.B. eine solche Handlung? Ich verstehe das noch nicht ganz.
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In vielen hängt es mMn mit drin, wenn du nicht nach irgendeiner kontextlosen Essenz suchst, sondern nach Antworten in Kontexten. Wer ist man, wenn Kinder/ Enkelkinder oder andere geliebte Personen einen mit schöner Regelmäßigkeit in Frage stellen und manchmal zielgerichtet jeden wunden Punkt treffen. Wer ist man bzw. wer will man sein, in Kontexten wie Klimawandel, Alltagssituationen mit und ohne Aggressionen, etc. pp.
Es ist eine wertvolle Erkenntnis finde ich, dass das Ich nie für sich alleine existiert, sondern immer in einem Kontext steht, in einer Beziehung zu Wahrnehmungen und Handlungen.
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Ich würde sagen das Interesse daran war wohl unvermeidbar..
Es ist also unvermeidbar dass im Menschen ein Interesse entsteht, etwas zu ergründen - er hat die Anlage des Erforschens. Dass er sich für ein bestimmtes Gebiet interessiert geschieht aufgrund seines Karma, sagt Du. Karma bedeutet Handlung, Tat. Aufgrund bestimmter Handlungen entsteht demnach das Interesse an der Frage von der hier die Rede ist (Wer bin ich?).
Was wäre z.B. eine solche Handlung? Ich verstehe das noch nicht ganz.
Als Mensch geboren zu werden ist die Folge von verhergehenden Bedingungen.
Die Suche nach einer Antwort auf die Frage warum leiden wir entsteht aufgrund der Bedingungen des Menschlichen lebens, da es Leid enthält und niemand gerne leidet, muss der Mensch sich fragen wie er es beenden kann.
Das Leid selbst ist also die Ursache für den Wunsch es zu beenden.
Die Frage nach dem wer bin ich kommt oft auf während der Suche nach der Ursache des Leidens.
Nicht zu wissen wer ich bin und was meine Bestimmung ist, ist ein sehr leidvoller Zustand.
Karma ist ein Hinweis darauf das alle Erscheinungen aufgrund von Vorbedingungen entstehen und nicht etwa aus dem nichts