Über das Mitgefühl und die soziale Verantwortung im Buddhismus.

  • Ich möchte hier ein sehr interessantes und aktuelles Interview mit Bhikkhu Bodhi mit euch allen teilen.


    Denn der Buddhismus – wie in diesem Gespräch deutlich wird – bedeutet keineswegs, die Augen vor dem Weltgeschehen zu verschließen.


    Im Gegenteil: Er ruft zu aktivem Engagement auf, um allen lebenden und leidenden Wesen in diesem Leben ein glückliches Dasein zu ermöglichen – frei von sozialer, wirtschaftlicher oder politischer Ungerechtigkeit und der Willkür unserer Zeit.


    Buddhistische Ethik für eine krisengeschüttelte Welt

    Zitat

    Dieses Interview wurde online von William Edelglass, Studiendirektor am Barre Center for Buddhist Studies, geführt. Es erschien gleichzeitig bei Buddhist Global Relief und in der Juni-Ausgabe des Insight Journals. Verwendung und Übersetzung ins Deutsche mit freundlicher Genehmigung des Interviewers und des Interviewten. Veröffentlicht am: 15. Juni 2024. Ven. Bhikkhu Bodhi ist der Gründer und Vorsitzende von Buddhist Global Relief und der Schirmherr von Mitgefühl in Aktion e.V.



    Beiträge von Bhikkhu Bodhi
    Foto: BGR
    www.mia.eu.com

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Vielen Dank fuer diesen Link. Mitgefuehl in Aktion. Das spricht mir echt aus dem Herzen.

    Danke

  • Es gibt Stellen im Palikanon in denen das Bild eines Asketen als eines Menschen gezeichnet wird, der der Welt gleichmütig bis gleichgültig gehenüber steht:


    Wenn dem Asketen nicht an seinem Sohn gelegen ist, wie viel weniger dann der Gesellschaft. Wenn ihn das Fortgehende nicht betrübt, wird ihn vielleicht auch der Fortgang von Frieden oder Wohlstand oder Demokratie betrüben.

  • Vielen Dank fuer diesen Link. Mitgefuehl in Aktion. Das spricht mir echt aus dem Herzen.

    Danke

    Na ja, das war eigentlich mein Anliegen – und genau deswegen habe ich meine Bedenken, oder sogar meine Angst, überwunden. Es hat mich sehr viel Kraft gekostet.

    Wenn ich in den Nachrichten lese, was Israel tut – und das ist echter Völkermord –, dann spricht auch der Autor davon, der selbst jüdischer Abstammung ist.


    Wenn ich lese, was Russland Tag für Tag tut – auch darüber spricht der Autor.


    Wenn ich lese, was in den Schulen der USA passiert – über die Schießereien, Amokläufe und all diese Fälle –, dann wird auch das vom Autor thematisiert.


    Sollen wir all das um uns herum ausblenden und einfach verdrängen? Ist das der echte Buddhismus?

    Ich sage ganz klar: Nein!

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ja, aber der Erhabene - also Buddha? - Hat den Asketen doch gelobt :? oder verstehe ich das falsch???

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ja, aber der Erhabene - also Buddha? - Hat den Asketen doch gelobt :? oder verstehe ich das falsch???

    _()_

    Ja, ich denke die Idee ist, dass Kinder kommen und gehen, während die Chance zur Befreiung zu gelangen etwas ganz seltenes ist - und von daher Mitgefühl eine Ablenkung ist.


    Es gibt im Buddhismus anscheinend beide Sichten.

  • Lieber Igor,


    danke für das Thema _()_

    Ich erinnere mich, dass wir hier im Forum vor einiger Zeit schon mal diskutiert haben, inwieweit Buddhisten moralisch verpflichtet sind, sich im politischen Leben und bei Unrecht zu engagieren.


    Es gibt wohl Argumente, die für Beides sprechen-reines Betrachten oder engagieren, beides hat seine Berechtigung, schon aus Gründen der persönlichen Freiheit.


    Viele Dynamiken, die dieses unfassbare dukkha dukkha, den realen Schmerz durch Kriege und Mord, befeuern und möglich machen, sind in ihren komplexen Ursachen gar nicht mehr fassbar.

    Die Hass und Gierdynamiken werden zum Selbstläufer, wir Menschen können sie nur noch gering willentlich beeinflussen.

    Der Beweis: frag jeden einzelnen Menschen, ob er dieses Elend möchte, sie werden alle mit Nein antworten und doch geschieht es.


    Es bedarf dringend eines verbindlichen Weltethos' und der grundsätzlichen Vereinbarung der Menschen, sich egal was passiert, nicht abzuschlachten.

    Nur so glaube ich, sind diese tödlichen Prozesse zu stoppen.


    P.s. Igor, deine Signatur und was Sokrates da behauptet haben soll, halte ich für unangemessen. Der Wert des Lebens steht für sich in Abhängigkeit seiner natürlichen Vollkommenheit, unabhängig von Aktivitäten, wie "Selbsterforschung".


    lg _()_ :klee:

  • Na ja, der springende Punkt hier ist, dass der Buddha mit dem "himmlischen" Auge sieht – ich aber sehe mit dem "gewöhnlichen", sozusagen. Für mich ist Genozid das, was er ist: der absichtliche und bewusste Völkermord.


    Was der Buddha laut dem Pali-Kanon dazu sagt, ist für mich nicht entscheidend. Was mein eigenes "Ge-wissen "dazu sagt, das ist für mich ausschlaggebend.


    Man kann das Mitgefühl als Begleiterscheinung sehen – ich aber sehe es als das, was uns als Menschen ausmacht.


    Wenn wir bloß reflektierende und denkende Maschinen wären, dann stellt sich doch die Frage: Was unterscheidet uns dann überhaupt noch von KI? :?

    Ich weiß es nicht. :sick: :roll:

    Es war ein Scherz, oder? ;)



    P.s. Igor, deine Signatur und was Sokrates da behauptet haben soll, halte ich für unangemessen. Der Wert des Lebens steht für sich in Abhängigkeit seiner natürlichen Vollkommenheit, unabhängig von Aktivitäten, wie "Selbsterforschung".

    Ich bin auch keine Katze, Railex .

    Oder?


    Zitat

    Die Hass und Gierdynamiken werden zum Selbstläufer, wir Menschen können sie nur noch gering willentlich beeinflussen.


    Können wir, und sogar bestimmt! :!:


    Siehe hier:


    AfD laut Umfrage auf Rekordhoch

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    Einmal editiert, zuletzt von Igor07 ()

  • Seine Kinder in Hunger zurueck zu lassen erzeugt imho ganz schlechtes Karma.

    Sattgegessen aus der Spendenschale meditierend sein hungerndes Kind und Mutter zu ''belehren'' kann imho nicht im Sinne der Lehre sein.

    So sind Theravada Tempel (Wats) im doerflichen Bereich auch immer Armenspeisung. An den gespendeten Nahrungsmitteln koennen sich die Beduerftigen (nach den sehr bescheiden essenden Moenchen, hoffentlich) satt essen. Wenn man als Glaeubiger sieht, dass viele Kinder anwesend sind, laesst man zu dessen Gunsten die Suessspeisen unangetastet.

    2 Mal editiert, zuletzt von chilli68 ()

  • Igor07 , Genozid in Gaza?

    Ja, es ist die Hölle auf Erden. Der 7. Oktober hat zusätzlich zu allen Kriegen und Verbrechen das Bewusstsein der Menschheit aufs schwerste verletzt. Überall wird Gewalt wieder legitimiert, der 7. oktober hier in Berlin Neukölln gefeiert.

    Niemand sollte je getötet werden!!!


    Die Geiseln sind noch nicht frei, die Hamas kündigte den nächsten 7. Oktober bereits an und genau das wird Israel nicht mehr zulassen, bzw. kausal formuliert, sie beseitigen die Ursachen.

    Auge um Auge, keine Seele bleibt zurück, ist mir in jüdischer Ausrichtung noch in Erinnerung.


    Das ganze, was sich da abspielt ist ein riesiges Trauma und der grenzenlose Hass und gegenseitige Vernichtungswille nicht mehr nachvollziehbar. :cry:


    Hab in den 90ern längere Zeiten in Israel verbracht, es war friedlich, wir waren auf einem Rainbow Gathering in der Wüste Negev, es war eine schöne Zeit. :taube:


    Eine Auszeit, denn "Krieg ist der Normalzustand des Menschen ". (Kant)

  • Genozid in Gaza?

    Ja, so der Autor:


    Zitat

    Die buddhistische Ethik lehrt uns, dass jedes Menschenleben wichtig ist, dass kein Leben von Natur aus kostbarer oder wertvoller ist als ein anderes. Doch die Art und Weise, wie der Konflikt in den westlichen Medien dargestellt wird, zeigt eine starke Voreingenommenheit zugunsten des israelischen gegenüber dem palästinensischen Leben. Wenn 1.200 Israelis von militanten Hamas-Kämpfern getötet werden, wird dies als schreckliche Tragödie beklagt, und die Presse stellt uns persönliche Profile der Opfer vor. Wenn 36.000 Palästinenser durch israelische Militäroperationen getötet werden, erhalten wir lediglich Statistiken, und die einzelnen Menschenleben werden als reine Kollateralschäden behandelt. Wenn Universitätsstudierende gegen den israelischen Feldzug protestieren, werden sie von führenden Vertretern des Kongresses als "Antisemiten" bezeichnet. Wenn die Studierenden diesen Vorwurf zurückweisen und behaupten, dass sie in Wirklichkeit gegen das Abschlachten der Menschen in Gaza sind, werden sie suspendiert oder von der Universität verwiesen.


    Railex ,


    Hast du den ganzen Artikel gelesen? :?:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor07,


    ich habe jetzt das von dir zitierte gelesen.


    uns entgleiten die persönlichen Einflussnahmemöglichkeiten in der kausalen Welt immer mehr, durch Geistesgifte, Ki, multikausale Zusammenhänge.

    Ich z.b. bin politisch nicht interessiert und engagiere mich dafür als Hauswirtschafter und hoffentlich demnächst im Hospizdienst des Bodhicharya.

    Mehr kann ich nicht tun.


    Ich hatte hier in Berlin im Rahmen einer aufklärerischen Theater Veranstaltung zur "Anastasia-Bewegung" :) ein Gespräch mit einer "propalästinensischen AktivistIn", so werden sie in Berlin bezeichnet, nicht Antisemiten!!

    Die Zerstörung der Unis und das markieren von unliebsamen Gegnern mit roten Hamas Dreiecken gehört dazu.


    Wenn die Hamas die palästinensische Bevölkerung opfert und sich nicht namentlich um sie kümmert, zeigt es, wie egal Ihnen jedes Menschenleben ist, dies kann man Israel nicht vorwerfen.


    Bei allem Schmerz und Ungerechtigkeit, im Nahen Osten, Sudan und Ukraine z.b. dürfen wir dennoch berücksichtigen, dass diese Erscheinungen nur in Abhängigkeit unseres Bewusstseins existieren, Krieg und Verblendung die Norm sind und wir uns auch dort gerade nicht befinden. _()_

  • Wenn die Hamas die palästinensische Bevölkerung opfert und sich nicht namentlich um sie kümmert, zeigt es, wie egal Ihnen jedes Menschenleben ist, dies kann man Israel nicht vorwerfen.

    Railex , ich würde das bestimmt nicht in der Nacht weiter diskutieren.


    Deine Position empfinde ich als eine Relativierung menschlichen Leiden-s unter dem Deckmantel des Buddhismus.


    Ich sehe das anders – und die aktuellen Nachrichten kann man überall lesen.


    Alles Gute!


    Zitat

    nur in Abhängigkeit unseres Bewusstseins existieren,


    Das bedeutet: "Nicht real"? Wie du wolltest. :taube:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • is o.k.@ Igor07, hab auch nichts weiter dazu zu sagen, außer dem Wunsch, dass das morden aufhört, bin damit raus aus dem Thema, gute Nacht _()_

  • Leider wird das Morden nicht aufhören – egal wo auf der Welt. Die Natur des Menschen ist im Wesentlichen dieselbe geblieben wie vor 2500 Jahren, zur Zeit des Buddha, und ebenso auch heute.

    Leid-er trage ich keine rosarote Brille.


    Nebenbei bemerkt: Sowohl Arthur Schopenhauer als auch die Psychoanalyse sehen dies ähnlich.


    Sigmund Freud spricht vom „Thanatos“, dem Todestrieb, den Erich Fromm als „bösartige Destruktivität“ beschreibt.


    Ich wollte dieses Thema eigentlich nicht weiter vertiefen, aber auch Konrad Lorenz spricht vom schleichenden Verfall des Menschlichen (vgl. Konrad Lorenz: Der Abbau des Menschlichen, München 1983, Piper Verlag, 294 Seiten, ISBN 3-492-02833-0).


    Im Theravada-Buddhismus heißt es in diesem Zusammenhang, dass der Praktizierende „gegen den Strom“ schwimmen müsse – oder, wie Mettiko Bhikkhu vom Muttodaya-Kloster es treffend formuliert, „gegen den Strich“.


    Diesen Gedanken findet man auch bei Volker Zotz in seiner Darstellung der Geschichte der buddhistischen Philosophie. _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • "Bei allem Schmerz und Ungerechtigkeit, im Nahen Osten, Sudan und Ukraine z.b. dürfen wir dennoch berücksichtigen, dass diese Erscheinungen nur in Abhängigkeit unseres Bewusstseins existieren, Krieg und Verblendung die Norm sind und wir uns auch dort gerade nicht befinden. _()_"


    Ich möchte noch eine Sache richtig stellen Igor07,


    ich wollte damit das Leiden nicht relativieren oder dem Leiden seine Realität absprechen, sondern durch diese Bewusstmachung sicherstellen, dass wir darüber selber nicht in Hass und Groll verfallen sollten.

    Wir wohl leider akzeptieren müssen, dass Krieg zur Natur des Menschen gehört und wir

    den glücklichen Umstand des momentanen Friedens hier nutzen könnten, um vernünftig zu helfen und zu vermitteln, anstatt zu befeuern und zu zerstören.

    _()_

  • Krieg gehört nicht zur Natur des Menschen, sondern zu seinen sozialen, politischen und religiösen Systemen.

    Wenn das nicht so wäre, dann gäbe es für Menschen keine Befreiung vom Leiden. @ Qualia

  • Krieg gehört nicht zur Natur des Menschen, sondern zu seinen sozialen, politischen und religiösen Systemen.

    Wenn das nicht so wäre, dann gäbe es für Menschen keine Befreiung vom Leiden. @ Qualia

    Das kann man sehr gut kontern. Wer erschafft all diese politischen oder religiösen Systeme? Bestimmt kein Gott – oder?



    Zitat

    dass wir darüber selber nicht in Hass und Groll verfallen sollten.


    Railex


    Das sollten wir nicht tun. Aber zum Beispiel die eigene Familie zu schützen, wenn keine andere Option als Gewalt bleibt, kann man nicht ausschließen. Das Böse sollte gestoppt, aber nicht toleriert werden, denn sonst würde es sich noch weiter verbreiten. Es ist ein sehr schwieriges Thema – das ist mir klar – und es gibt keine Patentlösung für alle Fälle. _()_


    Siehe hier:


    Zitat

    Im alten Königreich Sri Lanka war es den Mönchen strikt verboten, Gewalt auszuüben und zu töten. Den Königen jedoch, die als Bodhisattvas galten und deren Aufgabe es war, Dhamma und Sangha zu schützen, war die Ausübung von Gewalt und Kriegführung nicht nur erlaubt, sondern geradezu geboten. Dem folgten später auch die theravāda-buddhistischen Königreiche Südostasiens. Einige Herrscher hatten keine Skrupel, sich gegenseitig verheerende Kriege zu liefern und dabei auch wertvolle Buddhastatuen und Texte zu erbeuten. Das schlechte Karma, das sie sich damit schufen, versuchten sie durch den Bau von Stupas, die Stiftung von Klöstern und den Unterhalt von Mönchen wiedergutzumachen. Auf den Pāli-Kanon konnten sie sich dabei allerdings an keiner Stelle berufen. Noch fataler war darum die Rechtfertigung von Töten und Gewalt in späteren Mahāyāna-Texten. Dort sind Bodhisat tvas „bereit“, das schlechte Karma des Tötens auf sich zu nehmen, um den Täter vor schlimmen Höllenstrafen zu bewahren; solches Töten wird gar als „Befreien“ bezeichnet. Da das Motiv lauter sei, würden im Gegenteil große Verdienste erworben.(9) Sogar das Töten von Irrlehrern wird gerechtfertigt, weil jene großen geistigen Schaden verursachten. Im Mahāparinirvana-Sūtra, einem zentralen indischen Mahāyāna-Text, der viele Jahrhunderte nach Buddhas Tod dessen Lebensende beschreibt, wird von dem Erwachten behauptet, er habe in einem früheren Leben als König einen Brahmanen getötet, um ihn vor dem schlechten Karma zu retten, das der Brahmane auf sich lud, indem er den Mahāyāna schmähte. Das für die Yogācāra-Schule bedeutende Bodhisattva-Bhūmi vertritt dieselbe Auffassung. Ein Bodhisattva, der sehe, wie sich jemand durch sein Handeln selber schwere karmische Folgen schaffe, habe das Recht, den Übeltäter zu töten, um ihn vor den Folgen zu bewahren.(10) Asanga, der Begründer der für Tibet zentral gewordenen Yogācāra-Schule, erklärt in seinem Kommentartext Bodhisattvabhūmi-Shāstra, dass ein Bodhisattva töten dürfe und sogar müsse, wenn ein Mensch im Begriff sei, ein fühlendes Wesen zu verletzen. Dies sei ein mitleidiger Akt und schaffe kein schlechtes Karma. Das waren keine rein abstrakten und folgenlosen Überlegungen. Überliefert ist das Beispiel jenes tibetischen Mönchs, der 842 König Langdarma tötete, um ihn von weiteren Gewalt maßnahmen gegen Dharma und Sangha abzuhalten.(11) Als Gewalt legitimierende Begründung wird auch auf die Lehre von der Leerheit (sūn yatā) Bezug genommen: Niemand sterbe letztlich wirklich, da die sinnlich wahrnehmbare Welt ohnehin nur eine Fiktion sei. Eine weitere Begründungsrhetorik wird mit dem Verweis auf „geschickte Mittel“(upāya) geliefert, die den hehren Zweck zusätzlich rechtfertigen sollen. Das erinnert an den im Abendland beliebten Satz: „Der Zweck heiligt die Mittel“, der auch dort aller Art unheiliger Verbrechen Tür und Tor geöffnet hat. Tatsächlich zeigten sich fatale praktische Konsequenzen in der Geschichte des chinesischen, japanischen und tibe-tischen Buddhismus. Chinesische Shaolin-Mönche zum Beispiel kämpften gegen Gegner und Herrscher mit härtester Gewalt und erstritten sogar Grundbesitz für ihren Orden. Auch in Tibet gab es jahrhundertelang blutige Kämpfe zwischen der Gelugpa-und der Kagyü-Schule, ebenso solche zwischen Tibet und Bhutan. In Japan unterhielten viele Klöster schlagkräftige Mönchstruppen, die sich untereinander regelrechte Kleinkriege lieferten. Während die Ethik des Buddha die Produktion und den Vertrieb von Waffen sogar den Laien untersagte und Mönche nicht einmal Knüppel und Äxte aufbewahren durften, war im Japan des 16. Jahrhunderts das Kloster Negoro-ji der Hauptproduzent von Feuerwaffen europäischer Bauart.(12) Im Samurai-Zen (Bushidō, „Weg desKriegers“) entgleiste das Bodhisattva-Ideal gar zu einer nihilistischen Todesmystik. Bekannte japanische Zenmeister feuerten im 2. Weltkrieg ihre Schüler an, „im Bodhisattva-Geist“ mit dem Schwert „Leben zu schenken“, was bedeutete, fremdes Leben zu töten.(13) Dies alles markiert einen radikalen Bruch mit der frühen Lehre. So fragt zum Beispiel im Salāyatana-Sūtta 42 (Samyutta Nikāya IV) des Pali-Kanon ein Hauptmann den historischen Buddha, ob ein Krieger, der in der Schlacht sterbe, in den Himmel komme. Buddha erklärt daraufhin, dass er keineswegs in die höheren Sphären, sondern in eine der Höllen gelange. Dabei wird keine Grenzlinie zwischen Angriffs- und Verteidigungskrieg gezogen. Im Abhidharmakosha wird sogar das Töten in Notwehr oder um eine befreundete Person zu schützen abgelehnt. Angehörige der Familie des Buddha hatten sich bei der Eroberung ihres Landes Sakyadurch den König von Kosala lieber niedermetzeln lassen, als durch gewaltsamen Widerstand ihre ethische Selbstverpflichtung zur Gewaltfreiheit (ahimsā) zu brechen.(14)



    Der BODHISATTVA in den buddhistischen Traditionen

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    Einmal editiert, zuletzt von Igor07 ()

  • Wir wohl leider akzeptieren müssen, dass Krieg zur Natur des Menschen gehört und wir

    den glücklichen Umstand des momentanen Friedens hier nutzen könnten, um vernünftig zu helfen und zu vermitteln, anstatt zu befeuern und zu zerstören.

    Wenn es um den momentanen Frieden geht – was kann man tun, um ihn zu bewahren?

    Zugespitzt formuliert: Was wäre passiert, wenn die NS-Diktatur nicht mit Gewalt beendet worden wäre?

    Diese Analogie lässt sich auf Russland übertragen. Russland will die Grenzen von 1997 wiederherstellen – das bedeutet, es würde immer weitermachen. Die baltischen Staaten haben das früh erkannt und sich deshalb sehr schnell um Aufrüstung bemüht.

    Egal welcher Diktator – ein solcher Mensch kennt weder Gewissen noch Moral. Er versteht nur die Sprache der Abschreckung. Alles andere würde nicht funktionieren.

    Das ist meine persönliche Argumentation. Weiter würde ich das nicht öffentlich posten.

    Wer das Ganze anders betrachtet – dafür kann ich nichts.

    Das Recht auf Verteidigung ist in der Verfassung verankert. _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Kriege zu beenden ist ein Sache. Sie gar nicht erst entstehen zu lassen ist die viel wichtigere Sache.


    Weil wir in der Geschichte der Menschen immer wieder kriegerische Handlungen ausmachen können und auch jetzt, in der Zeit, in der wir leben, Kriege erleben: Ukraine, Nahost, in Afrika und auch in Asien, glauben wir, dass Krieg führen zur Natur des Menschen gehört und deshalb unvermeidlich ist. Wir glauben, dass Krieg führen wie in Stein gemeißelt in unserer menschlichen Natur verankert ist. Man kann das Krieg führen vielleicht bestenfalls zeitweilig unterlassen, aber nie gänzlich überwinden.


    Aber Kriege sind abhängig entstandene Phänomene und wenn man genauer untersucht, was ihre grundlegenden Ursachen sind, dann werden wir bei den Geistesgiften, die unseren Geist bestimmen, landen. Aber diese Geistesgifte sind auch abhängige, unbeständige Phänomene, auch wenn sie eine lange Lebensdauer haben können.


    Aufgrund unserer Unwissenheit, dem Greifen nach einem inhärenten Selbst, teilen wir die Phänomene ein in diejenigen, die für unser Selbst förderlich sind, und in diejenigen, die für unser Selbst schädlich sind. Dadurch entstehen Begierde einerseits und Wut oder Hass andererseits.


    Wut oder Hass führen nicht nur zu Konflikten in Familie, Beruf, Gemeinschaften usw., sondern sie bewirken auch Konflikte zwischen Nationen: Handelskrieg, Sanktionen bis hin zu Krieg.


    Das Problem sind nicht die Personen, sondern die Geistesgifte und Leidenschaften, die das Denken und Handeln der Personen bestimmen.


    Da diese Geistesgifte und die Leidenschaften abhängige vergängliche Phänomene sind, können sie zu Ende gebracht werden. Sind sie zu Ende gebracht, dann sind die wesentlichen Ursachen für Kriege nicht mehr gegeben. Deshalb gehören Kriege nicht zur unwandelbaren Natur des Menschen.


    Die Geistesgifte und die aus ihnen resultierenden Leidenschaften aufzugeben, ist aber keine einfache Sache.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Herzlichen Dank auch von mir, lieber Igor07 , für das wichtige Thema und das Einstellen des inspirierenden Interviews mit Bhikkhu Bodhi, den ich sehr schätze. _()_ :heart:


    Zu einigen Zitaten des ehrwürdigen Bhikkhu Bodhi würde ich gerne noch ein paar Anmerkungen machen:


    Zitat
     

    Bevor ich mich mit dem Buddhismus beschäftigte, betrachtete ich mich als sozial und politisch fortschrittlich. Mitte der 1960er Jahre schloss ich mich der Protestbewegung gegen den Krieg der USA in Vietnam an und sympathisierte mit der Bürgerrechtsbewegung.

    Wie viele junge Menschen dieser Zeit teilte ich die Hoffnung, dass wir endlich in eine Ära der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit eintreten würden, in der alle Missstände weltweit beseitigt werden würden – eine Ära, die in Bob Dylans Lied "The Times They Are a-Changin'" beschrieben ist.


    Bhikkhu Bodhi hat zuletzt gewissermaßen zu seinen aktiven Wurzeln zurückgefunden, nachdem er sich jahrelang "nur" um "Studium und Praxis des Dhamma" - "seine" Befreiung - bemühte.

    Sein Interesse und Engagement bestanden also schon, bevor er mit dem Buddhismus in Kontakt kam, sind demnach Teil seiner "Persönlichkeit"...

    Zitat

    Wenn ich mir unsere derzeitige globale Situation anschaue, können wir meiner Meinung nach drei große Bereiche des menschlichen Lebens unterscheiden.

    Der eine ist der transzendente Bereich, die Sphäre der Erleuchtung und Befreiung, die Verwirklichung des nirvanischen Friedens und der Freiheit, die der klassische Buddhismus anstrebt.

    Der zweite ist der soziale Bereich, der sowohl die zwischenmenschliche Ethik als auch unsere politischen, sozialen und wirtschaftlichen Strategien und Organisationsformen umfasst.

    Und der dritte Bereich ist der natürliche, der unseren physischen Körper, andere fühlende Wesen und die natürliche Umwelt einschließt. Aus meiner heutigen Sicht wird eine Spiritualität, die das Transzendente bevorzugt und die sozialen und natürlichen Bereiche abwertet oder sie bestenfalls als Sprungbrett zu höherer Verwirklichung betrachtet, unseren gegenwärtigen Bedürfnissen nicht gerecht.

    Meines Erachtens erfordert unsere kollektive Zukunft eine integrale Art von Spiritualität, welche die drei Bereiche des menschlichen Lebens integriert.


    Die drei Bereiche sind nachvollziehbar, doch passt diese Trennung/Aufspaltung zu dem "Einheitsgefühl/Einssein" mit allem? :?


    Leider wertet Bhikkhu Bodhi hier selbst eine Form der Spiritualität ab, nämlich jene, die "das Transzendente bevorzugt", weil er die Ansicht vertritt, dass sie "unseren gegenwärtigen Bedürfnissen nicht gerecht" werde.

    (Wünsche, Bedürfnisse, "Habenwollen" -> Gier...?!)


    Wird das Bedürfnis nach "Weltfrieden" je gestillt werden?

    (Solange es die "Geistesgifte" gibt, wohl eher nicht...)


    Zitat

    Das bedeutet, dass wir unter dem Antrieb von Liebe und Mitgefühl die Weisheit, die wir aus unseren Einsichten in das Transzendente gewonnen haben, zurück in die Welt bringen müssen, um den sozialen und natürlichen Bereich in einer Weise zu transformieren und umzugestalten, die von der transzendenten Verwirklichung oder zumindest von den Prinzipien, die eine solche impliziert, geleitet wird.


    Im sozialen Bereich müssen wir nach Regierungsmodellen streben, die Gerechtigkeit, Gleichheit, Mitgefühl und gemeinsamen Wohlstand beinhalten.


    Im Bereich der Natur müssen wir lernen, den Eigenwert der Natur zu respektieren, andere Lebewesen mit Sorgfalt und Ehrfurcht zu behandeln und dafür zu sorgen, dass die natürliche Welt ihre Selbstregenerationsfähigkeiten bewahrt, damit künftige Generationen einen lebenswerten und blühenden Planeten von uns erben können.



    Das hört sich alles wunderbar an, aber:

    Wir "müssen" , wir "sollten".... "transformieren", "umgestalten"....

    Solche Formulierungen gebrauchen Politiker häufig - und überhaupt Menschen, die "aktiv gestalten" wollen.


    Ich kann das alles unterschreiben, finde aber den dahintersteckenden Anspruch problematisch und nicht recht kompatibel mit dem buddhistischen Gleichmut, die Welt - so wie sie ist - anzunehmen.


    So wird m.E. - quasi nebenbei - ein latenter Druck auf Buddhisten ausgeübt, welche vielleicht von ihren ganzen Wesen her eher introvertiert sind, vom Meditationskissen aufzustehen und sich aktiv zu engagieren.

    (Andernfalls müssen sie sich zumindest anhören, nicht mitfühlend (genug) zu sein...)


    Warum kann es im Buddhismus nicht - wie z.B. bei den kath. Ordensgemeinschaften, wo, neben missionarisch und karitativ tätigen Orden, die sich "in der Welt engagieren", auch "kontemplative" , weltabgewandte, existieren, -

    buddhist. Gemeinschaften mit eher nach innen gerichteter Praxis UND eben "engagierte Buddhisten" geben, OHNE dass die Erstgenannten dem Vorwurf mangelnden Mitgefühls und damit gleichsam einem Rechtfertigungszwang unterliegen?


    Was jeder - außer der Dharmapraxis für inneren Frieden - tun kann, ist natürlich SPENDEN und da kann man sich dann fragen, wo das Geld sinnvoller angelegt ist:

    In der Sangha, für Renovierungen, Deko/ Inventar, Festivitäten etc. oder bei einer Hilfsorganisationen wie MiA. e.V., die wirklich Notleidenden helfen.

    (Am besten wohl gleichfalls: Sowohl, als auch... ;) )


    Anders sieht es m.E. bei buddhist. Dachorganisationen aus - diese sollten z.B. bei weltbewegenden Ereignissen, wie Kriegen und anderen menschengemachten Katastrophen (Klimawandel,...),

    NICHT SCHWEIGEN, sondern (recht) REDEN und ggf. HANDELN (Petitionen verfassen etc.).

    Sie repräsentieren ja "die" Buddhisten nach außen und können dadurch, nebenbei noch, Menschen ansprechen und motivieren, sich für die Buddhalehre/den Buddhismus zu erwärmen...



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Da diese Geistesgifte und die Leidenschaften abhängige vergängliche Phänomene sind, können sie zu Ende gebracht werden. Sind sie zu Ende gebracht, dann sind die wesentlichen Ursachen für Kriege nicht mehr gegeben. Deshalb gehören Kriege nicht zur unwandelbaren Natur des Menschen.

    Der markierte Satz ist natürlich falsch formuliert. Kriege gehören nicht zur Natur Menschen, weil sie Produkt der abhängigen vergänglichen Geistesgifte und Leidenschaften sind. Genauso wie die Leiden nicht zur Natur des Menschen gehören, genauso wenig Kriege.


    Geben wir die grundlegenden Ursachen für Kriege, die in unserem Geist liegen, auf, so können wir diese ein für alle Male aufgeben und beenden. Wir leben als Menschen dann aber trotzdem weiter, und zwar unter sehr viel besseren Umständen als bisher.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Krieg gehört nicht zur Natur des Menschen, sondern zu seinen sozialen, politischen und religiösen Systemen.

    Wenn das nicht so wäre, dann gäbe es für Menschen keine Befreiung vom Leiden. @ Qualia

    Das kann man sehr gut kontern. Wer erschafft all diese politischen oder religiösen Systeme? Bestimmt kein Gott – oder?

    Das ist Unsinn. Der gleiche Unsinn wie der Gottesbeweis von Gödel. Es wird etwas Jenseitiges, Unbeweisbares eingeführt (Unendlichkeit, Ewiges) und als unumstößliche Wahrheit verkündigt. Wehe, jemand glaubt das nicht, dann gibt es aber was auf die Fresse. Natürlich wird gleichzeitig auf die unumstößliche Lehre der Daseinsmerkmale gepocht, hat man hier übrigens vergessen.

  • Es gibt Stellen im Palikanon in denen das Bild eines Asketen als eines Menschen gezeichnet wird, der der Welt gleichmütig bis gleichgültig gehenüber steht:

    Wenn dem Asketen nicht an seinem Sohn gelegen ist, wie viel weniger dann der Gesellschaft. Wenn ihn das Fortgehende nicht betrübt, wird ihn vielleicht auch der Fortgang von Frieden oder Wohlstand oder Demokratie * betrüben.


    *hier fehlt wohl das Wort "nicht"? :?

    Ich denke, diese Geschichte sollte (lediglich) exemplarisch zeigen, wie weit die "Unerschütterlichkeit" bei einem Erwachten gehen kann, denn "Elterngefühle" (Liebe, Mitleid, Verantwortungsbewusstsein,..) gehören ja mit zu den stärksten Emotionen...


    Das Verhalten der Frau wird als "ungehörig" gebrandmarkt, weil sie es wagt, den "Ehrwürdigen" mit ihren (weltlichen) ANSPRÜCHEN herauszufordern, "ins Wanken zu bringen" - die Frau als "Verführerin" und der Asket als davon völlig Unberührter...


    (Offensichtlich ist ja die Frau - zumindest bisher - in der Lage gewesen, das Kind auch alleine zu ernähren und wollte den Vater des Kindes in die Pflicht nehmen, nur, weil er sich gerade vor Ort befand...)



    Ja, aber der Erhabene - also Buddha? - Hat den Asketen doch gelobt :? oder verstehe ich das falsch???

    _()_

    Ja, ich denke die Idee ist, dass Kinder kommen und gehen, während die Chance zur Befreiung zu gelangen etwas ganz seltenes ist - und von daher Mitgefühl eine Ablenkung ist.


    Es gibt im Buddhismus anscheinend beide Sichten.

    Mitgefühl, als Teil der Brahmaviharas/4 Unermesslichen (und Motivator für ethisches Verhalten/Sila auf dem achtfachen Pfad), eine Ablenkung?? :? :doubt:


    Bei solchen Fragen ziehe ich z.B. gerne das Kesamutti Sutta zurate:




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Da diese Geistesgifte und die Leidenschaften abhängige vergängliche Phänomene sind, können sie zu Ende gebracht werden. Sind sie zu Ende gebracht, dann sind die wesentlichen Ursachen für Kriege nicht mehr gegeben. Deshalb gehören Kriege nicht zur unwandelbaren Natur des Menschen.

    Der markierte Satz ist natürlich falsch formuliert. Kriege gehören nicht zur Natur Menschen, weil sie Produkt der abhängigen vergänglichen Geistesgifte und Leidenschaften sind. Genauso wie die Leiden nicht zur Natur des Menschen gehören, genauso wenig Kriege.


    Geben wir die grundlegenden Ursachen für Kriege, die in unserem Geist liegen, auf, so können wir diese ein für alle Male aufgeben und beenden. Wir leben als Menschen dann aber trotzdem weiter, und zwar unter sehr viel besseren Umständen als bisher.

    Danke für die Klarstellung _()_

    hatte ich sehr unglücklich formuliert mit "Natur des Menschen", als wäre es etwas festgelegtes oder unveränderbares .

    Vielleicht besser, es ist typisch für den Menschen, aufgrund von Unwissenheit, die Geistesgifte und das Ego zu ergreifen, was Kriege zur Folge hat.