Zen-Zitate die mich berühren

  • Ryonin:

    "Das Leben selbst ist ein Koan. Deshalb ist es nicht nötig, ein Koan zu erhalten. Das Dasein selbst ist ein Koan. Wenn du dich mit einem Koan beschäftigst, das dir von jemand anderem gegeben wurde, wann willst du dein eigenes Koan lösen? Die Beschäftigung mit einem fremden Koan ist wie das Drehen einer leeren Mühle.
    Dein Körper ist ein Koan. Dass du geboren bist, ist ein Koan. Die Arbeit, die du gerade verrichtest, ist ein Koan. Das weite und stille Universum ist ein Koan. Willst du diesem wirklich noch ein Koan hinzufügen? Wann würdest du dann dazukommen, diese grenzenlose, tiefe Welt zu kosten?"


    Daehaeng Kunsunim


    Ach die.
    Es gibt keine "fremden" Koan.


    _()_

  • Ryonin:

    "Das Leben selbst ist ein Koan. Deshalb ist es nicht nötig, ein Koan zu erhalten. Das Dasein selbst ist ein Koan. Wenn du dich mit einem Koan beschäftigst, das dir von jemand anderem gegeben wurde, wann willst du dein eigenes Koan lösen? Die Beschäftigung mit einem fremden Koan ist wie das Drehen einer leeren Mühle.
    Dein Körper ist ein Koan. Dass du geboren bist, ist ein Koan. Die Arbeit, die du gerade verrichtest, ist ein Koan. Das weite und stille Universum ist ein Koan. Willst du diesem wirklich noch ein Koan hinzufügen? Wann würdest du dann dazukommen, diese grenzenlose, tiefe Welt zu kosten?"


    Daehaeng Kunsunim


    sehr schön.


    lg zenbo

  • Rezitation zur Morgenglocke


    Unser Gelübde:
    Möge der Klang dieser Glocke
    sich durchs ganze Universum ausbreiten,
    alle Höllen des dunklen Metalls hell machen,
    den drei Bereichen des Leidens Linderung bringen,
    die Hölle der Schwerter zerschmettern
    und alle Wesen zur Erleuchtung leiten.
    Verehrung mit Leuchtenden, Liebenden, Heiligen,
    dem großen Meister Vairochana, Buddha des Lichts.
    Nun rezitieren wir den kostbaren Vers aus dem goldenen Buch
    und zeigen die Juwelentruhe mit der Jade-Angel.
    Jedes Staubkorn durchdringt alle anderen und ist von ihnen
    durchdrungen.
    Jedes ist ganz und vollkommen, in jedem Augenblick.
    Einhundertmillionenfünfundneunzigtausend und achtundvierzig
    Worte sind die vollständige Lehre des Einen Fahrzeugs.
    Verehrung dem großen, weiten Buddha: Das Blumengirlanden-Sūtra
    Der erste Vers:
    Wenn du die Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und
    Zukunft wahrhaft verstehen willst,
    so sieh die Natur des Universums als allein vom Geist erschaffen.
    Das höllenzerschmetternde Mantra:
    Na-mu a-ta shi-ji nam
    sam-yak sam-mo-ta gu-chi-nam
    om a-ja-na ba-ba ji-ri ji-ri hum (dreimal).


    Wir geloben, unseren Geist das ganze Leben lang
    ohne Ablenkung bei Amita-Buddha zu halten,
    dem Buddha der unendlichen Zeit und des unendlichen Raums,
    Alle Geister sind für immer seinem jadenen Leuchten verbunden.
    Kein Gedanke weicht je von seiner goldenen Form ab.
    Perlen in der Hand das Universum gewahren:
    Wo Leere die Schnur ist,
    bleibt nichts unverbunden.
    Den westlichen Amita-Buddha wahrnehmen und erlangen.
    Einswerden mit dem großen westlichen Meister,
    dem »Einfach-so«-Buddha des grenzenlosen Lebens.
    Einswerden: Buddha der unendlichen Zeit, des unendlichen Raums.


    Der blaue Berg der vielen Grate ist die Heimat Buddhas.
    Der weite Ozean der vielen Wellen ist der Ort der Stille.
    Sei bei allen Dingen, ohne Hindernis.
    Wenige sehen den roten Kopf des Kranichs über der Kiefer.
    Einswerden: Buddha der unendlichen Zeit, des unendlichen Raums.


    Schweigend in einem Bergtempel sitzend in der Stille der Nacht,
    ist die vollkommene Ruhe und Stille das ursprüngliche Wesen.
    Weshalb zaust dann der westliche Wind den Wald?
    Ein einzelner Ruf der Wintergänse erfüllt den Himmel.
    Einswerden: Buddha der unendlichen Zeit, des unendlichen Raums.


    Indem wir uns offen allen Wesen der Welt verpflichten,
    gemeinsam in Amitas Ozean der großen Gelübde eingehen,
    und für immer fortfahren, die Lebewesen zu retten,
    erlangen du und ich gleichzeitig den Weg des Buddha.
    Einswerden: Buddha der unendlichen Zeit, des unendlichen Raums.

  • „zufällig“aufgeschlagen:


    Nun habe ich nur noch ein einziges Kleid
    Das ist nicht aus Gaze und auch nicht aus Seide
    Solltet ihr fragen: Was ist seine Farbe?
    Es ist weder lila noch rot
    Im Sommer trage ich es als Hemd
    Benutze es im Winter wie eine Decke
    So brauche ich es abwechselnd, Winter und Sommer
    Jahrein und jahraus – Nur dies!



    Han Shan,
    150 Gedichte vom Kalten Berg


  • 8)

  • Aus dem
    Han Shan Shih:


    Auch die Fünf Gipfel sind nichts anderes als Staub
    Sumeru ist ein Berg von einem Zentimeter Höhe
    Der große Ozean ist bloß ein Tropfen Wasser
    Mit einem Atemzug ziehst du sie in den Wesensgrund
    Wir wachsen alle als des Bodhi-Baumes Samen auf
    An jedem Ort befindet sich des Himmels Zentrum
    In Worten seid ihr alle Anhänger des WEGES
    Gebt acht, dass ihr euch nicht in die zehn Bindungen verstrickt

  • Zitat

    Es ist zu klar und daher schwer zu erkennen.
    Ein Narr suchte einmal mit einer brennenden Laterne nach Feuer.
    Hätte er gewusst, was Feuer ist,
    er würde seinen Reis viel früher gekocht haben.


    Mumon


  • .

  • Nicht die Fahne, nicht der Wind (Fall 29 aus dem Mumonkan)

    Vom Wind flatterte eine Tempelfahne, und zwei Mönche stritten sich darüber. Der eine sagte: "Die Fahne bewegt sich". Der andere sagte: "Der Wind bewegt sich". Sie diskutierten hin und her, konnten aber die Wahrheit nicht finden. Der sechste Patriarch sagte: "Nicht der Wind bewegt sich. Nicht die Fahne bewegt sich. Euer Geist ist es, der sich bewegt". Die beiden Mönche waren von Ehrfurcht ergriffen.


    Mumons Kommentar


    Der Wind bewegt sich nicht. Die Fahne bewegt sich nicht. Der Geist bewegt sich nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Wenn du auch nur ein Haarbreit von Unterscheidung machst, wird sich eine Kluft wie zwischen Himmel und Erde auftun. Wenn du dem einen folgst und dem anderen widerstrebst, wird dein Geist wie Pulver vom Wind verweht.
    (Meister Dogen, aus dem Fukanzazengi)

  • Der alte Teich.
    Ein Frosch springt hinein
    das Geräusch des Wassers
    (oder Wahlweise: Platsch!)

  • Das Koan: Die Gans ist raus!
    Riko, ein hoher Beamter, sehr philosophisch, bat einmal den eigenwilligen Zen-Meister Nansen, ihm das alte Koan von der Gans ist in der Flasche zu erklären.
    "Wenn man ein Gänseküken in eine Flasche steckt", sagte Riko, "und es füttert, bis es ausgewachsen ist, wie kann man dann die Gans herausholen, ohne sie zu töten oder die Flasche zu zerbrechen?"
    Nansen klatschte kräftig in die Hände
    und rief: "RIKO!"
    "Ja, Meister", schreckte der Beamte auf.
    "Siehst du", sagte Nansen, "die Gans ist draußen."

  • Zitat

    „Kein Ding ist von Urbeginn an"


    Zitat

    „Begegnet euch Buddha auf eurem Weger So tötet ihn“.


    Zitat

    "O ihr, Anhänger der Wahrheit, werdet frei von allen Dingen!"
    Ihr mit den Augen von Maulwürfen, euch sage ich: Es ist kein Buddha, keine Lehre, kein Gesetz!
    Was sucht ihr unaufhörlich in eures Nachbarn Haus?
    Begreift ihr denn nicht, daß ihr über euren eigenen Kopf noch ein anderes Haupt setzt?
    Was fehlt euch noch an eurem eigenen Wesen? Was ihr in diesem Augenblick in der Hand
    haltet, ist aus dem gleichen Stoffe gemacht wie Buddha selbst!"


    Lin-ji I-hsüan

  • "Alles, wessen ihr bedürft, ist das Aufgeben eures «Lernens», eures «unwissend» und «erleuchtet», «rein» und «unrein», «groß» und «klein», eurer «Bindung» und eurer «Tätigkeit». Solche Dinge sind bloße Hilfsmittel, reine Ausschmückungen innerhalb des Einen Geistes.
    Huang-Po, Der Geist des Zen, John Blofeld (Hrsg.)"


  • Lin-ji I-hsüan



  • Quelle: Zen Rebellen, Radikale und Reformer


  • Quelle oder als PDF
    .

  • Meister Ikkyu riet, vor dem Studium buddhistischer Texte und endlosem Rezitieren der Sutras sollte ein Zen-Schüler die Liebesbriefe lesen lernen, die Schnee, Wind und Regen ihm schicken.

    "Diese Paradoxa sind charakteristisch für alle mystischen Aussagen von Heraklit bis Castanedas Don Juan und seit Beginn dieses Jahrhunderts auch für die Physik." F.Capra

  • Triffst du Buddha auf dem Weg, so töte ihn.
    Bin zwar "Dzogchenjaner" aber das Zitat beschäftigt mich seit gestern intensiv.


    übrigens: auch wenn ich kein Zen Anhänger bin fühle ich dass im Zen ein großes Potenzial steckt alle Illusionen zu zerschlagen.
    Es wäre nett wenn mir jemand das Zitat mal aus Zen-Sicht erklärt,


    Liebe Grüße
    Tobias

  • Tobias:

    Zitat

    Triffst du Buddha auf dem Weg, so töte ihn.


    Hab vor 30 Jahren mal ein Buch gelesen von Sheldon B. Kopp, nimmt Bezug auf diesen Zenspruch:
    Triffst Du Buddha unterwegs
    Psychotherapie und Selbsterfahrung, Fischerverlag.
    Aufforderung sich von alten Autoritäten zu lösen. Psychotherapeuten als Alternative für spirituellen Führer bzw. Gurus.
    Engagment des modernen "Gurutherapeuten". Vom Gilgamesch u. I Ging bis C.G.Jung. An Laotse und Castaneda, Hesses Siddharta (Bezug zu Buddha) und dem Landvermesser K. in Kafkas Schloß verdeutlicht Kopp zentrale Wege der Selbsterfahrung.
    Triffts jetzt vielleicht nicht so ganz wie es Tobias gemeint hat, der Sinn des Zenspruchs ist mir schon bewußt und nach meinem Verständnis paßts ganz gut dazu, jedenfalls ein lesenswertes Buch.


    Sarvamangalam
    Sarvamitra

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • Ja daher hab ich den Spruch auch.
    Ich habe das Buch bei einem Freund gesehen. Dachte an irgendein Seichtes Buddhismus Buch weil das Zitat dabei aufhört. nach dem Motto geh auf die Suche nach Buddha.
    Gestern hat mir dieser Freund das vollständige Zitat genannt.

  • tobias:

    Ja daher hab ich den Spruch auch.
    Ich habe das Buch bei einem Freund gesehen. Dachte an irgendein Seichtes Buddhismus Buch weil das Zitat dabei aufhört. nach dem Motto geh auf die Suche nach Buddha.
    Gestern hat mir dieser Freund das vollständige Zitat genannt.


    Lies es!
    Sarvamitra

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • Ich bleibe bei Dzogchen
    aber ein Bisschen Zen zwischendurch ist erfrischend.
    Wenn mir wieder mal danach ist, leihe ich mir dieses Buch aus weil du es mir empfohlen hast:) und weil mir das Zitat und seine Bedeutung gut gefällt.


    Liebe Grüße
    Tobias