Wertschätzung des Daseins

  • bel:

    Letztes Jahr traf ich in einer wirklich abgelegenen Ecke der Welt einen Österreicher, mit dem sich ein unerwartetes Kommunikationsproblem auftat: der gebrauchte nämlich "da" konsequent für "hier" - ich verstand aber immer "dort".
    Wir konnten das dann aber nach einen Flasche Makkoli als geklärt abschließen :lol:


    _()_


    Schöner Einwurf! Ich schlage vor, du schmeißt eine Runde Makkoli und danach wissen wir alle, was unter "Dasein" und "Scheiße" und "Vergänglichkeit" zu verstehen ist!


    LG
    Onda

  • Der Forum-Spiegel sagt:


    Onda:


    (Ich weiss, du bekommst rote Flecken, wenn du das Wort "uns" liest. Ich empfehle in diesem Fall Ebastin.)


    Onda:


    Bitte unterlasse Spekulationen, Wertungen und Belehrungen dieser Art!
    Danke!


    _()_


  • Das war keine Spekulation, meine Liebe. EIn wenig kenne ich dich doch schon. Die "roten Flecken" stehen natürlich metaphorisch für eine allergische Reaktion. Du wirst ungern in ein vages WIR einverleibt. Oder?


    LG
    Onda

  • Onda:

    Bitte unterlasse Spekulationen, Wertungen und Belehrungen dieser Art! Danke!


    Onda


    Wenn das nur Spekulationen gewesen sein sollen, warum dann so eine unsachliche Reaktion?


    Wer den Buddha missrepräsentiert muss mit Belehrungen rechnen.


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Lieber Onda,
    was das vage anbetrifft ja. Ansonsten bin ich in mehreren ganz konkreten WIR - Familie, Firma, Nachbarschaft, sonstige Gemeinschaften, Sangha ..... und sonst bin ich da auch ins generelle Buddha-Dharma einverleibt. Als was nur? Ach ja - als roter Fleck.


    _()_

  • Zitat

    Onda: ... du schmeißt eine Runde Makkoli und danach wissen wir alle, ...


    soviel wie Sokrates ?
    Ich lehne dankend ab,
    auch für eventuelles zukünftige Dasein.
    Ob man auch an unheilsamen Daseinsfaktoren anhaften kann ?
    Alsdann,
    nicht mehr wissen/d was wert zu schätzen ist ?


    Lama la kyab sun chio


    Sarva mangalam


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • nibbuti:
    Onda:

    Ich arbeite dran.


    Gut, ich würde an deiner Stelle mit einem offenen Geist drangehen


    Ich bin da sehr offen - für deinen Gusto wohl zu offen.


    Zitat

    und erstmal eine gerade Linie (die Anweisungen deines Lehrers) beibehalten.


    Mach dir da mal keine Sorgen! Ich behalte bei. Mein Lehrer würde das Dasein jedoch niemals als Scheiße bezeichnen.


    Zitat

    Oder hat das spirituelle Shopping dir bisher etwas anderes als Missverständnisse gebracht,


    Ich shoppe seit 20 Jahren fast ausschließlich beim Buddha.
    Soviel zum Thema Spekulationen.


    Ich wünsche dir einen achtsamen & friedvollen Tag
    Onda

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Manche üben 40 Jahre und haben nichts erkannt, Haushälter.


    Es ist zu erwarten, dass Schüler von Thich Nhat Hanh die Weltentsagung ablehnen.


    Das ist kein Problem, der Buddha lehrte für verschiedene Leute, hat Haushälter nicht aufgefordert alles aufzugeben.


    Aus Mitgefühl fürs Leben lehrte er aber nicht einseitig, zeigte (auch) die Nachteile des Daseins ohne schönzureden: denen, die bereit waren.


    Du solltest deine Vorurteile und Zweifel endlich überwinden.


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    Manche üben 40 Jahre und haben nichts erkannt, Haushälter.


    Und du bist Mönch?


    Zitat

    Du solltest deine Vorurteile und Zweifel endlich überwinden.


    An den Vorurteilen arbeite ich, den Zweifel (insbesondere Glaubensinhalten gegenüber) kultiviere ich als philosophische Grundtugend.
    LG
    Onda

  • nibbuti:
    Onda:

    Erleuchtung korrigiert lediglich - auf transrationaler Ebene - die falschen Auffassungen von diesem Ich (nämlich, dass es dauerhaft und getrennt/isoliert existiert).


    Willst du damit sagen, dass du erleuchtet bist?



    Die Bejaung wäre unerträglich für Dich.

  • Helmut9:

    Die Bejaung wäre unerträglich für Dich.


    :lol:
    Nicht wirklich, lieber Helmut.


    Ich weiß aus sicherer Quelle, dass es mindestens eine Sakagami (oder 'höher') ich diesem Forum gibt, möglicherweise sogar mehr.


    Aber der Anfangspost in diesem Thread ist nicht erleuchtet.


    Das macht nichts, hier sind alle Übende.


    Schlimmer ist, finde ich, dass bereits viele freundliche, erklärende Antworten kamen, aber allesamt ignoriert wurden.


    Die Wertschätzung des Lebens beginnt hier und jetzt.


    Liebe Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

    • Offizieller Beitrag
    Onda:
    bel:

    Letztes Jahr traf ich in einer wirklich abgelegenen Ecke der Welt einen Österreicher, mit dem sich ein unerwartetes Kommunikationsproblem auftat: der gebrauchte nämlich "da" konsequent für "hier" - ich verstand aber immer "dort".
    Wir konnten das dann aber nach einen Flasche Makkoli als geklärt abschließen


    Schöner Einwurf! Ich schlage vor, du schmeißt eine Runde Makkoli und danach wissen wir alle, was unter "Dasein" und "Scheiße" und "Vergänglichkeit" zu verstehen ist!


    Ich denke, bel spricht davon, dass unterschiedliche Menschen die gleichen Worte für ganz andere Sachen verwenden. Und nicht nur Österreicher.


    Wenn wir Beispielsweise "Dasein" für die Realität der Welt setzten ( Enstehen in Abhängigkeit, Nirvana) und Samsara als alle Illusion setzten, die diese verschleiert, dann ist Buddhas ganze Lehre eine Wertschätzung des Daseins. Der wunderbare "unobstructed sky of samadhi" jenseits unsere selbstsüchtigen Verkrampftheit.


    Verstehe ich dagegen unter Dasein "Samsara", dann ist Buddha der das Verlöschen von Samsara verwirklicht, wohl als ein grosser Daseinssverneiner und Spassbremse zu sehen.


    Da "Dasein" ja ursprünglich ein theolgischer Begriff der sich auf Gott als Ursprung bezieht, würde das dafür sprechen ihn eher in der ersten Weise (fundamentale Realität) zu verwenden. Heutzutage bezieht man ihn aber häufig auf "Faktizität" also auf die Art wie uns die Dinge "verblendet" als Objekte erscheinen. Je nachdem was man so einsetzt, kommt etwas anderes heraus. Hier oder dort. Paragate, da oder anderswohin gleichhierselbst je nach Belieben.


  • irgendwie suche ich vergeblich nach einem inhaltlichen Bezug ^^


    Ich fand die Frage von Onda jedenfalls wichtig und interessant.

  • ....auf die Überwindung des Leidens und somit auch des "Daseinsdurstes", der zu Leiden führt.


  • Was man nicht annehmen möchte, ist immer der Punkt mit dem eigentlichen Inhalt. Das Geheimnis/der Inhalt steckt meist unter/in einem "Bezug". Dennoch geht es nie um den Bezug *schmunzel*

  • Kusala:

    ....auf die Überwindung des Leidens und somit auch des "Daseinsdurstes", der zu Leiden führt.


    Und es gibt kein Leiden außerhalb des Daseins.

  • ich wundere mich...


    "Wertschätzung des Lebens?" Da fehle etwas am Buddhismus? Das ist doch der (theoretische Kern des) Buddhismus. Leben ist Leid. Einziger Ausweg: Entrinnung des Kreislaufs. Ich schlage wirklich vor, daß diese Sache einmal angenommen wird.


    Natürlich ist das in der Lebenspraxis keine Einstellung. Genausowenig, wie die Christen tagtäglich die Schöpfung preisen (und das machen sie ja (wenn überhaupt...) noch nicht so lang (--> Jenseitstheologie in der Funktion der hoffnungsspendenden Idee im Angesicht des mittalterlichen Alltags der Massen). Aber so schnell geht es: Fertig ist neue maßgeschneiderte (pseudo-) buddhistische Idee: "Alles Leben ist scheiße."


    Ich denke, man erkennt auch schön, warum der Buddha selber so skeptisch gegenüber der Schrift und allgemein: der Sprache war. Es ist dermaßen leicht, an so einer Idee anzuhaften: das Leben ist Scheiße. Diese Idee könnte auch gut als Ausrede für einen gelten, der "seinen Arsch" einfach nicht hochkriegt. "Theoretischer Buddhismus" ist mitunter gefährlich.


    Aber nein: zentrales Element des B. ist die Überwindung des Kreislaufs der WiederGeburten (=absolute Vernichtung des Leids). Buddha lehrt uns: je tiefer, je wacher wir schauen, desto klarer erkennen wir. Was wir dann erkennen, behalten wir lieber für uns, um die Verwirrten nicht noch mehr zu verwirren?


    Die Sprache ist das Problem bei aller Vermittlung. Vielleicht manchmal schweigen? Ich denke, man kann an dieser Stelle aber wenigstens vielleicht von einem "buddhistischen Schock" sprechen. Der äußerst sich womöglich auch darin, daß einer plötzlich anfängt, sich vor zubereiteten Fleisch zu ekeln. Anstatt die Gaben zu preisen.


    Gruß an alle

  • pops:

    Fertig ist neue maßgeschneiderte (pseudo-) buddhistische Idee: "Alles Leben ist scheiße."....Es ist dermaßen leicht, an so einer Idee anzuhaften: das Leben ist Scheiße. Diese Idee könnte auch gut als Ausrede für einen gelten, der "seinen Arsch" einfach nicht hochkriegt. "Theoretischer Buddhismus" ist mitunter gefährlich.


    Solche Aussagen sind auch theoretisch.
    Eine falsche Theorie ist nichts anderes als falsche Ansichten.
    Eine falsche Ansicht ist immer gefährlich. Der Buddha lehrte,
    wenn einer falschen Ansichten hat bzw. eine falschen Lehre
    nachfolgt ist es gut wenn dieser "seinen Arsch" nicht hoch kriegt.
    Schlechter dran wäre der, welcher in einer schlechten Lehre bei
    falschen Ansichten bzw. falscher Theorie seinen Arsch hoch kriegt.


    Die Tatsache, daß das Leben Scheiße ist, ist aber nicht ausreichend
    um das Heil zu erlangen. Dazu braucht es alle 4 Wahrheiten. Das
    Leben ist Leiden ist aber nur die erste Wahrheit.


    Nicht nur Verlockungen sind Motivation, sondern vor allem ist es das
    Leiden das die Wesen voran treibt aktiv zu werden. Damit das aber
    auch tatsächlich klappt, lehrte der Buddha auch den einzig möglichen
    Weg da heraus. Andererseits ist der ganze achtfache Weg aus dem
    Leiden völliger Blödsinn wenn es gar kein Leiden geben würde.

    Zwar ist es grundsätzlich klar, das alles Dasein Leiden ist, aber auf
    diesem Wege ist es eben recht unterschiedlich was jeweils tatsächlich
    schon als Leiden begriffen wird. Das mag recht unterschiedlich sein,
    je nach eigener Entwicklung. Weswegen die Erkenntnis der vier
    heilenden Wahrheiten direkt vor dem Ziel noch einmal genannt werden.

  • pops:

    ich wundere mich...


    "Wertschätzung des Lebens?" Da fehle etwas am Buddhismus? Das ist doch der (theoretische Kern des) Buddhismus. Leben ist Leid. Einziger Ausweg: Entrinnung des Kreislaufs. Ich schlage wirklich vor, daß diese Sache einmal angenommen wird.


    Natürlich ist das in der Lebenspraxis keine Einstellung.


    Und ich wundere mich, dass du forderst, Sachen (Glaubensinhalte) anzunehmen, die du für die Lebenspraxis offensichtlich als untauglich erachtest...


    LG
    Onda

  • ...deswegen spreche ich ja vom "theoretischen Buddhismus" Onda.


    Aber ich mache mir und dir nix vor Onda: ich gebe dir bei diesem Thema unheimlich gerne kontra. Ich kenne diverse theoretische Konzepte, die Natur des Menschens betreffend, und stelle als "Liebhaber kohärenter begrifflicher Systeme" fest: Buddha hat das alles von Anfang bis zum Ende straight durchgedacht. So ein Liebhaber der begrifflichen Systeme wie ich, sollte anderen natürlich keine ernsthaften Vorschläge für ihren Glauben geben (wenn es dem Liebhaber ja nur um irgendwelche Denksysteme geht).


    Ich appelliere eher an deinen wortgewandten und anscheinend auch: geschulten Geist, die zwingende Kohärenz dieses (gesamten!) Denksystems anzuerkennen. Was uns trotz verschiedener Anschauungen ja eint, ist die Liebe (die Anhaftung) zu der Begriffs- (Geistes-) Welt.

  • Onda:

    Und ich wundere mich, dass du forderst, Sachen (Glaubensinhalte) anzunehmen, die du für die Lebenspraxis offensichtlich als untauglich erachtest...


    Für meine Lebenspraxis resultiert aus dieser (für mich ersteinmal) lediglich abstrakten (auf begrifflicher Ebene gewonnenen) Einsicht dennoch eine große Skepsis bezüglich der Dinge, die mich faszinieren, anziehen, benebeln, verzaubern, u.s.w. Ich will ja gerade eben nicht verzaubert werden. Und ich stemme mich argumentativ gegen eine Zeit, die den Zustand der Verzauberung auf allen möglichen medialen und interpersönlichen Kommunikationsfeldern preißt.


    Was aber nicht heißt, daß ich dem (buddhistisch) ungeschulten Menschen mit einer solchen Aussage konfrontieren würde: Alles Leben ist Leid. Der nimmt mich doch nicht für voll...


    Gruß an alle

  • pops:

    ...deswegen spreche ich ja vom "theoretischen Buddhismus" Onda.


    Aber ich mache mir und dir nix vor Onda: ich gebe dir bei diesem Thema unheimlich gerne kontra. Ich kenne diverse theoretische Konzepte, die Natur des Menschens betreffend, und stelle als "Liebhaber kohärenter begrifflicher Systeme" fest: Buddha hat das alles von Anfang bis zum Ende straight durchgedacht. So ein Liebhaber der begrifflichen Systeme wie ich, sollte anderen natürlich keine ernsthaften Vorschläge für ihren Glauben geben (wenn es dem Liebhaber ja nur um irgendwelche Denksysteme geht).


    Ich appelliere eher an deinen wortgewandten und anscheinend auch: geschulten Geist, die zwingende Kohärenz dieses (gesamten!) Denksystems anzuerkennen. Was uns trotz verschiedener Anschauungen ja eint, ist die Liebe (die Anhaftung) zu der Begriffs- (Geistes-) Welt.


    Hallo pops, Kohärenz ist eine feine Sache und da haben wir sicherlich eine gemeinsame Leidenschaft. Die Kohärenz eines rationalen Systems (eines Systems der Begriffe) sagt aber wenig aus über seine "Wahrheit" in einem tiefen spirituellen Sinne. Die Lehre des Buddha führt in ihrer Essenz über den Bereich des Rationalen hinaus. "Erwachen" ist ein transrationaler Prozess.


    Und auch mit der Kohärenz ist das so eine Sache. Das anatta-Konzept (Nicht-Sebst) und das Konzept einer Wiedergeburt stehen nämlich - rein begrifflich - in einem Spannungsverhältnis, denn wenn es so etwas wie eine dauerhaftes, autonomes Ich nicht gibt, dann stellt sich die Frage, was denn da konkret eigentlich wiedergeboren werden soll. Was wandert als Karma-Träger von einer Esistenz zur anderen? Und wenn Körper-Geist (namarupa) eine untrennbare Einheit bilden, was kann dann über den Tod des Körpers hinaus Bestand haben?
    Wirklich kohärente Antworten auf diese Fragen habe ich noch nicht gefunden. (Und die Frage, welche Bedeutung die Beantwortung solcher Fragen für meine Lebensführung haben, steht wiederum auf einem anderen Blatt).


    In diesem Thread wurde die Frage gestellt, ob der Buddha-Dharma auf Leidensüberwindung oder - in letzter Konsequenz - auf Daseinsüberwindung zielt. Die Beantwortung dieser Frage hat erhebliche Konsequenzen für die Wertschätzung der menschlichen Existenz, für unsere Haltung zum Leben in dieser Welt. Ich persönlich tendiere zu einer metaphorischen und nicht zu einer wörtlichen Auslegung von "Beendigung der Daseinskreisläufe".


    LG
    Onda

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Onda:
    pops:

    Ich appelliere eher an deinen wortgewandten und anscheinend auch: geschulten Geist, die zwingende Kohärenz dieses (gesamten!) Denksystems anzuerkennen. Was uns trotz verschiedener Anschauungen ja eint, ist die Liebe (die Anhaftung) zu der Begriffs- (Geistes-) Welt.


    Hallo pops, Kohärenz ist eine feine Sache und da haben wir sicherlich eine gemeinsame Leidenschaft. Die Kohärenz eines rationalen Systems (eines Systems der Begriffe) sagt aber wenig aus über seine "Wahrheit" in einem tiefen spirituellen Sinne. Die Lehre des Buddha führt in ihrer Essenz über den Bereich des Rationalen hinaus. "Erwachen" ist ein transrationaler Prozess.


    Hallo,


    dem stimme ich zu. Das Erwachen nach der Wiederkehr aus dem Folgezustand des achten Jhana möglich ist, bestätigt dies. Denken hört ja z.B. schon ab dem zweiten Jhana auf.


    <woltlab-metacode-marker data-name=:

    Anupada Sutta" data-link="">

    „Wiederum, mit dem völligen Überwinden des Gebiets von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung (nevasaññānāsaññāyatana),
    trat Sariputta in das Erlöschen von Wahrnehmung und Empfindung (saññāvedayitanirodha) ein und verweilte darin.


    Und seine Triebe verschwanden ganz, indem er mit Weisheit vollständig sah.
    Sariputto wird in diesem Moment also zum Khīnāsava,
    zum 'Triebversiegten', (arahat, Vollkommen Heiliger)


    Er trat achtsam aus jenem Erreichungszustand heraus. Nachdem er das getan hatte,
    betrachtete er die vergangenen Zustände, die aufgehört und sich verändert hatten, folgendermaßen:
    ‚Diese Zustände treten also tatsächlich in Erscheinung, nachdem sie vorher nicht vorhanden waren;
    nach ihrem Vorhandensein zerfallen sie‘.
    Jetzt kommt also erst das Denken zurück.


    In Bezug auf jene Zustände verweilte er, ohne angezogen zu werden, ohne abgestoßen zu werden,
    unabhängig, ungebunden, frei, losgelöst, mit einem unbeschränkten Herzen.


    Er verstand: ‚Es gibt nichts mehr jenseits davon‘, und
    mit der Pflege jenes Erreichungszustands bestätigte er, daß es nichts mehr gibt.“



    Alles Gute
    :) _()_

  • Onda:


    In diesem Thread wurde die Frage gestellt, ob der Buddha-Dharma auf Leidensüberwindung oder - in letzter Konsequenz - auf Daseinsüberwindung zielt. Die Beantwortung dieser Frage hat erhebliche Konsequenzen für die Wertschätzung der menschlichen Existenz, für unsere Haltung zum Leben in dieser Welt.


    Begehren lehrte der Buddha zu überwinden ob nach menschlicher
    oder höherem Lebens das ist alles Begehren.
    Wenn es nur um die Überwindung menschliche Existenz gehen
    würde, dann wäre das nichts besonderes, denn das gibt es auch
    in anderen Lehren. Die kurze menschliche Existenz ist selbst
    im Christentum nur ein "Jammertal" und hat keine besondere Wertschätzung.


    Das besondere an der Lehre des Buddha ist gerade auch die Ablehnung
    höherer glücklicherer und langlebiger (scheinbar ohne Ende) lebenden
    Lebensformen. Solche die weit über dem Menschen stehen.
    Zunächst einmal werden sie angestrebt und der Buddha lobt das
    Nachdenken über diese Lebensformen, letztendlich werden aber
    auch sie als vergänglich und auf Begehren beruhend abgelehnt.


    Onda:


    Ich persönlich tendiere zu einer metaphorischen und nicht zu einer wörtlichen Auslegung von "Beendigung der Daseinskreisläufe".


    Das ist im Christentum heute sehr beliebt und verbreitet
    Himmel und Hölle werden zur "Metapher"
    Was aber mit Beendigung gar nichts zu tun hat.
    Weder mit Daseinskreisläufen noch mit Beendigung.