Zeitalter der Paccekas ?

  • Kusala:
    Simo:

    Man unterscheidet hier zwischen zwei Arten der Leidensfreiheit: Befreiung und Erleuchtung.
    Befreiung meint, dass der Bodhisattva den Schleier der störenden Emotionen und die Illusion eines Selbstes überwunden hat. Er leidet nicht mehr.
    Erleuchtung meint dann, das sich auch die letzten subtilen Schleier der festen Konzepte aufgelöst haben und alle Eigenschaften und Qualitäten des Geistes voll entwickelt sind, auf dieser Ebene ist der Bodhisattva zum Buddha geworden.


    Wo hast Du das denn her?
    ()


    Es sind die Lehren des edlen Mahayana. :)

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • rosie:

    Doch, das ist der Punkt. Denn der historische Buddha (Gautama) ist ja eindeutig verloschen, BEVOR alle Wesen errettet waren. Diese Idee des Buddha ist also im Grunde die eines Egoisten. Deshalb sieht man es im Mahayana/Zen anders.


    Kusala:

    Auch besteht keine Notwendigkeit für einen Vollerwachten in ein weiteres Dasein zu treten. Einer der die karmischen Verwicklungen vollkommen durchschaut hat, erkennt wie unnütz das Unterfangen ist, so oft wiederzukehren bis alle "erlöst" sind.


    Simo:

    Es sind die Lehren des edlen Mahayana. :)


    Aha :) Danke Simo :)

  • Kusala:


    Auch besteht keine Notwendigkeit für einen Vollerwachten in ein weiteres Dasein zu treten. Einer der die karmischen Verwicklungen vollkommen durchschaut hat, erkennt wie unnütz das Unterfangen ist, so oft wiederzukehren bis alle "erlöst" sind.


    Warum sollte es unnütz sein ? Wenn so etwas geschieht, dann aus Mitgefühl.


    Solange der Raum besteht
    und solange es fülende Wesen in ihm gibt
    möge auch ich verweilen
    um das leiden der Wesen zu vertreiben.


    Shantideva, 7. Jhdt.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Zitat

    Welche höhere Form des Mitgefühls sollte es deiner Ansicht nach geben, wenn nicht den Wesen die Medizin des Dharma zu geben, um sie vom Leiden zu kurieren?


    Diese Frage erstaunt mich. Zum Beispiel die Medizin, die Ärzte verschreiben. Zum Beispiel jemandem etwas zu essen zu geben.

  • Simo:

    Solange der Raum besteht
    und solange es fülende Wesen in ihm gibt
    möge auch ich verweilen
    um das leiden der Wesen zu vertreiben.


    Der historische Buddha hat uns den Dhamma, die Lehre hinterlassen.
    Dies ist vollkommend ausreichend um "selber" zu erwachen.


    Man kann es nur selber tun bzw. sein lassen.


    ()

  • rosie:

    Simo:

    Zitat

    Welche höhere Form des Mitgefühls sollte es deiner Ansicht nach geben, wenn nicht den Wesen die Medizin des Dharma zu geben, um sie vom Leiden zu kurieren?


    Diese Frage erstaunt mich. Zum Beispiel die Medizin, die Ärzte verschreiben. Zum Beispiel jemandem etwas zu essen zu geben.


    Das ist der große Unterscheid zwischen bedingter und letztendlicher Medizin! Die Medizin eines Artztes oder Essen kann dich nur zeitweise heilen oder befriedigen, am Ende musst du wohl oder über immer sterben. Die Medizin des Dharma ist die Kur für die Leiden der Existenz. Sie befreit dich von der grundlegenden Unwissenheit, die die Wurzel für alles Leiden ist! Man versteht: Kurzfristiger, bedingter Nutzen vs. langfristiger, letztendlicher Nutzen
    Was mich erstaunt ist, dass dieser Einwand von einem Akademiker kommt.

    Kein "Ich" - keine Probleme.


  • Natürlich! Die Tür kann aufgeziegt werden, hindurchgehen musst du selber. Boddhisattvas lehren den Dharma und schenken denn Wesen sowohl die Mittel für kurzfristige Befreiung vom Leid, als auch für die endgültige Befreiung.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Kusala:

    Zitat

    Maitreya ist noch kein Buddha.


    Im Theravada vielleicht nicht. Das würde jedoch keinen Sinn machen. Denn wenn ihr den Maitreya JETZT nur als Bodhisattva im Tushitahimmel seht, er aber notgedrungen ein Buddha werden muss, dann ist es folglich so, dass er keine Wahl hat - und demnach wäre jeder achtfache Pfad hinfällig, weil ein/dieser Bodhisattva zwangsläufig zum Buddha wird, ob er sozusagen will oder nicht. Das ist purer Determinismus und untergräbt die ethischen Regeln des Theravada selbst. Wenn man dieses Bodhisattva-Verständnis dann auf die früheren Leben des Gautama Buddha anwendet, kommt man auch drauf, dass dieser inhärent bereits der Buddha war, als er von sich als Bodhisattva sprach. Auch ihm wäre dann nämlich nichts anderes übrig geblieben, wenn dies - wie mit Maitreya gezeigt - das "Schicksal" eines Bodhisattvas ist.


    Aus dieser Nummer kommt man nur im Mahayana raus, wo es die Buddhanatur ist, die entscheidend allen Wesen gemein ist. Der Bodhisattva ist also von seiner Natur her schon Buddha - wie auch der Nicht-Bodhisattva. Er wird dies durch die Übung jedoch erst erkennen/verwirklichen. So "wird" er Buddha. Dieses "Werden" ist nicht - wie bei Maitreya - schicksalhaft, sondern indivuell.


    Simo:

    Zitat

    am Ende musst du wohl oder über immer sterben


    Das musst du auch, wenn du Dharma frisst. Alles andere ist Illusion. Die "Medizin des Dharma" heilt ja nicht mal deinen Krebs.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()


  • Nein, aber der Dharma kann das Leiden daran heilen!

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • rosie:

    Diese Frage erstaunt mich. Zum Beispiel die Medizin, die Ärzte verschreiben. Zum Beispiel jemandem etwas zu essen zu geben.


    Das Geben im Glauben ist ja vielfach gepriesen,
    Aber besser als eine Gabe ist ein Wort der Wahrheit:
    Früher schon und noch viel früher sind die Guten,
    die Erkenntnis besaßen, zum Nirwana gelangt.


    Samyutta Nikaya 1.33

  • Ja, Kusala, gut dass du uns an diese Wertigkeit der Theravadins erinnerst. Ich habe übrigens eben meinen letzten Maitreya-Beitrag entscheidend ergänzt.
    Ein "Wort der Wahrheit" hat noch keinen satt gemacht. Das ist ja eine abscheuliche Ethik. Es gibt eine ganz normale Bedürfnispyramide der Menschen, wer die nicht versteht, wird mit seinem Dhamma-Lehren gegen die Wand sprechen.


    Leider haben wir das auch im Mahayana. Simo:

    Zitat


    Nein, aber der Dharma kann das Leiden daran heilen!


    Wenn die Schmerzen zu groß sind, leidet man mit oder ohne Dhamma. Wenn du meinst, sich keinen Kopp zu machen - selbst dafür gibt es Medizin. Ob jemand durch Yogitum oder Morphium seine Schmerzen ausblendet, die Frage ist doch, wo da die "Heilung" sein soll. Sag mal, du gehörst doch nicht zu den Ole Nydahl-Leuten? Die fallen mir immer wieder durch ihre unrealistischen Allmachtsphantasien auf.

  • rosie:

    Wenn die Schmerzen zu groß sind, leidet man mit oder ohne Dhamma. Wenn du meinst, sich keinen Kopp zu machen - selbst dafür gibt es Medizin. Ob jemand durch Yogitum oder Morphium seine Schmerzen ausblendet, die Frage ist doch, wo da die "Heilung" sein soll. Ich ahne es schon, du gehörst zu den Ole Nydahl-Leuten. Die fallen mir immer wieder durch ihre unrealistischen Allmachtsphantasien auf.


    Ich sehe schon, du hast viel gelitten ....
    Da du dieses Gespräch für beendet erachtest, wünsche ich dir alles Gute auf deinem Weg und dass du findest, was du suchst. Allmachtsphantasien weise ich von mir und entlarve diese Anschuldigung mit Verlaub als Selbstschutzmechanismus deinerseits.
    Eine gute Nacht euch allen,


    Simo

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:
    Kusala:

    Wo hast Du das denn her?
    ()


    Es sind die Lehren des edlen Mahayana. :)


    Dann habe ich 2 weitere Fragen:
    1. Was sind die letzendlichen Schleier, die ein Bodhisatva noch nicht überwunden hat, welche ihn von einem Erleuchteten unterscheiden?


    und die zweite Frage, rein hypothetischer Natur (allerdings ist die Befreiung aller Wesen, die der Bodhisatva ja anstrebt, auch hypothetisch),
    2. Wenn alle Menschen auf Erden nur noch Bodhisatva's wären... Wer befreit diese dann? Bzw woher weiss dann ein Bodhisatva in Pakistan, das er jetzt die endgültige Erleuchtung anstreben kann, da er sich ja nicht sicher sein kann, das in Schweden nicht noch Menschen leben die keine Bodhisatva's sind....?



    @Rosie:
    Wenn du sagst, Essen steht über "Worten der Wahrheit die zur erleuchtung führen"... Mit den Worten der Wahrheit, kann er sich wenigstens selbst befreien aus dem Daseinskreislauf. Mit dem essen übersteht er ein Leben und wird dann im nächsten wiedergeboren und muss wohlmöglich wieder (hunger)-leiden.
    Gib dem hungernden einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man fischt und er wird nie wieder hungern (oder so ähnlich). Für buddhistische Vegetarier kann man Fisch gerne durch Maiskolben und fischen durch anpflanzen ersetzen ;) .


    Wobei ich das ganze auch nicht nach wertigkeit einordnen würde wie du, bzw auch nicht wie der Buddha es tat.
    Ich würde das eher so sehen:
    Hat man was zu essen und es sind andere Leute bei einem die Hunger haben, dann gibt man ihnen etwas ab und erzähl ihnen dabei was über die Worte des Buddha, bzw über die Wahrheit der Dinge. Sind aber sowieso schon alle gesättigt und du hast noch essen, dann redet man halt nur über die wahren Dinge.
    Sind aber alle hungrig und keiner hat was zu essen, auch man selbst nicht, dann kann man doch trotzdem über das Dhamma sprechen.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Simo:Ich suche nichts.
    Wer glaubt, der Dharma könne mehr Leiden heilen als etwa die Medizin, leidet in meinen Augen unter Allmachtsphantasien.


    Maybe:

    Zitat

    Gib dem hungernden einen Fisch und er ist einen Tag satt. Zeig ihm wie man fischt und er wird nie wieder hungern (oder so ähnlich).


    Richtig, solange die See nicht leergefischt ist und ich noch einen Fisch im Teich habe.


    Zitat

    Mit dem essen übersteht er ein Leben und wird dann im nächsten wiedergeboren und muss wohlmöglich wieder (hunger)-leiden.


    Ich glaube nicht an Wiedergeburt. Sie scheidet als Argument vollkommen aus.


    Zitat

    Sind aber alle hungrig und keiner hat was zu essen, auch man selbst nicht, dann kann man doch trotzdem über das Dhamma sprechen.


    Dann sollte man übers Fischen sprechen, finde ich.

  • Maybe Buddha:

    1. Was sind die letzendlichen Schleier, die ein Bodhisatva noch nicht überwunden hat, welche ihn von einem Erleuchteten unterscheiden?


    Hat ein Bodhisattva die Schleier der störenden Emotionen und des Glaubens an ein dauerhaftes Selbst überwunden stehen die Schleier der festen Vorstellungen und Konzepte über die Wirklichkeit, den Dharma, die Dinge etc. etc. etc. an und der Bodhisattva lernt mit fortschreitenden Weisheit, in der Natur seines Geistes zu verweilen und jenseits von Subjekt, Objekt und Tat zu gehen. Das wäre die Mahayana/Vajrayana Perspektive.


    Maybe Buddha:

    2. Wenn alle Menschen auf Erden nur noch Bodhisatva's wären... Wer befreit diese dann? Bzw woher weiss dann ein Bodhisatva in Pakistan, das er jetzt die endgültige Erleuchtung anstreben kann, da er sich ja nicht sicher sein kann, das in Schweden nicht noch Menschen leben die keine Bodhisatva's sind....?


    Wer befreit diese dann? Nun, ich denke sie sich selbst :lol: ... Nun ... um sich in dieses "Geschichten" reinzudenken: Ein Bodhisattva würde seine Aktivität nicht auf diese Welt oder dieses Universum begrenzen. In den Texte heißt es, die Wesen seien zahllos! Es ist eine unvorstellbar große Aufgabe mit unvostellbar großen Dimensionen. Aber das ist alles nicht so wichtig ! Wichtig ist, wie wir diese Belehrungen dazu verwenden können, uns zum Besten aller zu entwickeln.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • rosie:

    Ich glaube nicht an Wiedergeburt. Sie scheidet als Argument vollkommen aus.


    Das erklärt deinen Standpunkt etwas besser und lässt auch klarer erscheinen, warum du das mit dem "Dharma als Medizin gegen das Leiden" nicht nachvollziehen kannst. Der Buddha hat allerdings ganz deutlich Wiedergeburt und ihre Leidhaftigkeit gelehrt. Thats the way it is, buddy!

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Zitat

    Der Buddha hat allerdings ganz deutlich Wiedergeburt und ihre Leidhaftigkeit gelehrt. Thats the way it is, buddy!


    Das ist, was z.B. Karma Kagyü meint.


    Es gibt "den" Buddha nicht. Es gab vor dem Shakyamuni schon Buddhas und wird - laut Palikanon - auch danach mindestens einen geben. "Gelehrt" hat der Palikanon, eine Sammlung uneinheitlicher Schriften, in der mehrere Buddhas zu Wort kommen.


    Im Zen ist der Zenmeister ggf. ein Buddha, und wenn es für den keine Wiedergeburt gibt, dann lehrt dieser Buddha: Keine Wiedergeburt. Mich lehrt der Buddha also keine Wiedergeburt. Denn der Zenmeister, das ist der Buddha in mir, das ist die Buddha-Natur.


    Das Verwirklichen der Buddhanatur (Erwachen) ist mit einem Verlöschen all dessen verbunden, was "wieder" sein kann. Auch die Energie oder was auch immer, wovon die Tibeter meinen, es könne weiterexistieren, ist nicht-personal und nicht "wieder", sondern bestenfalls "nitya", ewig, wie der Tathagata. Das Ewige ist jedoch unwandelbar und kann keinem Kreislauf unterworfen sein.


    Ich denke, im nicht-sektiererischen Zen macht man gar nicht erst den Versuch, krampfhaft den Palikanon in die eigenen, späteren Schulen zu integrieren. Vielmehr befreit man sich davon.


    Ob die Theravadins aber überhaupt an Wiedergeburt glauben, kannst du die hier Anwesenden ja selbst fragen.

  • TMingyur:
    Petra:


    Dafür hast Du jetzt eine Sonnenbrille.


    Das sollte kein Ersatz sein. Nur eine Erinnerung 8)


    Weißt du aus der Metapher der Pacceka-Bodhisattvas/-Buddhas kann man denke ich sehr viel lernen. Sowie man auch aus der Metapher Sravaka (Hörer, üblichweise mit Nicht-Mahayana gleichgesetzt) und der Metapher Bodhisattva (also der des Mahayana) lernen kann.
    Was irgendwer sich ausdenkt an Sichtweisen darüber (z.B. wann es angeblich nur Pacceka-Buddhas geben kann), ist nicht wichtig. Wichtig sind die Metaphern als eine Art "Charakter"-Beschreibung.
    Ich habe z.B. bei den tibetischen Praktizierenden nur Sravaka-Charaktere wahrgenommen. Bei Ihren Lehrern meist Mahayana-Bodhisattva-Charaktere. Aus den Schriften nehme ich Bodhidharma vor allem als Pacceka-Buddha war.
    Den Shakyamuni des Palikanon (und nur diesen Shakyamuni) nehme ich als Buddha wahr, der einen Mahayana-Bodhisattva-Charakter manifestiert. 8)

  • TMingyur:

    Wichtig sind die Metaphern als eine Art "Charakter"-Beschreibung.


    Man könnte "die Metaphern" auch als Mentalitäten bezeichnen. Angeblich kann man in den buddhistischen Ländern grob eine nördliche und eine südliche Tradition unterscheiden und so auch eine nördliche und südliche Mentalität:


    Zitat

    In der nördlichen Tradition wird das Ziel oft als die Entwicklung des Bodhisattva Pfades formuliert, der sich zum Wohle aller Lebewesen über viele Leben erstreckt und dann in der Buddhaschaft gipfelt. Ihre Schriften und Liturgien sind voller Hinweise auf das Bodhisattva Prinzip, und für diejenigen, die innerhalb dieser Tradition praktizieren, ist es ganz normal, Bodhisattva Gelübde auf sich zu nehmen. In der südlichen Tradition hingegen wird das spirituelle Ideal als die Verwirklichung zum Arahat ausgegeben – die Realisation von Nibbana und das Ende der Wiedergeburt im jetzigen Leben. Vom Bodhisattva Ideal wird kaum je gesprochen, abgesehen von dessen Erwähnung innerhalb der Jatakas – den Geschichten aus vergangenen Leben von Gotama Buddha.


    Quelle: Ajahn Khemasiri – entnommen der amerikanischen Zeitschrift Buddhadharma, Sommerausgabe 2008.
    Auszug aus dem Thread "Ausgewogenheit zw Arhat und Boddhisatwa" in http://www.buddhistisches-forum.de/




    Deshalb postulierte ich, aufgrund meiner Beobachtungen hier im Forum und auch sonst überall (wie oben erwähnt), dass hier bei uns eher eine Paccekamentalität herrscht. Viele suchen spirituelle Entwicklung vertrauen sich aber nicht mehr, wie noch vor 100 Jahren üblich, ihren lokalen Traditionen allein an, die ja hier bei uns eine christliche wäre.
    Da es schwierig ist etwas zeitgemässes zu finden, respektive bei uns im Westen keine solche 'Tradition' besteht, bleibt einem eben nichts anderes Übrig als es allein zu versuchen.

  • Bakram:

    Deshalb postulierte ich, aufgrund meiner Beobachtungen hier im Forum und auch sonst überall (wie oben erwähnt), dass hier bei uns eher eine Paccekamentalität herrscht. Viele suchen spirituelle Reife für sich selber und vertrauen nicht mehr, wie noch vor 100 Jahren üblich, ihren Traditionen allein, die ja hier bei uns eine christliche wäre.


    Leider gibt es deswegen noch lange keinen paccekasambuddha.
    Ein paccekasambuddho ist heute wohl ganz unmöglich. Erst wenn
    es gar keine Lehre mehr gibt und der Buddha Goatama in Vergessenheit
    geraten ist kann man sich wieder einen Sammāsambuddho oder
    Paccekasambuddho vorstellen. Gerade heutzutage im Informationszeitalter
    ist es wohl so gut wie ausgeschlossen, daß jemand der tatsächlich nach
    der Wahrheit eines Buddha sucht die Lehre des Buddha unbekannt bleiben
    sollte. Wenn er aber die Lehre gehört hat, kann und braucht er kein Buddha
    mehr werden. Er wird Nachfolger des Buddha und erreicht so die Befreiung.
    Dir geht es aber sicher gar nicht um einen Paccekasambuddha sondern um
    eine andere Wahrheit, eine andere Lehre. Das wäre aber eh nicht der Fall.

  • accinca:
    Bakram:

    Deshalb postulierte ich, aufgrund meiner Beobachtungen hier im Forum und auch sonst überall (wie oben erwähnt), dass hier bei uns eher eine Paccekamentalität herrscht. Viele suchen spirituelle Reife für sich selber und vertrauen nicht mehr, wie noch vor 100 Jahren üblich, ihren Traditionen allein, die ja hier bei uns eine christliche wäre.


    Leider gibt es deswegen noch lange keinen paccekasambuddha.
    Ein paccekasambuddho ist heute wohl ganz unmöglich.


    Nichts ist unmöglich.
    "Unmöglich" gibt's nur im Reich begrifflicher Definitionen. 8)

  • Zitat

    daß jemand der tatsächlich nach
    der Wahrheit eines Buddha sucht die Lehre des Buddha unbekannt bleiben
    sollte.


    Auch wieder ein Zirkelschluss. Denn die damals von der "Lehre des Buddha" sprachen, konnten ja gar nicht wissen, was heute als diese ausgegeben wird, da sie erst später aufgezeichnet wurde. Die Lehre des Buddha muss also jeder für sich selbst erkennen.


    Ich war ein Pratyekabuddha im Sinne accincas, weil ich infolge des Einflusses einer Zen-Lehre (eines Koan) erwachte, die sich nicht im Palikanon findet, also nicht in der "Lehre Buddhas", wie sie accinca versteht. Erst danach habe ich mich dem Schriftstudium auch des Palikanons gewidmet. Dass ich erwacht war, konnte ich aber dann auch bei diesem Schriftstudium bestätigt finden. Mit anderen Worten, da bleibt accinca dann natürlich wieder nur, das in Abrede zu stellen, mit belehrendem Verweis auf Textstellen, die er auf seine Weise verstanden haben will. Für mich stellt es sich anders dar. Ich erwachte ohne Palikanon (die Lehre Buddhas), durch die Lehre des Chan, und verstand dann doch, was im Palikanon gemeint ist. Man darf diese Texte auf keinen Fall lesen wie Fundamentalisten (etwa Baptisten) die Bibel.


    (Dieser Text ist im Bewusstsein geschrieben, dass man nicht damit hausieren gehen sollte und dass es Zen-Meister gibt, die sagen, wer von Erwachen spräche, der läge schon daneben. For the sake of argument.)

  • @ Rosie,


    cool! als Erwachter hat man doch auch Superkräfte/Fähigkeiten oder nicht? Kannst du mir bitte mal eine heiße Schokolade hier auf den Tisch zaubern, oder geht das gegen die Erwachtenehre? :P


    Im Ernst: Leute macht euch doch nicht so verrückt mit der ganzen Maitreyageschichte und so. Das ist doch alles nur Religion. Ich finde schon, dass man hier ruhig mal ganz pragmatisch Mystizimus von praktisch Nutzbarem trennen könnte. Diese Legenden von zukünftigen Erlösern gibts in jeder Religion. Und das in diesem Tuschitahimmel (oder wie man das schreibt) so ein zukünftiger Buddha sitzt --> hallo? wer glaubt denn sowas? :)


    lg
    maus