Das große Missverständnis der Überlieferung


  • Ja. Ist schon klar. Ich denke eine Ursache für derart divergierende Einschätzungen ist in dem Ausgangspunkt zu finden, von dem aus man "Zugang" zu den Sutten gefunden hat.

  • Hanzze.:

    ... aber besser wäre ... die Dinge so anzusehen wir sie wirklich sind.


    Ja, wenn es Dinge gäbe, die man ansehen könnte 8)



    Hanzze.:

    ... gibt's dann auch keine ... Opposition gegen die eigenen Vorstellungen.


    Ich würde dir nicht Opposition gegen deine Vorstellungen empfehlen, sondern einfach nur, den Rat Buddhas zur Hauslosigkeit zu befolgen. 8)


    Zitat

    So sehend, ihr Mönche, findet der erfahrene edle Jünger nichts daran.


    Nichts daran findend, wird er entreizt.
    Durch die Entreizung wird er erlöst:

  • Grund:
    accinca:


    Deine Vorstellungen haben mit der Lehre des Buddha nichts zu tun.
    Ein Glück das der Buddha eine andere Lehre gelehrt hat.


    Ja. Ist schon klar. Ich denke eine Ursache für derart divergierende Einschätzungen ist in dem Ausgangspunkt zu finden, von dem aus man "Zugang" zu den Sutten gefunden hat.


    Nein, nein!!! Mit dem Zugang hat das ganz und gar nichts zu tun und
    es ist auch keine Frage der Einschätzung. Wer nicht zur Kenntnis nehmen
    will was der Buddha lehrte, der hat seinen eigen Geist blockiert.
    Ich erwarte ja nicht, das jeder das glaubt was der Buddha lehrt,
    aber zur Kenntnis nehmen sollte man es schon. Ich glaube ja auch nicht
    was im Monotheismus gelehrt wird, aber zur Kenntnis nehme ich es schon.
    Ebenso erwarte ich, daß die Lehre des Buddha zumindest zur Kenntnis
    genommen wird auch wenn man sie ablehnt.

  • Zitat

    Hier geht es nicht um "Glauben". Sondern etwas negieren, was man selber noch nicht weiß, anstatt es als Option stehen zu lassen.
    Man kann sagen: "Ich weiß es selber noch nicht (besser) und deswegen kann ich da nicht mitreden" Das wäre aus meiner Sicht o.k.
    Warum die vielen Worte, die event. in die falsche Richtung führen könnten?


    In diesen wenigen Sätzen liegt die ganze Crux des Fundamentalismus: Das 'Noch nicht' schließt völlig aus, dass die Negation vielleicht berechtigt ist.


    Ansonsten - auch wenn ich wohl aufpassen muss, wenn meine Frau fremden Männern Kosenamen ('Gründl') gibt :) - sehr guter Gedankengang, Grund.

  • Axel Benz:

    In diesen wenigen Sätzen liegt die ganze Crux des Fundamentalismus: Das 'Noch nicht' schließt völlig aus, dass die Negation vielleicht berechtigt ist.


    Weiß nicht ... man muss nur aufpassen, kein Gegenkonzept aufzubauen, an dem man sich dann ebenso festklammert: "Es darf nicht Fundamentalismus sein". Man läuft nämlich sonst ebenso mit diesem "Denkprinzip" durch die Gegend und misst alles daran. Der springenden Punkt ist einfach Achtsamkeit: entsteht Bewußtsein welches sich in sich selbst "verheddert"? 8)


    Wir können hier über alles reden, bestätigen und verneinen "wie wir lustig sind" .... aber: werden die Gedanke dabei wahr-genommen über das Maß hinaus, dass sie nur Gedanken, nur Vorstellungen sind?

    Einmal editiert, zuletzt von Grund ()

  • Axel Benz:

    In diesen wenigen Sätzen liegt die ganze Crux des Fundamentalismus: Das 'Noch nicht' schließt völlig aus, dass die Negation vielleicht berechtigt ist.


    Nö. Wie kommst denn darauf? "Noch nicht" heißt nur, das man
    noch nicht weiß, das man aber damit rechnet, das es so sein könnte.
    Wenn aber mit dem Körper alles vernichtet würde und es kein
    Weiterleben mehr geben würde, dann wäre es sowieso egal was
    du zuvor jemals gedacht hättest.

  • accinca:

    Wenn aber mit dem Körper alles vernichtet würde und es kein
    Weiterleben mehr geben würde, dann wäre es sowieso egal was
    du zuvor jemals gedacht hättest.


    Wenn wenn ist, dann kommt es zum entstehen von dann


    Wenn wenn nicht ist, dann entsteht auch kein dann.



    8)


  • Allerdings hier werden die dafür erforderlichen Voraussetzungen etwas stringenter formuliert:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, abhängig vom Körper und Berührungsobjekten entsteht Berührungsbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ensteht das als angenehm, schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm Gefühlte. Wenn man von einem angenehmen Gefühl berührt wird, falls man sich dann daran ergötzt, es willkommen heißt und daran hängenbleibt, dann liegt die Neigung zur Begierde zugrunde. Wenn man von einem schmerzhaften Gefühl berührt wird, falls man dann bekümmert ist, trauert und klagt, weint, sich die Brust schlägt und zerrüttet wird, dann liegt die Neigung zur Abneigung zugrunde. Wenn man von einem weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Gefühl berührt wird, falls man dann den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen in Bezug auf jenes Gefühl nicht der Wirklichkeit entsprechend versteht, dann liegt die Neigung zur Unwissenheit zugrunde.


    Ihr Bhikkhus, daß man hier und jetzt Dukkha ein Ende bereiten wird, ohne die Neigung zur Begierde nach angenehmem Gefühl zu überwinden, ohne die Neigung zur Abneigung gegenüber schmerzhaftem Gefühl zu vernichten, ohne die Neigung zur Unwissenheit in Bezug auf weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl auszurotten, ohne Unwissenheit zu überwinden und wahres Wissen zu erwecken - dies ist unmöglich." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m148z.html)


    Und:


    Zitat

    "Freund Visākha, völlig abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, tritt da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Ausrichtung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Damit verläßt er die Begierde, und dem liegt keine Neigung zur Begierde zugrunde."


    "Da erwägt ein Bhikkhu folgendermaßen: 'Wann werde ich jenes Gebiet betreten und darin verweilen, das die Edlen jetzt betreten, in dem sie jetzt verweilen?' In jemandem, der auf diese Weise Sehnsucht nach der höchsten Erlösung entwickelt, steigt Trauer bedingt durch jene Sehnsucht auf. Damit verläßt er die Abneigung, und dem liegt keine Neigung zur Abneigung zugrunde."


    "Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt ein Bhikkhu in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Damit verläßt er die Unwissenheit, und dem liegt keine Neigung zur Unwissenheit zugrunde." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m044z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Allerdings hier werden die dafür erforderlichen Voraussetzungen etwas stringenter formuliert:


    Ja siehst du. Der "wesentliche Punkt" steckt in dem "allerdings" .... ist es ein optionales oder ist es ein ausschließliches. Wenn es ein optionales ist, warum? und Ebenso: Wenn es ein ausschließliches ist, warum?


    Was muss sein, damit es zum entstehen von optionalem kommt?
    Und was muss sein, damit es zum entstehen von ausschließlichem kommt?


    8)

    • Offizieller Beitrag
    Grund:

    Angenommen es hat mal einen Shakyamuni gegeben, dann war er sicherlich ein kluger Mann und hatte, da er aus wohlhabendem Haus stammte, so einige Zeit sich mit Dingen zu beschäftigen, die jenen, die sich um den Broterwerb kümmern mussten, erst gar nich in den Sinn kamen.


    Man weiss ja gar nicht so wenig über die Zeit Buddhas. Politisch war es eine Zeit des Aufbruchs, in der sich aus den alten Clanstrukturen in blutigen Kriegen Reiche ergaben. Weil dabei auch die alte Mythen ihre Kraft verloren, waren viele der Menschen auch geistig entwurzelt und deswegen auch Sucher. An dem enormen Zulauf, den Buddha hatte kann man sehen, dass es sich nicht ume eine private Luxusbeschäftigung eines Adeligen handelt. sondern dass sich weite Teile der Bevölkerung mit einer Situation konfrontiert sahen, in der sich die früher gehegten Sicherheiten als vergänglich entpuppten.


    Grund:

    Und so kam er denn auch auf einen Weg wie man es anstellen muss, das sinnlose Dasein zwischen Geburt und Tod stressfrei und möglichst entspannt zu überstehen. Den religiösen Gepflogenheiten seiner Zeit gehorchend nahm er dabei Konzepte von Wiedergeburt und Karma auf. Der Weg, den er entdeckte, war ein yogischer Weg also ein Weg mentalen Traninings und nicht etwa ein Weg des Denkens. Da die Leute seiner Zeit allerdings derart von Vorstellungen wie Karma und Wiedergeburt konditioniert waren, setzte er diese Vorstellungen ein, um diejenigen, die von ihm wissen wollten, was sie tun sollen, zum yogischen Weg zu führen.


    Wenn man nur die Wahl hätte Konzepte, die zu Fehlinterpretation und ungewollten Assoziationen neigen, loszulassen, wäre die Sache einfacher. Was man nicht sieht, ist dass man sobald man das tut, implizit andere (gängigen Vorstellungen entsprechende) Konzepte an ihren Platz setzt, die man jedoch nicht einmal reflktierten kann, weil sie einem so selbstverständlich scheinen. So dass sie einem wie blinde Flecken erscheie und man ihren Nutzten und Schaden nicht vernünftig bewerten kann.


    Wenn man annimmt, dass die Konzepte von Wiedergeburt und Karma nur eine religiöse Gepflogenheit waren, stellt sich die Frage, was dann die Wirklichkeit ist. Dabei taucht die Versuchung auf anstelle der damals gültigen metyphysischen Corstellungen die heutigen zu setzten: Uns also als getrennte Individuen mit einer bestimmten Lebensspanne zu sehen. Das tückische an dieser metaphysischen, religiösen Vorstellung ist, dass sie uns gar nicht als solche erscheint sondern quasi als selbstevidente Wahrheit.


    Wenn man die Idee dass es kein aus sich bestehendes Ich gibt mal als Grundlage nimmt, dann ist von hier aus betrachtet die naive Wiedegeburtsidee "Ich bin die Fortsetzungen von dem anderen Wesen" auch nicht viel falscher als die Idee "Keiner ist die Fortsetzung eines anderen". Beides sind Denkweise die in Entitäten denken. Wobei die Widergebeburtslehre insofern offener ist, als sie statt einer einzlenen perle wenigstens eine Kette einschliesst.


    Genauso ist es beim Karma: Die Grundidee hinter der Idee des Karma ist es ja, dass die Ebene des Wahrnehmens die primäre ist und Wahrnehmenden und Wahrgenommenes hervorbringt. Das Handeln den Handelnden schafft. Auch wenn volkstümliche Vorstellungen von Karma (der Behinderte war in früheren leben ein Bösewicht) natürlich manchmal harrsträubend sind, führt das Falenlassen des Karma-Konzepts als irrelvant in die Richtung, dass auch hier die gängige Vorstellung einsickert, die eine "objektive Welt" animmt.


    Grund:


    Derweil ging es doch nur um eines: Welches Yoga muss man anwenden um das Leben stressfrei und entspannt zu überstehen, ohne Furcht vor Leben auf der einen Seite und Tod auf der anderen Seite, und ohne sich dabei von den Irrungen und Wirrungen des (gesellschaftlichen) Umfeldes und der dazu gehörenden Heilslehren in unentwirrbare und stressige Umstände locken zu lassen.


    Das klingt, als gehe es hier um ein individuum. Kann man den eine Lehre die jensieits von Ich und Mein geht überhaupt als etwas sehen, was sich auf ein Individuum bezieht?

  • Grund:

    Weiß nicht ... man muss nur aufpassen, kein Gegenkonzept aufzubauen, an dem man sich dann ebenso festklammert: "Es darf nicht Fundamentalismus sein". Man läuft nämlich sonst ebenso mit diesem "Denkprinzip" durch die Gegend und misst alles daran. Der springenden Punkt ist einfach Achtsamkeit: entsteht Bewußtsein welches sich in sich selbst "verheddert"? 8)


    Wir können hier über alles reden, bestätigen und verneinen "wie wir lustig sind" .... aber: werden die Gedanke dabei wahr-genommen über das Maß hinaus, dass sie nur Gedanken, nur Vorstellungen sind?


    'Es darf nicht Fundamentalismus sein' ist kein 'Gegenkonzept' zu irgend etwas, weil es sämtliche Möglichkeiten offen lässt. Das bedeutet aber nicht, dass nicht-fundamentalistisches Denken sich selber dadurch handlungsunfähig macht, dass es sämtliche Möglichkeiten für gleich wahrscheinlich hält. Vielleicht erwarten den Märtyrer 72 Jungfrauen im Paradies, vielleicht gibt es Wiedergeburt und jungfräuliche Empfängnis... Sollte es aber (im Sinne meiner konkreten Lebensführung) notwendig sein, zu entscheiden, ob ich mein Handeln auf diesen Annahmen aufbaue oder eher nicht, würde ich mich wohl eher dafür entscheiden, es nicht zu tun.



    accinca:

    Nö. Wie kommst denn darauf? "Noch nicht" heißt nur, das man
    noch nicht weiß, das man aber damit rechnet, das es so sein könnte.
    Wenn aber mit dem Körper alles vernichtet würde und es kein
    Weiterleben mehr geben würde, dann wäre es sowieso egal was
    du zuvor jemals gedacht hättest.


    Verstehe. Und ab wann muss ich nicht mehr 'damit rechnen, dass es so sein könnte'? Außerdem sollte das Spiel dann für beide Seiten gelten, aber ich habe nicht das Gefühl, dass z.B. du in irgend einer relevanten Art und Weise die Möglichkeit in Betracht ziehst, dass es nicht so sein könnte.

  • void:

    Wenn man nur die Wahl hätte Konzepte, die zu Fehlinterpretation und ungewollten Assoziationen neigen, loszulassen, wäre die Sache einfacher. Was man nicht sieht, ist dass man sobald man das tut, implizit andere (gängigen Vorstellungen entsprechende) Konzepte an ihren Platz setzt, ....


    Das "an ihren Platz setzen" ist der Knackpunkt. Da muss man achtsam sein.


    void:


    Wenn man annimmt, dass die Konzepte von Wiedergeburt und Karma nur eine religiöse Gepflogenheit waren, stellt sich die Frage, was dann die Wirklichkeit ist.


    Die Frage stellt sich eben nicht notwendigerweise. Da muss man achtsam sein.


    void:
    Grund:


    Derweil ging es doch nur um eines: Welches Yoga muss man anwenden um das Leben stressfrei und entspannt zu überstehen, ohne Furcht vor Leben auf der einen Seite und Tod auf der anderen Seite, und ohne sich dabei von den Irrungen und Wirrungen des (gesellschaftlichen) Umfeldes und der dazu gehörenden Heilslehren in unentwirrbare und stressige Umstände locken zu lassen.


    Das klingt, als gehe es hier um ein individuum. Kann man den eine Lehre die jensieits von Ich und Mein geht überhaupt als etwas sehen, was sich auf ein Individuum bezieht?


    Das hängt davon ab, was du unter "sehen" verstehst.


    8)

  • Axel Benz:
    Grund:

    Weiß nicht ... man muss nur aufpassen, kein Gegenkonzept aufzubauen, an dem man sich dann ebenso festklammert: "Es darf nicht Fundamentalismus sein". Man läuft nämlich sonst ebenso mit diesem "Denkprinzip" durch die Gegend und misst alles daran. Der springenden Punkt ist einfach Achtsamkeit: entsteht Bewußtsein welches sich in sich selbst "verheddert"? 8)


    Wir können hier über alles reden, bestätigen und verneinen "wie wir lustig sind" .... aber: werden die Gedanke dabei wahr-genommen über das Maß hinaus, dass sie nur Gedanken, nur Vorstellungen sind?


    'Es darf nicht Fundamentalismus sein' ist kein 'Gegenkonzept' zu irgend etwas, weil es sämtliche Möglichkeiten offen lässt. Das bedeutet aber nicht, dass nicht-fundamentalistisches Denken sich selber dadurch handlungsunfähig macht, dass es sämtliche Möglichkeiten für gleich wahrscheinlich hält. Vielleicht erwarten den Märtyrer 72 Jungfrauen im Paradies, vielleicht gibt es Wiedergeburt und jungfräuliche Empfängnis... Sollte es aber (im Sinne meiner konkreten Lebensführung) notwendig sein, zu entscheiden, ob ich mein Handeln auf diesen Annahmen aufbaue oder eher nicht, würde ich mich wohl eher dafür entscheiden, es nicht zu tun.


    Wie immer du dich in welcher Situation auch entscheidest .... dazu kann ich nichts sagen. Es könnte da aber eine Divergenz geben zwischen deiner und meiner Einschätzung von "Denken". Könnte ... 8)

  • Grund:
    Kusala:

    Zu den grundlegenden buddhistischen Überzeugungen gehört nun mal unter Anderem das Gesetz des Karma, auch über dieses Leben hinaus.


    Ja. Ich bestreite nicht, dass es in Religionen grundlegene Überzeugungen gibt an die man glauben muss. Ich denke das kennen hier doch alle. 8)


    Der Buddhismus ist in Bezug auf das Thema Glauben etwas ambivalent. Einerseits fordert er durchaus Anerkennung (Glauben) nicht beweisbarer Thesen. Anderseits gilt der Primat der eigenen Erfahrung. Kaum auflösbarer Konflikt. Höchstens mit "agnostischer" Logik.


    Glauben als "Für-Wahr-Halten" (Govinda) von Unbeweisbarem im großen Stil halte ich generell für ein schlechtes Fundament. Da fehlt es mir schlicht an dem in diesem Kontext gern eingeforderten "Vertrauen".


    C.

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

    2 Mal editiert, zuletzt von Onda ()

  • Da ist nix ambivalent. Ohne rechte Ansicht ist da nun mal nix. *schmunzel* Auch erfordert er nix außer Einsicht. Wenn man dem Pfad aber dann beschreiten möchte bedarf es Vertrauen sonst kommt man aus den Verstehen der ersten drei edlen Wahrheiten als "Maximun" (wenn überhaupt) nun mal nicht heraus, es sei den man strebt Paccecabuddhaschaft an. Aber auch diese haben dann mit dem achtfachen Pfad nach erlangen der Befreiung kein Problem.

  • Hanzze.:

    Ohne rechte Ansicht ist da nun mal nix. *schmunzel*


    richtig. die wird hier "Einsicht" genannt


  • Das "Sein" und "Nichtsein" ist hier zu verstehen als das in Aussagen befindliche "Ist" und "ist nicht", welches die Manifestation des Bewußtseins im Kontext von sprachlichen Behauptungen ist.


    In englischen Texten heißt es hier auch "existence" und "non-existence" ... man könnte es auch herunterbrechen auf Aussagen der Art "Das ist wahr" und "das ist nicht wahr".


    8)

  • Grund:

    Deswegen weiß ich ja wovon ich spreche und erkenne das sofort. Ich vertraue da ganz auf den Buddha, denn seine Anleitung hat mir die Augen geöffnet und mit seiner Hilfe habe ich eigentlich erreicht, worum es mir von Anfang an ging.


    TM


    Der historische Buddha lehrte nicht so einseitig und unvollständig:


    Zitat

    Heute würde ich jedem raten darauf zu achten, dass möglichst von Anfang an Wohlbefinden und Freude dabei ist und wenn das fehlt das Weite zu suchen


    Es gibt Dinge die von Anfang an Wohlbefinden und Freude enthalten, aber später zu Unwohlsein und Leid für sich und andere führen.


    Und Dinge, die von Anfang an kein Wohlbefinden und keine Freude enthalten, aber später zu Wohlbefinden und Freude für sich und andere führen.


    zB gibt es eine Sekte die einen herzerwärmend aufnimmt, aber sobald einer tiefer eintaucht oder näher nachhakt, ist Schluss mit der freundlichen Einstellung.


    Solches Wohlbefinden und solche Freude sind bedingt entstanden und existieren nur solange ihr Treibstoff vorhanden ist.


    Das ist ein Ding, das von Anfang an Wohlbefinden und Freude enthält, aber später zu Unwohlsein und Leid führt.


    Es gibt auch eine 'Freude', die darüber hinaus geht und eine Frucht des Edlen Achtpfads ist.


    Das ist ein Ding, bei dem von Anfang nicht immer Wohlbefinden und Freunde enthalten ist, das aber später definitiv zu Wohlbefinden für sich und andere führt.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

    Einmal editiert, zuletzt von nibbuti ()

  • Grund:

    Das "Sein" und "Nichtsein" ist hier zu verstehen als das in Aussagen befindliche "Ist" und "ist nicht", welches die Manifestation des Bewußtseins im Kontext von sprachlichen Behauptungen ist.


    In englischen Texten heißt es hier auch "existence" und "non-existence" ... man könnte es auch herunterbrechen auf Aussagen der Art "Das ist wahr" und "das ist nicht wahr".


    8)


    Der Geist der nach "Sein" und "Nichtsein" strebt, der bricht immer herunter. Deshalb praktiziert man ja wie verschrieben und lässt das philosophieren gehen. *schmunzel* Dann beißt man sich selber nicht ständig in den Schwanz.


    Ohne "Wollen", "Eindringen", "Beharren" entsteht kein Topic wie dieses. Das muß man schon auch sehen. Deshalb beschäftigt man sich mit dem Weg, vielleicht kommt ja mit denn von dir geposteten Sutta das ausreichende Vertrauen auf.

  • nibbuti:

    TM


    Der historische Buddha lehrte nicht so einseitig und unvollständig:


    Nun, ich erwarte nicht, dass du den stehen lässt und mir nachfolgst 8)

  • Grund:

    Nun, ich erwarte nicht, dass du den stehen lässt und mir nachfolgst 8)


    Du weißt offensichtlich nicht, wovon du sprachst und hast das nicht sofort erkannt.


    Die Aussage 'ich vertraue auf den Buddha' basiert auf den eigenen Vorstellungen & Hoffnungen, nicht auf Verständnis der Überlieferung.


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Ach komm, Wortspielchen. Es ging einfach um die Bedeutung des Suttas und da ist es eben gut, wenn man mehrere Übersetzungen zu Rate zieht.



    Hanzze.:


    Ohne "Wollen", "Eindringen", "Beharren" entsteht kein Topic wie dieses. Das muß man schon auch sehen.


    Und? Ohne "Wollen", "Eindringen", "Beharren" hältst du auch nicht deine "Wachturm"-Predigten. Also wird "Wollen", "Eindringen", "Beharren" temporär eingesetzt, grade so wie es passend ist. Es gibt keinerlei Denk-Prinzipien an die irgendwas gebunden ist. Keine Vorschriften. Keine Regeln. Kein Beweisen-Müssen. nichts 8)

  • nibbuti:
    Grund:

    Nun, ich erwarte nicht, dass du den stehen lässt und mir nachfolgst 8)


    Du weißt offensichtlich nicht, wovon du sprachst und hast das nicht sofort erkannt.


    Nein. ich weiß nicht wovon du sprichst. wovon ich sprach, das weiß ich schon.



    nibbuti:


    Die Aussage 'ich vertraue auf den Buddha' basiert auf den eigenen Vorstellungen & Hoffnungen, nicht auf Verständnis der Überlieferung.


    Du kannst dir vorstellen was du willst. 8)

  • Grund:

    Es gibt keinerlei Denk-Prinzipien an die irgendwas gebunden ist. Keine Vorschriften. Keine Regeln. Kein Beweisen-Müssen. nichts

    Na wenn es keine Denkprinzipien gibt die als Grundlage zur Praxis dienen, wirst du wohl noch lange herumschwirren. *schmunzel* Ohne die Basis geht's nun mal nicht, sonst wurde es wie gesagt genügen die entsprechenden Gehirnteile zu entfernen um Befreiung zu erlangen. Oder man Nutz die nächste Gelegenheit in einem Tierbewusstsein und schaut wie erinnert sich an diese, ob das geht.



    Das Handeln und die Lebensweise folgen natürlich aus diesen Gedanken heraus, es sei den man betreibt nur Gedankenspielchen und kratzt an der Medizinflasche herum. *schmunzel*