Ideal und Vollkommenheit
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Grund:Onyx9:
Warum quakt der Frosch ?
Wenn ich ein Frosch wär, dann könnt ich dir nicht antworten und da ich keiner bin, kann ichs auch nicht.vergleich dich eher mit einem chamäleon oder nein, mit einer schnecke, die ziehen die fühler ein, wenn man sie berührt.
berührt man sie noch ein bischen doller, dann schneckenhaus... -
Grund:Zitat
Ideal (von gr. idéa, Gestalt, Urbild) ist ein Begriff der philosophischen Ästhetik, Ethik und Wissenschaftstheorie. Ideal ist ein Vollkommenheitsmuster.
Ideale sind die Folge von Erziehung und Sozialisation, sowohl frühkindlicher passiv erduldeter als auch späterer aktiv unternommener.Es scheint, als ob das Kultivieren eines Ideales (oder von Idealen) essentieller Bestandteil des Buddhismus ist. Es ist so etwas wie eine "Vergöttlichung" einer Vorstellung. Der perfekte Lehrer, der perfekte Lebenswandel, die perfekte Lehre, die perfekte Übung, die perfekte Ethik.
Ich hatte mal ein lausiges Fantasy-Buch, in dem Wesen aus der Dimension "Perv" vorkamen, die sich selbst als "Perfekte" bezeichnete, während alle anderen in allen anderen Welten sie als "Perverse" bezeichneten. Da ist echt was dran.
Perfektion entspricht sehr dem Wunsch nach Reinheit. Irgendwie aus dem Sumpf rauszukommen und einen auf Lotus zu machen. Alles zu tun, um sich über die Realität zu erheben und sich nicht mit ihren Niederungen abgeben zu müssen.
"Widernatürlich" aufzusteigen und für sich die Regeln ausser Kraft zu setzten, die für alle Wesen gelten. Das schrecklichste Gift, das im Buddhismus enthalten ist, ist das elitäre Denken irgwendwer können es ohne und jenseits des anderen schaffen, Befeiung zu erlangen. Man möchte mit Rosa Luxemburg rufen, dass Befreiung immer zuerst Befreiung des Andersdenkenden ist. Ohne zu wissen, was genau man damit meint. Irgendetwas jenseits von Perfektion. -
void:Grund:
Ideale sind die Folge von Erziehung und Sozialisation, sowohl frühkindlicher passiv erduldeter als auch späterer aktiv unternommener.Es scheint, als ob das Kultivieren eines Ideales (oder von Idealen) essentieller Bestandteil des Buddhismus ist. Es ist so etwas wie eine "Vergöttlichung" einer Vorstellung. Der perfekte Lehrer, der perfekte Lebenswandel, die perfekte Lehre, die perfekte Übung, die perfekte Ethik.
Ich hatte mal ein lausiges Fantasy-Buch, in dem Wesen aus der Dimension "Perv" vorkamen, die sich selbst als "Perfekte" bezeichnete, während alle anderen in allen anderen Welten sie als "Perverse" bezeichneten. Da ist echt was dran.
Perfektion entspricht sehr dem Wunsch nach Reinheit. Irgendwie aus dem Sumpf rauszukommen und einen auf Lotus zu machen. Alles zu tun, um sich über die Realität zu erheben und sich nicht mit ihren Niederungen abgeben zu müssen.
"Widernatürlich" aufzusteigen und für sich die Regeln ausser Kraft zu setzten, die für alle Wesen gelten. Das schrecklichste Gift, das im Buddhismus enthalten ist, ist das elitäre Denken irgwendwer können es ohne und jenseits des anderen schaffen, Befeiung zu erlangen. Man möchte mit Rosa Luxemburg rufen, dass Befreiung immer zuerst Befreiung des Andersdenkenden ist. Ohne zu wissen, was genau man damit meint. Irgendetwas jenseits von Perfektion.Fragt man sich auch, wie man diese natürliche Überheblichkeit gegenüber Andersdenkenden überwindet.
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@ Grund Lol, bist du jetzt auf einem Wu Wei Trip ?
Nichtmal was erkennen und es gibt nichts zu tun. Dann gäbe es keinen Weg und auch keinen Sucher. Aber die Suche ist doch so voller Hoffnung So vielleicht, dass man am liebsten nie ankommen möchte, ein unerreichbares Ideal, so dass es wie ein höchster unereichbarer Gott erscheint.
Achja, ist eigentlich Nicht-Handeln wollen auch Handeln ? Wu Wu Wei oder Wei Wu Wei oder besser vielleicht nur Wu ?
Lass es fließenSchönen Tag Euch
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Mabuttar:
@ Grund Lol, bist du jetzt auf einem Wu Wei Trip ?
Nein, ich drücke nur sprachlich aus, was immer ist oder nicht ist. Eine Perfektionierung (!!!) des sprachlichen Ausdrucks ist unverkennbar.Mabuttar:
Nichtmal was erkennen und es gibt nichts zu tun. Dann gäbe es keinen Weg und auch keinen Sucher. Aber die Suche ist doch so voller Hoffnung So vielleicht, dass man am liebsten nie ankommen möchte, ein unerreichbares Ideal, so dass es wie ein höchster unereichbarer Gott erscheint.
Volksweisheit: Der Mensch braucht ein Ziel im Leben.Mabuttar:
Achja, ist eigentlich Nicht-Handeln wollen auch Handeln ? Wu Wu Wei oder Wei Wu Wei oder besser vielleicht nur Wu ?
Lass es fließen
Keine Ahnung wovon du redest. -
Onyx9:
Ich habe mich doch nicht mit einem Frosch verglichen. Was ich gesagt habe war nur: Ein Frosch quakt so wie ich schreibe. Damit will ich jedoch nicht in Abrede stellen, dass man von Fröschen viel lernen kann, viel mehr als jemals von irgend einem Menschen geschrieben wurde. Damit will ich aber auch nicht behaupten, dass man irgendwas von dem was ich schreibe lernen könnte, selbst wenn's viel weniger wäre als das was man von Fröschen lernen kann. Denn ich habe ebenso nichts zu lehren wie ein Frosch nichts zu lehren hat.
Dein Vergleich mit der Schnecke hinkt, denn ob Berührung sich ereignet, ist nicht gewiss.
Zitat2. "Diese vier Nahrungsstoffe, ihr Bhikkhus, dienen den Wesen, die (schon) geboren sind, zur Erhaltung, oder den Wesen, die nach Wiedergeburt suchen, zur Förderung.
3. Welche vier?
Die eßbare Speise, grobe oder feine;
die Berührung ist der zweite;
die Denktätigkeit des Geistes ist der dritte;
das Bewußtsein ist der vierte.Das also sind, ihr Bhikkhus, die vier Nahrungsstoffe, für die Wesen; die (schon) geboren sind, zur Erhaltung, und für die Wesen, die nach Wiedergeburt suchen, zur Förderung.
und was das "Scheckenhaus" angeht, wie verhält sich diese zur Hauslosigkeit?
Zitat10.-13. Was da, o Hausvater, hinsichtlich des Elementes Gefühl - des Elementes Wahrnehmung - des Elementes Gestaltungen - des Elementes Bewusstsein Wille, Gier, Ergötzen, Begehren ist, Sich-Anschließen und Anhangen, das Sich-Festlegen, Eingewöhnen und Hinneigen des Geistes: das ist vom Vollendeten aufgegeben, einer entwurzelten Palmyra-Palme gleichgemacht, zum Nimmersein gebracht, unfähig gemacht, künftig wieder zu entstehen. Daher heißt es: der Vollendete ergeht sich nicht im Hause [58].
14. So, o Hausvater, ergeht man sich nicht im Hause (anokasārī).
Man beachte den Ausdruck "der Vollendete", der uns zum Thema des Threads zurückbringt.
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Grund:
Dein Vergleich mit der Schnecke hinkt, denn ob Berührung sich ereignet, ist nicht gewiss.
Nicht ganz - möglicherweise bist du ein Gastropode - Bauchfüßer - und im übrigen ereignet sich bei/in allen Lebewesen Berührung.
Danke auch für den Hinweis auf "Der Vollendete ergeht sich nicht im Haus" - auch ein Forum ist ein "Haus". Daher ist der Name "Buddhaland" eine Irreführung.
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Und zurück zum Thema …
Ja, ich sehe das auch so mit dem Vergöttlichen des Perfekten. Ich erfahre das als Begierde, ein Anders-Wollen.
Ich vermute auch, dass dies ein Grund für die Grabenkämpfe ist, denn die Begierde nach dem Besitz der "vollkommenen" Lehre muss zum Kampf gegen alles führen, das dies infrage stellt.
Deshalb auch immer die Probleme mit der "reinen Lehre" und ihren Anhängern. Der Kampf kann lauthals geführt werden, aber auch ganz subtil. Das muss jeder bei sich selbst erkennen.
So wie ich den Buddhadharma aber verstehe, werden dort aber Begrifflichkeiten wie "rein/unrein" aufgehoben, Es gibt auch nichts Unvollkommenes mehr, weil dies einfach nur Vorstellungen sind, die der Geist produziert in seiner Produktivitätsfreude. Was aber auch so sein darf. Diese Aufhebung macht auch vor der Lehre nicht Halt, bzw. vor dem, was wir uns darunter vorstellen. Alles Produkte des Geistes, der Vergänglichkeit unterliegend und bedingt. Und wenn ich ganz tief in mich hineinhorche, ist da kein vollkommen/unvollkommen, kein Ideal …Das ist auch nur ein Produkt des Geistes (meines …)
Stille …Liebe Grüße
Doris - Knochensack -
Grund:
Sammeln von "Ursachen", um eine ideale vermeintliche "Wirkung" zu erzielen oder die Vorstellungen von "Transformation" eines "Ist" zum idealen "Soll" sind typische Beispiele der Obsession mit Idealen.
Im Buddha-Dharma finden sich beide Komponenten:
A) Transformation, Wandel, Kultivierung
B) Die Dinge so sehen, wie sie sind, ohne Verfälschung, Akzeptanz, die Dinge so sein lassen, wie sie sind.Die Metapher vom "Pfad" weist auf den Aspekt der allmählichen Kultivierung hin. Die Pfadglieder sind "Übungen" auf diesem Weg der Transformation.
Ein falsches Maß und eine falsche Art der Zielorientierung sind allerdings kontraproduktiv. Zielorientierung ohne Zielverhaftung ist vielleicht der Weg. Kultivierung im produktiven Sinne ist das Bereiten des Bodens. Was dann wächst, liegt außerhalb unserer Kraft.Onda
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Besser man vergleicht sich mit seinem Ideal als mit seinem Nachbarn
Promi
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Tja, einige meiner Lehrer empfinde ich als Verkörperung eines Ideals.
Aber ich werde nie so wie sie. Ich werde was ich bin. Das ist aber auch gut. Sie finden mich auch gut so wie ich bin, wieso sollte ich das dann nicht?
Wenn ich sie schon als ideal betrachte, dann kann ich mir davon ja auch eine Scheibe abschneiden, das nutzt wenigstens. -
Doris Rasevic-Benz:
Tja, einige meiner Lehrer empfinde ich als Verkörperung eines Ideals.
Da können sie sich aber freuen, dass du eine solche für sie günstige Vorstellungskraft hastDoris Rasevic-Benz:
Sie finden mich auch gut so wie ich bin, wieso sollte ich das dann nicht?
Also so Super-Papis und -Muttis ne?Doris Rasevic-Benz:
Wenn ich sie schon als ideal betrachte, dann kann ich mir davon ja auch eine Scheibe abschneiden, das nutzt wenigstens.
Solange es keine Körperverletzung ist oder Spannungen verursacht ... außer man liebt es spannend -
Zitat
Also so Super-Papis und -Muttis ne?
Ja, wunderbar was?
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Doris Rasevic-Benz:Zitat
Also so Super-Papis und -Muttis ne?
Ja, wunderbar was?
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Du ahntst gar nicht, wie sehr die Smileys mit den Schleifen passen …
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Da überkommen mich nun diverse Ahnungen
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Vorstellungen, meinst Du wohl …
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Ein real existierender Nachbar taugt nicht zum Ideal.
Zwei Dinge sind zu betrachten:
Im Wikiartikel, auf den Du dich beziehst kommt zum Ausdruck, dass ein Ideal individuell ist. Quasi ein esotherisches Konstrukt eines einzelnen Individduums. D,h, Ideale sind Privatsache, nicht objektivierbar, irreal.
Interssant wäre auch eine Art buddhistische Annäherung an Platons Ideenlehre. Hier bestehen IMHO Ähnlichkeiten: Leere (Idee) und Form (Gegenstände).
http://de.wikipedia.org/wiki/Ideenlehre
Promi
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Mit Ahnungen haderst Du also nicht ?
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Onyx9:
Mit Ahnungen haderst Du also nicht ?
Warum sollte ich bzgl. der Anwendung von Begriffen hadern? -
Kennt ihr den: " Lebt ein Subjekt in einer objektiven Welt "
Würdet ihr einem Subjekt eine objektive Wahrheit abkaufen und für Vollkommen halten ?