Zitat
‘Wandel, Wesen, Natur, Charakter'.
In Vis. III wird von 6 menschlichen Naturen oder Charakteren gesprochen:
carita siehe auch: Visuddhi Magga III 8
Ansatz einer buddhistischen Typenlehre.
‘Wandel, Wesen, Natur, Charakter'.
In Vis. III wird von 6 menschlichen Naturen oder Charakteren gesprochen:
carita siehe auch: Visuddhi Magga III 8
Ansatz einer buddhistischen Typenlehre.
‘Fesseln'. Es gibt 10 die Wesen ans Dasein kettende Fesseln, nämlich: Persönlichkeitsglaube (siehe ditthi), Zweifelsucht (siehe vicikicchā), Hängen an Regeln und Riten (upādāna), Sinnliches Begehren (siehe kāma-rāga), Groll, Begehren nach Feinkörperlichkeit (rūpa-rāga), Begehren nach dem Unkörperlichen (arūpa-rāga), Dünkel (siehe māna), Aufgeregtheit (siehe uddhacca), Unwissenheit (siehe avijjā).
Zum Überwinden der Fesseln sh. achtfacher Weg, brahmavihāra und die vier Pfeiler der Achtsamkeit.
‘Frohsinn, Freude', identisch mit ‘geistig angenehmem Gefühl' (cetasikā sukhā vedanā), gehört zur Gefühlsgruppe (vedanā-kkhandha, siehe khandha, vedanā) und wird unter den Fähigkeiten (siehe indriya) aufgezählt. Dieses Gefühl mag mit karmisch heilsamem, unheilsamem und karmisch-neutralem Bewußtsein verbunden vorkommen.
āhāra, ‘Nahrung', sowohl im eigentlichen Sinne, wie auch im figürlichen Sinne als Grundlage und Bedingung.
»Die 4 Nahrungen, bzw. Grundlagen, sind:
*Anm.: Ergänzung
ojā bedeutet 'Stärke', aber nur im Sinne von 'stärkend', dh. Stärke gebenden, nahrhafte Essenz* in Bezug auf rūpa. Es handelt sich eher um Eigenschaften und weniger um Materie an sich und ist eine Form von āhāra (Nahrung), genauer: Kabalinkāra āhāro. Im PK unter 'Nährstoff', sh. auch mahabhuta.
Die Gelug-Schule (auch: Ganden-Tradition) ist die jüngste der vier Hauptschulen (Nyingma, Sakya, Kagyü und Gelug) des tibetischen Buddhismus (Vajrayana). Die Anhänger dieser Schule werden als „Gelugpa“ (tib.: dge lugs pa) bezeichnet. Die Gelug-Schule war in ihren Anfängen eher dem reinen Mahayana nahestehend. Das nominelle Oberhaupt der Gelug-Schule ist der „Ganden Thripa“ (tib.: dga' ldan khri pa). Die Gelug-Schule wird auch als die „Schule der Tugendhaften“ bezeichnet und geht aus der Lehrdarlegung des großen Reformators Tsongkhapa (1357–1419) hervor. Er vertrat die Ideale der Kadam-Schule und strich die Bedeutung der Vinayaregeln heraus. Deshalb legen die Gelug auf Mönchsdisziplin und Zölibat großen Wert. Der Kern der Übertragungen der Gelug liegt in den Lehren der Kadam-Schule, insbesondere in den Mahayana-Lehren Atishas, die Tsongkhapa (1357–1419) von Lehrern der Sakya-, Kagyü- und Nyingma-Schule übermittelt erhielt.
Sakya („Graue Erde“) ist neben Nyingma, Kagyü und Gelug eine der „vier großen Schulen“ des tibetischen Buddhismus. Die Schule ist nach dem 1073 von Khön Könchog Gyelpo (1034–1102) gegründeten buddhistischen Sakya-Kloster benannt, das in Sakya liegt und in Tibet Sakya Densa (tib.: sa skya gdan sa) bzw. Sakya Gönpa (tib.: sa skya dgon pa) genannt wurde. Die Sakya-Tradition wurde von den „fünf ehrwürdigen höchsten Meistern“ zu ihrer vollen Blüte gebracht. Nahezu alle bedeutenden Lamas der Sakya Tradition inkarnieren seit Jahrhunderten in den Häusern der Khön-Familie. Diese Familie kann ihre Herkunft bis in die Zeit vor der ersten Übersetzungsphase in Tibet zurückverfolgen. Einer der Khön-Vorfahren war bereits Schüler von Padmasambhava und gehörte zu den ersten sieben Mönchen, die von Vimalamitra im 9. Jahrhundert im Kloster Samye in Tibet ordiniert wurden.
Kagyü ist neben Nyingma, Sakya und Gelug eine der großen Schultraditionen des tibetischen Buddhismus. Die Kagyü-Schulen des tibetischen Buddhismus gehen auf Marpa den Übersetzer (1012–1097) zurück, der die Mahamudra-Übertragungslinie von Tilopa (988–1069) und Naropa (1016–1100) weiterführte. Er ist einer der großen Übersetzer, die die Tradition der Neuen Übersetzungen (Sarma) begründete. Zu den Sarma-Schulen der neuen Übersetzungsperiode zählen heute die Kagyü-, Sakya- und die Gelug-Schule, im Gegensatz zu den alten Übersetzungen aus dem 9. Jahrhundert, aus denen sich die Tradition der Alten Übersetzungen (Nyingma) entwickelte. Die Schulen der Kagyü-Tradition teilen sich traditionell in die „vier großen“ und „acht kleinen“ Kagyü-Schulen auf. Daneben gibt es aber noch weitere der Kagyü-Schulrichtung nahestehende Linien, sowie Zweiglinien, die aus den Kagyü-Traditionen hervorgegangen sind.
Die Nyingma-Tradition des tibetischen Buddhismus ist die älteste der vier großen Traditionen Nyingma, Kagyü, Sakya und Gelug. Als Nyingma- oder Alte Schule des tibetischen Buddhismus werden die Anhänger der ursprünglichen Übersetzungen der Lehren des Buddha ins Tibetische bezeichnet und bis zur Zeit des indischen Übersetzers Smirtijnanakirti gegen Ende des 10. Jahrhunderts gemacht wurden. Darum wird sie auch frühe Übersetzungsschule (Ngagyur Nyima) genannt, um sie ab des Übersetzers Rinchen Zangpo (958–1055) von den späteren Übersetzungen der Neuen Schulen (Sarma) wie Kagyü, Sakya, Kadam und Gelug zu unterscheiden. Bezüglich der gesamten Struktur und Praxis aller drei „Fahrzeuge“, also verschiedener Glaubensausprägungen, des buddhistischen Pfades Hinayana, Mahayana und Vajrayana, gibt es zwischen den vier großen Traditionen des tibetischen Buddhismus keine Unterschiede und nehmen gemeinsam den philosophischen Standpunkt der Madhyamaka-Schule ein.
Der Bön ( པོན, tibetisch transliteriert: Bon, deutsch Wahrheit, Wirklichkeit, Wahre Lehre) war vor der Etablierung des Buddhismus als Staatsreligion im 8. Jahrhundert die vorherrschende Religion in Tibet. Der Bön und der Buddhismus beeinflussten sich gegenseitig (→ Synkretismus), wobei aus dem Bön rituelle und schamanistische Elemente oder Bön-Gottheiten in den Buddhismus gelangten und umgekehrt der Buddhismus den Bön wesentlich beeinflusste. 1977 wurde der Bön von der tibetischen Exilregierung und vom Dalai Lama offiziell als fünfte spirituelle Schule des Tibetischen Buddhismus anerkannt.
‘Leidhaftigkeit'. »Drei Arten der L. gibt es:
(D.33). Die Erklärung in Vis. XVI besagt:-
‘Gefühl', ist die zweite der 5 Daseinsgruppen (siehe khandha). Es läßt sich seiner Natur nach in 3 Klassen einteilen: angenehmes, unangenehmes und indifferentes Gefühl; ebenso in 5 Klassen: körperlich angenehmes und unangenehmes Gefühl, geistig angenehmes (Freude usw.) und unangenehmes (Trübsal usw.) Gefühl, indifferentes Gefühl.
‘wohl, angenehm', bezeichnet im Allgemeinen sowohl körperliches als auch geistiges Gefühl (Freude, Glücksgefühl). In der Fünfereinteilung des Gefühls (siehe vedanā) aber steht sukha bloß für ‘körperlich angenehmes Gefühl', dukkha für körperlich unangenehmes. Es darf nicht verwechselt werden mit pīti
Das innerliche Glücksgefühl ist eine unerläßliche Voraussetzung zur Erreichung der Sammlung, wie es an vielen Stellen (z.B. D. 33) heißt: »Des Glücklichen Geist sammelt sich.«
siehe auch: A.X.1 Segen der Sittlichkeit (Freude als Schritt zur Erlösung)
Das Sanskrit-Wort Sutra (सूत्र, sūtra, „Faden“, „Kette“) bezeichnet einen kurzen, durch seine Versform einprägsamen Lehrtext des indischen Schrifttums; das entsprechende Pali-Wort Sutta (sūtta, „Lehrrede“) bezieht sich ausschließlich auf bestimmte Teile der buddhistischen Schriften.
sh. buddhistischer Kanon
Das Dharmadhatu (Sanskrit) ist die Dimension, das Reich oder die Sphäre (dhatu) des bzw. aller Dharmas oder der absoluten Realität. Der Begriff entstammt ursprünglich dem Avatamsaka Sutra (dharmadhātu-pratītyasamutpāda).
Im Mahayana ist dharmadhātu (Tib. chos kyi dbyings) der 'Bereich des Dharma' bzw. der Bereich der 'letzten Wahrheit' und des Noumenon. Es ist die höchste Essenz und steht in Verbindung mit Begriffen wie Tathata (Wirklichkeit wie sie ist), Leere, abhängiges Entstehen und ewiger Buddha.
Dharmadhātu ist auch der gereinigte Geist in seinem natürlichen Zustand, frei von Schleiern. Es ist die Essenzqualität des Geistes, das Fundament des Trikaya.
Upādāna (pali/sanskr. Aneignung, Erwähnung) ist ein buddhistischer Begriff für den Vorgang des Festhaltens am Vergänglichen. Es geht um das 'Warum' des Begehrens (tanhā), des ausprägenden Bewusstseins von "Ich und Mein", sämtlichen Gedanken, Ideen, Konzepten und Vorstellungen. Upādāna ist Teil der zwölfgliedrigen Kette des Bedingten Entstehens. Im Deutschen sind als Übersetzung die Begriffe Anhaftung oder Anhaften üblich geworden.
Der Vinayapitaka, auch Vinaya Pitaka, (Pali und Sanskrit, wörtlich Korb der Disziplin) ist eine Sammlung von buddhistischen Ordensregeln. Er bildet die erste Abteilung („Korb der Ordensregeln“) des Pali-Kanon (Pitaka, „Dreikorb“). Er ist die Grundlage für das buddhistische Mönchtum. Er enthält Regeln für den Tagesablauf der Mönche (Bhikkhu) und Nonnen (Bhikkhuni), sowie Regeln für Umgangsformen, die ein harmonisches Zusammenleben sowohl im Kloster selbst, als auch zwischen Kloster- und Laiengemeinschaft gewährleisten sollen.
Yoga – früher auch Joga geschrieben – (Sanskrit, m., योग, yoga; von yuga ‚Joch‘, yuj für: ‚anjochen, zusammenbinden, anspannen, anschirren‘) ist eine aus Indien stammende philosophische Lehre, die eine Reihe geistiger und körperlicher Übungen bzw. Praktiken wie Yama, Niyama, Asanas, Pranayama, Pratyahara, Kriyas, Meditation und Askese umfasst.
Pataliputra (Sanskrit: पाटलिपुत्र, Pāṭaliputra; Pali Pataliputta, griech. Pali(m)bothra) war eine am Südufer des indischen Flusses Ganges gelegene Stadt, das heutige Patna im Bundesstaat Bihar. Im Altertum war es die Hauptstadt des indischen Königreiches Magadha und später des Maurya-Reiches.
Ort des dritten buddhistischen Konzils
Das erste buddhistische Konzil („der Fünfhundert“) soll der Überlieferung nach unmittelbar nach dem Verlöschen des Erleuchteten (483 v.u.Z) einberufen worden sein. Man einigte sich, dass die kommende Regenzeit (ab Juni) der rechte Zeitpunkt wäre und als Ort wählte man die Fläche vor den Sattapaṇṇi-Höhlen ("Siebenblatt-Höhlen", benannt nach dem duftenden Siebenblattbaum) am Nordhang des Vaibhāra-Berges bei Rājagriha (Rājagṛha, Pāli: Rājagaha), wo Ajātasattu, der Großfürst von Magadha eine pavillonartige Überdachung errichten ließ.